Deutschen Nutzfahrzeugherstellern wird von vielen vorgehalten, deutlich langsamer als etwa chinesische Unternehmen alltagstaugliche Elektrofahrzeuge in Serie anzubieten. Der Daimler-Konzern hat nun ein Update zur Elektrifizierung der Omnibus-Baureihe Mercedes-Benz Citaro gegeben.
Mit reinem Batterie-Antrieb ist der Citaro schon verfügbar. Die Weiterentwicklung des 2018 vorgestellten vollelektrischen eCitaro sei in vollem Gange, versicherte Mercedes. Im Laufe dieses Jahres werde die Reichweite mit neuen Batteriegenerationen nochmals gesteigert – darunter mit Festkörperbatterien. Aktuell schafft der eCitaro mit einer Ladung laut Hersteller unter erschwerten Bedingungen im Sommer oder Winter rund 170 Kilometer, unter Idealbedingungen etwa 280 Kilometer. Angaben zur zukünftigen Reichweite gibt es bisher nicht.
Der Citaro soll bald auch in einer Stromer-Ausführung mit wasserstoffbetriebener Brennstoffzelle zur Reichweitenverlängerung auf die Straßen kommen. Den ersten „eCitaro REX“ aus der Serienproduktion werde das Verkehrsunternehmen SWEG mit Hauptsitz in Lahr/Schwarzwald einflotten, kündigte Mercedes an. Die Auslieferung sei im Laufe des Jahres 2022 vorgesehen.
„Der eCitaro mit Brennstoffzelle ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung umweltfreundlicher Stadtbusse“, so Ulrich Bastert von Daimler Buses. Die SWEG werde den zweitürig ausgeführten Brennstoffzellen-Solobus ab 2022 voraussichtlich zunächst am Unternehmenssitz in Lahr einsetzen. Zurzeit entwickele das Unternehmen ein Konzept zur Versorgung des Stadtbusses mit Wasserstoff.
Daimler Trucks & Buses, einer der weltweit größten Nutzfahrzeughersteller, will bei Marken wie Mercedes-Benz, FUSO oder Freightliner künftig verstärkt auf E-Mobilität setzen. Das Fahrzeugportfolio soll bis 2022 in den Hauptabsatzregionen Europa, USA und Japan Serienfahrzeuge mit Batterie-Antrieb umfassen. Anschließend werde das Unternehmen sein Angebot um wasserstoffbetriebene Serienfahrzeuge ergänzen, hieß es Ende 2019.
Marc Mertens meint
Einige der Mitkommentatoren fragten danach oder hatten Zweifel nach den Möglichkeiten lokal H2 erzeugen oder tanken zu können. Dazu hat Toyota Energy Industries die sog. SimpleFuel-H2-Station entwickelt, die bereits seit 2018 die Gabelstapler in den Werken z. T. versorgen. Klar ist natürlich die Frage, woher das Wasser für Elektrolyse kommt und wie CO2-neutral insgesamt gearbeitet werden kann. Zumindest der Strom soll ja von den PV-Anlagen auf den Werksdächern kommen. Das System könnte man aber bestimmt auch zu einem Haus-Energiesystem im privaten Bereich weiterentwickeln oder als Ergänzung in gewerblichen Bus-Bahnhöfen, etc. Auch das Projekt mit 7-Eleven in der innerstädtischen Logistik in Japan ist ein spannendes Pilotprojekt, wo übrigens von stationären, bi-direktionalen Akkussystemen, Hybrid-Fahrzeugen und H2-LKWs bis hin zu den Ladengeschäften selbst alles geplant wird.
Hier noch der Link auf den englischen Originaltext letztes Jahr: https://global.toyota/en/newsroom/corporate/27528557.html
Und mittlerweile gibt es mit dem „Energy Observer“ einen Katamaran, der mit Mirai-BZ-System autark über das Meerwasser mit H2 versorgt wird. Wer weiß, vielleicht könnte man die ganzen Systeme einmal konkret verbinden. Aber ich bin kein Physiker oder Infrastrukturplaner. Greenpeace versorgt wohl sein Flagschiff auch bereits autark mit einem Onboard-H2-Bioabfall-Elektrolysateur.
Es hat keiner gesagt, dass H2 in der Fläche einfach ist. Aber es ist bestimmt immer noch ein besserer Ansatz, als weiterhin Kriege in anderen Nationen wie in Syrien zu führen (lassen), nur damit man stets seine Erdöl oder sonstigen Rohstoffe zur Energieerzeugung egoistisch absichert. Dann doch lieber Solarparks in Nordafrika aufbauen und unsere sowie die dortige Gesellschaft mit einer alternativen Energiequelle bzw. -träger versorgen. Das wäre mal ein echter Fortschritt für die Menschheit. :-)
Jörg2 meint
H2 in Auto als H2-BZ-BEV-Lösung konkuriert nicht mit Diesel/Benzin, sonder mit der reinen BEV-Lösung. Hier muss es sich am Markt beweisen.
Welche Nordafrikaregion würdes Du vorschlagen?
Jörg2 meint
einige Tippfehler :-(
Ostivaldo meint
@Stocki
In jedem zweiten Threat betonst Du das gratis laden. Aber egal. Geniess es so lange du kannst….
Und an mein persönliches H2 Wunder muss ich nicht warten, sondern das hat bereits begonnen. Ich bin absolut zufrieden mit meinem NEXO (ps. von Euren allzeit proklamierten hohen Unterhaltskosten habe ich noch nichts gemerkt).
An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass FCEV im PKW Segment wirklich nur beschränkt und in bestimmten Anwendungsfelder Sinn macht –> im urbanen Bereich befürworte ich BEV!
Mein Logistikpartner, mit dem ich geschäftlich zu tun habe, bekommt im April den ersten Xcient von Hyundai (LKW). Die Elektrolyse-Anlage befindet sich etwa 5 km entfernt und produziert den H2 aus erneuerbarer Wasserkraft (lokal produziert und lokal verbraucht). Im Logistik/Transport Bereich und teilweise auch BUS wird BEV nie eine Chance gegenüber FCEV haben- träume weiter von deinen horrenden Batterie-Fake-Illusionen – da bin ich überzeugt.
Auch die Zahlen sprechen für sich. Und komm bitte nicht mit „viel zu teuer“. Das Gegenteil ist der Fall. Eine sehr detaillierte TCO Analyse für den Logistikpartner hat klar aufgezeigt, FCEV ist günstiger, flexibler und systemdienlicher! No Chance for BEV! Und tatsächlich wollen auf einmal alle den Xcient von Hyundai!
Und ja, ich bin der selben Meinung wie Du: Der H2 muss erneuerbar hergestellt worden sein und nicht aus Dampfreformierung. Bei Dir scheint mir dieser Satz aber eher als Ausrede zu dienen.
Und jetzt schnell los, hast doch genug gelesen, auf den Aldi Parkplatz, da gibt es noch einen freien Platz –> kostenlosen Strom –> perfekt für die Geiz ist geil Mentalität, ganz nach dem Motto: für den Rest schere ich mich einen Deut!
Swissli meint
Die TCO Analyse der H2 LKW von Hyundai (Testflotte Schweiz) basiert doch nur auf dem Mietpreis, den Hyundai den Unternehmen anbietet. Also Null Transparenz.
Transparenz gibts erst, wenn es echte Kauf bzw. Leasingangebote der H2 LKW auf dem Tisch liegen.
Die H2 Wasserstoffproduktion beim Wasserkraftwerk Niedergösgen (am Rhein, am Rand der Schweiz) soll die H2 Testflotte (50 LKW) abdecken. Die 5 km mag für „deinen“ Logistiker gelten, für alle anderen können es auch mehrere 100 km für H2 Transport zur Tankstelle sein.
Ostivaldo meint
Sehen Sie Swissli – genau das ist das Problem!
Sie glauben Informationen zu haben, die sie nicht haben – und stattdessen interpretieren sie wilde Thesen, die Sie dann im Forum als Fakten verbreiten.
Es spielt doch überhaupt keine Rolle auf welchem Geschäftskonzept die TCO berechnet werden. Das einzige was zählt, sind wie der Name schon sagt, die Total Cost of Ownership. In diesem Fall, die des Transportunternehmens. Ob das Fahrzeug gekauft, gemietet oder geleast wird spielt doch überhaupt keine Rolle. Schlussendlich will ich wissen wie teuer mich ein Kilometer zu stehen kommt. Das Geschäftsmodell ist sekundär.
Als ob Sie eine Transparenz hätten bezüglich Aufteilung der Kosten/Margen wenn Sie ein Tesla oder VW kaufen?!
Wenn Sie sich ein bisschen besser mit dem Projekt auseinandergesetzt hätten, wüssten Sie dass:
A: die 50 LKW’s keine Testflotte darstellen, sondern die ersten 50 im Realbetrieb betriebenen Hyundai LKW’s sind
B: Ein flächendeckendes HRS Netz mit lokalen Produktionsstätten entsteht.
C: Bereits 5 weitere in der CH verteilte Projekte à la Niedergösgen entstehen
D: Nicht nur ein Logistiker im Projekt dabei ist, sondern mittlerweile über 30
Wenn Sie in Zukunft Informationen benötigen, so fragen Sie bitte nach und stellen Sie keine Behauptungen auf. Vielen Dank und beste Grüsse
Jörg2 meint
@Ostivaldo
„Es spielt doch überhaupt keine Rolle auf welchem Geschäftskonzept die TCO berechnet werden. Das einzige was zählt, sind wie der Name schon sagt, die Total Cost of Ownership. In diesem Fall, die des Transportunternehmens.“
Bei einem Mietmodell schon. Wenn wie hier der Vermieter mit einem km-Preis die Fahrzeuge zur Verfügung stellt, kann das ganze Modell von einem Tag auf den anderen platzen, wenn der Vermieter die Fahrzeuge zurückzieht. Fahrzeuge im Bestand des Frachtführers sind da eine bessere Sache.
Swissli meint
Und wieviele Prozent hast Du schon wieder für den Nexo bekommen? Das waren glaub 50%, oder? Das sind doch keine realen Bedingungen, sorry.
Ostivaldo meint
@Swissli
Ich habe den „normalen“ Flottenrabatt bekommen und sonst gar nichts. Hört endlich auf mit diesen Lügengeschichten!
Jörg2 meint
@Ostivaldo
Wenn ich das über das H2-Projekt in der Schweiz richtig im Kopf habe, dann haben sich dort Unternehmen zusammengefunden, die größere innerbetriebliche Verteilerflotten am laufen haben (COOP, MIGROS…). In der Summe wohl so um die 4.000 ziehenden Einheiten. Dann haben sie Tankstellenbetreiber mit ins Boot geholt zusammen den „Förderverein H2 Mobilität“ ins Leben gerufen.
Bei ihrer Suche nach einem H2-BZ-LKW-Hersteller sind sie in Europa nicht fündig geworden. Nun baut ihnen HYUNDAI bis zu 1.600 Einheiten. Diese sollen bis 2025 geliefert werden (in 2020 sind 50 Stück geplant?).
Das kaufmännische Risiko, welches durch die Fahrzeuge besteht (Ausfälle, Verbrauch …) und das hohe Erstinvest in die Fahrzeuge (Kauf) hält man sich von der Backe. HYUNDAI vermietet die Fahrzeuge zu einem km-Preis. Wie hoch dieser km-Preis ist und was damit alles abgedeckt ist (auch tanken?) ist mir nicht bekannt. HYUNDAI verspricht aber, es wird nicht teurer als ein Einsatz von Diesel-LKW (dann müsste das Tanken eigentlich mit kalkuliert sein? warum ist das nicht preiswerter?).
So ungefähr… (stimmt das so?).
Ich bin gespannt, welche Erfahrungen hier gesammelt werden und ob jede Seite das bekommt, was ihnen vorschwebt. In 2022..25 wissen wir mehr.
Fakt ist, z.Z. ist schwer einzuschätzen, ob dieses Modell skalierbar ist. Wenn eine Seite hier aktuell draufzahlt („Markteinführungskosten gedeckelt auf 1.600 Einheiten“) schließe ich eine Skalierbarkeit aus.
Ich habe mir zurechtgelegt:
Da der Verein mit diesem Modell auch in andere europäische Länder will, wäre ein Auftauchen in einem nächsten Land ein Indiz dafür, dass es kaufmännisch funktioniert.
Sollte die Zielmarke von 1.600 Einheiten auf der Zeitachse bis 2025 unterboten/überboten werden, wäre das ein Zeichen für die gute/schlechte Durchführbarkeit.
Jörg2 meint
Vergessen:
Im Gegensatz zum Einsatz von Diesel-LKW sind die H2-BZ-LKW nicht von der Mineralölsteuer belastet. Umgerechnet sind das etwas über 70Cent/Liter Diesel, also so pie x Daumen ca. 20Cent pro LKW-km.
Weiterhin fällt die Schwerverkehrsabgabe weg. Beim 40-Tonner so um die 85Cent pro km.
Die Gesamtersparnis pro km könnte sich also so im Bereich von 1EUR pro km bewegen.
Zur Erinnerung: HYUNDAI vermietet die LKW an die Nutzer zu einem km-Preis und garantiert, es würde nicht teurer als beim Einsatz von Diesel-LKW.
(In der Hoffnung, die Dinge halbwegs richtig im Kopf zu haben.)
Norwin Lowin meint
Guter Artikel. Daimler ist schon kräftig beim herstellen der Wasserstoffelektrischen Buse. Allerdings bietet Daimler Akku-Elektrische Buse an. Batterie-Elektriche Buse wären völlig unwirtschaftlich.
Andreas meint
Vielleicht nicht ganz irrelevante Frage: Wie teuer ist denn so ein Bus im Vergleich zu einem herkömmlichen Bus und eine Rein-Elektrischen Bus gleicher Fahrgaststärke?
Jörg2 meint
Das wird sich nicht wirklich beantworten lassen.
Es gibt ja nicht wirklich viele Anbieter, deren Wettbewerb den Marktpreis steuern würde.
Auch ist das Hauptbetriebsmittel (H2) nicht mit einem Marktpreis versehen.
Daher ist der aktuell aufgerufene Systempreis (den ich nicht kenne) irgendwie nicht wirklich aussagefähig.
Das kann massiv runtergerechnet sein, um das Produkt erstmal in die Nutzung zu bekommen.
Als Anhalt könnte man die Eckdaten des Großversuches von Hyundai in der Schweiz nehmen (H2-LKW, bis 2025 eine erhebliche Flotte). Dort wird den Nutzern zugesagt, es würde nicht teurer als bei Diesel-Einsatz (ich hatte gehofft, neue Antriebsarten würden preislich den Diesel deutlich schlagen…)
alupo meint
„Im Laufe dieses Jahres werde die Reichweite mit neuen Batteriegenerationen nochmals gesteigert – darunter mit Festkörperbatterien.“
Dieses Jahr gibt es Autos mit Festkörperbatterien?
Das war mir neu. Toll, denn damit ist die vierfache Reichweite Realität. Oder?
Ich glaube, ich sollte meine Teslaaktien verkaufen, denn die forschen m. W. hauptsächlich zu Li-Ionenakkus, also solche mit 2% Lithium im Salz (NCA, NMC etc).
Peter W meint
Keine Sorge Alupo, auch Festkörperakkus sind LiIonenakkus. Von einer 4-fachen Kapazität habe ich noch nichts gehört, das gehört wohl eher in den Bereich der Phantasie. Oder anderst ausgedrückt: Die 4-fache Kapazität (600 Wh je kg) grenzt schon an das theoretisch physikalisch denkbare.
alupo meint
Die aktuellen Zellen haben 250 Wh/kg, z. B. die von Tesla ab dem 90-er Akku bis zum M3.
Ja sorry, die 4-fache Speicherkapazität erreicht man mittels der altbekannten Kathodenmaterialien (also die bekannten Litiumsalze) wenn man nur das Graphit auf der Anode komplett durch Silizium ersetzen würde. Auf Zellenebene sollten damit ca. 1000 Wh/kg herauskommen.
Ein Feststoffakku mit reinem Lithium sollte auf der Kathodenseite also jede Menge teures Ballast-Lithiumbespassungsmaterial (also Nickel, Mangan, Aluminium, Kobalt und Sauerstoff, in Summe 98% des Kathodenmaterialgewichtes) für das Lithium einsparen was man dann sinnvoll in die Anode (Graphit oder besser noch Silizium), also den Ionenspeicherplatz investieren könnte.
Ich las schon von wirklich hohen Erwartungen an den Feststoffakku. Die Frage ist aber wann der wirklich auf den Markt kommt. Ich rechnete mit dem Feststoffakku bestenfalls in 5 Jahren. Allerdings hatte mich die Toyotaveröffentlichung zur Vorstellung ihres Feststoffakkus zu den olympischen Spielen 2020 schon sehr gefreut bzw überrascht.
Allerdings ist der Feststoffakku ansich ja kein Problem, der funktioniert heute schon. Das Problem ist aktuell seine begrenzte Haltbarkeit.
Noch zu Deinen 150 Wh/kg gegenüber meinen 250 Wh/kg. Vielleicht bezog sich Deine Zahl auf den Akkupack? Dort wurden in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Z. B. hatte der 85-er Tesla-Akku nur knapp 50% Zellgewichtsanteile im Pack, d. h. die Akkupackdichte betrug nur ca. 125 Wh/kg während das Model 3 schon bei knapp 65% angekommen ist (bei auch mittels 5% Silizium verbesserter Zellspeicherdichte, ca. 90/85 stel) . Und das, obwohl im M3-Akkupack auch jede Menge Elektronik verbaut wurde die bisher noch nie im Pack integriert war. Letzteres ist der Grund, warum ich bei meinen Semi-Berechnungen auch von 70% Zellpackungsdichte im Pack ausgegangen bin (bei einer 300 Wh/kg Zelle) .
Klar, letztendlich sind es weiterhin nur die Ionen vom Lithium die von der Kathode durch den Elektrolyt und den Separator zur Anode wandern und dort im Graphit und in Zukunft hoffentlich im Silizium zwischengelagert werden. Aber er wird eben nicht so genannt.
Dagegen erwarte ich mir vom Battery Day im April (?) eine Aussage von Elon Musk über eher mehr als 300 Wh/kg, ohne 100 % Siliziumanode und mit weiterhin einem lithiumhaltigen Salz auf der Kathode (ansonsten würde für BASF ein kleines Geschäftsfeld wegfallen) . Also eher kleine Verbesserungen im Vergleich zum Feststoffakku, die aber dann schon für dieses Jahr.
Peter W meint
Hab doch gewusst, dass Du nicht so unwissend bist :-)
Aber ja, ich habe vom Akkupack geredet, denn die Zellebene ist für die Praxis nicht aussagekräftig, manchmal ist auch das Vollumen der begrenzende Faktor, sonst wäre auch Redox-Flow eine Lösung. In 10 Kilogramm Wasserstoff steckt sehr viel Energie, nützt aber nichts, wenn man die Menge nicht im Auto mitnehmen kann. Am Ende entscheidet die Praxis, wie viel Energie ein Auto mitführen kann.
Jeru meint
Wir haben hier im Forum schon über die Festkörperbatterien im eCitaro gesprochen. Auch wurde damals ein Link zu einem Podcast verlinkt, der von einem Besuch bei Daimler handelt. Dort wird erklärt, warum die Festkörperbatterie bei Daimler nichts mit der Entwicklung im Pkw und den Hoffnungen dort zu tun hat.
Alex meint
Absolut richtig
Ich verlinke es gern (wie damals schon) noch mal
Die feststoff Akkus in dem Bus sind andere als für den pkw Einsatz!
https://podcasts.apple.com/de/podcast/cleanelectric-podcast/id1073923579?i=1000428560911
Jeru meint
Vielen Dank noch einmal!
Solche Inhalte bereichern den Austausch sehr.
alupo meint
Danke für den link.
Aber 3,5 Stunden? Gibt es da eine Zusammenfassung? Heute Nacht nicht mehr….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe mir unter h.live angeschaut, wo die nächste H2-Tankstelle im Umkreis von Lahr/Schwarzwald ist: Freiburg, ISE Frauenhofer-Institut. Wenn man da öffentlich Tanken darf, hat man 2 x ca. 50 km zu fahren und muss 2 x ca. 1 Stunde Zeitaufwand rechnen. Also reduziert sich die Reichweite gleich mal um mind. 100 km.
Oder: Die SWEG muss nochmal 1 Mio. Euro für eine eigene Tankstelle investieren, Na das wird ja ein betriebswirtschaftlicher Burner.
Aber wahrscheinlich dürfen die Rechnung dafür die Nutzer vom ÖPNV und die Steuerzahler bezahlen. Geistig armes, finanziell (noch) reiches Deutschland.
alupo meint
Da kommen dann noch einmal knapp 1 Mio. Euro vom Steuerzahler hinzu, denn eine H2-Tanksäule kostet knapp 2 Millionen Euro.
Der Staat sollte das Geld sinnvoller in Anti-Coronamaßnamen anlegen, oder in Infrastruktur, Schulen etc..
Jeru meint
Macht er doch.
Infrastruktur für die Mobilitäts- und Energiewende in Form von Lade- oder Wasserstoff-Infrastruktur. In einigen Fällen dann eben auch eine H2-Tankstelle.
Jeru meint
In solchen Fälle ist es sinnvoll sich nicht nur die öffentlichen H2-Tankstellen anzuschauen, sondern auch Industrie und Gewerbe der Region mit einzubeziehen. Ziel der Elektrifizierung ist es ja auch sektoren- bzw. verkehrsmittelübergreifend zu denken. Auch deshalb können Wasserstoffkonzepte so attraktiv sein, weil Sie an Knotenpunkten die Sektoren verbinden und so für Synergien sorgen.
Sich nur die h.live anzuschauen und davon dann irgendwas abzuleiten ist nicht zielführend bzw. nichtssagend.
Albert Deutschmann meint
@Jeru: … sondern auch Industrie und Gewerbe der Region mit einzubeziehen.
Stimmt. Das ist das Potenzial was die meisten nicht in dem Thema berücksichtigen.
Hier ein gutes Beispiel aus der Kölner Region.
https://www.huerth.de/buergerservice/archiv19/2019-01-31_foerderantrag.php
Übrigens getankt wir an einer 350 bar Tankstelle. Soweit ich mich noch erinnere sogar für 3€/Kg H2.
Andreas meint
@Jeru:
„..Industrie und Gewerbe der Region mit einzubeziehen.., Knotenpunkte verbinden, Synergien…“
Dies sind doch feuchte Träume von Consultingfirmen. Eine Infrastruktur muss flächendeckend sein. Da bringt es garnichts, wenn an einer Stelle eine Chemiebude ein paar Tonnen Wasserstoff (aus dem Reformingprozess) zur Verfügung stellt oder irgendwo eine Müllverbrennungsanlage ein paar Kilo Wasserstoff erzeugt, statt den Strom direkt zu verkaufen. Das ist alles ein Pu## im Wind.
Industrielle Maßstäbe, die man braucht, um 20 Mio Autos zu bewegen, werden so nicht realisiert.
Wo ist denn heute die H2-Tankstelle mit 10 Tanksäulen mit einer Kapazität von 300 Autos am Tag, wenn es alles so easy ist?
Wenn es tatsächlich Synergien gäbe, dann wären das Einsparungen, die schon längst realisiert wären?
Albert Deutschmann meint
@Andreas: ….um 20 Mio Autos zu bewegen, werden so nicht realisiert.
Wieso 20 Mio bzw. warum direkt fast den ganzen PKW-Bestand in Deutschland? Immer da wo es Sinn macht! Und wenn es am Ende nur 100.000 Einheiten sind, sind es vermutlich 100.000 Diesel-Stinker weniger.
Jeru meint
Das Thema Wasserstoff wird aus meiner Wahrnehmung heraus doch eher seit kurzer Zeit immer ernsthafter diskutiert.
Gleichzeitig wird der Hochlauf von FCEV vermutlich auch im ÖPNV zeitlich verzögert und eher lokal verstärkt stattfinden. Die genannten Synergien sind offensichtliche Treiber, da bereits geplante oder umgesetzte Projekte auch dadurch entstanden sind.
Eine stark skalierte Infrastruktur für FCEV werden wir in den kommenden Jahren aus meiner Sicht noch nicht sehen. Mittelfristig vermutlich jedoch schon, dann finden Sie auch Beispiele.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Jeru: Zu glauben, dass es neben H2.live eine andere versteckte Organisation oder Infrastruktur zu H2 gibt, ist reine Illusion. Wenn Industrie und Gewerbe H2 für ihre Prozesse produzieren, dann legen sie die Anlagen auf ihre eigene Fertigung kostenoptimier aus; da ist keine Luft mal so eben nebenher eine Tankstelle aus dem Hut zu zaubern.
Schau dir mal an, wer bei H2.live den Ton angibt: Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell, Total, BMW, Honda, Toyota, Volkswagen, Huyndai, Now und natürlich unser geliebtes Bundesverkehrsministerium. Das ist Who´s Who für diese Technologie – von wegen „nicht zielführend bzw, nichtssagend.“
Jeru meint
Bitte korrigieren Sie mich aber Sie haben behauptet, dass es sich für einen Verkehrsbetrieb nicht lohnt einen BZ-Bus anzuschaffen, weil die nächste bei H2.live eingetragene Tankstelle 100 km entfernt ist.
Diese Schlussfolgerung ist aus den genannten Gründen aus meiner Sicht nicht zielführend bzw. nichtssagend.
Der Verkehrsbetrieb kann unter Umständen nämlich einen lokalen Partner finden, der die Busse mit Wasserstoff versorgen und so Sektoren verknüpfen kann.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Jeru: Den Sonderfall des Sonderfalls zu diskutieren, ist m. E. wirklich nicht sinnvoll. Daher bleibe ich bei meiner generellen Aussage.
Peter W meint
Wo der Wasserstoff her kommt, und wie viel Treibhausgase bei dessen Herstellung entstehen ist wieder mal völlig Nebensächlich, das wird nur beim BEV hervorgehoben. Die Brennstoffzelle wird nur so lange ein Thema sein, bis der Akku bei etwa 300 Wh je kg liegt. Spätestens dann, wird keiner auch nur noch einen Gedanken an die verschwenderische Brennstoffzelle vergeuden.
Während die Brennstoffzelle auch unter optimalsten Bedingungen nicht mehr als 50% der eingesetzten Energie (Strom-H2-Strom) umsetzen kann, hat der Akku hier schon längst mehr als 80% erreicht. Die Physik lässt sich nicht überwinden, und die Akku-Speicherdichten steigen weiter.
Wännä meint
„…Brennstoffzelle auch unter optimalsten Bedingungen nicht mehr als 50% der eingesetzten Energie (Strom-H2-Strom) umsetzen kann…“
Moooment, langsam. Man kann das auch positiv sehen. Im Winter könnte man die anderen nicht nutzbaren 50% der BZ, nämlich Wärme (!) ähnlich wie beim Verbrenner ins Wageninnere pusten! Im Sommer bleibt der Bus dann aber besser auf dem Betriebshof ????
Railfriend meint
…während der Batteriebus im Winter mit fossiler Dieselheizung fährt. Aber nein, die kann man doch mit Power to liquid betreiben ! Obwohl PtL völlig ineffizient ist, wenn es nicht gerade im Batteriebus eingesetzt wird.
Oder alternativ den Batteriebus samt Heizung gleich mit Bordgenerator (CM-Fluids) antreiben, der kann auch bei Dunkelflaute tanken und braucht kein H2.
FahrereinesAutos meint
Wenn ich mir die technische Entwicklung in den „populären“ Bereichen (z. B. Wirkungsgrad Photovoltaik/Wechselrichter, e-Golf 1 mit Pb-Akkus und 16 PS) anschaue, dann bin ich echt gespannt, was im Bereich Wasserstoff/Brennstoffzelle in den nächsten Jahren passieren wird, wenn jetzt tatsächlich mal Geld in die Hand genommen wird und intensiv geforscht wird.
Jörg2 meint
Für die Entwicklung der BZ wird seit vielen Jahrzehnten weltweit sehr viel Geld in die Hand genommen. S. hierzu z.B. den militärischen Bereich und den Bereich Raumfahrt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Allein Daimler hat Milliarden versenkt.
alupo meint
Ja, einige der Versuchsfahrzeuge vom Necar 1-Anfang bis zur Aufgabe beim Necar 5 habe ich vor meinem Bürofenster gesehen…
War echt leise und Wasserstoff gab es dort in Hülle und Fülle.
TwizyundZoefahrer meint
Man meint Daimler liefert jetzt, aber nein, erst 2022. Naja, vielleicht fahren bis dahin schon ein paar seit Jahren lieferbare BYD Busse, oder die aus Polen rum.
PS.@Jörg2 und Stocki, das sage ich zu meinen Hardcore E Auto Verweigerern auch immer.????????
Jörg2 meint
SO hab ich das noch garnicht gesehen!
1+
;-))
Jörg2 meint
Antwort an @Stocki
Stocki meint
DU nimmst mir aber jetzt nicht MEINEN Platz weg, oder? ;-))
Jörg2 meint
entschuldschung….
Stocki meint
Ich finds prima. Je mehr Menschen auf das Wasserstoff-Wunder warten, desto länger wird man noch einen freien Platz an den kostenlosen Ladestationen im Land ergattern können.
Danke IKEA, Lidl, Aldi, Kaufland, Tesla… ihr habt die Zukunft der Mobilität verstanden.
Ostivaldo meint
@Stocki: Hast Du wirklich das Gefühl das wird für immer so bleiben – und Du wirst auch in Zukunft Deine Energie gratis beziehen können? Übrigens tolles Argument für eine Technologie: „Es ist gratis“! Hast Du mitbekommen, dass es beim Artikel oben um ÖV geht und nicht um IV?
Denkst Du, Mercedes entwickelt diesen FCEV Bus einfach so aus Lust und Laune? Oder etwa weil bestehende BEV Buse das Bedürfnis nicht für alle Zwecke bedienen können und FCEV eine gute Alternative darstellen könnten?
Stocki meint
Lies meinen Post einfach nochmal durch, du kommst sicher dahinter, was ich meinte. Während H2 Befürworter immer noch auf ihr Wunder warten, lade ich so lange kostenlos „wie es dauert“. Und wenn mich der Strom irgendwann mal Geld kostet, wovon ich schwer ausgehe (was du auch hättest erkennen können, wenn du meinen Post ergründet hättest ;-) dann lehne ich mich zurück und sage mir:
„schön wars!“. Und du wartest weiter auf Dein persönliches H2 Wunder.
Ja ich weiß, kostenlos ist nichts auf der Welt, irgendeiner zahlt immer.
Nein, ich denke nicht, daß Mercedes diesen Bus aus Lust und Laune heraus entwickelt. Sie tun es aus Betriebsblindheit, wird sie noch sehr teuer zu stehen kommen.
Aktuelle BEV Busse können „NOCH“ nicht alle Zwecke bedienen, bis 2022 ist das Thema aber bestimmt vom Tisch. Und wenn nicht, dann halt 2025, billiger als FCEV sind sie jetzt schon vor allem im Unterhalt. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
Und so lange der Wasserstoff zu solch indiskutablen Mengen aus Dampfreformierung gewonnen wird, ist das Thema für mich sowieso nicht ansatzweise diskussionswürdig.
So, und jetzt gehe ich erst mal kostenlos laden, die Sonne scheint gerade und die PV Anlage im Kaufland ist sicher schon lange amortisiert… ;-)
Ostivaldo meint
In jedem zweiten Threat betonst Du das gratis laden. Aber egal. Geniess es so lange du kannst….
Und an mein persönliches H2 Wunder muss ich nicht warten, sondern das hat bereits begonnen. Ich bin absolut zufrieden mit meinem NEXO (ps. von Euren allzeit proklamierten hohen Unterhaltskosten habe ich noch nichts gemerkt).
An dieser Stelle möchte ich nochmals betonen, dass FCEV im PKW Segment wirklich nur beschränkt und in bestimmten Anwendungsfelder Sinn macht –> im urbanen Bereich befürworte ich BEV! Mein Logistikpartner, mit dem ich geschäftlich zu tun habe, bekommt im April den ersten Xcient von Hyundai (LKW). Die Elektrolyse-Anlage befindet sich etwa 5 km entfernt und produziert den H2 aus erneuerbarer Wasserkraft (lokal produziert und lokal verbraucht). Im Logistik/Transport Bereich und teilweise auch BUS wird BEV nie eine Chance gegenüber FCEV haben- träume weiter von deinen horrenden Batterie-Fake-Illusionen – da bin ich überzeugt. Auch die Zahlen sprechen für sich. Und komm bitte nicht mit „viel zu teuer“. Das Gegenteil ist der Fall. Eine sehr detaillierte TCO Analyse für den Logistikpartner hat klar aufgezeigt, FCEV ist günstiger, flexibler und systemdienlicher! No Chance for BEV! Und tatsächlich wollen auf einmal alle den Xcient von Hyundai!
Und ja, ich bin der selben Meinung wie Du: Der H2 muss erneuerbar hergestellt worden sein und nicht aus Dampfreformierung. Bei Dir scheint mir dieser Satz aber eher als Ausrede zu dienen.
Und jetzt schnell los, hast doch genug gelesen, auf den Aldi Parkplatz, da gibt es noch einen freien Platz –> kostenlosen Strom –> perfekt für die Geiz ist geil Mentalität, ganz nach dem Motto: für den Rest schere ich mich einen Deut!
Albert Deutschmann meint
@Ostivaldo: –> kostenlosen Strom –> perfekt für die Geiz ist geil Mentalität, ganz nach dem Motto: für den Rest schere ich mich einen Deut!
:-) Ich habe es auch gedacht, Du hast es aber geschrieben. :-)
Erinnert mich irgendwie an paar Leute aus meiner Jugend. Dicken (gebrauchten) Benz fahren aber kein Geld fürs Tanken.
Ostivaldo meint
haha, danke Alber Deutschmann
Torsten meint
Ich denke nicht, dass Busse des ÖPNV an öffentlichen Ladestationen laden werden. Es wird nicht zu einer Konkurenzsituation mit BEV kommen.