Das Portfolio der London EV Company (LEVC) besteht bisher nur aus der modernen Auflage des „Black Cab“ mit teilelektrischem Antrieb. Um zu expandieren, arbeitet das zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Unternehmen an einer weiteren Baureihe: einem elektrifizierten Lieferwagen. Die Einführung verzögerte sich zuletzt, nun gibt es ein Update zu dem neuen Modell.
LEVC veröffentlichte aktuelle Bilder seines zweiten Teilzeit-Stromers und teilte mit, dass dieser unter dem Namen VN5 vertrieben wird. VN stehe für Van (auf Deutsch „Lieferwagen“), der Zusatz für die Ladefläche von 5m³. Der Fokus des leichten Nutzfahrzeugs mit Platz für zwei Europaletten und über 800 Kilogramm Nutzlast liege auf der klimafreundlichen Logistik im urbanen Bereich.
Der VN5 basiert auf derselben Plattform wie das seit 2018 auch in Deutschland vertriebene Taxi-Modell der Marke. Wie der für die Personenbeförderung ausgelegte TX fährt der Lieferwagen VN5 mit einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor. Nur mit Strom sind gemäß WLTP-Norm bis zu 102 Kilometer möglich, zusammen mit dem als Generator arbeitenden Verbrenner 485 Kilometer. An der Steckdose lässt sich die Batterie mit bis zu 50 kW in 30 Minuten laden.
„Unser neuer VN5 steht für unsere Transformation von einer ikonischen britischen Taxi-Marke zu einem führenden Hersteller von elektrischen Nutzfahrzeugen“, so Firmenchef Joerg Hofmann, der zuvor Top-Manager bei Audi war. „Nach unserem Erfolg mit dem TX im Taxi-Markt soll nun der VN5 die grüne Logistik revolutionieren.“
LEVC stellt für den VN5 attraktive Betriebskosten in Aussicht, so müsse man etwa nur alle rund 40.000 Kilometer zum Service. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Transporter mit Dieseltechnik soll zudem eine „signifikante“ Kraftstoffeinsparung möglich sein. Das Fahrzeug sei außerdem besonders resistent gegen Rost und Dellen.
Die Produktion des VN5 will LEVC im vierten Quartal dieses Jahres starten. Zu welchem Preis der elektrifizierte Transporter auf dem Heimatmarkt sowie später in unter anderem Deutschland zu haben sein wird, ist noch nicht bekannt.
Peter W meint
Mit Sicherheit für viele Kleinunternehmer ein praktisches Gefährt. Ein Stromer der 100 km schafft reicht für die Stadt und im Nahbereich, und wenn’s mal ne weitere Strecke sein muss kriegt man das auch geacken. Derzeit bestimmt ein guter Kompromiss.
Hier wird der E-Motor nicht zum Hilfsantreib und Leistungsbooster wie es bei einem Parallelbetrieb von E-Motor und Verbrenner üblich ist. Mit einem 50 kW-Schnellader hat der Akku-Antrieb hier ganz klar die Führungsrolle – so soll es sein, und so kann man auch einen Hybridantrieb akzeptieren.
Andy_Be_Scheuer_t meint
+1
Ähnliches wird Mazda beim MX30 einführen, ein kleiner „Wankler“ als Generator.
Noch ist das Zeitfenster günstig für serielle Hybriden.