In Saudi-Arabien findet vom 5. bis 17. Januar die 42. Rallye Dakar statt, mit dabei ist in diesem Jahr der erste als Hybrid angetriebene Offroad-Truck der Rennserie. Entwickelt wurde das Fahrzeug von dem französischen Spezialisten für Renn-Trucks MKR Technology zusammen mit dem Friedrichshafener Zulieferer ZF.
MKR und ZF haben einen Renault C640 des Teams Riwald Dakar mit einem eigens für diesen Zweck entworfenen Antriebsstrang ausgestattet. Kernstück ist laut ZF ein spezieller Prototyp des zentralen elektrischen Achsantriebs des Zulieferers. Für den Rallye-Einsatz habe man diesen hard- und softwaretechnisch neu ausgerichtet. Das Endprodukt hört auf den Namen CeTrax Lite RS.

CeTrax Lite RS unterstützt das Diesel-Hauptaggregat mit zusätzlich abrufbaren 1400 Nm Drehmoment und einer Dauerleistung von 80 kW sowie 150 kW Leistung in der Spitze. Eine besondere Herausforderung war die Entwicklung einer neuen Übersetzungsstufe, erklärt ZF. Mit dieser werden die 13.000 U/min der Asynchron-Elektromaschine an die 2700 U/min angepasst, die der 1000 PS starke Dieselmotor am Getriebeabtrieb abruft.
ZF liefert neben dem E-Motor eine integrierte Leistungselektronik und das Hybrid-Steuergerät inklusive Software, die für die Rallye Dakar programmiert wurde. Im Antriebsstrang ist zudem ein Automatgetriebe des Zulieferers verbaut, das die Pferdestärken des Dieselmotors in die richtigen Gänge leitet. Ein auf das Verbrenner und E-Aggregat einwirkendes ZF-Verteilergetriebe macht den Renault-Truck zum Allrad-Offroader.
„Die Extremsituation der Rallye Dakar – viel Sand, viele Erschütterungen – bietet uns eine einmalig tolle Chance, unseren Hybrid-Antriebsstrang dem Härtetest zu unterziehen“, so Ralf Boss, Direktor Sonderfahrzeugsysteme bei ZF. Der Renn-Truck verdeutliche den Anspruch des Unternehmens, für jedes Fahrzeugsegment eine passende E-Mobilitäts-Technologie zu entwickeln. Das für die Rallye Dakar konzipierte System könnte später in Serie für Sonderfahrzeuge angeboten werden, heißt es.