Mitsubishi hat im März einen aktuellen Ausblick auf seine Elektrifizierungspläne gegeben. Im Mittelpunkt stehen demnach vorerst eine weitere Verbesserung der aktuellen Plug-in-Hybrid-Technik sowie ein neues „Energie-Ökosystem“.
Berichte, dass Mitsubishi ein vollelektrisches SUV in Serie bringen will, haben sich bisher nicht bestätigt. Beim Genfer Auto-Salon wurde mit dem Engelberg Tourer zuletzt ein Teilzeit-Stromer präsentiert. Der SUV-Crossover verkörpere den Unternehmensslogan „Drive your Ambition“ und verfügt über fortschrittliche Elektrifizierungs- und Allrad-Steuerungstechnologien, so Mitsubishi.
Der nach einem beliebten Skiort in der Zentralschweiz benannte Engelberg Tourer fährt mit einem Plug-in-Hybridantrieb (PHEV). Das Allradsystem bietet laut Mitsubishi „souveräne Leistungsreserven, die unter allen Wetter- und Straßenbedingungen für Fahrvergnügen und Sicherheit sorgen“. Die Kombination aus Verbrenner, E-Maschine und kompakter Batterie sorge dafür, dass man auch außerhalb urbaner Regionen ohne Ladeinfrastruktur mobil bleibt.
Der Antrieb des Engelberg Tourer basiert auf der für das SUV Outlander entwickelten Plug-in-Hybrid-Technik. Dank „Elektrifizierungs- und Allradtechnologien der nächsten Generation“ sowie Konnektivitätsdiensten könne das Fahrzeug bei allen Wetterbedingungen und Straßenzuständen mit größeren Sicherheitsreserven genutzt werden.
Bei dem Benzinmotor des Engelberg Tourer handelt es sich um ein für das Plug-in-System entwickeltes 2,4-Liter-Triebwerk. Im seriellen Hybridmodus arbeitet es als Generator mit Fokus auf einem geräuscharmen Motorlauf und Kraftstoffeffizienz. Details wie variable Kühlergrill-Lamellen für eine Reduzierung des Luftwiderstands sollen den Verbrauch weiter optimieren.
Rein elektrisch kann der Engelberg Tourer mit der mittig unter dem Fahrzeugboden platzierten Batterie über 70 Kilometer nach dem neuen, realitätsnäheren WLTP-Zyklus fahren – der aktuelle Outlander schafft 57 Kilometer. Mit voll geladenem Energiespeicher und vollem Kraftstofftank liegt der Aktionsradius des Engelberg Tourer bei über 700 WLTP-Kilometern.
Dendo Drive House
Mit der als Energie-Ökosystem bezeichneten Lösung Dendo Drive House (DDH) hat Mitsubishi ein System vorgestellt, das Energie erzeugen, speichern und zwischen Fahrzeug und Wohnhaus austauschen kann. Der Autobauer will das sogenannte V2H-Produkt („Vehicle to Home“) ab 2019 in Japan und Europa auf den Markt bringen. Der über Mitsubishi-Händler erhältliche „One-Stop-Shopping-Service“ soll Verkauf, Installation und Wartung der Systemkomponenten umfassen.
DDH ist für Privatanwender gedacht und besteht aus einem Elektroauto oder Plug-in-Hybriden sowie einem bidirektionalen Ladegerät, Solarmodulen und einer Heimbatterie. Kunden können mit dem Heimsystem ihren Stromer zuhause mit Solarenergie aufladen oder Energie vom Fahrzeug ins Haus liefern. Zentrale Vorteile des DDH-Konzepts sind laut Mitsubishi das Einsparen von Stromkosten und die Bereitstellung einer Notstromquelle.
DDH reduziert Kraftstoffkosten, indem tagsüber über Solarmodule Strom für das Laden des E-Fahrzeugs und für die Akkus im Haus erzeugt wird. Nachts lassen sich Stromkosten senken, indem mit dem bidirektionalen Ladegerät Strom vom Fahrzeug ans Haus geliefert wird – etwa für den Betrieb von Haushaltsgeräten. Falls das reguläre Netz ausgefallen ist, kann DDH die Stromversorgung für begrenzte Zeit aufrechterhalten.
Strauss meint
Bidirektionales Laden mit einem E Auto. Also mit PV Anlage auf dem Dach heisst das bei Tag laden.Und bei Nacht ins Haus einspeisen. Wann soll dieses Auto noch fahren? Zu dem Preis eines festen Speichers besser 2 Zoe kaufen. Dann ist immer einer geladen ab dem Dach. Wallbox ist überflüssig. Einphasiges Laden geht auch bei wenig Sonne ohne dass noch teurer Tagstrom über den Smartzähler dazu genommen wird. Wie beim Typ 2 beim Schnelladen der FAll.
Bernhard meint
Über was hier überhaupt nicht geredet wird sind die Preise. Das ganze System ist vom finanziellen Standpunkt betrachtet völlig daneben. Ich weis von meinem Mitsubishi-Händler der voll hinter der Sache steht, dass alleine der Bi-direktionale Lader über 5000,- € kosten soll. Und dann kann ich nur ein Chademo-Bev dranhängen. Das ist so daneben, dass es überhaupt nicht in Frage kommt. Der PHEV hat im Moment einen Akku mit knapp 14 kW. Aber davon kann man maximal 9 kW wirklich nutzen. Da kann ich gleich einen Akku fürs Haus kaufen und den PHEV weiterhin über die 220 V Steckdose laden ohne Wallbox. Denn der ist wie alle Asiaten nur ein Einphasenlader. Ob man nun 2,1 kW über die 220 V-Dose lädt, oder 3,4 kW über eine Wallbox ist so wenig vorteilhaft, dass sich nicht einmal die Anschaffung einer normalen Wallbox für 600,- € lohnt.
Spätestens wenn CCS softwaretechnisch auch das bidirektionale Laden ermöglicht, was angeblich die nächsten 3 Jahre umgesetzt werden soll, ist Chademo sowieso tot. Man hat schlichtweg es nicht für nötig befunden bei Chademo, das von Anfang an V2H bzw. V2G konnte, diese Möglichkeit anzubieten. Und jetzt können sie es vergessen.
Thomas Wagner meint
Eigentlich frustrierend, dass Mitsubishi nicht von seinen Plug-in-Hybriden
lassen kann.
Das ist nicht Technik der nächsten, sondern definitiv der letzten Generation.
Umso erstaunlicher, dass sie sich anstellen als erste mit einem Angebot für bidirektionales Laden auf den Markt zu kommen :-)
In Deutschland gibt es über 15 Millionen Ein/Zweifamilienhäuser, von denen
weit über eine Million eine Solarstromanlage auf dem Dach haben.
Und jährlich kommen noch mehrere zehntausend Solaranlagen dazu.
Für diese ist die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens eine Anwendung,
die einen Mehrfachnutzen bietet.
Nicht nur zur Erhöhung des Eigenverbrauchs, sondern auch für Regelenergie
zur Stabilisierung des Stromnetzes !
Alter_eg.o meint
Mitsubishi gehört auch zu „den Konzernen“, die die Verbrenner zu retten versuchen. Hybrid ist jetzt deren Masche. Für solche Neuentwicklungen haben alle genug Kapazitäten. Ob der Markt dann viele (teure) Hybride aufnimmt, um Gewinne zu erzielen, das bleibt abzuwarten. BEV werden auch preislich interessanter.
DDH dürfte im Mieterland BRD eine kleinere Rolle spielen, in der Schweiz vielleicht schon.
cafedelsol meint
Die Schweiz ist das Schlusslicht in Europa beim Wohneigentum mit nur 37%! Deutschland immerhin 53%