Während sich der Großteil der Branche auf die Einführung von batteriebetriebenen Elektroautos konzentriert, will Toyota weiter auch in großem Stil Wasserstoff-Elektromobilität vorantreiben. Warum das so ist, erklärte der Forschungs- und Entwicklungsleiter am Entwicklungszentrum des Herstellers in Brüssel Gerald Killmann im Interview mit Spiegel.de.
„Spezielle Nutzungsszenarien“ sind laut Killmann nur bedingt für Batterie-Stromer geeignet. Als Beispiel nannte er ein Taxi: „Das fährt 24 Stunden, mehrere Hundert Kilometer am Tag. So ein Auto können Sie nicht acht Stunden irgendwo zum Laden anhängen, der Fahrer will ja ein Geschäft machen“, sagte er. Dies gelte auch für Schwerlastwagen, die Tausende Kilometer fahren.
„Die Brennstoffzelle wird sich im Langstreckenbereich, bei Fahrzeugen mit wenig Standzeiten und im Nutzfahrzeugbereich durchsetzen“, prognostizierte der Toyota-Entwickler. Er merkte an: „Natürlich werden wir batterieelektrische Fahrzeuge herstellen. Zurzeit ist die Zahl der verfügbaren Batterien allerdings begrenzt.“
Toyota-Präsident Akio Toyoda hat die Entwicklung von Elektroautos Ende 2016 zur Chefsache gemacht, konkrete Modelle wurden bisher jedoch nicht vorgestellt. Killmann zufolge wird der japanische Autobauer bei Batterie-Pkw zurückhaltend vorgehen: Entsprechende Fahrzeuge werde es erst dann geben, „wenn ein Kleinwagen mit Elektroantrieb zu einem ähnlichen Preis wie heute ein Fahrzeug mit Hybridantrieb angeboten werden kann“. Bis dahin werde es „noch einige Zeit dauern“.
Unterschiedliche Segmente, unterschiedliche Antriebe
Dass sich wie heute nur ein Antriebskonzept durchsetzen wird, ist nach Meinung von Killmann unrealistisch. Er glaubt: „Fahrzeuge mit einer Brennstoffzelle, Batterieautos aber auch Verbrennermobile werden parallel existieren – nur eben in unterschiedlichen Segmenten.“ Während es im Pkw-Bereich mehr Batterie-Autos geben werde, winke der Brennstoffzelle bei größeren Fahrzeugen die Marktführerschaft.
Das Problem der fehlenden Infrastruktur für Fahrzeuge mit Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff Energie für den E-Antrieb erzeugen, wird sich laut Killmann mit der Zeit lösen. Damit die Mobilität wie von vielen Staaten und Unternehmen angestrebt bis 2050 emissionsfrei wird, brauche es „für Schwerlaster, Busse und so weiter“ den Wasserstoff-Antrieb. „Entlang jener Nutzungskorridore werden Tankstellen entstehen, die auch von Pkw genutzt werden können“, so Killmann.
Toyota ist darauf vorbereitet, dass bis zum Marktdurchbruch von Wasserstoff-Fahrzeugen noch einige Zeit vergehen wird. Killmann verwies auf den Hybridantrieb, bei dem die Japaner heute führend sind – um aus der Nische zu kommen, habe die Technik 21 Jahre gebraucht. „Wenn wir noch mal 21 Jahre in die Zukunft gehen, sind wir fast im Jahr 2040“, so der Toyota-Manager. „Bis dahin haben wir die Kosten so weit gesenkt, dass die Technologie breit verfügbar ist und auch in Fahrzeugen steckt, die keine Nische bedienen.“
Wolli P. meint
Man sollte auch mal global denken.
Toyota ist auch in Länder wie Afrika vertreten, wo es keine Ladestationen
für E-Autos gibt. Daher denke ich, entwickelt Toyota zweigleisig.
Wasserstoff und Elektro. Nur hier in Deutschland wird nichts davon berichtet.
Es werden lieber die Märchen und Lügen von VW verbreitet.
i_Peter meint
In Afrika gibt es vor allem viel Sonne. Somit können eAutos einfach und ohne großen Aufwand billig geladen werden. Ich bin fest überzeugt, dass niemand in Afrika die Rieseninvestitionen für eine Wasserstoffinfrastruktur ohne jegliche Aussicht auf Erfolg angehen wird. Eine einzige H2-Tankstelle wird mit ca. 1 Mio. € gerechnet. Dazu werden Hydrolysekomplexe benötigt. Und am Anfang der Kette müssen immer noch 2-3 mal mehr Strom pro km in die Kette gesteckt werden, weil Hydrolyse, Druckerzeugung und Brennstoffzelle physikalisch bedingt deutliche Effizienzverluste beinhalten.
No way in Afrika !
nilsbär meint
Hier ein Auszug aus Killmanns Werdegang:
„Dipl.-Ing. Gerald Killmann, geboren am 18. Januar 1965 in Graz (Österreich), studierte an der Technischen Universität seiner Geburtsstadt Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Verbrennungsmotoren. Von 1988 bis 1992 war er als Studien- und Vertragsassistent am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik tätig. 1992 begann er als Motoreningenieur bei Toyota Motor Europe im belgischen Zaventem. 1996 wechselte er in Toyotas Dieselmotorenentwicklung in Japan.“
Der Herr ist ein echter Petrolhead. Mit E-Autos hat er nichts am Hut.
Niklas meint
Was ist das für eine tollkühne Argumentation? Ich will den Herrn Killmann bzgl seiner Aussagen nicht in Schutz nehmen, aber wer von den 60ern bis in die 90er sich mit Verbrennungstechnik auseinandergesetzt hat, ist einfach dem nachgefragten Berufsbild nachgegangen. Das ist ein ganz normaler Ingenieur-Werdegang. Egal, welchen Stempel Sie da nun draufdrücken wollen.
nilsbär meint
Ok, dann für Sie etwas ausführlicher: Wenn man ein Berufsleben lang auf einem Fachgebiet erfolgreich tätig war (wie Herr Killmann auf dem Gebiet der Verbrennungsmotoren) ergibt sich wohl die Gefahr eines gewissen inneren Widerstands gegenüber einer Neuerung (hier der Elektromotor), der das geliebte und beherrschte Fachgebiet plötzlich überflüssig macht.
Und aus obigen Aussagen Killmanns schließe ich auf eine derartige Abneigung.
Jeru meint
Hier im Forum wurde noch alles und jeder in ein schwarz/weiß Schema gepresst, die bekannte Laier.
Nilsbär, darf ich Sie fragen aus welcher Fachrichtung Sie kommen? Betriebswirtschaft?
nilsbär meint
@Jeru
Maschinenbau, Wahlfach Verbrennungskraftmaschinen:-)
Auch ich war mal total begeistert vom Diesel (und der Atomenergie).
Tja.
alupo meint
„So ein Auto (Taxi) können Sie nicht acht Stunden irgendwo zum Laden anhängen, …“
Schade, H. Killmann hat wohl noch nie etwas vom DC-Laden gehört und Begriffe wie Chademo, CCS oder gar CCS 2 sind ihm auch nicht geläufig.
„Damit die Mobilität wie von vielen Staaten und Unternehmen angestrebt bis 2050 emissionsfrei wird, brauche es “für Schwerlaster, Busse und so weiter” den Wasserstoff-Antrieb.“
Auch hier hat H. Killmann noch nichts von Teslas Ankündigung zum Semi gehört. Erst kürzlich hat Tesla verkündet, dass dessen Reichweite weniger bei nur nur 500 Meilen sondern näher bei 600 Meilen liegt. Und das mit maximalem Gewicht (40 Tonnen) und bei der in den USA üblichen LKW Geschwindigkeit von 60 m/h, also 96 km/h. Das bedeutet, dass bei den in Europa nur erlaubten 80 km/h die Reichweite des LR Modells nochmals größer ist.
Nächstes Jahr wissen wir wohl mehr…
i_Peter meint
Auch was die Busse in Berlin und Hamburg betrifft, liegt H. Killmann schon einmal total daneben: beide Städte haben entschieden, ihre kompletten Busflotten komplett auf batterieelektrische Antriebe umzustellen. Wasserstoff wurde geprüft und aussortiert. Mit Batterie können die Anforderungen ebenso erfüllt werden, allerdings mit 2-3 mal weniger Primärenergieeinsatz. Den Ausschlag gab, dass die enormen Wasserstoffmengen nicht auf den bisherigen Betriebshöfen gelagert werden können, weil dazu die erforderlichen Sicherheitsabstände zu diesen Lagern nicht eingehalten werden könnten. Aber das sind ja nur die größten deutschen Städte …
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
“Natürlich werden wir batterieelektrische Fahrzeuge herstellen. Zurzeit ist die Zahl der verfügbaren Batterien allerdings begrenzt.”
Wenn Toyota diese Aussage tatsächlich als Kriterium dafür nimmt, die Entwicklung von BEVs nach hinten zu stellen, sehe ich für die Zukunft von dieser Firma schwarz. Sehr bedauerlich, war doch Toyota in der Hybrid-Denke allen anderen Herstellern um Jahre voraus.
De Mischa meint
So viele BEV-Lämmer hier. Ihr schließt immer von eurem eigenem Nutzerverhalten auf alle anderen.
Aber keines davon war mal an einem Taxistand. Wie viele Ladesäulen wollt ihr denn an einen Taxistand hinstellen? Wie oft stellt ihr euch denn vor das der Taxifahrer aussteigt um den Stecker umzustöpslen, da er in der Wartereihe wieder ein Stück nach vorne gerutscht ist?
Mit nem Wasserstofftaxi ändert sich für den Taxifahrer nichts. Er kann Fahren wie er will, muss nicht schauen wann er laden muss (vor allem an hektischen Tagen), sondern fährt bei bedarf kurz an die Tanke. Aber das wollen andere ja nicht sehen.
Landmark meint
Man merkt das Du wenig von E Autos weißt, es gibt gute Videos von Taxi Fahrern die mit dem E Auto unterwegs sind. YouTube hilft weiter.
Und für die Taxi Fahrer ändert sich nichts!!!! Genau, mit laufendem Dieselmotor am Taxistand stehen und die Umwelt mit Gift erfreuen. Einmal oder zweimal am Tag aussteigen ist wohl zuviel für einen Taxi Fahrer. Als ob ein E Auto beim stehen am Taxistand gleich leer wäre, also echt….. mit einem 60 kWh Akku kann man ca. 80 – 120 h das Auto warm halten.
Wenn Du Wasserstoff nutzen willst, mach es doch….
MiguelS NL meint
Gute Punkte. Deine Antwort hatte ich noch nicht gesehen, da hätte ich mir meins besparen können.
MiguelS NL meint
Die Taxi-Fahrer werden eine grössere Herausforderung bekommen wo mit sie sich befassen werden müssen, in den nächsten Jahren.
Ein BEV muss man nicht bei jedem Stillstand laden. Das macht man bei Gelegenheit. Es gibt genug Beispiele wie Amsterdam wo hunderte e-Taxis rum fahren, functioniert probleemloos. Kein Taxi-Faher wir FCV bevorzugen wenn er mal günstig BEV (Strom und Anschaffung) gefahren ist, und einsieht dass er in Zukunft überall laden kann (technisch ein Kinderspel, politisch noch ein Problem).
Zu dem wird dieses ineffiziente schlangewarte (mit laufendem Motor im Winter oder warmen Sommer) sowie aufhören, die Kunden müssen dan auch nicht mehr einen frechen oder launischen Taxi-hinnehmen wenn die Taxi-Fahrt nicht eine längere Fährt betrifft. Dan App wie MyTaxi usw, wird es schon jetzt weniger.
Wenn Taxi-Unternehmen noch etwas bestehen möchten, dann sollten die sich offen stellen, was unternehmen, sich erkundigen, probefahren, sich austauschen…sie werden einsehen dass der Service mit digitale Dienste besser und effiziënter geht. Und dass BEV komfortabeler (zB mehr entspannter) und günstiger ist. Umweltaspekt spielt in dieser Branche (zu meist) leider keine Rolle.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Doch, für den Taxifahrer ändert sich sehr wohl was, zumindest für die meisten: sie müssen nämlich 100 km oder noch mehr bis zur nächsten H2-Tanke fahren.
Peugeopel meint
Ich würde sagen, an jeden Taxiwarteplatz einen Ladeanschluß.
i_Peter meint
Schon mal was vom induktiven Laden gehört ? Das eTaxi wird den Durchbruch dieser Technologie bringen. Einfach jeden Platz in Taxiwarteschlangen mit einer induktiven Ladeplatte ausrüsten, schon können eTaxis auch diese Wartepause nutzen zum laden (im Gegensatz zu H2-Taxen, die erst extra zu einer H2-Tanke fahren müssten).
Andreas_Nün meint
Die ominösen 24h fahrenden Taxis schon wieder, irgendwer in der PR-Abteilung hat das verbrochen und sollte das auch wieder rückgängig machen.
Peter W. meint
Ich bin ganz sicher, dass Toyota bis 2040 den Wirkungsgrad von Wasserstoffautos verdoppelt. Aus 70 % bei der Produktion und 70% im Auto werden so locker 140% in 2040. Dann haben wir so viel Wasserstoff übrig, dass wir damit endlich zum Mars fliegen können – und das sogar ohne Rakete.
Sorry, aber diese verträumten, unqualifizierten Äußerungen von Firmenbossen kann ich einfach nicht ernst nehmen.
Toyota könnte seine Vorbildfunktion im umweltverträglichen Automobilbau verspielen.
Thomas Wagner meint
Herr Killmann lamentiert die ganze Zeit über Schwerlastverkehr und Busse,
wieso bringt Toyota denn nicht einfach mal ein paar Elektrische PKWs
auf den Markt, andere können das doch auch ??
Zu langes Zögern kann bei solchen Technologiesprüngen,
schnell in die Sackgasse führen !
Ich habe jedoch den Verdacht, dass Toyota schon in der Sackgasse drin ist :-(
Jensen meint
Jeder Hersteller hat natürlich das Recht und auch die Pflicht die eigene Sicht der Dinge in den Ring zu werfen. Wenn es aber um die Beispiele mit Taxis oder dem Schwerlastverkehr („Dies gelte auch für Schwerlastwagen, die Tausende Kilometer fahren.“) geht, ist hier jedoch eine erschreckende Uninformiertheit des Toyota-Sprechers zu unterstellen. Eigentlich sollte er es mit am besten wissen, was seine Toyota-Taxis so an Kilometern am Tag abspulen, wie die Standzeiten sind etc. Das gilt ebenso für den Schwerlastverkehr, Stichworte wie Lenkzeiten, gesetzliche Ruhezeiten für den Fahrer etc. wären da hilfreich, um den Blick auf das Thema zu schärfen. Natürlich fahren schwere LKW viele tausend Kilometer. Aber eben nicht am Stück und schon gar nicht an einem Tag. Und wenn wir beim elektrisch angetriebenen LKW bleiben: Wenn es möglich ist, recht kleine PKW-Akkus mit dreistelligen KW-Zahlen zu laden, ist das bei LKW’s, wenn es eben so schnell gehen muß, sicher das geringste Problem.
Stocki meint
Die bei Toyota sind echte Komiker. Die bringen es fertig, einen verkappten SUV als Oberklassefahrzeug anzupreisen, nennen ihn Mirai (Zukunft), verpassen ihm für ne Oberklasse lächerliche 155PS und wollen uns Glauben machen, dass 500km Reichweite das Maß der Dinge sind. Dafür sitzt man auf 2 relativ riesigen Wasserstoffdruckbehältern, die so viel Platz wegnehmen, dass man sie in etwas kleinerem als einem Oberklassefahrzeug gar nicht unterbringen könnte. Dafür kostet der Spaß dann auch noch 9,50€ pro kg Wasserstoff (reicht für 100km nach NEFZ). Listenpreis dann für dieses Geschoss: 78.600€. Gut er ist 300kg leichter als ein vergleichbarer Tesla, aber ich will jetzt keine Werbung machen :)
Niklas meint
Dass sie das…bemerkenswerte…. Design des Mirai in Ihrer Kritik nicht ansprechen, finde ich sehr gnädig von Ihnen :-D
Paul meint
Für 9 E fahre ich heute mit meinem Hybrid-Prius 2005 100 km. Also von der Seite besteht hier kien Anreiz in eine komplizierte Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik umzusteigen. Wenn hier kein Anreiz besteht wird es auch nicht zu einer Umstellung kommen. Der Geldbeutel entscheidet letztlich. Deshalb meine Meinung die einfachen Batterie-Antriebe werden massentauglich werden, weil die Technik einfach, wartungsarm und sauber ist und mit heutigen Batterien bereits auch die 500 km-Reichweite angestrebt wird und die Ladezeiten auch ständig gesenkt werden. Die Massenfertigung wird von China ausgehen und den Preisdruck erzeugen. Auch Porsche sitzt in den Startlöchern mit deutschen Know-How.
Swissli meint
Die ganze Argumentation gegen BEVs löst bei mir eher Kopfschütteln aus. So argumentiert jemand, der den Trend verpasst hat und produktemässig mit leeren Händen dasteht.
Und wer in Entwicklungszyklen von 21 Jahren denkt, war vielleicht gestern gut, heute schlecht und morgen weg vom Markt.
Der grosse Vorteil von BEV ist, dass man eben genau wenig Entwicklung(szeit) investieren muss. So könnte Toyota noch mit einem blauen Auge davonkonmen. Aber jeden Tag den Toyota mit BEVs zögert, wird das Unternehmen künftig umso teurer zu stehen kommen, weil sie verlorene Marktanteile teuer zurückgewinnen müssen.
Niklas meint
Das Argument mit der 8h-Ladedauer ist ja putzig. Da hat er bewusst das worst case szenario eingebaut. Ist ja nicht so, als gäbe es auch Schnelllader, die das in <20 Minuten machen…
Daniel S meint
Die Brennstoffzelle hat bei Steigerung des Wirkungsgrades um Faktor 3 irgendwann schon Zukunft: Als Zwischenspeicher, stationär, wird H2/Methan sicher gelagert werden, daraus dann mit der Brennstoffzelle elektrischer Strom für BEVs hergestellt. Oder in grossen Schiffen, aber in Fahrzeugen…
Stocki meint
„Steigerung des Wirkungsgrades um Faktor 3“, sorry aber der war gut :)
„Oder in grossen Schiffen,“ der war noch besser :)
Falls das jemals wahr werden sollte… interessiert mich dann aber auch, was solche Schiffe außer Wasserstoffdrucktanks noch für Platz übrig haben, um Ware mitzunehmen. Und die Batterie für den Elektroantrieb dürfte auch noch einige MWh an Kapazität benötigen. Und bevor man aus Methan Wasserstoff gewinnt, kann man es auch gleich verbrennen, ist viele effektiver. Weil der Strom für die Dampfreformation muss ja auch erst noch irgendwo herkommen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt :)
Daniel S meint
Falls es nicht bemerkt wurde: „die Steigerung des Wirkungsgrades um Faktor 3“ enthält eine gewollte Ironie…
Stocki meint
OK, danke, dann schäm ich mich mal ne Runde. Ich dachte wirklich du meinst das Ernst. Würdest du denn dann meinen Ausführungen zustimmen?
Daniel S meint
@Stocki: Teile Deine Meinung voll und ganz, ausser bei Schiffen, die sind recht gross, da hätte evtl. H2 Platz. Aber da kenne ich bisher nur Beispiele im Motoryachtformat…
McGybrush meint
Faktor x3 ?
Ja gut. Gibt auch Leute die warten auf eine Zeimaschienr. Wür jetzt nicht mal nen Favoriten haben was zuerst eintrifft. Das Unmögliche oder die Zeitmaschine.
Stefan meint
Zitat:
Killmann verwies auf den Hybridantrieb, bei dem die Japaner heute führend sind – um aus der Nische zu kommen, habe die Technik 21 Jahre gebraucht. “Wenn wir noch mal 21 Jahre in die Zukunft gehen, sind wir fast im Jahr 2040”, so der Toyota-Manager. “Bis dahin haben wir die Kosten so weit gesenkt, dass die Technologie breit verfügbar ist und auch in Fahrzeugen steckt, die keine Nische bedienen.”
Diese Vermutung ist falsch und zwar deshalb:
Der Hybrid von Toyota ist deshalb so lange nicht aus der Nische gekommen, weil damals die Abgasproblematik nicht so ernst genommen wurde wie heute UND weil ein Diesel Motor (damals Euro III bzw Euro IV) bei gleicher Motorleistung eher noch weniger verbraucht hat wie ein Hybrid.
Mit Euro VI bzw Euro VI d liegt nun der Hybrid im Verbrauch und bei den Kosten vorne und setzt sich gegenüber dem Diesel durch.
Ein BEV (Elektroauto) liegt aber von vorne herein beim Verbrauch in kWh und der Effizienz sehr deutlich vorne und zwar sowohl gegenüber Hybrid als auch gegenüber dem Brennstoffzellen Antrieb.
Setzt man also voraus, dass Energie in jeglicher Form ein knappes Gut ist und sich der effizienteste und günstigste Antrieb durchsetzt, wird der Elektro-Antrieb (mit Batterie) sich wesentlich schneller durchsetzen.
Jedenfalls nicht erst 2040.
Dieser Forschungszentrum und Entwicklungsleiter, der mit Sicherheit lange studiert hat, weiß das auch.Nur wenn der Auftrag von seinem Arbeitgeber nunmal so lautet, dann sieht die Realität nunmal anders aus und siehe da, plötzlich ist die Brennstoffzelle für Taxis und LKW hervorragend geeignet und womöglich sogar günstiger und effizienter.
McGybrush meint
8h Laden im Optimalen Ladefenster ergibt beim Model 3 bei 650km Reichweitengewinn pro Stunde dann 5200km.
An AC 1 Phasig kann man Elektro Taxis natürlich auch unbrauchbar Argumentieren.
Skodafahrer meint
Stand der Technik ist heute ein 800V CCS Lader mit 500A.
Ein Elektroauto kann auch in der Garage, am Arbeitsplatz etc. geleden werden, im Jahresmittel wird man wohl weniger Zeit brauchen als bei einem Wasserstoffauto.
Hans meint
Ich weis ja nicht wie oft der Herr Taxi faehrt, aber gerade Taxi warten oft auf Kundschaft. Auch der Taxifahrer legt mal eine Pause ein und faehrt schon gar nicht 24H durch.
Venyo meint
Achso, und da, wo Taxifahrer Pause machen, steht auch immer eine Ladesäule? Ich bin Fan von E-Mobilität, aber Gegner vom Fantasieren.
Dieter meint
Der Einwand mit dem Taxi, ein paar hundert Kilometer und 8 Stunden laden, ist schon der Hammer……. :-)
e-biker meint
Wahrscheinlich sind die Saudis der größte Investor bei Toyota, eine andere Erklärung gibt es für die Zurückhaltung nicht.
Stocki meint
“Spezielle Nutzungsszenarien” sind laut Killmann nur bedingt für Batterie-Stromer geeignet. Als Beispiel nannte er ein Taxi:“
Der Herr Killmann sollte sich mal mit dem Bürgermeister von Shenzen unterhalten. Der kann ihm erklären, warum gerade Taxis sehr wohl für Elektromobilität geeignet sind.
Die Taxis, die ich so im Alltag sehe, stehen meistens nur rum, wie die meisten anderen Autos auch. Wo da jetzt das Problem sein sollte, in dieser Zeit nachzuladen, erschließt sich mir nicht. Auch Taxifahrer unterliegen Ruhezeiten. Wenn da mal ein Fahrer nach einer 400km Fahrt eine Stunde Pause machen muss, ist das ganz sicher nicht zum Nachteil der Passagiere. Und niemand sagt, dass wir in Sachen Batterien das Ende der Fahnenstange bereits erreicht haben. Die werden jeden Tag besser, schneller zu laden und billiger. Der Tag wird kommen, an dem E-Fahrzeuge auch in der Anschaffung billiger sind als Verbrenner. Im Unterhalt sind sie es ja schon lange.
Und dass Toyota weiter an der Brennstoffzelle festhält ist deren Problem. Jeder der es sich leisten kann, soll ruhig so ein Ding fahren. Wenn irgendwann mal 1 bis 2% der Fahrzeuge so unterwegs sind, ist das auch kein Problem. Nur ob Toyota dann, was die Anzahl der produzierten Fahrzeuge angeht, noch in der Weltspitze mitmischt, wage ich zu bezweifeln.
Paul meint
Die Massenumstellung wird kommen, wenn mit Finanzierungsverträgen die Umstellung vom Verbrenner auf das E-Auto sich ab einer gewissen Jahreskilometerzahl aufhebt und man gleichzeitig von dem neuen Autofahrgefühl profitieren kann. Heutige Jahreskosten ohne Anschaffung eines Verbrenners liegt bei ca. 12.000 km etwa alles in allem gerechnet (Fahrtkosten-einsparung 900 E, Wartungseinsparung + Reparaturkosten 600 E, KFZ-Steuer 200 E, Versicherungskosten-Reduzierung da sicherer 200 E) je nach Alter des Fahrzeugs bei 2000 – 2400 E. Damit könnten mit 200 E Monatsbelastung bereits ein Umstieg auf die neue Qualität eines E-Fahrzeugs möglich werden wobei auch die Langlebigkeit der E-Fahrzeuge mit zu berücksichtigen sind. Wenn eine eigene PV-Anlage auf dem Dach mit Speicherung vorhanden sind ist die Umstellung bereits ein Gewinn und ein muss, von der Umweltentlastung gar nicht zu sprechen.
Stocki meint
Ups, meine Antwort war nicht für e-Biker gedacht. Hab auf den falschen Knopf gedrückt :)
Venyo meint
Warum muss eigentlich heutzutage jedes Thema zum Fanatismus werden?
Ich bin Fan von Elektroautos, aber es gibt gute Erklärungen für die Zurückhaltung von Toyota:
* wo sollen Laternenparker der weltweiten Zielmärkte von Toyota ihre Autos laden?
* wie kann man ein erschwingliches E-Auto bauen ohne dass es 25% mehr kostet als ein vergleichbarer Verbrenner (26.080€ beim Hyundai Kona Style 1.6 T-GDI, Automatik, Navi-Paket vs. 34.600€ beim Hyundai Kona Elektro Trend) – klar ist so ein Vergleich schwierig, weil ein E-Auto im Unterhalt günstiger ist und ein Verbrenner schneller zu tanken ist, aber es zeigt doch grob, wo wir momentan stehen. Von 8250€ kann man verdammt lange tanken und einige teurere Inspektionen bezahlen.
Ich möchte gerne ein E-Auto haben. Aber ein teures Mini-SUV (Kona)? Einen hässlichen Kasten (Kia Soul)? Einen Nissan Leaf (ohne Flüssigkühlung und nicht zum Preis passenden Interieur und schlecht funktionierenden Pilotfunktionen? Einen durch Carbon sinnlos teuren BMW i3? Einen Zoe mit Plastikwüsteninterieur? Ein Smart ist mir zu klein. Im übrigen sind das fast alles Fahrzeuge ohne reine E-Auto-Plattform, also nicht einmal optimiert und daher mit Reichweiten- und Platzverschwendung. Ein Model 3 ist mir eigentlich zu teuer, aber das erwäge ich mit der Basisbatterie + Premiumpaket dennoch.
Wenn man hier mitliest, gewinnt man den Eindruck als wäre das E-Angebot super und das Thema geht total voran und ist die einzige Antwort auf die Mobilität der Zukunft und als wären alle Idioten, die nicht jetzt schon auf E-Autos umsteigen.
Ein bisschen weniger Schwarz-Weiß-Malerei bitte, danke.
Stocki meint
* an der Laterne
* E-Autos müssen nur mehr gebaut werden, die Skaleneffekte führen dann automatisch zu billigeren Autos. Da in E-Autos wesentlich weniger Teile eingebaut sind als in einem Verbrenner, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie in Zukunft deutlich billiger werden als Verbrenner. Wenn Batterien in eine Zweitverwendung als Stationärer Speicher überführt werden und anschließend recycled werden, wirds nochmal billiger.
Ich gebe dir recht, dass die meisten E-Fahrzeuge ziemlich hässlich sind, das hat aber mit E-Mobilität an sich nichts zu tun.
Venyo meint
1) Wo ist der Vertrag, alle Laternen weltweit zu Ladestationen zu machen, woraufhin sich ein großer Autobauer dazu entschließend kann, Fahrzeugherstellung, die in 5 Jahren abgeschlossen sein wird, zu planen? Laternenladen ist Stand jetzt ein Luftschloss.
2) Das, was das Elektroauto so teuer macht, ist aktuell vor allem die Batterie. Durch Skaleneffekte allein wird ein E-Auto nicht günstig, wenn allein das Batteriepack . Und die Zweitverwendung ist wieder ein Luftschloss.
VW wird hier für Ankündigungen kritisiert (bei Kritik an VW für Skandale dagegen bin ich dabei), aber andererseits wird ständig so getan, als seien Fantasien schon Realität.
Mein ursprünglicher Post war bezogen auf „Wahrscheinlich sind die Saudis der größte Investor bei Toyota, eine andere Erklärung gibt es für die Zurückhaltung nicht.“ – man muss hier einfach mal in die Realität zurück kommen, die Ecomento.de momentan absolut nicht abbildet. Ist man hier unterwegs, bekommt man den Eindruck als wären E-Autos schon jetzt die zwingende Wahl für jeden Einsatzweck.
Nochmal: ich bin absoluter Fan von E-Autos und möchte mir eins kaufen. Aber hätte ich Zuhause keine Lademöglichkeit, würde ich ein E-Auto nichtmal in Erwägung ziehen.
Mini-Fan meint
@Stocki
„an der Laterne“
Die Laterne läßt ein Laden nur in der Geschwindigkeit zu, als es ihre eigene Stromversorgung hergibt.
Also sicher keine Schnelladung.
Gleiches wird für die Verteilerkasten der Telekom gelten.
Und die Fußgänger stürzen in Zukunft alle paar Meter über ein Kabel auf dem Bürgersteig.
Aber Vandalismus wird da schon Abhilfe schaffen…
Stocki meint
@Venyo es muss ja auch nicht unbedingt eine Laterne sein. Tesla hat es z.B. auch geschafft, weltweit ein Superchargernetz aufzubauen. Warum nicht auch Toyota? Die haben sogar viel mehr Kapital.
Ich habe hier nicht VW kritisiert, sondern wundere mich über diese seltsame Zurückhaltung von Seiten Toyota, was reine BEV angeht. Das finde ich gelinde gesagt befremdlich. Dass die Saudis da irgendwie mit drin stecken, ist auch nur eine unbegründete Vermutung von dir. Also eine Meinung, genauso wie Meine auch. Und ich bleibe auch bei meiner Meinung, dass der Tag kommen wird, an dem Elektroautos billiger sind als vergleichbare Verbrenner. Das wird auch der Tag sein, an dem sie sich weltweit verbreiten werden, wie von Zauberhand :)
@Mini-Fan Schnelladen ist an der „Laterne“ nicht notwendig. Hier geht es um lange Standzeiten. Vandalismus ist natürlich ein Problem, hat aber nichts mit Elektromobilität an sich zu tun. Und die „Laterne“ ist auch nur ein Symbol. Es gibt tausende Möglichkeiten ein BEV zu laden, man muss es nur wollen. Und wenn BEV irgendwann mal billiger sind als Verbrenner, wird es auf wundersame Weise plötzlich doch gehen. Glaub mir! Aber das ist nur meine Meinung, mehr nicht.
Venyo meint
@Stocki
Ein Supercharger-Netzwerk, welches für Fernreisen gedacht ist, hat nichts mit dem Problem zu tun, dass ein Laternenparker eine Lademöglichkeit für sein E-Auto benötigt. Solange dieses Problem nicht gelöst ist, ist es für die nicht sinnvoll, ein E-Auto zu kaufen. Oder sollen die darauf pokern, dass schon in der Nähe eine der wenigen Ladesäulen schon frei sein wird? Und das betrifft nunmal einen großen Teil der Autofahrer.
Toyota ist grundsätzlich zurückhaltend und schwerfällig. Dafür kann man sich darauf verlassen, dass bei denen alles ausführlich getestet wird und haltbar ist.
Ich würde es auch besser finden, wenn Toyota endlich mal erkennbar ernsthaft an einem BEV arbeiten würde. Aber zu verstehen, dass es Gründe für die Zurückhaltung gibt – dazu sollte man in der Lage sein; es sei denn, man ist verblendet und sieht Elektroautos jetzt schon als alleinige Antwort auf alle Mobilitätsfragen an.
Mini-Fan meint
… und die DUH hat Toyota als Sponsor rausgeschmissen!
Link meint
Falsch. Toyota hat das aus diversen Gründen beendet, das war vor kurzem in der SZ ein Artikel. Also bitte keinen Unfug verbreiten.