Trotz der Klimadebatte haben die Verkäufe von SUV zuletzt weiter zugenommen. Die Vertriebsschefin von Mercedes-Benz Britta Seeger erwartet auch zukünftig einen hohen Absatz in diesem Segment. Die Schwaben stellt das angesichts der strengeren CO2-Vorgaben der EU vor eine Herausforderung, Verkaufsvorgaben für die Händler soll es dennoch nicht geben.
„Die Kunden sind weiter stark interessiert an SUVs. Sie schätzen den Platz, die Sicherheit, die höhere Sitzposition und den Komfort. Wir nehmen an, dass der Anteil in den nächsten Jahren weiter steigen wird“, sagte Seeger der Automobilwoche. SUV sind meist groß und schwerer als andere Modelle, sie verbrauchen daher mehr und haben höhere Emissionen. Das Problem für die Hersteller: Erfüllen sie die für ihren Flottenverbrauch von der Europäischen Union festgelegten Vorgaben nicht, drohen ihnen Milliardenstrafen.
Mit Blick auf die in diesem Jahrzehnt deutlich schärferen EU-Gesetze will Seeger im Vertrieb den Fokus stärker auf klimafreundliche Antriebe legen. „Dazu gehört, gemeinsam mit Händlern und Verkäufern bei Kunden die positiven Aspekte verbrauchsarmer Fahrzeuge und das Produktversprechen hervorzuheben“, erklärte sie der Automobilwoche. Eine Stromer-Quote, mit der etwa der französische PSA-Konzern oder auch die Volkswagen-Tochter Audi arbeiten, ist vorerst nicht geplant. „Klar ist auch, dass wir weiter profitabel wachsen wollen. Eine strenge Vorgabe für die Händler wird es deshalb Stand heute nicht geben“, so die Vertriebschefin.
Mercedes hat mit dem SUV EQC im vergangenen Jahr ein neues Elektroauto eingeführt. Weitere, auch kompakte Voll-Stromer ohne lokale Emissionen sollen folgen. Seeger setzt für die Reduktion der CO2-Werte der Marke aber vor allem auf Verbrenner und E-Motor kombinierende Plug-in-Hybride mit mehren Kilometern rein elektrischer Reichweite.
„Wir sehen, dass sich bei der Nachfrage nach Plug-In-Hybriden in den letzten acht bis zehn Monaten ein kräftiger Zug einstellt. Dabei helfen auch die Kaufprämien der Regierung“, sagte die Mercedes-Managerin. Für Plug-in-Hybridautos zahlt der Bund derzeit einen Zuschuss von 1500 Euro, den gleichen Betrag geben die Hersteller hinzu. Elektroautos werden nur mit insgesamt 1000 Euro mehr gefördert, das soll sich allerdings bald ändern.
Darauf angesprochen, ob die Mercedes-Mutter Daimler die künftigen Vorgaben der EU erfüllen kann, erwiderte Seeger: „Das ist unser Ziel, aber am Ende entscheidet der Kunde mit seiner Kaufentscheidung maßgeblich mit.“
Tesla Pilot meint
Ich wage mal eine These: Die Industrie hat jahrelang ihre Produkte im Sinne der Share Holder optimiert: Kleiner, flacher, kostengünstiger. Bis der Kunde gemerkt hat, das es insbesondere im Alter bequemer ist, aus einem SUV ein- und auszusteigen. Jetzt wird die Frage entscheidend sein, ob er langfristig lieber aus einem Model X/Y aussteigen möchte oder aus einem Verbrenner SUV. Ich glaube, sie werden den Elektro-SuV bevorzugen, weil die meisten Käufer Ü 50 ein richtig schlechtes Gewissen haben (Klimawandel, etc).
Egon meier meint
Mit wohlklingenden Worten bemäntelt man die Tatsache, dass man was verpennt hat.
Zum Glück können sich die Schwaben mit Plug-In-Hybriden durchmogeln. Die haben einen Riesen-Vorteil: sie brauchen weniger Akkus.
Ich glaube tatsächlich, dass dieses Unternehmen noch ein paar Jahre ohne vernünftigen BEV durchmogeln kann denn in der Preisklasse spielen die Mehrkosten für Hybridtechnik keine Rolle.
Bei Kleinwagen geht das nicht – da haben sie mit den Smart jetzt die echte A**karte und werden sie auch nicht los.
Mit der A-Klasse wird es auch schwierig denn da ist noch nix zu sehen und ein Plug-In-Hybrid ist zu teuer, ein Mild-Hybrid bringt zu wenige Ersparnis – könnte aber helfen, die c02-strafen zu verhindern oder zu vermindern.
m w d meint
„Mit der A-Klasse wird es auch schwierig denn da ist noch nix zu sehen und ein Plug-In-Hybrid ist zu teuer, ein Mild-Hybrid bringt zu wenige Ersparnis – könnte aber helfen, die c02-strafen zu verhindern oder zu vermindern.“
A 250 e: Plug-In ab 37K€ für nen Stern ein Schnäpple ;-)
mit den 33g CO2/100km bekommt man in Affalterbach auch wieder paar mehr V8 im Flottenverbrauch unter.
Sledge Hammer meint
Daimler steht doch schon mit dem Rücken an der Wand. Zu viele Spritschlucker, zu wenig BEVs. Als Konsequenz droht Daimler eine Strafe von ein bis drei Milliarden Euro, weil der Konzern die Vorgaben der EU wohl nicht erfüllen wird.
Die Dividende auf 0,90€ zusammen gekürzt, dürfte der Konzern mit weiter fallendem Aktienkurs zum Übernahmekandidaten verkommen.
nilsbär meint
„Seeger setzt für die Reduktion der CO2-Werte der Marke aber vor allem auf Verbrenner…“
Über diese „Strategie“ lachen sich die Chinesen mit ihrer E-Auto-Offensive schlapp.
Außer vielleicht Geely und BAIC, die beide an Daimler beteiligt sind.
Daniel s meint
Gut werden im Artikel die Fördergelder für Hybride erwähnt. Besonders die Kunden von MB sind darauf angewiesen ;)
alupo meint
Und wer hat die meisten Punkte in allen Sicherheitskategorien (5 Sterne haben viele) abgeräumt?
Richtig das Model 3 war in den USA und in Europa das sicherste Auto.
Warum, ganz einfach, weil es keinen Verbrenner hat, denn der kann nicht „geknautscht“ werden und gibt somit jeden empfangenen Stoß in Richtung Fahrerkabine weiter.
Und weil der Schwerpunkt von richtigen reinen eAutos sehr niedrig ist, im Gegensatz zu den SUVs, insbesondere bei den Verbrenner-SUVs.
Und man sollte sich einmal die Frage stellen, warum man meist einen runden Ball zum spielen verwendet (richtig, weil er besser rollt) und welches Autokonzept der runden Form näher kommt, ein SUV oder z.B. das Model 3.
Aber die Dame ist vom Marketing und hat dort einen Job zu machen, egal was die Physik dazu sagt.
Und dann noch: „Seeger setzt für die Reduktion der CO2-Werte der Marke aber vor allem auf Verbrenner und E-Motor kombinierende Plug-in-Hybride mit mehren Kilometern rein elektrischer Reichweite.“
Klar doch, wenn man nicht genügend Akkuzellen bekommt muss man weiter einen Auspuff einbauen, hust, hust. Da gibt es keine Alternative dazu…
150kW meint
„Und man sollte sich einmal die Frage stellen, warum man meist einen runden Ball zum spielen verwendet (richtig, weil er besser rollt) und welches Autokonzept der runden Form näher kommt, ein SUV oder z.B. das Model 3.“
Eine Karosserie muss nicht rollen können.
Ansonsten muss man sagen das ein durchschnittlicher SUV wohl eher der runden Form nahe kommt als eine niedrige Limousine.
hofi meint
@alupo
Das Model 3 ist gegenüber anderen Modellen lediglich durch die serienmässigen Assistenzsysteme auf einem vorderen Rang gelandet. Beim Insassenschutz (Crashtest) für Erwachsene umd Kinder sowie auch beim Fussgängerschutz gibt es vornehmlich deutsche Modelle mit besseren Werten. Da musst du wohl mal beim NCAP nachlesen und die Ergebnisse studieren.
Von den noch schlechteren Crashtestwerten eines Model X mag man gar nicht erst schreiben. ;-)
Andy_Be_Scheuer_t meint
Dicke und hoch gepumpte Schlitten sind halt der Faschismus des kleinen Michels.
Komfort und Sicherheit kann man schließlich genauso auch in einem normal gelagerten PKW bekommen.
Nein, es geht um etwas ganz anderes :
Das Gefühl der Überlegenheit durch die höhere und damit vermeintlich erhabener Position über den Rest dieser bösen und gefährlich asozialen Welt, quasi wie die Deutsch-Bänker in der Chefetage, denen an Ihren Pissoirs mit Panorama-Fenster-Blick auf die da unten einer abgeht.
Es geht einfach um Macht, viele kleine Könige ohne Land suchen und finden in diesen Vehikeln ihr kleines Reich…
Jörg2 meint
@Andy…
Nimm Dir doch bitte mal einen Zollstock und ermittle die Sitzflächenhöhe Deines Bürostuhls.
(Komisch, dass solche „Erhabenheitsargumente“ beim Bulli noch nie gekommen sind…)
Andy_Be_Scheuer_t meint
Bulli = nix SUV ( sehr unnützes Vehikel ) sondern im kompletten Gegenteil, ein Gefährt mit einem besonders hohen Nutzwert.
Hier sollte die Weiterentwicklung zum BEV schnellstmöglich voranschreiten.
Peter W meint
Genau so ist es! Und wer sich über Deine Aussage aufregt dem hast Du auf den Schwanz getreten!
Jörg2 meint
Oder er ist Freund orthopädisch richtigen Sitzens. ;-))
(Und zweifelt recht grundsätzlich an der Sinnhaftigkeit des Abfeierns von schmähenden Unterstellungen zwecks Selbsterhöhung.)
Freddy K meint
Na, wenn du das sagst wirds wohl stimmen. Sollten sich alle mal überlegen. Dann kauft man sich gerne einen RS6 Avant. Oder einen Ferarri. Alleine wegen der demütigen niedrigen Sitzhaltung.
Herbs meint
Sehr schön ????
Andy_Be_Scheuer_t meint
Da haben wir´ s doch, alles was nicht „Suvig“ ist, ist sofort demütigend, so viel zum Punkt Größenwahn…
In einem RS6 sitzt man übrigens hervorragend – auch als 1.94 m Meter Michel.
Zu Ferrari kann ich mich nicht kompetent auslassen, ist nicht mein Geschmack.
Wenn aber „abgefkt“ tief, dann ein Caterham oder Super7 – das ist tiefes sitzen.
JoSa meint
„Die Kunden sind weiter stark interessiert an SUVs. Sie schätzen den Platz, die Sicherheit, die höhere Sitzposition und den Komfort. Wir nehmen an, dass der Anteil in den nächsten Jahren weiter steigen wird“
Wenn wir dann bei Monster-Trucks angekommen sind, sollte man auf die Durchfahrtshöhe unter Brücken achten.
Hans Meier meint
„Das ist unser Ziel, aber am Ende entscheidet der Kunde mit seiner Kaufentscheidung maßgeblich mit.“
Das Angebot generiert die Nachfrage… mal sehen wie lange sich Daimler noch über Wasser halten kann. Vielleicht ja gar nicht erwünscht da die Chinesen ja bereits am knabbern sind.
andi_nün meint
„Das Angebot generiert die Nachfrage…“
Tja, laut Daimler generiert die Nachfrage das Angebot. Mit der Denkweise wirds in den nächsten Jahren etwas schwierig.