Fords Elektromobilitäts-Pläne für Europa sehen zunächst vor allem teilelektrische Stromer vor, darunter Plug-in-Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite. Für das Laden dieser und rein batteriebetriebener Autos arbeitet der US-Hersteller an einem intelligenten Algorithmus zur Ermittlung der optimalen Infrastruktur.
Die in Entwicklung befindliche Software-Lösung identifiziert die günstigsten Standorte für neue Schnellladestationen, teilte Ford mit. Die Berechnungen basierten auf Fahrdaten, die auf einer Gesamtstrecke von mehr als einer Million Kilometer gewonnen wurden. Der Fokus habe dabei insbesondere auf Orten gelegen, an denen Fahrzeuge abgestellt und geparkt werden.
„Der Algorithmus orientiert sich am tatsächlichen Einsatz von Fahrzeugen und soll Fahrern von Elektrofahrzeugen dabei helfen, das Aufladen in den Alltag zu integrieren“, so Ford. Eine Analyse im Großraum London habe gezeigt, dass es möglich wäre, den Zugang zum mobilen Laden durch den Einsatz einer relativ kleinen Anzahl von strategisch positionierten Schnellladern deutlich zu verbessern.
„Unsere Fähigkeit, die riesigen Mengen an gewonnenen Fahrdaten zu analysieren, kann entscheidend dazu beitragen, die Städte der Zukunft zu entwickeln“, erklärt Projektleiter John Scott. „Ford hat es sich zur Aufgabe gemacht, intelligente Fahrzeuge für eine intelligente Welt zu liefern – einschließlich Elektrofahrzeuge für sauberere und ruhigere Städte. Zudem wollen wir unsere Daten für eine möglichst effiziente Investition in die notwendige Infrastruktur nutzen.“
Ford plant kein eigenes Ladenetz, errichtet aber zusammen mit deutschen Autobauern im Rahmen des Joint Ventures Ionity Strom-Tankstellen für das schnelle Laden von Elektroautos entlang europäischer Fernstraßen. Bis 2020 ist die Installation von insgesamt rund 400 Schnellladestationen geplant, weitere sollen folgen – auch im urbanen Raum.
Ford hat derzeit nur das nachträglich umgerüstete Elektroauto Focus Electric im Angebot. Das Modell verkauft sich aufgrund des hohen Preises und der geringen Reichweite kaum. Neue, von Grund auf für die alternative Antriebstechnik konzipierte Fahrzeuge sollen ab 2020 alltagstaugliche Reichweiten bieten, darunter ein Hochleistungs-Stromer mit Anleihen am Ford Mustang. Insgesamt will Ford schon bald 16 elektrifizierte Modelle vom kleinen Familienauto bis hin zum Transporter anbieten.
Thomas Wagner meint
Ford wäre besser beraten, sich damit beschäftigen, wie sie möglichst schnell möglichst viele Elektroautos auf den Markt bringen können.
Alles andere ist nur vertane Zeit, in der Ford immer mehr den Anschluss
an den aktuellen Stand der Technik verliert.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich finds klasse, wenn der E-Auto-Laie einen „Algorithmus“ für Ladesäulen entwickelt. Da kann eigentlich nur Mist rauskommen.
Vielleicht will man sich aber auch ein wenig den Flair von „KI“ geben.
Alles sehr seltsam.
McGybrush. meint
Dann ist der Logarythmus der Meinung das es in der Stadt meiner Eltern keine Lasesäule braucht weil dort auch keine Elektroautos fahren ????
Hamburg dagegen braucht nochmal doppelt so viele auch wenn die schon sehr viele haben.
Meine Formel:
Jeder Supermarkt ab 50 Stellplätzen und jede Autobahnraststätte mit mehr als 50 Stellflächen. Fertig.
Ausnahmslos CCS. Dann brauch die Autos keine eigenen 3 Phasen Drehstrom Ladegeräte mehr.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Ausnahmslos CCS. Dann brauch die Autos keine eigenen 3 Phasen Drehstrom Ladegeräte mehr.“
Aussage ist falsch: Für 3-Phasen-Drehstrom braucht man gar keine Ladegeräte und Gleichrichter, lediglich eine entspr. Steckdose. Es ist die einfachste und billigste Art zu laden.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Jede (teure) CCS-Gleichrichterstation sollte eine Typ-2 Steckdose für 20,– Einkaufspreis haben.
Frank meint
„…Die Berechnungen basierten auf Fahrdaten, die auf einer Gesamtstrecke von mehr als einer Million Kilometer gewonnen wurden….“
Ich fahre 50k km im Jahr. Dann nehme ich noch 19 andere E-Auto Fahrer, die auch mindestens 50k km im Jahr fahren.
Und aus den Daten dieser 20 Fahrer bastelt Ford dann ein Programm für die Errechnung der optimalen Standorte für Ladesäulen.
Toll
Jörg2 meint
Und wenn das die theoretische Ladeplatzkarte fertig ist, was dann?
Ionity (oder einem anderen erzählen) das deren Planung fur die Tonne ist?
Die örtlichen Eigentumsverhältnisse und das geltende Baurecht dem Plan anpassen?
Dem örtlichen Rnergieversorger zum Buddeln überreden?
Irgendwie doch nur ne Aktion für die Pressestelle …