Die Europäische Kommission hat Ende September die Europäische Rohstoffallianz ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von Unternehmen, in den sich auch Nichtregierungsorganisationen, Verbände und Regierungen einbringen können. Die Rohstoffallianz soll eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen in der EU sicherstellen.
„Unser strategischer Ausblick zeigt deutlich, dass die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen zunehmen wird, insbesondere angesichts des laufenden Übergangs zu einer grünen und digitalen Wirtschaft“, so EU-Kommission-Vizepräsident Maroš Šefčovič. „Die Pandemie hat auch die Bedeutung der Rohstoffe für unsere wirtschaftliche Erholung deutlich gemacht. Um eine nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen zu gewährleisten, müssen wir unsere Kräfte europaweit bündeln, wie wir es für die Europäische Batterie-Allianz getan haben.“
Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier begrüßte die Gründung der Europäischen Rohstoffallianz: „Für den Umbau unserer Energieversorgung, aber auch für die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft insgesamt brauchen wir eine sichere und vor allem nachhaltige Rohstoffversorgung. E-Autos oder Windkraftanlagen sind nur zwei Beispiele, die dies deutlich machen.“
Die Allianz soll sich zunächst darauf konzentrieren, die Widerstandsfähigkeit der EU in den Wertschöpfungsketten für Seltene Erden und Magnete zu erhöhen. Diese sind für viele Industriesektoren der EU, etwa beim Bau erneuerbaren Energien oder im Bereich Raumfahrt, wichtig. Gleichzeitig weist die EU bei den Metallen der Seltenen-Erden-Gruppe die größte Importabhängigkeit aus. In einem weiteren Schritt soll der Fokus auf andere kritische Rohstoffe sowie Basismetalle ausgeweitet werden.
Mit der Gründung der Rohstoffallianz setzt die Europäische Kommission die zentrale Maßnahme eines Anfang September veröffentlichten Aktionsplans zu kritischen Rohstoffen um. Die Initiative umfasst weitere Maßnahmen, um die starke Importabhängigkeit Europas bei wichtigen Rohstoffen zu verringern.