BMW hat erste Details und Zielvorgaben zu der von Vorstandschef Oliver Zipse bereits angekündigten neuen Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert. Der seit Mitte letzten Jahres an der Spitze des bayerischen Autokonzerns stehende Manager will das Geschäft deutlich umwelt- und klimaverträglicher aufstellen. Er plant dazu auch weitere Elektroautos.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung stünden künftig im Zentrum der Unternehmensausrichtung, teilte BMW mit. „Ich persönlich bin überzeugt: Der Kampf gegen den Klimawandel und unser Umgang mit Ressourcen entscheiden über die Zukunft unserer Gesellschaft – und damit auch der BMW Group“, sagte Zipse. „Gerade als Premiumhersteller haben wir den Anspruch, beim Thema Nachhaltigkeit voranzugehen. Deswegen übernehmen wir hier und heute Verantwortung und rücken diese Themen ins Zentrum unserer künftigen Ausrichtung.“
Die neue Ausrichtung werde in allen Ressorts verankert – von Verwaltung und Einkauf über Entwicklung und Produktion bis hin zum Vertrieb. „Wir heben Nachhaltigkeit auf eine völlig neue Ebene“, versprach der Konzernchef. Die BMW Group setze sich dabei klare Ziele zur CO2-Reduktion bis zum Jahr 2030: über den gesamten Lebenszyklus von der Lieferkette über die Produktion bis zum Ende der Nutzungsphase. Die CO2-Emissionen je Fahrzeug sollen um mindestens ein Drittel gesenkt werden.
BMW konzentriert sich bei seiner neuen Nachhaltigkeitsstrategie auf die Produktion, die Elektrifizierung der Fahrzeugpalette und die in der Lieferkette anfallenden CO2-Emissionen sowie das Vorantreiben einer Kreislaufwirtschaft.
Produktion & Antriebe
Für die eigenen Werke und Standorte setze sich BMW für 2030 die branchenweit höchsten Reduktionsziele. Das Unternehmen habe die Emissionen je Fahrzeug in der Produktion seit 2006 um mehr als 70 Prozent reduziert, von 2019 ausgehend soll bis 2030 eine weitere Reduktion um 80 Prozent erreicht werden. Das soll unter anderem durch den konsequenten Bezug von Ökostrom und Investitionen in die Optimierung der Energieeffizienz gelingen. Verbleibende CO2-Emissionen sollen durch die Nutzung entsprechender Zertifikate neutralisiert werden.
Die CO2-Emissionen der Fahrzeuge sollen bis 2030 um 40 Prozent je gefahrenem Kilometer reduziert werden. Zentraler Hebel dafür sei eine weitreichende Produktstrategie „mit einem massiven Ausbau der E-Mobilität“: In zehn Jahren sollen insgesamt mehr als sieben Millionen elektrifizierte Fahrzeuge der BMW Group auf den Straßen unterwegs sein – davon etwa zwei Drittel mit vollelektrischem Antrieb. Zu Letzteren gehören früheren Ankündigungen nach neben dem bereits verfügbaren Kleinwagen BMW i3 und dem MINI Cooper SE die kommenden BMW-Modelle iX3 (SUV), i4 (Gran Coupé) und iNext (SUV) sowie eine neue Variante des 7er. Wie BMW jetzt bestätigte, wird es auch rein batteriebetriebene Ausführungen des Kompakt-SUV X1 sowie der 5er-Limousine geben.
2023 will BMW 25 elektrifizierte Modelle auf der Straße haben, die Hälfte davon sollen Voll-Stromer sein. Der bayerische Premium-Hersteller setzt dabei für die Kernmarke auf eine als „Power of Choice“ beworbene Strategie: Neue Elektroautos werden anders als der i3 auf für mehrere Antriebe konzipierten Plattformen basieren, die von den gleichen Fertigungslinien laufen. Baureihen wie 5er, 7er, X1 und X3 können so in Abhängigkeit der Nachfrage vollelektrisch, als Plug-in-Hybride oder Diesel sowie als Benziner mit 48-Volt-Technologie – sogenannte Mild-Hybride – hergestellt werden. Flankierend sollen Verbrauch und Effizienz der konventionellen Antriebe optimiert werden.
Lieferkette & Kreislaufwirtschaft
Außerhalb des Unternehmens will BMW den CO2-Fußabdruck künftig in der Lieferkette als Vergabekriterium etablieren. Diese bestehe weltweit aus allein rund 12.000 Tier-1-Partnern, die Material und Komponenten für Fahrzeuge liefern sowie aus weiteren Lieferanten, die beispielsweise Produktionsanlagen oder Werkzeuge bereitstellen.
„CO2-Reduzierung muss im partnerschaftlichen Zusammenspiel von Hersteller und Zulieferer geschehen. Wer Partner überzeugen will, der muss Vorbild sein. Als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit hat unser Wort auch bei den Lieferanten großes Gewicht – und diesen Ruf nutzen wir“, sagte Zipse. „Unser Anspruch ist es, die nachhaltigste Lieferkette der gesamten Branche sicherzustellen.“ Das gelte nicht nur für die oberste Ebene der Tier-1-Lieferanten, man wolle das Thema Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette verankern.
Neben der Senkung von CO2-Emissionen hat BMW den Umgang mit Ressourcen im Visier. Insbesondere die E-Mobilität könne langfristig nicht nur über Primärmaterialien abgedeckt werden, dazu müssten sich die zugrundeliegenden Ressourcenströme verändern. Man habe vor, den Anteil von Sekundärmaterial in den Fahrzeugen bis 2030 deutlich zu erhöhen. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen die Wertstoffkreisläufe weiter schließen, um die endlichen Ressourcen der Natur zu schützen und noch effizienter einzusetzen“, erklärte Zipse. Gerade bei den Batterien von E-Fahrzeugen mit teils kritischen Rohstoffen komme der Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle zu.
Nachhaltigkeit als Vergütungskriterium
„Wir haben uns sehr klar dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Mit der neuen Ausrichtung schlagen wir deswegen einen Kurs ein, der deutlich ambitionierter als das Zwei-Grad-Ziel ist. Wir treffen dabei keine abstrakten Aussagen – sondern haben einen detaillierten 10-Jahresplan mit jährlichen Zwischenzielen für die Etappe bis 2030 entwickelt“, betonte Zipse. „Wir werden Jahr für Jahr über unsere Fortschritte berichten und uns an diesen Zielen messen lassen. Das wird auch in die Vergütung von Vorstand und Top-Management einfließen.“
Vom kommenden Jahr an werde die BMW Group ihre finanziellen Kennzahlen und die allgemeine Geschäftsentwicklung sowie die Berichterstattung über ihre Nachhaltigkeitsziele in einem Bericht veröffentlichen. „Das ist nicht nur ein klares Zeichen dafür, dass Geschäftsmodell und Nachhaltigkeit bei uns nicht zu trennen sind – damit stellen wir uns auch noch umfassender als bisher der externen und unabhängigen Prüfung unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten. Denn Glaubwürdigkeit entsteht durch Transparenz“, so Zipse.
BMW Fan meint
Sehr schön BMW.
Ich möchte auch direkt drei Bestellungen platzieren.
Einen 5er BEV für mich, einen iX3 für meine Tochter und einen 3er BEV Cabriolet für meine Frau.
Lieferung bitte dieses Jahr, wg MwSt.
Passt sehr gut, da unsere Autos aktuell ersetzt werden müssen dieses Jahr.
Ich dachte schon ich muss zur Konkurrenz.
Danke BMW
Gerry meint
????????????????
Ja sind echte Schnellmerker bei BMW.
(Egtl. schade dass die dermaßen hinterherhinken, naja wer zu spät kommt, …)
Großhändler M meint
????
@BMW Fan:
Gute Entscheidung!
Den 5er kriegst du auf jedenfall, denn der war schon letztes Jahr fertig.
https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/alternative-antriebe/mitfahrt-bmw-power-bev-elektroantrieb-5er/
Der Rest wird ebenfalls geliefert.Wir halten unsere Versprechen im Gegensatz zu anderen, denn wir sind und bleiben Marktführer.
caber meint
für mich ist klar, BMW will möglichst wenig Elektroautos verkaufen. Deswegen auch die mit Elektromotoren angebotenen Verbrenner.
Roland meint
Produkte anzukündigen, die großteils so weit in der Zukunft hergestellt werden sollen, ist dann riskant, wenn die Konkurrenz schon da ist.
Hinzu kommt der zu erwartende Osborne-Effekt, der die Nachfrage nach den inhouse-Verbrennern dämpfen wird, ohne dass der Konzern Alternativen anbieten kann.
Das Wesentliche aber ist, dass BMW damit indirekt Werbung für den Markt- und Technologieführer des oberen Marktsegments macht, der liefern kann.
Von wem ist die Rede ?
Von Tesla natürlich, das in China ganz aktuell weitere 1.000 Stellen ausgeschrieben hat und die Positionen zügig besetzen wird.
Peter W meint
Warum dauert es mehr als eine halbe Stunde bis ein kritischer Kommentag veröffentlicht wird?
Peter W meint
… oder lasst Ihr ihn wieder unter den Tisch fallen? Wäre nicht das erste mal!
Redaktion meint
Wir lassen keine Kommentare „unter den Tisch fallen“, die Moderation dauert hin und wieder aber länger.
VG | ecomento.de
Gunarr meint
Als ich die Überschrift gelesen hatte, hatte ich kurz die Hoffnung, dass Bmw sich nun entschlossen hat, mal wieder Fahrzeuge zu bauen, die nicht so schnell kaputt gehen. Aber ich fürchte, daraus wird nichts. Sie wollen Wegwerfautos bauen, die möglichst schnell dem Recycling zugeführt und dann nochmal verkauft werden können.
Leser meint
Oh mann, ich liebe Leute die anderen nur Schlechtes unterstellen.. wo steht das geschrieben, was Sie behaupten?
MiguelS NL meint
„2023 will BMW 25 elektrifizierte Modelle auf der Straße haben…“
12 bis 13 BMW BEVs, ich freue mich ! Ursprünglich war die Rede von 12 Modelle bis 2025, wir sehen jedoch eindeutig dass die Pläne der Hersteller rundum Elektromobilität immer wieder nach vorne gezogen werden bzw. beschleunigt und ehrgeiziger werden.
2020 :
(0) Update i3 ? Gibt es den in 2023 noch ?
(1) Mini SE
(2) iX3
2021 :
(3) i4
(4) iNext
2022-23 :
(1) Neuer Mini (ersetzt heutigen Mini SE)
(5) 3er
(6) 5er
(7) 7er
(8) X1
(9) ?
(10) ?
(11) ?
(12) ?
(13) ?
Peter W meint
Schöne Pläne mit viel heißer Luft. 6 Zylinder mit 3 Liter Hubraum und E-Motor im ZF-Getriebe die auf dem Prüfstand 50 km E-Reichweite haben und dafür vom Staat als Null-Emissionsfahrzeuge doppelt gewertet werden könnte man auch CO2-neutral herstellen und bescheißt die Umwelt trotzdem, denn der Kunde fährt damit.
Ich frage mich, ob ich es noch erlebe, dass BMW und Mercedes tatsächlich umweltverträgliche Fahrzeuge bauen. Wobei ich weiß, dass es gar keine umweltverträglichen Fahrzeuge gibt, aber man kann sich dem annähern. Bisher sehe ich da nur die großzügige Auslegung der gesetzlichen Vorgaben.
Zu allem Unglück soll jetzt auch noch die Solidargemeinschaft, also wir alle, Milliarden für Wasserstofftankstellen ausgeben, damit BMW ein paar hundert H2-Autos verkaufen kann. Da wäre es billiger der Staat, also wir alle, würden die Wasserstoff-BMWs kaufen und anschließend verschrotten. Das wäre deutlich billiger als dafür Tankstellen zu bauen.
Freddy K meint
Da geht’s doch gar nicht um H2-PKW. Da geht’s um grosse Nutzfahrzeuge, Baumaschinen etc.
Einfach mal was maul en ohne sich informiert zu haben.
Peter W. meint
Ach! BMW hat einen H2 SUV angekündigt, und den Altmeier gebeten Tanstellen zu fördern. Einfach hier mal ein zwei Tage zurück blättern.
Eugen meint
Das steht so auch nicht im Text, es soll in 2023 25 elektrifizierte Modelle geben, die Hälfte davon reine E-Autos. In anderen Worten, 2023 will BMW etwa ein Dutzend verschiedene E-Autos anbieten.
Peter W meint
Wobei man aber sehen muss, dass der Begriff „Modell“ sehr großzügig ausgelegt wird. Ich überlege gerade wie man bei BMW auf 25 Modelle kommt? Da zählt wohl jede Ausstattungsvariante als eigenständiges Modell?
Eugen meint
Ich schätze jede Akku-Größe als eigenes Modell, ist das nicht beim E-Tron auch so? Wenn es den elektrischen 3er als Coupe, Limo und Combi gibt und dann noch in 2 Akkugrößen, hätte man schon 12 Modelle.
McGybrush meint
Also der 5er Lim und der 5er Tour und 5er Long werden in der Zählung 3 Modelle sein.
7er und 7er (Long) werden 2 Modelle sein.
Die haben ja heute schon verschiedene eigene interne Modellbezeichnungen wo es beim E36 noch keine unterschiede gab.
Und die Zählweise wird heute ja bei Hybriden so auch schon angewendet. Aber 12 Modelle sind dennoch schon mal nicht soo verkehrt. Auch wenn kein 1er ohne X dabei ist. Damit bin ich aktuell als möglich wiederkehrender Kunde nach wie vor raus.
Ernesto 2 meint
Naja, das sind ja schöne Ziele, aber die Kundschaft wird das wohl leider nicht ermöglichen, die Verbrennerpreise werden sicher immer deutlich niedriger als die BEV-Preise sein und elektrifiziert, zu 50% BEV!, bis 2023 ; ganz ehrlich glaube ich kein Wort! Das wäre in 3 Jahren. No way!
MiguelS NL meint
Wir können es uns kaum vorstellen, weil wir die Geschwindigkeit in dem es passiert nicht kommen sehen, wir sehen und hören ja auch viel kontrahierendes.
MiguelS NL meint
Ja, ich denke auch dass die Hersteller versuchen werden um dennoch viele Verbrenner zu verkaufen. Aber werden die Kunden trotz Rabatte noch ein alte Technologie kaufen wollen ? Wieviel Luft haben die Hersteller (im Preisnachlass) ? Und günstige elektrifizierte Modelle, gibt es die ? Ich kann mir vorstellen dass es da auch wenig Luft gibt ? Sehe die PHEV-Preise, nicht nur die von BMW sondern auch die anderer Hersteller.
BMW 225 Xe
39.650 €
BMW 330e
52.450 €
BMW 530e (was hier auffällt, weniger Ausstoß als der 330e und günstiger)
51.550 €
BMW 745e
102.000 €
BMW X3 xDrive30e
56.900 €
BMW X5 xDrive45e
77.300 €
Ja ich weiß, Preise ohne Rabatte. :-)
MiguelS NL meint
Ich will sagen, viele Produkte werden nicht mehr gekauft weil es eben ein besseres oder eine Alternative gibt. Davon haben wir in den letzten 20 Jahre sehr viele Beispiel erlebt. Es wird nicht um den Preis gehen, sondern auch um das Klima, die Funktionalität usw. Zudem der BEV wird immer günstiger werden.
Freddy K meint
Für Wohnwagenfahrer gibt’s noch nichts bzw. Anhängerfahrer ( ja da gibt’s sehr viele davon, das ist keine Erfindung).
Dann jene die Kombis wollen, Luxusklasse, günstige Kompakte usw.
Da fehlen noch einige Modelltypen und Arten. Und viele die keine Lademöglichkeit haben.
Das wird noch etwas Zeit ins Land gehen.
NiLa meint
Unterschätze nicht, wie viele Leute Verbrenner mögen. Trotzdem bin ich gespannt, was da so kommt in den nächsten Jahren.
MiguelS NL meint
Könnte es auch sein ? dass du überschätzt wie viele Verbraucher dennoch den Verbrenner bevorzugen werden ?
NiLa meint
Nein. BEV legen stark zu, aber sie passen längst nicht für jeden.