In der EU ist laut dem Umweltverband Transport & Environment (T&E) in den nächsten Jahren ein umfassender Ausbau der Ladeinfrastruktur erforderlich. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, brauche es nach einer Analyse im Jahr 2030 für 44 Millionen Elektrofahrzeuge um die drei Millionen öffentliche Ladestationen.
Aktuell gebe es mit 185.000 öffentlichen Ladern in der EU zwar ausreichend Strom-Tankstellen für die heutige Elektro-Flotte, so T&E – für das im neuen Jahrzehnt erwartete Wachstum sei die Infrastruktur aber unzureichend. Für die zusätzlichen Ladepunkte sind dem Verband zufolge in den nächsten 11 Jahren gezielte private und öffentliche Investitionen in Höhe von um die 20 Milliarden Euro erforderlich.
Die errechneten Aufwendungen entsprächen gerade eimal drei Prozent der jährlichen Ausgaben der EU für Straßeninfrastruktur. T&E argumentiert zudem, dass es sich um eine Geschäftschance handele und in der EU geplante Investitionen in Nachhaltigkeitsprojekte die Finanzierung unterstützen könnten. Der Umweltverband fordert, dass beim weiteren Ausbau Lademöglichkeiten zuhause und am Arbeitsplatz Priorität haben. 20 bis 30 Prozent der Ladepunkte sollten dabei in benachteiligten und weniger stark bevölkerten Regionen installiert werden, damit auch dort lokal emissionsfreie Fahrzeuge Verbreitung finden.
„Der Green Deal für den Transport kann nur mit Null-Emissions-Infrastruktur realisiert werden. Das bedeutet, dass Geld in die Errichtung eines öffentliches Ladenetzes, speziell zuhause und bei der Arbeit, und nicht in den Bau von mehr Leitungen für fossilen Kraftstoff fließt“, so E-Mobilitäts-Analyst Lucien Mathieu von T&E. „Bislang hat die Zahl der Ladepunkte mit der Nachfrage mitgehalten, aber die kommende Elektroauto-Welle muss mit einem erheblichen Ausbau des Ladenetzes forciert werden.“
Mathieu betonte: „Der Umstieg auf Elektroautos wird eine Multi-Milliarden-Euro-Marktchance für die europäische Industrie im Bereich der Netze, Produktion, Installation und Wartung öffentlichen Ladens schaffen. Die EU muss alles für den Kampf gegen die Klima-Notlage tun, während sie Jobs in Europa fördert.“
Jeru meint
„Für die zusätzlichen Ladepunkte sind dem Verband zufolge in den nächsten 11 Jahren gezielte private und öffentliche Investitionen in Höhe von um die 20 Milliarden Euro erforderlich.“
Weil hier scheinbar immer untergeht, dass auch Ladeinfrastruktur viel Geld kosten wird.
Zur Erinnerung, mit der Summe könnte man 20.000 H2-Tankstellen bauen. Und die HPC-Lader sind in den 20 Mrd. sicher noch nicht enthalten.
elbflorenz meint
Die 20000 H2-Tankstellen wären für 44 Mio Autos deutlich zu wenig. Außer man baut Riesenanlagen – die dann aber mehrere Mio € kosten.
Und ich denke, das die HPC Lader schon mit verrechnet sind.
Außerdem wird die benötigte Zahl der HPC Lader meistens überschätzt. Ich schätze, ein 10 % Anteil wird ausreichend sein. Dafür werden dann 1/3 der 20 Mrd gebraucht. Der Rest geht auf die preiswerten 11 und 22 kW AC-Lader.
JayP meint
Und wo kommt der Wasserstoff für diese 20k Tankstellen her?
Michael meint
und was ist neu an der Meldung?
Die Bundesregierung möchte doch 1 Mio Ladesäulen in Deutschland bis 2030 haben. Also rund 350 pro Tag statt 300 im Monat. Und Ende des Jahres, nacht einem verschenkten Jahr, werden es wohl 400 pro Tag werden … gute Nacht Deutschland.
Ach ja, die EU … Niederlande will auch sehr viele Ladesäulen aufstellen
Optimaler Beruf für die nächsten 15 Jahre: Elektriker!
Thomas Geipel meint
Diese Politiker sollen vor weiteren Entscheidungen verbindlich mindestens 6 Wochen ausschließlich elektrisch fahren.