Volkswagen tauscht seine Geschäftsfahrzeuge später aus, die Haltedauer werde auf 15 Monate verlängert und damit fast verdoppelt, berichtet die Automobilwoche. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf die Coronavirus-Krise: Der Wolfsburger Autobauer wolle verhindern, das „extrem schwache Geschäft“ mit jungen Gebrauchten durch Nachschub aus den eigenen Reihen weiter zu belasten. Das gilt allerdings nicht für E-Modelle.
Laut der Branchenzeitung wurden die rund 30.000 Dienstwagen von VW-Managern bislang in der Regel nach acht Monaten ausgetauscht und dem Markt für Autos aus zweiter Hand zugeführt. Insidern zufolge hätten bei VW rund 12.000 Mitglieder des Management-Kreises einen Dienstwagen. Hinzu würden rund 6000 Angehörige des Oberen Managements mit Anspruch auf zwei Geschäftswagen kommen. Auch viele sogenannte Tarif-Plus-Beschäftigte hätten ein Dienstauto.
Ausgenommen von der Neuregelung für den längeren Einsatz von Dienstwagen seien VWs Elektroauto-Modelle e-up! und e-Golf sowie die Plug-in-Hybride Golf GTE und Passat GTE. Der Grund: Neuwagen dieser Typen hätten derzeit so lange Lieferzeiten, dass gebrauchte Exemplare schnell einen Käufer finden.
Der Kleinstwagen e-up! wurde kürzlich aufgefrischt und bleibt noch länger im Angebot. Beim e-Golf handelt es sich dagegen um ein Auslaufmodell, das nur noch in diesem Jahr verkauft wird. Die Batterie-Version des Bestsellers wird vom neuen, ersten von Grund auf als Elektroauto konzipierten VW ID.3 abgelöst. Von dem Kompaktwagen könnten aufgrund der neuen Dienstwagen-Regelung zum Start im Sommer mehr Exemplare für Privatkunden zur Verfügung stehen. Ende März hieß es, dass die ersten Fahrzeuge zu Testzwecken an Mitarbeiter übergeben werden.
Mittelfristig dürfte VW daran gelegen sein, auch intern möglichst viele ID.3 und weitere Fahrzeuge der neuen Elektroauto-Familie ID. zu verteilen. Der Autokonzern muss in den nächsten Jahren deutlich mehr emissionsarme oder lokal emissionsfreie Autos verkaufen, um die schärferen Vorgaben der EU für den Flottenverbrauch der Hersteller zu erreichen. Allerdings gibt es hier noch mindestens eine wichtige Fragen zu klären: „Wenn wir etwa künftige E-Dienstwagen wie den ID.3 zu Hause laden, wer bezahlt dann die Ladebox?“, sagte ein VW-Manager der Automobilwoche.
Jensen meint
„Wenn wir etwa künftige E-Dienstwagen wie den ID.3 zu Hause laden, wer bezahlt dann die Ladebox?“, sagte ein VW-Manager der Automobilwoche.
Im Hause VW wird es doch bestimmt eine Stelle geben, die auf diese und andere schwierige Fragen des Alltags antworten kann. Ich denke jedenfalls, dass es einem Manager zuzumuten sein sollte, seinen Alltag zumindest teilweise eigenständig zu organisieren. Die nicht ausgesprochene Zusatzfrage dieses Managers dürfte noch sein: Wie erstattet mir der Arbeitgeber den zu Hause in der Garage geladenen Strom? Als fleissiger Manager wird er aber ohnehin sicher 10h pro Tag im Betrieb sein, da hat sein E-Dienstwagen dann genug Zeit, schonend und ohne armdicke Leitungen sanft genügend Strom nachzuladen, um entspannt nach Hause und am nächsten morgen wieder an die dienstliche Ladesäule zu kommen. Und für zu Hause gibt es doch noch die Volks(wagen)-Wallbox für wenige hundert Euro.
elektroMat meint
Warum soll die jemand bezahlen? Bei nem Verbrenner wird ja auch keine persönliche Zapfsäule in die Garage gestellt. !
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sie dürfen nicht unterschätzen, wie unselbständig leider viele Manager sind, bei der Lösung ganz trivialer Lebensfragen. Daher geht es häufig in der Arbeits- und Freizeit nur darum, mit gleichfalls leidenden Arbeitskollegen neue Ideen zu entwickeln, wie man noch mehr persönlichen Profit aus dem Unternehmen ziehen kann. Das Unternehmen sollte doch schließlich dankbar, allein schon dafür, dass man dort auf der Payroll steht.
LiPo meint
@MichaelEV
Sie müssen sich vor mir nicht rechtfertigen, ihr Kommentar bestätigt nur dass sich Sozialneid durch alle Gesellschaftsschichten zieht.
Vielen Dank für ihre Offenheit.
MichaelEV meint
Sie bestätigen nur, dass sie nichts verstanden haben.
AlBundy meint
Sozialneid? Auf wen? Auf Sie?
Definieren Sie das mal, damit wir so erleuchtet sind wie Sie.
Und dann dieses rhetorische Wattebällchen „sie müssen sich nicht rechtfertigen“
Könnte fast ne coole Nummer sein. aber eben nur könnte
Tim Leiser meint
Ich sehe es positiv. Als ich damals bei ecomento.tv begonnen habe zu lesen, war das hier eine kleine Gruppe sozial intelligenter Menschen, die sich für Umwelt und ihr Gegenüber interessiert haben. LiPo und andere zeigen, dass e Mobilität diese Nische verlassen hat. Wenn die Raser sich hier tummeln ist das menschlich zwar schade, aber für die Markt Durchdringung der e Mobilität ein gutes Zeichen.
Tim Leiser meint
Also mit den Rasen ist in die Zukunft gedacht. Ich unterstelle das bisher niemandem im Forum.
AlBundy meint
?? Ist nicht bös gemeint, jedoch ich verstehe Ihren Kommentar und den Zusammenhang grad nicht.
Die Domainendung von ecomento.xx ist de und nicht tv aber das ist ggf. ein Versehen von Ihnen.
Und was haben wir jetzt zum Thema Rasen geschrieben?
Was zeigen LiPo und andere ? Mir nichts absolut nichts, was für mich von Bedeutung wäre.
Was das ist?
Bleibt wohl mein Geheimnis und das von Menschen wie Michael EV, oder Peter W und vielleicht auch von Ihnen.
(und da spielt die Ausbildung, Bildung, sozialer Status eher keine Rolle,
und Sozialneid…. Neid? nö. sicherlich nicht)
Peter W meint
Ich meine, dass es bedenklich ist jemandem Sozialneid vorzuwerfen weil er Ungerechtigkeiten anspricht. Warum bekommen Leute die viel Geld verdienen einen Steuervorteil vom Staat für ein Auto? Es gibt viele solche Fehler in der Steuerpolitik, und das mit Sozialneid abzutun ist schlicht gesagt eine falsche Sichtweise.
Thomas Claus meint
VW nutzt seine MA Autos bisher nur 8 Monate? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese Vorgehensweise wirtschaftlich sein soll.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das ist normal bei Automobilhersteller, da es viele Kunden gibt, die nicht bereit sind, die die total überteuerten Neufahrzeuge mit 0 km kaufen und mit der 1. Fahrt vom Hof des Händlers 20% Wertverlust zu generieren.
EdgarW meint
„mit der 1. Fahrt vom Hof des Händlers 20% Wertverlust zu generieren“
Das war schon immer Käse, die 20% „Wertverlust“ sind einfach der Standard-Rabatt, also die Differenz zwischen Listen- und Straßenpreis. Auto Liste: 30:000€, Straßenpreis (80% vom Listenpreis): €25.000, Weiterverkauf (in wie vielen Fällen passiert das überhaupt? Kann man da statistisch verlässliche Zahlen erheben?) nach einem Monat: 24.000€
„Vom Hof gefahren“ bedeutet nur einen kleinen zusätzlichen Wertverlust. Wenn sich für das Auto nach Lieferung lange Lieferzeiten ergeben (oder der Hersteller Verkaufsfördeungsmaßnahmen streicht, oder ander Faktoren in’s Spiel kommen, Wegfall staatlicher Verkaufsförderung etwa), kann es sogar sein, dass man es nach einem Jahr +/- für den ursprünglich bezahlten Betrag verkaufen kann.
IsoOktan meint
Werksangehörige können wählen zwischen 6 und 12 Monaten Haltedauer. Entscheidend ist die max. Laufleistung oder das persönliche Nutzungsverhalten.
Ludwig Kastor meint
Bei Audi waren es bisher 6 Monate, nun wurde es auf 9 Monate Haltedauer erhöht (für “normale“ Audimitarbeiter)
JoSa meint
Soweit alles klar…
Aber den hab ich nicht verstanden: „Wenn wir etwa künftige E-Dienstwagen wie den ID.3 zu Hause laden, wer bezahlt dann die Ladebox?“
Wo und von wem, wurden denn bisher die Dienstwagen Betankt?
Auf dem Firmengelände?, an der Tanke? oder zu Hause?
Skodafahrer meint
Die Wallbox kostet inklusive Installationskosten über 1000€.
Man braucht unter anderem einen Fehlerstromschutzschalter.
Teilweise muß noch ein Drehstromzähler installiert werden.
MichaelEV meint
Dienstwagen sind steuerlich privilegiert. Diese armen Menschen zahlen nichts für das Fahrzeug und den Unterhalt des selbigen, bekommen dafür einen geldwerten Vorteil in viel zu geringem Umfang versteuert (= alle anderen Zahlen mit).
Und jetzt müssten diese Armen eine Wallbox für 1000€ selber zahlen. Mir fehlen die Worte…
Glücklicherweise gibt es noch Mensch, die ihr Auto inkl. Unterhalt komplett selber zahlen dürfen… Ironie off
Wie wärs damit (für den Großteil der Fälle): Die Wallbox wird beim Arbeitgeber installiert und das Elektroauto dort geladen. Wessen Auto die Wallbox des Arbeitgebers nie zu Gesicht bekommt, dürfte auch nicht als Dienstwagen gelten (Ausnahmen ausgeschlossen).
Ernesto 2 meint
großartig!! 1+ von mir
LiPo meint
In Deutschland gibt es die freie Berufswahl, wer meint finanziell benachteiligt zu sein sollte sich die nötigen Skills zulegen, anstatt neidisch auf vermeintlich Besserverdienende zu schauen.
MichaelEV meint
LiPo, niedlicher Kommentar.
Es gibt Menschen, die können unabhängig von ihrer Situation Sachverhalte korrekt bewerten. Sie wohl definitiv nicht.
Wir Besserverdienenden (zwei auskömmliche Einkommen, beide studiert bzw. einmal promoviert) wissen, dass es vollkommen falsch ist Dienstwagen, unabhängig ihrer dienstlichen Nutzung, steuerlich zu privilegieren. Der Blickwinkel ändert nichts daran: sozial ungerecht und komplett konträr zu einer dringend benötigten Verkehrswende!
AlBundy meint
@MichaelEV
Diejenigen, die Privilegien haben (sie genießen sie oft nicht mal) sind sich dieser selten bis nie bewusst. Schon gar nicht, dass sie diese oft auf Kosten anderer haben.
Bei der kleinsten, als kritisch empfundenen Anmerkung dazu fangen sie aber gern an zu treten, zu kratzen und zu beißen wie Kinder, trommeln ihre Brust, um zu demonstrieren, dass sie besser als andere sind und meinen sie hätten das selbst verdient und ein natürliches Anrecht auf alles.
Wer kritisiert (auch konstruktiv) ist in deren Augen neidisch, hat angeblich keine gute Ausbildung oder anderer Unfug mehr.
Was kann man von Menschen halten , die sich hauptsächlich über Materielles definieren und andere abwerten?
P.S. das ist eine rhetorische Frage, nicht mehr.
NiLa meint
Lieber MichaelEV: Wenn Sie die Verkehrswende als so dringend notwendig erachten, dann gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und verzichten auf das eigene Auto/die eigenen Autos, unabhängig von ihrem Antriebssystem.
Eine Mehrheit in diesem Land und vielen, wenn nicht allen, weiteren Ländern hat ein Bedürfnis nach eigenen Autos und lässt sich nicht vorschreiben, welche sog. Wenden „dringend notwendig“ sein sollen.
MichaelEV meint
@NiLA
Soll doch jeder machen was er will, aber nicht auf Kosten anderer. Das impliziert viele verschiedene Dinge. Schauen sie mal über den Tellerrand in andere europäische Länder, vielleicht verstehen sie dann was damit gemeint ist.