Volkswagen hat mit seinem Elektroauto-Rennwagen ID.R gleich beim ersten Einsatz am Pikes Peak in den USA einen Rekord aufgestellt. Anschließend wurden weitere Bestzeiten erreicht, unter anderem auf der Nürburgring-Nordschleife und beim Goodwood Festival of Speed. Als Nächstes peilt Volkswagen einen Rekord in China an.
Am 2. September soll der ID.R am Tianmen Mountain mit dem Franzosen Romain Dumas am Steuer eine Richtzeit für die Konkurrenz aufstellen. Bisher gibt es keinen offiziellen Rekord für eine Fahrt mit einem Rennwagen auf der kurvenreichen chinesischen Strecke. Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann erklärt, warum der ID.R nun auch in Asien sein Können unter Beweis stellen soll.
Der ID.R ist der sportliche Botschafter der ab 2020 auf die Straßen kommenden neuen Elektroauto-Produktfamilie VW ID. Mit dem batteriebetriebenen Boliden will die Marke ihre Kompetenz bei elektrischen Fahrzeugen bewerben, der Motorsport dient zudem als Prüffeld für neue Technik. Die anstehende Fahrt in China sei „eine ganz besondere Herausforderung“, sagt Stackmann. Denn anders als bei den früheren Rekordfahrten kenne das Team die Strecke kaum und habe auch nicht im Simulator oder vor Ort testen können.
„Ich freue mich auf den Rekordversuch, da der Berg eine besondere, mythische Bedeutung in Asien hat. Für Volkswagen ist der chinesische Markt sehr wichtig, weil wir die Elektromobilitätsstrategie dort mit Vollgas vorantreiben möchten“, so der Vertriebsvorstand. Das Unternehmen wolle mit dem Rekordversuch am Tianmen Mountain ein weiteres Mal unter Beweis stellen, dass E-Mobilität nicht nur Spaß macht, sondern auch äußerst leistungsfähig und effizient ist.
„Die klare Message des ID.R ist: Elektromobilität ist emotional und faszinierend“, unterstreicht Stackmann. „Wir hoffen, dass der Tianmen mit unserer Richtzeit zu einem Ort wird, an dem sich Elektrofahrzeuge regelmäßig messen, um neue Dimensionen zu erreichen.“ Ganz ähnlich verhalte es sich bei den Serienfahrzeugen der ID.-Familie: Volkswagen sei „davon überzeugt, dass der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB) seinesgleichen sucht“.
Volkswagen wolle mit dem ID.R die Menschen für die E-Mobilität begeistern und mit Vorurteilen gegenüber der alternativen Antriebsart aufräumen. Neben seiner Rolle als Botschafter für die ID.-Stromer habe der ID.R auch eine große Bedeutung für den technologischen Transfer zur Serie. „So haben wir seit Beginn des Projekts vor rund zwei Jahren unglaublich viel über E-Mobilität, Software, Batteriemanagement oder Ladetechnologie gelernt und konnten diese Erkenntnisse auch für die Serienentwicklung nutzen“, berichtet Stackmann.
Die Technik des 500 kW (680 PS) starken ID.R könne Volkswagen zwar nicht eins zu eins in Serienfahrzeuge übertragen“, so Stackmann abschließend. „Wir wissen aber, dass dank des Elektroantriebs schon weitaus weniger Leistung eine tolle Beschleunigung ermöglicht. Das muss man aber selbst einmal spüren, sonst glaubt man es nicht.“
Dirk Michaelis meint
Am Übergang von Petrolhead zu Öko Stromer: „Elektromobilitätsstrategie dort mit Vollgas vorantreiben“ ;-)