Volkswagen läutet im September mit dem Start der Auslieferungen des ID.3 seine weltweite E-Mobilitäts-Offensive ein. Auf den Kompaktwagen sollen diverse weitere Modelle der neuen Elektroauto-Familie VW ID. und Stromer bei anderen Marken des Konzerns folgen. Neben dem Verkauf von E-Autos an externe Kunden will Volkswagen-Chef Herbert Diess auch die Elektrifizierung des internen Fuhrparks verstärkt vorantreiben.
„Wir elektrifizieren endlich auch unsere Dienstwagenflotte!“, verkündete Diess in einem Beitrag auf dem Online-Karrierenetzwerk LinkedIn. Die Volkswagen-Mitarbeiter könnten von den Führungskräften erwarten, dass diese mit gutem Beispiel vorangehen. Das gelte auch für das Engagement mit Blick auf die Pariser Klimaziele. „Dafür muss sich auch das Verhalten bei althergebrachten Privilegien ändern“, erklärte der Volkswagen-Boss.
Während viele Unternehmen bereits CO2-Ziele für ihre Dienstwagenflotten festgelegt hätten, sei dies bei den Wolfsburgern „eine schwere Geburt“ gewesen. Der Ausstoß der Dienstwagen habe bislang bei durchschnittlich 137 g CO2/km gelegen – und damit deutlich über dem Durchschnitt bei den Autos, die der Konzern 2020 in Europa verkaufen wolle. „Das geht nicht! Wir müssen intern vorleben, was wir im Markt erreichen wollen und wie es geht“, unterstrich Diess.
„Durch schnelle Elektrifizierung“ werde Volkswagen bis Ende des Jahres mit der Dienstwagenflotte sein EU-Flottenziel von 97 g unterschreiten, kündigte der Volkswagen-Chef an. Die verbleibenden CO2-Emissionen der Dienstwagen würden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert – finanziert durch einen monatlichen Kompensationsbetrag von den Nutzern von Verbrenner- und Hybrid-Geschäftsfahrzeugen.
„Volkswagen übernimmt Verantwortung“, versicherte Diess abschließend. „Bis 2050 wollen wir CO2-neutral sein. Das ist unser Commitment! Wir haben einen konkreten Plan und wir das leben wir vor! Unsere Führungskräfte allen voran.“ Letzteres hatte Diess vor Kurzem mit einer weiteren Mitteilung auf LinkedIn betont: Darin berichtete er von seinem Sommerurlaub in Italien, für den er sich einen ID.3 aus dem VW-Fuhrpark ausgeliehen hatte.
Leser meint
Toll, und ich dachte der ID3 wäre nun langsam mal im Handel erhältlich *augenverdreh*, damit man dieses Auto auch endlich mal -öfter- auf der Straße sieht.
Man liest ja nun doch schon ziemlich lange, dass dieses Auto irgendwann im „Sommer 2020“ kommen soll..
Skodafaher meint
Dienstwagenfahrer sind auch Multiplikatoren. Mittelfristig werden viele 10 tausende Mitarbeiter von VW und deren Töchterfirmen gute Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen gemacht haben.
Dann werden über deren Empfehlungen an Bekannte und Verwandte viele Elektroautos verkauft werden.
Gerry meint
„schnelle Elektrifizierung…“ Hahaha guter Witz????
Das hat die Deutsche Post schon vor Jahren gemacht…und musste sich die Autos selber basteln, derweil die etablierten Hersteller dumm zugeschaut haben. Ignoranz und fehlende Weitsicht, echt traurig. Die Quittung kommt gerade….
eFahrer meint
Sorry, ohne endlich flächendeckend PV auf den VW-Dächern, Parkplätzen und Ladeplätzen – alles nur eine halbe Sache und mehr Reden als Handeln.
Herbs meint
Wie viel PV haben die denn aktuell auf den Dächern? Gibt es dazu Zahlen?
Realist meint
Werk Wolfsburg ca 41500 Quadratmeter. Inbetriebnahme 2009.
Alupo meint
Da will ich VW mal in Schutz nehmen, denn nicht jedes Dach eignet sich dafür.
Ich habe selbst 2 Dächer die leider beide nicht in Frage kommen (Dachfenster bzw. Berliner Pfanne) . Deshalb habe ich Aktien von Windanlagen- und PV-anlage Betreibern gekauft. Das sieht man aber nicht.
Ich denke, Diess hat im Augenblick wichtigere Baustellen, aber ich hoffe, er bekommt die Zeit dafür sich auch einmal um PV zu kümmern.
simon meint
VW erreicht damit einiges:
BEV Fuhrpark ist billiger im Unterhalt
Vorbild und Image
CO2 Flottengrenzwerte
Skaleneffekte bei der MEB Plattform
TwizyundZoefahrer meint
Schwere Geburt bei den Dienstwagen! Da hört man das Vertrauen in eigene Produkte ja richtig raus.????????????
Beschäftigte die eigene Produkte nicht unterstützen sind meiner Meinung nach im falschen Betrieb!
Wessi meint
Sie unterstützen doch die eigenen Produkte. Zum überwiegenden Teil wird gern Verbrenner Dienstwagen in SUV Größe gefahren. ???????????? Und der Betriebsrat findet Verbrenner auch besser. Und was machen wir bzw. die jetzt?
Sorry, aber den Satz, wer die Produkte seiner Firma unterstützt ist im falschen Betrieb kann man so nicht stehen lassen. Auch wenn wir beide es begrüßen würden wenn die Umstellung schneller ginge, aber wer verändert schon gern liebe Gewohnheiten. Ich denke – egal was man sonst von VW und Diess hält – der Weg ist holprig aber die ersten Schritte sind gemacht. in deutscher Gründlichkeit und Gemächlichket. Dem Klima und dem Planeten ist es am Ende wurscht.
Daniel S meint
„ finanziert durch einen monatlichen Kompensationsbetrag von den Nutzern von Verbrenner- und Hybrid-Geschäftsfahrzeugen“
So geht das! Bravo!
IsoOktan meint
@Daniel
kauf nen ID.3, oder mach ne großzügige Spende an VW, dann müssen die weniger Verbrenner verkaufen, ganz einfach.
Egon Meier meint
Leider ist das BEV-Produktspektum noch bei keinem Hersteller so groß, dass alle Betriebsfahrzeug-Bedürfnisse abgedeckt werden können.
Aber gerade VW ist auf dem besten Wege, in fast jeder Größen- und Reichweitenklasse etwas anzubieten.
Vom e-upmigo über id.3/4, etron bis zum taycan.
Auf das was noch kommt bin sich sehr gespannt.
Welche Fahrzeuge wird demnächst der Vorstand von Renault oder PSA einflotten?
toomi meint
Irgendwo müssen Sie ja die Karren loswerden.
IchAuchMal meint
typisch bashing ..
– würden sie weiter Verbrenner fahren hieße es: ‚Sie trauen ihren eigenen Kisten nicht‘
– fahren Sie BEV/Hybrik: ‚irgendwo müssen sie die Karren ja loswerden‘
wie bitteschön liebe/lieber Toomi soll VW denn handeln damit es dir genehm ist?
hu.ms meint
Er hat doch nur angst, dass schon im 3.Q. 2021 ein anderer als sein lieblingshersteller weltweit mehr BEV bauen wird.
Jörg2 meint
Ich vermute, Diess muss/will auch intern zeigen, dass Frau/Mann mit den VW-BEV gut von A nach B kommt.
Fotolaborbär meint
Viel wichtiger als die Vorbildfunktion ist doch, dass die Mitarbeiter selber endlich eine Erfahrung mit der Stromerwelt machen. Dann würden sie merken wie wichtig manche Funktionen sind.
Tommi meint
Warum ist man bei Volkswagen nicht ehrlich und unterscheidet zwischen Elektroautos und Hybride. Es ist doch bekannt, dass Hybride in der Regel wie Diesel nur auf dem Papier sauber sind. Gerade bei Dienstwagen glaube ich, dass dort statt mit 5 l/100km Diesel mit 8 l/100 km Benzin rum gefahren wird.
eBiker meint
Weil das eben nicht zutrifft. Es gibt solche und solche.
Freund von mir hat nen Plug-In, sein Chef auch. Beide fahren die Kurzstrecken in der Stadt rein elektrisch. Gut er liegt mit 3 Liter Benzin zwar deutlich über der Herstellerangabe, aber 3 Liter für nem Kombi ist absolut i.O.
Am besten kann man das auch bei Spritmonitor sehen. Ganz egal welcher Plug-In.
Sein Modell ist da mit durchschnittlich 3,5 Litern angeben. Ein Kombi!
R. D. meint
3 – 3,5 Liter oder so ähnlich sind es bis 100km nachdem die Batterie leer ist, danach folgt ein Spritverbrauch der deutlich darüber liegt, ich nehme an Tommi wollte das mitteilen. Man kauft sich kein Plug-in wenn man nicht öfters über 100km fährt, also wird der deutlich höhere Verbrauch auch vorkommen. Plug-in sollte man nicht schönreden.
eBiker meint
Da hast du mich falsch verstanden – er braucht 3 Liter im Schnitt – natürlich liegt der Verbrauch, wenn die Batterie leer ist, deutlich darüber.
Aber er braucht eben auch 0 Liter im täglichen Gebrauch.
Und bei Spritmonitor sind das eben auch die Durchschnittswerte.
Plug-In braucht man nicht dauernd schlecht reden.
Peter W meint
Nein, 3 Liter ist nicht in Ordnung. Es ist ein Fortschritt, aber das Ziel ist gar keine Kohlemwasserstoffe zu verbrennen.
Das Problem ist, dass jedes Auto, das in den nächsten 10 Jahren noch mit Verbrennungsmotor gekauft wird bis durchschnittlich 2045 herumfährt.
Ecoment meint
Ja nur ein Radikaler Wandel ist einfach nicht Wirtschaftlich möglich wir brauchen einen Plan 2090 nicht einen Plan 2050 .Den wir brauchen jetzt erstmal ne Klimaschutz Pause bis 2025 wegen Corona den es gilt die Faustformel Wirtschaft vor Klimaschutz und danach können wir über einen Langsamen Wandel reden nicht radikal von heute auf morgen. Sondern langsam und stetig bis 2090 oder noch später.
Ernesto 2 meint
Ecoment, wenn wirklich die Formel Wirtschaft vor Klimaschutz gelten sollte, können wir die Norddeutsche Tiefeben mit Hamburg Kiel, Emden Bermerhaven und Wilhelmshaven bis 2100 getrost der Nordsee überlassen. Sorry das musste jetzt sein. Grönlands Gletscher schmelzen in irreparabelem Tempo…muss wirklich erst Hamburg unter Wasserstehen damit Klimaschutz VOR Wirtschaft kommt???
Ecoment meint
Einfach Dämme Bauen und fertig schafft wie der Arbeitsplätze ist doch super.
Falscher_Hase meint
Ist doch super an Weihnachen draussen grillen, im Feb. schon an den Baggersee, und in München unter Palmen liegen :-)
Mehr CO2 lässt Pflanzen wachsen, gibts schon mehr Futter für mein tägliches „Rinderfilet“. Hitzefrei vom Job, und das ganze Jahr ne gesunde Urlaubsstimmung.
Klasse! Ich bin für Klimaerwärmung.
Ecoment meint
Und ich bin nicht gegen Klimaschutz . Nur ich bin der Meinung Klimaschutz ist wie jedes Hobby man muss es sich leisten können.
Tommi meint
Das ist sehr gut. Ja, man kann mit einem Plug-in-Hybrid überwiegend elektrisch fahren. Das tun viele bestimmt. Ich habe einfach die Befürchtung, dass gerade bei Dienstwagen mit Tankkarte vorzugsweise einfach wie immer Sprit getankt wird.
Ich denke, es wäre fair, wenn Volkswagen genau bei der Statistik zwischen BEV und Plug-in unterscheiden würde. Es ist ein sehr grosser Unterschied zwischen disesen beiden Antriebstypen. Eher würde ich die reinen Verbrenner und die Plug-ins in einen Topf werfen, als so.
150kW meint
Die PHEV und BEV Fahrer bekommen bei VW ein Wallbox mit online Abrechung. Die können also Zuhause auch auf Kosten der Firma laden.