Ionity, von deutschen Autoherstellern und Ford gegründet, baut entlang europäischer Hauptverkehrsachsen ein Netz an besonders schnellen Ladestationen auf. Zuletzt stand das Gemeinschaftsunternehmen wegen seiner neuen, von vielen als deutlich zu hoch kritisierten Gebühren im Rampenlicht. Die jüngste Bekanntmachung dürfte dagegen auf breite Zustimmung stoßen.
Anfang Juli teilte Ionity mit, in Europa 250 Stationen mit sogenannten HPC-Ladern (High Power Charger) erreichtet zu haben, man biete damit nun insgesamt über 1000 Ladepunkte. „Wir werden weiter daran arbeiten, Fernreisen in Elektroautos zur neuen Normalität zu machen und den Fahrern schnelleres Laden, weitere Strecken und grüneres Fahren zu ermöglichen“, versprach das Unternehmen auf Twitter.
Ende vergangenen Jahres hatte Ionity die Eröffnung der 200sten Station bekanntgegeben, in knapp einem halben Jahr sind also 50 neue Standorte hinzugekommen. In einem ersten Schritt will Ionity 400 HPC-Stationen errichten. An den dort bereitgestellten Säulen können Elektroautos theoretisch mit 350 kW Ladeleistung in etwa fünf Minuten Energie für bis zu 100 Kilometer Reichweite ziehen. Aktuelle Elektro-Pkw mit modernster Technik wie beispielsweise der Porsche Taycan zapfen allerdings erst mit bis zu 270 kW Strom, die meisten anderen Modelle laden deutlich langsamer.
Ionity wurde 2017 von BMW, Daimler, Ford und dem Volkswagen-Konzern ins Leben gerufen. Im letzten Jahr schloss sich die südkoreanische Hyundai Motor Group mit Hyundai und Kia dem Joint Venture an. Wie es nach der für Ende 2020 angekündigten Inbetriebnahme der 400sten Station weitergeht, ist noch offen. Früheren Aussagen nach könnten in Zukunft neben weiteren Schnellladern an Hauptverkehrsachsen auch Strom-Tankstellen in europäischen Städten installiert werden.
Das Management von Ionity hat wiederholt betont, mit seinem Service aufgrund der hohem Anfangsinvestitionen bisher kein Geld zu verdienen – das sei auch mit den kritisierten höheren Gebühren der Fall. Das liegt auch daran, dass nicht alle Nutzer an den Schnellladern den vollen Preis zahlen – Kunden der hinter dem Konsortium stehenden Autobauer profitieren über spezielle Verträge von attraktiveren Konditionen.
Leser meint
Das Wichtigste ist dass alle Ladestationen von allen E-Autos nutzbar sind. Wie bei einer Tankstelle. Tesla kann bei Ionity laden und VW, BMW, Mercedes und Ford bei Tesla laden.
Noch dazu muss die Bezahlung so einfach und einheitlich sein wie möglich. Wenn möglich mit einer einheitlichen EC-Geldkarte oder Ladekarte, deren Guthaben man vorher auflädt. Sorry der Ansatz mit Apps des Smartphones die Ladestation freizuschalten ist ja wohl das Letzte was da funktionieren sollte, denn was macht der Nutzer an der Ladestation wenn das Smartphone oder die App nicht funktioniert?
Das nächste die aktuellen, tatsächlichen Strompreise sollte ganz klar beim Start des Ladevorgangs angezeigt werden. Am Besten sind diese Strompreise noch daran gekoppelt, ob bei Sonnenschein oder viel Wind oder anderweitigen Überschüssen viel Strom zur Verfügung steht und dementsprechend günstiger. Damit kann man die E-Auto auch dahingehend „erziehen“, den Strom dann zu laden, wenn er möglichst sauber und in großen Mengen zur Verfügung steht..
Leser meint
Korrektur letzter Satz:
„Damit kann man die E-Auto-FAHRER auch dahingehend „erziehen“, den „Strom für Ihre Autos“ dann zu laden, wenn er möglichst sauber und in großen Mengen zur Verfügung steht..“
Nicht vor 2025 meint
Erinnert mich alles an Tank & Rast
Jeder der dort mal auf dem stillen Örtchen war kann sich ausmahlen wohin die Reise geht.
Paul meint
Beide Antriebe haben ihre Vor- und Nachteile. Wobei das Batterie-Auto das preiswerteste wird, da die einfachere, und verschleissärmere Technik.
EV1 meint
Für den Wucherpreis von 0,79 Cent/kWh werden die mich an keiner ihrer Säulen sehen …..
… und das ist von Ionity auch so beabsichtigt.
Wenn ich auf dem Rastplatz an den Ionity Chargern vorbei fahre, sind diese zum größten Teil nicht belegt, so werden sich die Säulen aber auch nie rechnen. Hoffentlich laden dort bald mehr Kunden der entsprechenden OEMs mit Rabattverträgen.
Ich frage mich allerdings, warum dann die Säulen gefördert werden.
chris meint
Ich würde ja zu gerne mal sehen wie viele Ladungen da mit den knackigen neuen Preisen noch stattfinden.
Swissli meint
„Das Management von Ionity hat wiederholt betont, mit seinem Service aufgrund der hohem Anfangsinvestitionen bisher kein Geld zu verdienen.“
Ich kann dieses Scheinargument langsam nicht mehr hören, bei Ladestationen ebenso wie bei E-Autoherstellern.
Das hängt einfach davon ab, auf wieviele Jahre man die Anfangsinvestitionen abschreibt. Bei einer neuen Infrastruktur legt man natürlicherweise die ersten Jahre drauf. Solange die jammernden Unternehmen diesbezüglich keine Transparenz zeigen, bleiben sie unglaubwürdig.
Roma meint
Es ist wichtig, dass es ein flächendeckendes Ladenetz gibt, allein als psychologisches Verkaufsargument, denn gebraucht wird so ein HPC-Netz von einigen kaum.
Aber ich bin immer noch der Meinung, dass es nicht klug war Einzelsäulen mit 175/350kW als „Sicherheitsnetz“ und Wegbereiter aufzustellen.
Statt 4 solcher Säulen wären 3 mit dynamischer Leistungsteilung nicht nur Kostengleich in der Anschaffung, sondern auch rentabler durch höhere Auslastung und niedrigerer Netzbereitstellungskosten, sowie wäre für den Kunden eine höhere Verfügbarkeit gegeben zu einem günstigeren Preis.
Nicht umsonst setzen andere Mitbewerber auf solche Doppellader.
stefan meint
Wozu denn das Ganze, ist doch völlig umsonst, weil ja Wasserstoff in wenigen Monaten vor dem grossen Durchbruch steht und in allerkürze abermillionen von H2-Autos verkauft werden!
Da Montagmorgen ist: ist zynisch gemeint
Jeru meint
Schade das Sie hier versuchen polemisch das Thema FCEV durch den Kakao zu ziehen.
Fakt ist, für die deutschen Hersteller sind FCEV im Pkw vor 2030 „eigentlich kein Thema“. Niemand (!) versucht BEV‘s zu verlangsamen und die Kunden auf FCEV einzuschwören, auch wenn es hier ständig wiederholt wird. Das ist ein Märchen!
Kommen werden FCEV zunächst bei Nfz und Bussen. Ab 2030 wird es jedoch vielleicht auch FCEV im Pkw Bereich geben und ich persönlich rechne mit einem Anteil.
BeatthePete meint
Jeru,
im Jahr 2030 wird die Reichweite bei BEV zwischen 1500 und 2000km sein.
Hans Meier meint
Jeru, es wird dort nicht kommen weil die TCO zu hoch ist. Nutzfahrzeuge und Busse müssen eine Rendite erzielen, H2 ist um ca Faktor 4 teurer als Batterie, Diesel und Benzin und wird es auch bleiben weil es keine Scaleffekte gibt, Infrastruktur nicht vorhanden. H2 kommt nur wegen der GasIndustrie und Schwerindustrie, politisch durchgedrückt, DE versucht sich technologisch ein neues Standbein aufzubauen, OB das klappt steht noch komplett in den Sternen. Meiner Ansicht nach killt bei H2 die Kosten alles. Würde Benzin/Diesel pro Liter 10 Euro kosten, das E-Auto wäre längst der billigere Standard heute. Genau so siehts bei H2 aus. Die Kosten waren immer das Problem von H2, bereits früher.
Peter W meint
Zitat: Kunden der hinter dem Konsortium stehenden Autobauer profitieren über spezielle Verträge von attraktiveren Konditionen.
Komisch, davon habe ich als Hyundai-Kunde noch nichts bemerkt. Im Gegenteil, die kostenlose EnBW-Karte, die ich von meinem Händler bekommen habe funtioniert an Ionity-Säulen nicht. Da wird gelogen, dass sich die Balken biegen.
Sorry, aber vera…schen kann ich mich selbst!
Olli meint
Informieren Sie sich, es steht nirgends geschrieben, dass Ihre EnBE Karte läuft.
Mercedes, Audi alle laden bei Ionity zu besonderen Tarifen. Das wird sicher auch für Hyundai zutreffen.
Jörg2 meint
Der Plan lautet mal: bis Ende 2020 sollen 400 Stationen stehen.
In den letzten Monaten sind 50 Stationen dazugekommen. Stand jetzt also 250.
Dann muss also in den weiteren 6 Monaten die dreifache menge der ersten 6 Monate realisiert werden.
Ich glaube, das könnte klappen. Solche Bauprojekte haben ja gehörigen planerischen Vorlauf. Wenn jetzt für die fehlenden 150 Standorte planerisch alles in trockenen Tüchern ist, dann sollte die Baurealisierung schnell erledigt sein.
Tommi meint
Sich vornehmen kann man viel.
Da fällt mir doch auf, dass die Bundesregierung bis 2030 1 Mio öffentliche Ladestationen erreichen will. Das sind in gut 8000 pro Monat. Bei aktuell 27000, also eine Verdoppelung in ca. 3,5 Monaten. Oder eben 16000 pro Monat ab 2025. Da braucht man ja jetzt noch nichts zu machen, ausser zu versprechen.
Aber auf Ionity-Ladesäulen können die meisten ja eh verzichten.
Roma meint
Die gesetzten Ziele wurden ja schon einige male verfehlt, was ich aber nicht so gravierend finde, weil es auch noch andere Anbieter gibt. Und die aktuell noch übertriebenen 175/350kW kann ohnehin kaum wer nutzen.
alupo meint
na ja .. mit den Zielen ist das so eine Sache: Tesla plante auch Batterie-Fertigung und Fotovoltaik in Brandenburg.
War nix … Ziel verfehlt schon vor am Loslaufen..
Aber das ja was anderes ..
Tommi meint
Die Nachricht betrübt mich eher.
Ionity ist im Grunde ein geschlossenes Netzwerk. Vergleichbar mit den Superchargern von Tesla. Aber dennoch kann die Bundesregierung sich auf die Schulter klopfen und sagen: „Es gibt doch Schnellader“. Und gefördert wurden sie auch noch.
Supercharger wurden nicht gefördert. Auch sie verdienen sicher kein Geld. Aber sie sind halt notwendig, um Autos zu verkaufen. Und das reicht für Tesla, um da Strom zum vertretbaren Preis anzubieten.
Jeru meint
Und was genau betrübt Sie nun?
Tommi meint
Der Erfolg ist zählbar, kommt aber bei den meisten E-Auto-Fahrern nicht an. Es ist ein Schein-Erfolg. Man stelle sich einmal vor, das würde so weiter gehen und man klopft sich auf die Schulter, weil man doch so ein brilliantes Ladenetzwerk hat, vorausgesetzt, man kauft das Auto des richtigen Herstellers. Die Richtung finde ich einfach nicht richtig.
Jeru meint
Ich verstehe Ihren Punkt immer noch nicht.
„Man stelle sich einmal vor, das würde so weiter gehen und man klopft sich auf die Schulter, weil man doch so ein brilliantes Ladenetzwerk hat, vorausgesetzt, man kauft das Auto des richtigen Herstellers.“
Meinen Sie damit das Tesla Netzwerk?
Tommi meint
Noch mal zur Verdeutlichung: Ionity-Ladesäulen sind für viele aufgrund der sehr hohen Preise praktisch nicht nutzbar. Sie werden aber von der Bundesregierung gefördert.
Die Bundesregierung kann sich rühmen, Ladeinfrastruktur zu fördern. Leider nicht für alle, wie es bei solchen Subventionen eigentlich sein sollte.
Lorenz Müller meint
Ich lade bei Ionity für 0,25ct/kWh und das völlig unabhängig von der Marke meines Fahrzeugs. Die Ladesäulen stehen, jeder kann sie nutzen, also finde ich den Vergleich zu Tesla eher unpassend. Wer sich dann auch noch bisschen informiert zahlt dann sogar noch weniger als bei Tesla.
Egon Meier meint
hä …. da kann jeder Laden – bei Tesla nur die Teslas
das verstehen sie nicht??
Tommi meint
Ja, da kann jeder laden. Das ist mir bekannt. Ionity verhindert das lediglich durch sehr hohe Preise.
Olli meint
Und bei Tesla können nur Teslas laden.. Was genau ist jetzt das Verwerfliche bei Ionity?
Tim Schnabel meint
Die werte Elektrodrochken Manufaktur baute steht ihr Regenerations Netzwerk aus den Groschen der fromen Getreuen.
Indes sich die Halunken und Brigantine sich stehts sich des Geldsäckels der Gemeinen bedienten.
Dennoch stehts mit erhobenen Zeigefinger Richtung Tesla zeigent, die hart verdienten Siege des Reformers aus Übersee zu verspoten.
KIA E-Niro Fahrer meint
Herr Lorenz Müller, bei Ionity für 0,25 ct/kWh zu laden und vor allem Automarken unabhängig, wo ist das möglich? Träumen sie weiter!
Tim Schnabel meint
Feine Leistung mögen dies einige nennen. Ist es sicherlich auch. Aber der Vater des Gedanken so scheint es sei doch eher anderer Natur, als Menschen ein einfaches flottes Regenerations Netzwerk zu ertüchtigen. Eher deucht es mich das dort bei solch alt römischen Preisen für eine Befüllung eines Elektronendepots, dort eher eine andere Art von Gaukelei vor sich geht.
Zumal dieses Regenerations Netzwerk schon vom Zehnten der Gemeinen mit ertüchtigt wurde.
Ich habe fertig
Jörg2 meint
;-))
Fein!!!
Tim Schnabel meint
Merket auf, offene Mundart der Gemeinen sind nicht gern gehört in des Klerus Ohren und der Zensur anheim zufallen. Aber äußert man sie in vor Honig triefenden Worten so scheint dies auf des Klerus Wohlgefallen zu stoßen.
Ebi meint
mehr davon :D
Tim Schnabel meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.