Seit Monaten gibt es Gerüchte, dass VWs neues Elektroauto ID.3 nicht wie geplant ausgeliefert werden kann. Die Wolfsburger selbst haben das wiederholt dementiert, auch die Coronavirus-Krise soll den Zeitplan nicht ändern. Die Serienfahrzeuge werden dabei zunächst an die Belegschaft verteilt.
VW teilte dem US-Blog Electrek auf Anfrage mit: „Wir haben beschlossen, die ersten von der Fertigungslinie kommenden Fahrzeuge für eine weitreichende Qualitätssicherung an Mitarbeiter der Fabrik für Alltagstests zu übergeben. Unsere Mitarbeiter sorgen so für eine wichtige Beurteilung der Leistungsfähigkeit des ID.3, bevor wir an Kunden liefern.“
In den USA wird der ID.3 nach aktuellem Stand nicht angeboten. Das Interesse an der ersten von Grund auf als Elektroauto entwickelten Baureihe von VW ist dort wegen der bisherigen Marktführerschaft des kalifornischen Anbieters Tesla dennoch hoch. In Deutschland soll das Premierenmodell der neuen Stromer-Familie ID. ab Mitte des Jahres ausgeliefert werden, produziert wird der E-Pkw schon seit letztem November in Zwickau.
In den vergangenen Monaten wurde von Medien wiederholt unter Berufung auf Insider berichtet, dass die Produktion des ID.3 mit großen Herausforderungen kämpft. Vor allem bei der Software soll es Probleme geben, diese sei noch nicht fertig und werde erst kurz vor dem Marktstart auf die zwischengelagerten Fahrzeuge aufgespielt. Zuletzt hieß es von der Redaktion der Süddeutschen Zeitung, dass der ID.3 noch „weit entfernt von der Marktreife“ sei. Das habe man aus Konzernkreisen erfahren.
Dass man bei der Software für den ID.3 und der Digitalisierung allgemein noch aufholen muss, hat VW mittlerweile eingeräumt. „Super läuft es nicht“, sagte ein Sprecher der Süddeutschen Zeitung. Man werde „die eine oder andere geplante Funktion“ des ID.3 streichen und im Rahmen einer bei diesem Modell erstmalig möglichen Software-Aktualisierung über das Netz nachliefern.
Zum Marktstart heißt es von VW weiter, dass der ID.3 in der auf 30.000 Exemplare limitierten 1ST Edition im Sommer europaweit nahezu zeitgleich an die Vorbesteller übergeben werden soll. Unklar ist, ab oder seit wann die zu Testzwecken an die Belegschaft gehenden Serienfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind.
klaus meint
Bei VW immer noch 2 Jahre Herstellergarantie? Hyundai kona hat jetzt 8 Jahre sogar!
default meint
Hört sich leider nach Salamitaktik an. Irgendwie muss VW den Käufern Schritt für Schritt nahebringen, dass es zu merklichen Verzögerungen kommt, trotz vollmundiger Versprechen.
Marc Mertens meint
Ein Testlauf oder eine Auslieferung der ersten ID.3-Fahrzeuge an VW-Mitarbeiter macht durchaus Sinn. Ich hoffe sehr, dass die Werkskollegen und -kolleginnen mit einem sachlichen und offenen Feedback nicht geizen. Beim direkten Endkunden und zumal es sich beim ID.3 um ein „Leuchtturmprojekt“ bei VW handelt, wären ansonsten zuviel negative Rückmeldungen alles andere als positiv. Wichtig ist, dass wir Deutschen nunmal zum Perfektionismus neigen; außer man schaut sich in einigen Autosendungen mal die Spaltmaße beim TESLA an oder die Schweiß- oder Fügenähte der Blechteile. Da freut man sich wiederum, dass die On-Board-Software relativ intelligent sein soll und die Navigation dynamisch mit den Ladestationen kombiniert wurde oder zukünftig vielleicht spezielle Motorsounds oder die Playlist von Elon Musks Tesla-Musikdienst eingebunden wurde. ;-)
Nicht nur wegen der Coronavirus-/Weltwirtschaftskrise 2020, sondern auch weil sehr viele Autohersteller die Vollhybride und die Kombinationsmöglichkeiten am Antriebsstrang bei Toyota und Hyundai nicht erkannt haben, rennen wir nun den CO2-Normen hinterher und müssen gleichzeitig z. T. völlig ungewohnte Produkte launchen. Da wünsche ich allen Beteiligten wirklich nur alles Gute, viel Energie und uns kritischen Kunden vielleicht mal ein wenig mehr Langmut, wenn nicht gleich alles megaperfekt ist.
Stocki meint
Tesla hat es genauso gemacht und die ersten Model 3 nur an Mitarbeiter ausgeliefert. Das hat dazu beigetragen, daß die Qualität deutlich gesteigert wurde. Das 2020er Modell ist ein schönes Stück Technik und auch qualitativ ein großer Sprung nach vorne. Luft nach oben gibts immer…
Ich wünsche VW daß sie das auch hinkriegen. Mit dem ID.3 sollte die Elektromobilität endlich im Alltag ankommen.
hu.ms meint
VW kopiert beim ID.3 launch einiges von tesla:
Reservierung mit anzahlung, zu beginn nur bestimmte modelle zuerst 1.st dann bei der serie auch nur 45kwh und 58kwh und diese nur mit dem jeweils stärksten motor. Der günstigste kommt dann nach förderung auf rd. 25.000 € (wer kauf einen neuwagen ohne zusatzausstattung?) , soll aber lt derzeit bekannten plan im juli bestellbar sein und im oktober ausgeliefert werden.
GE meint
Mag zynisch sein, aber der ID3 könnte von der aktuellen Situation profitieren. Im moment bricht der Autoabsatz ein, da alle andere Dinge im Kopf haben. Je nach dem wann es besser wird kommt der ID3 grade rechtzeitig, trotz Softwareprobleme, wenn Autokäufe wieder anstehen.
simon meint
Laut Diess geht es in China schon langsam aufwärts, auch da stehen zwei MEB Autofabriken. Die Software kann auch von zuhause aus entwickelt werden oder mit genügend Abstand.
Sehe es also realistisch das der Marktstart gehalten werden kann.
Jörg2 meint
@simon
Ich kenne die Datenschutzrichtlinien von VW für jeden externen Krauter. DAS ist im HomeOffice nicht umsetzbar.
Ich glaube daher, dass eher wenig von der Soft im HomeOffice entwickelt wird.
Jörg2 meint
Oh! Unsauber formuliert. Richtiger:
Ich kenne die Datenschutzrichtlinien von VW, die für die kleinen Krauter (Zulieferer…) Anwendung finden.
freak meint
Bei der SZ war es noch ein angeblicher „Sprecher“, dem das Zitat „Super läuft es nicht“ in den Mund gelegt wurde. Bei euch ist es jetzt schon eine „Sprecherin“ … interessant… Morgen ist es in der BILD bestimmt exklusiv der Sohnemann der beiden …
ecomento.de meint
Tatsächlich ist in dem Artikel von der Süddeutschen Zeitung von einem „Sprecher“ die Rede, wir haben das einsprechend aktualisiert.
VG | ecomento.de
Jörg2 meint
Wenn die direkt von der „Fertigungslinie“ kommen, sind das dann andere Fahrzeuge als die, die auf den Halden stehen? Oder ist „Halde“ mit unter „Fertigungslinie“ subsumiert?
Hat da jemand vertiefte Kenntnisse?
IchAuchMal meint
Dein Beitrag disqualifiziert sich offenkundig dadurch, dass du wieder den tendziösen Begriff ‚Halde‘ verwendest. Das sind einfach Fahrzeuge, die ihm Rahmen der Auslieferungsplanung auf Vorrat produziert werden.
Jörg2 meint
@Ich….
Ich verstehe unter „Halde“ eine künstliche Ansammlung von Dingen. Völlig wertfrei.
Hättest Du etwas zu meiner Frage beizutragen? Vielleicht nochmal ohne „Halde“:
Gehen jetzt Fahrzeuge von den Lagerplätzen an die Mitarbeiter oder tatsächlich neue Fahrzeuge von der Fertigungslinie.
net meint
Es gab bislang nie ein Problem mit der Hardware (Karosserie). Die Herausforderungen bei der Software sind bekannt, wenngleich auch viele „Petrolheads“ im Konzern (aka anonyme „Insider“) sie gerne zusammen mit der E-Mobilitätsstrategie von Herrn Diess als gescheitert sehen wollen.
VW hat schon im September 2019 bekannt gegebenen, dass der RampUp ab November 2019 hochfährt und natürlich schon mal vorproduziert wird, bis man in der Lage ist in Masse auszuliefern. (auch schon seit Monaten „Sommer 2020“). Die Zeit bis dahin nutzt man um die Software-Entwicklung „fertig zu stellen“ – genau wie Apple & Co. auch. Die Mitarbeiter-Tests wurden bei einem Event im November schon für März/April 2020 angekündigt. Das ist auch nichts Neues. Auch nicht vor dem Hintergrund des „Insider“-Berichts. Heißt: Die Mitarbeiter-Testautos sind die gleichen, wie diejenigen die vorproduziert wurden, nur dass sie die jeweils aktuellste Software zum Test aufgespielt haben.
Bei den vorproduzierten Autos „auf Halde“ ist unklar, ob das tatsächlich ALLES 1ST für die Endkunden (PreBooker) sind. VW hatte ursprünglich geplant, die Europameisterschaft 2020 für die medienwirksame Markteinführung zu nutzen. Da waren hunderte Promotion-Cars geplant. Was damit jetzt passiert -> keine Ahnung. Vielleicht für intern, vielleicht für Groß-/Flottenkunden
Jörg2 meint
@net
Vielen Dank für die Infos!
Ja, VW bewegt sich innerhalb ihrer Ankündigungen.
hu.ms meint
Nach meiner quelle werden derzeit nur 58kwh / 150 kw modelle gebaut.
Da keine anderen farben als die 4 der 1st. edition bisher gesehen wurden gehen ich davon aus, dass alle die bisher gebaut wurden auch 1st. edition sind.
Für die mitarbeiter-tests vermutlich die einfachsten.
LMausB meint
Eine erweiterte QS/QA macht sicher nicht nur in diesem Fall Sinn. Drücke VW, deren MAs und allen Bestellern feste die Daumen, dass möglichst viele Themen vor dem „Sommer“ fest- und abgestellt werden, damit es wenige „inService“ Themen gibt. „OTA“ ist sicher auch nicht für alles die Lösung und die VW Werkstätten sehe ich, Stand heute, noch nicht in der Lage, sich gebührend um solche „Entry Into Service“- Herausforderungen kümmern zu können. Wie gesagt, … ich Drücke fest alle Daumen (und Finger und Zehen).
G² (Gruß & Gesundheit)
alupo meint
Egal wieviele Probleme noch gelöst werden müssen, ich hoffe die Auslieferung beginnt bald.
Jedes zusätzliche eAutoangebot ist gut, egal ob von VW, BMW, oder Sono.
Ich hoffe es wird ein gutes eAuto werden. Ich wünsche VW Glück und Erfolg.
hu.ms meint
Nach derzeit bekannten planungen sind die auslieferungen der 1st. ab mitte juli vorgesehen.
Ab dann sollen auch die normalen ID.3 mit 45 kwh und 58 kwh – allerdings nur mit den stärkeren motoren = aufpreis – bestellbar sein.
Egon meier meint
zunächst mal interessanter Artikel – bis auf die Äußerung von VW allerdings absolut nix neues außer den Gerüchten.
Es fehlt aber – absolut typisch für die Situation – im Originalartikel auf elektrek
jede Angabe darüber, wann VW die Äußerungen gemacht hat und wer das war. Es ist außerdem nur eine Wiederholung der bekannten Stellungnahme: ‚alles wird termingerecht fertig. ‚
Und auch die zitierte SZ-Verlautbarung „Super läuft es nicht“, die einem VW-Sprecher zugeschrieben wird. Welcher Sprecher war das denn dann bitteschön?
Klar – nie läuft alles glatt. Das weiß jeder, der mal ein haus gebaut oder einen Garten angelegt hat. Jedes Modell eines Automobilkonzerns hat Geburtsprobleme und das wird auch dieses Mal so bleiben.
VW hat sich viel mehr vorgenommen als alle dies Gurkenhersteller im BEV-Markt bisher (außer Tesla) und da darf man ruhig mal geduldig warten bis es fertig ist.
Bis Sommer.
IchAuchMal meint
„zunächst mal interessanter Artikel – bis auf die Äußerung von VW allerdings absolut nix neues außer den Gerüchten.
Es fehlt aber – absolut typisch für die Situation – im Originalartikel auf elektrek
jede Angabe darüber, wann VW die Äußerungen gemacht hat und wer das war. Es ist außerdem nur eine Wiederholung der bekannten Stellungnahme: ‚alles wird termingerecht fertig. ‚“
es ist eben Saure-Gurken-Zeit.
Da alle Bänder still stehen so ein Newsportal wie dieses hier eben ein paar angerostete Konservendosen aufmachen auch wenn das MHD schon lange abgelaufen ist.
VW_Fan meint
finds au lustig dass hier so intensiv über den sommer termin disskutiert wird, als ob nicht das überleben von vw, sondern das eigene davon abhängen würde :-)
die üblichen verdächtigen hier können es wohl kaum erwarten den id3 endlich in der luft zu zerfetzen.
na wems spass macht, was juckt es den baum wenn der hund sich dran reibt…
Jörg2 meint
Der ID.3 ist noch in der Phase „Keimblatt“. SEHR verletzlich!
VW_Fan meint
Der Baum ist groß, stark und voll mit reifen Früchten, nur die Ernte steht noch aus…