Beim chinesischen Elektroauto-Startup mit globalen Ambitionen Byton gab es in diesem Jahr überraschend einen Chefwechsel. Als Grund gab der frühere CEO Carsten Breitfeld staatliche Einflussnahme an. Unter dem neuen, ebenfalls deutschen Manager Daniel Kirchert an der Spitze treibt Byton nun weiter den Marktstart voran. Vor kurzem begann die Vorproduktion.
Wie Byton Ende Oktober in einer Pressemitteilung bekanntgab, laufen in seinem Werk in Nanjing, China die ersten Einheiten des M-Byte vom Band. Gleich im ersten Satz wird darauf verwiesen, dass das neue Premium-SUV mit vollelektrischem Antrieb und umfassender Konnektivität für die Einführung in Europa fit gemacht wird. Der hiesige Markt hat seit diesem Jahr eine höhere Priorität für das Unternehmen.
„Wir haben bei der IAA Frankfurt und in den folgenden Wochen sehr positives Feedback zum Byton M-Byte erhalten. Das macht uns angesichts des traditionell äußerst kritischen europäischen Publikums und den vielen großartigen Autos von etablierten Herstellern um uns herum besonders stolz“, erklärte der aktuelle Firmenchef und Mitgründer Daniel Kirchert.
Beim Vertrieb setzt Byton in den offiziell bedienten Ländern auf individuelle Konzepte und Partnerunternehmen. In den vergangenen Wochen habe man bereits mehrere Kooperationen auf den Weg gebracht, unter anderem für Schweden, Frankreich und Portugal sowie die Schweiz. Mit wem Byton in Deutschland zusammenarbeiten wird, ist noch offen.
In der aktuellen Meldung bestätigte der Hersteller, dass der M-Byte in Europa ab 45.000 Euro vor Steuern und Förderungen angeboten wird – in Deutschland also für rund 54.000 Euro brutto. Im Vergleich mit Wettbewerbern im Premium-Segment verfolgt Byton mit dem SUV damit eine sehr aggressive Preisstrategie. Anders als etablierte Autobauer vertraut das Startup darauf, mit digitalen Diensten mehr Geld als mit dem Fahrzeug selbst verdienen zu können.
Um den Kunden die geplanten digitalen Services und Produkte schmackhaft zu machen, hat Byton im Inneren über dem Armaturenbrett des M-Byte ein fast die gesamte Breite des Cockpits einnehmendes Riesen-Display angebracht. Es handelt sich dabei laut dem Unternehmen um das bisher größte Display in einem Serienfahrzeug. Hinzu kommen in das Lenkrad und die Mittelkonsole integrierte Touchscreens sowie Bildschirme für die hinteren Passagiere.
In der Basisversion wird der M-Byte mit einem Motor im Heck mit 200 kW (272 PS) Leistung und 72 kWh Batteriekapazität ausgeliefert, kündigte Byton an. Die Reichweite wird mit 360 Kilometern nach dem neuen WLTP-Fahrzyklus angegeben. Die höherpreisige Ausführung mit zwei Motoren, Allradantrieb und 95-kWh-Batterie kommt auf eine Systemleistung von 300 kW (408 PS), mit einer Ladung sollen 435 Kilometer am Stück möglich sein.
In China will Byton ab Mitte 2020 erste Elektroautos an Kunden übergeben. Für Europa und Nordamerika sollen ab Ende 2020 Bestellungen angenommen werden, die Auslieferung wird jeweils ab Mitte 2021 anvisiert. In Nanjing kann Byton bei entsprechender Nachfrage bis zu 300.000 Elektroautos pro Jahr herstellen.
elbflorenz meint
95 kw/h großer akku und auch bloß 430 km reichweite. es zeigt sich halt immer wieder, dass die chinesen auch bloß „mit wasser kochen“ und naturgesetze nicht überwinden können. außerdem sieht man, dass audi mit dem e-tron als anfänger in sachen elektro gar nicht so schlecht ist. und die ppe – plattform ist bestimmt ein gutes stück effizienter.
Alex meint
Ich mag das Auto prinzipiell, aber viel zu viel Display
Allein das Riesen Ding in amaturenbrett, und wofür zum Himmel noch das Display im Lenkrad?
MiguelS NL meint
Finde ich Top!
Der Preis von 54k liegt im Bereich des Model Y LR (540 km) Inkl. Premium Paket vermutlich 60k. Welche Außenmaße das Fzg hat, bzw. welche Fzg-Klasse es ist, weiß ich nicht. Auch nicht was im Preis an Reichweite enthalten ist…
elbflorenz meint
laut artikel sind es 360km reichweite für rund 55k. also ~ wie der kleine audi e-tron, nur leicht billiger. eigentlich ein schönes auto – aber bei diesen technischen daten viel zu teuer. hat gegen tesla und gegen die deutschen -nach meiner meinung- keine chance. zumindest in der DACH-region und sicherlich auch in BENELUX.
es sei denn, es gibt lebenslang strom unsonst … dann vieleicht …
MiguelS NL meint
„hat gegen tesla und gegen die deutschen…“
Die deutschen haben sich, wie alle Hersteller, im Preis deutlich gebessert, sind aber was Preisleistungsverhältnis angeht im Vergleich zu Tesla noch teuer.
„laut artikel sind es 360km reichweite für rund 55k.“
Ok, so eindeutig steht im Artikel nicht, finde ich. Nirgends steht „die Eintiegsversion beginnt mit 54k“
elbflorenz meint
doch. steht gleich im ersten Satz. grins. denn wenn es heist: ab 54k in deutschland, dann ist es nun mal die einstiegsversion.
Nightrunner meint
360 km nach WLTP bei einem 95kwh-Akku sind ein Witz. Mein M3 SR+ schafft mit 53 kwh Akkuu brutto (lt. Fahrzeugschein) 409 km nach WLTP. Der Byton ist also sehr ineffzient . Das Riesen-Display und das zusätzliche Lenkrad-Display mögen vielleicht in China ankommen. Bei uns und vor allem bei mir persönlich absolut nicht.
Franz Mueller meint
…flop… flop… Hört ihr das auch? Da kommt ein großer Flop auf uns zu.
Daniel S meint
„Es handelt sich dabei laut dem Unternehmen um das bisher größte Display in einem Serienfahrzeug„
Genau so toll wie der grösste Rückspiegel oder der schnellste Zigarettenanzünder.
Ich finde das schöne, preiswerte, umweltschonende, komfortable, schnelle etc. Fahren trotzdem etwas wichtiger als all das…
Hermann meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.