Die Bundesregierung unterstützt die deutsche Automobilindustrie mit weiteren Milliarden bei der Transformation ihrer Branche. Die bei einem „Autogipfel“ beschlossenen zusätzlichen Fördermaßnahmen reichen der Autolobby noch nicht, sie fordert auch Subventionen für den Ausbau des hiesigen Elektroauto-Ladenetzes.
Die Automobilbranche drängt nach dem Spitzentreffen mit Kanzlerin Angela Merkel laut Medienberichten auf einen weiteren Termin möglichst noch vor Weihnachten. Dann sollen Vertreter der Mineralölindustrie, der Energiewirtschaft, der Wohnungswirtschaft, der Kommunen, der Politik und der Automobilindustrie besprechen, wie die Zahl der Ladesäulen rasch erhöht werden kann.
„Mir geht es um die Koordination und die Beschleunigung von Verfahren. Und um die Beteiligung des Staates mit finanziellen Mitteln“, sagte VDA-Chefin Hildegard Müller. Aktuell sei der Ausbau wirtschaftlich kaum darstellbar. Für das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte im Land zu haben, müssten nach Angaben der Autoindustrie ab sofort wöchentlich 2000 in Betrieb gehen – das Zehnfache dessen, was derzeit errichtet wird.
Die Bundesregierung hat beim jüngsten Autogipfel ein Paket aus Subventionen beim Kauf von Elektroautos, einer Abwrackprämie für ältere Lkw und einem Fonds zur Unterstützung der Betriebe bei der Umstellung auf umweltfreundlichere Antriebe auf den Weg gebracht. Teil der Beschlüsse sind auch Ziele zum Ausbau der Ladeinfrastruktur. In Deutschland und Europa müsse unkompliziert und flächendeckend Strom getankt werden können, so die Regierung. Dazu brauche es neben staatlichem Engagement einen „ambitionierten“ Beitrag aller Akteure.
An dem Ziel, bis Ende nächsten Jahres 50.000 zusätzliche Ladepunkte zu errichten, hält die Bundesregierung fest. Das bedeutet dann rund 72.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Die Regierung erwartet dazu von der Automobilindustrie „einen signifikanten Beitrag“ der zuvor zugesagten 15.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkte.
„Die Beschlüsse, die jetzt getroffen werden – der Ausbau der Ladeinfrastruktur – sind aus unserer Sicht genau die richtigen Entscheidungen“ sagte Daimler-Chef Ola Källenius. Das Ergebnis des Autogipfels sei „sehr gut“ gewesen. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur sei für die Attraktivität von Elektroautos wesentlich. Volkswagen-Chef Herbert Diess erklärte, der Plan der Bundesregierung, den Individualverkehr zu elektrifizieren, gehe auf: „Wir haben schon jetzt 17,5 Prozent Marktanteil für E-Autos und Plug-in-Hybride.“ Die bisherigen Maßnahmen wirkten, die Entscheidung gegen Kaufprämien auch für Verbrenner und die Konzentration auf E-Fahrzeuge sei richtig gewesen. BMW-Boss Oliver Zipse meinte, solange sich die Ladeinfrastruktur noch im Aufbau befinde, sei man gut beraten, weiter auch andere Antriebsarten wie den Verbrenner zuzulassen.
alupo meint
Ich lese gerne dass mehr Ladesäulen gebaut werden sollen.
Ich lese gar nicht gerne dass das mit Stütze vom Steuerzahler erfolgen soll.
Ich frage mich nur, wieviel schlauer ein Bäcker in Hilden wohl ist, der einfach einen rießigen Ladepark mit unterschiedlichen Steckern zu bauen vermag. Der ist wohl ein Genie…
Ich frage mich daher, warum das die deutsche Super-dupi-Automobilindustrie nicht „gebacken“ bekommt wenn das ein lokaler Bäcker schafft.
Und nicht falsch verstehen, ich brauche persönlich keine einzige weitere Ladesäule in Deutschland. Mir fehlt seit 2016 nichts. Aber das liegt natürlich an der Marke. Tesla eben :-), mein rundum sorglos Paket.
Übrigens, Tesla hat alle seine Supercharger und Destinationcharger ohne deutsche Steuergelder gebaut. Nicht mal das schaffen die deutschen Autobauer. An deren Stelle würde ich knallrot im Gesicht anlaufen wegen dieser gigantischen Giga-Peinlichkeit.
So wie der verzweifelte Ruf der Vogeljungen im Nest nach Futter von ihren Eltern. Gehts denn überhaupt noch peinlicher???
150kW meint
„Ich frage mich nur, wieviel schlauer ein Bäcker in Hilden wohl ist, der einfach einen rießigen Ladepark mit unterschiedlichen Steckern zu bauen vermag. Der ist wohl ein Genie“
Der Bäcker hat ein paar AC Säulen, der Rest ist Eigentum von Tesla und Fastned.
„Übrigens, Tesla hat alle seine Supercharger und Destinationcharger ohne deutsche Steuergelder gebaut. Nicht mal das schaffen die deutschen Autobauer. “
Tesla hat bewusst nicht öffentlich gebaut. Wenn es Förderung für nicht öffentlich Säulen geben würde, hätte Tesla genauso das Geld genommen. Warum sollten sie anderen Anbieter aber das Geld ausschlagen? Genau dafür hat der Staat es doch vorgesehen.
Jörg2 meint
@150kW
Das Bäcker-Beispiel zeigt, dass es offenbar gut möglich ist, in D Gelände zu organisieren, zu erschließen und ein Ladeangebot zu stricken, was (hoffentlich) funktioniert. Die Hürden scheinen so niedrig zu sein, dass selbst ein Branchenferner mit begrenzten Mitteln und ohne Lobby das hinbekommt. Was könnten da erst die Großen, wenn sie ernsthaft wollten!?
Das Tesla-Beispiel zeigt, dass der Aufbau einer Ladeinfrastruktur auch ohne enormen Konzerngewinn und ohne Förderung geht. Auch hier: was könnten da bei ernsthaften Bemühen erst die Großen (mit vollen Kassen UND Förderung)!?
Jürgen V meint
Ich mache es jetzt wie der VDA. Ich werde beim Staat Subventionen in Höhe eines Jahresbruttogehaltes einfordern. Es ist mir schließlich nicht zuzumuten, das ich dieses Geld mit meinem Einsatz beim Arbeitgeber selbst verdiene.
Ironie aus
Was oder wer hält eigentlich die Z.B. Mineralölindustrie davon ab, statt in Tankstellen in Ladeparks zu investieren. Haben sie doch bei den Tankstellen auch gemacht.
Nimmt man den Platz einer heutigen Tankstelle, dann könnte man bei vernünftiger Raumplanung jede Menge Ladesäulen aufstellen, incl. 1 bis 2 Stellen an den dann auch Fahrzeuge mit Anhänger laden können. Und zwar ohne diese vorher abzuhängen
Jörg2 meint
Ich vermute, die Mineralölindustrie hofft (noch immer), dass auch weiterhin ihre Struktur (von Förderung über Transport und Veredelung, bis hin zur Verteilung bis zum Zapfhahn) irgendwie sinnvoll auslastbar ist. Nur die Tanke und ein Verkauf fremden Stromes reicht da nicht.
Aus der Ecke kommen auch solche Ideen wie: weit weg Benzin-/Dieselersatzstoffe produzieren, wie gehabt transportieren und an der gleichen Tanke ausschenken.
Stefan meint
Total und Shell investieren schon in Ladesäulen. Shell an Tankstellen und Total in normale Ladesäulen an der Straße. Total hat erst vor kurzem ein Pariser Ladenetz übernommen.
Jörg2 meint
@Stefan
Ja klar. Die bauen sich aktuell Ladesäulen an die Tanken. Manchmal eigene, manchmal bieten sie nur den Platz für Fremdanbieter.
Ab wieviel % des Energieverkaufs als Strom würde man den SHELL/ TOTAL als „Stromfirma“ einstufen können? Ab 20…30…70%?
Wir werden sehen, was draus wird.
reiner priggen meint
Reiner P
zu der Frage wieviele Ladepunkte braucht es in Deutschland?
Wir laden unseren Tesla Model 3 zu mehr als 90 % in der eigenen Einfahrt und für den Rest kommen wir mit dem Tesla Netz sehr gut klar.
Es gibt in Deutschland 16 Mio. Einfamilienhäuser. Die brauchen alle keine zusätzliche Ladestruktur außer an Autobahnen und Bundesstraßen. Es ist schon ein Stück weit dreist, dass die Deutschen Weltmarktführer, Konzerne wie VW, BMW, Mercedes, Audi und Porsche nun wieder nach staatlichen Beihilfen rufen statt selber zu investieren, so wie es Musk gemacht hat.
Aber wenn es staatliche Beihilfen gibt, dann nur für Ladesäulen die man mit der EC Karte bedienen kann und bei denen der Preis transparent vor dem Laden angegeben wird.
Zu sehen bei Bäcker Schüren am Autobahnkreuz Hilden. Mit EC Karte und für 17 Cent je kWh.
hermann meint
Ich frage mich wirklich, wie man 48 Millionen Pkw allein in Deutschland mit öffentlichen Ladepunkten (teil-)versorgen möchte. Reicht ein Ladepunkt für 16 Fahrzeuge oder wird es dann unbequem insbesondere für die Laternenparker? Das wären 3 Millionen Ladepunkte. Zur Zeit versorgt in D eine Tankstelle durchschnittlich 3300 PKW. Für die gleiche Zahl Fahrzeuge bräuchte man somit 220 Ladepunkte. Nehmen wir nur 15 qm Flächenbedarf für jeden Ladepunkt an, dann wären wir bei einem Drittel Hektar Fläche für 220 Ladepunkte. Wie viel Fläche eine übliche Tankstelle in Anspruch nimmt, weiß jeder. Die weitere Frage ist, woher kommt der Strom? Die Briten wollen ihren zusätzlichen Strombedarf vermehrt aus zusätzlichen AKW befriedigen, auch Mini-AKW. Das wäre natürlich mit relativ wenig Flächenverbrauch verbunden. Wird in D nicht funktionieren, wir müssen uns mit Windkraft behelfen. Frage wie viel Fläche brauchen die zusätzlichen Windräder und wie viel zusätzliche Infrastruktur (Stromleitungen und so was ) braucht es? Außerdem müssen wir noch genug Menschen finden, die diese Räder und Leitungen in ihrer Wohnumgebung haben möchten. Freiwillige vortreten.
Jörg2 meint
@hermann
Viele dieser Fragen beantworten sich, wenn nicht der heutige Status Quo herangezogen wird, um Zukunftsszenarien zu beurteilen.
Die Dinge entwickeln sich:
Der Ladevorgang beim BEV wird sich, vom benötigten Zeitumfang und den geladenen km, den jetzigen Tankvorgängen beim Diesel/Benziner angleichen. Damit wären tankstellenähnliche Ladeorte in Größe und Anzahl wohl ausreichend, eher von geringerer Anzahl notwenig (andere Ladepunkte gibt es ja auch noch).
Den Strombedarf beschreiben die Erzeuger als beherrschbar (Menge). Problematisch ist eher die Verteilung und Steuerung.
hermann meint
Die Dinge entwickeln sich? Ihre Phantasie in allen Ehren, eine Lösung ist nicht greifbar.
Jörg2 meint
Fehlende Phantasie? Zu kurze Arme? ;-))
(Entschuldigung! DIE Vorlage konnte ich nicht liegen lassen.)
Jörg2 meint
@hermann
Hier noch ein paar Zahlen zum Strombedarf in D:
Bei 3,3 Mio BEV in D (2030?) wird von einem Strombedarf für diese Autos von 3,6 TWh ausgegangen. Der Gesamtstrombedarf in D liegt bei ca. 550 TWh. Also (so sich diese Zahlen dann auch in der Realität wiederfinden) ein Strommehrbedarf von 0,6%.
Die mittlere Leistung des deutschen Stromnetzes liegt bei ca. 70 GW. Die o.g. 3,3 Mio BEV in 2030 werden wohl eine Netzbelastung (in der Spitze) von 1,5 GW erzeugen.
Man kann das natürlich auch mit anderen BEV-Zahlen rechnen.
Thrawn meint
Die Frage muss doch lauten: brauchen wir wirklich 48 Millionen Fahrzeuge in Deutschland? Macht es Sinn, 48 Millionen Verbrenner durch 48 Millionen E-Fahrzeuge zu ersetzen?
Keiner hört das gerne (ich schließe mich selbst mit ein) und natürlich wird das Geschrei groß sein. Die Branche wird maulen, dass man jedes Jahr weiterhin Abermillionen Fahrzeuge produzieren will, auch wenn man jetzt schon nicht mehr weiß, wohin mit den Dingern. Die Individualverkehrenden werden maulen, wenn sie nicht mehr mit dem Auto die 200m zum Zigarettenautomaten oder zum Ortsrand zum Hundegassi fahren können. Oder schlimmer noch, wenn sie statt mit dem eigenen Auto mit dem Werksbus kostenlos in die Fabrik zur Arbeit fahren müssen (was noch gar nicht so lange eine Selbstverständlichkeit bei jedem größeren Betrieb war). Ja, man müsste sich umstellen, wenn man in einem Haushalt nur noch ein Auto statt jeder Erwachsene sein eigenes haben würde.
Aber es wird doch immer deutlicher, dass wir auf einem Irrweg sind. Es kann doch nicht unser Ziel sein in unseren Städten und Ortschaften jeden freien Fleck mit Blechkisten zuzustellen, so wie es jetzt schon überall der Fall ist. Die Städte bereiten doch den Ausschluss des Verkehrs aus den Innenstädten längst vor – und das völlig zu recht. Die Rechte des wohnenden Menschen sollte über die Rechte des autofahrenden Menschen gestellt werden.
Wenn man merkt, dass man auf dem Holzweg ist, muss man umkehren, auch wenn es schmerzhaft ist.
E-Tom meint
Ganz meiner Meinung. Anfangen kann man ja mal mit Überlegungen zu jeder Fahrt, ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ÖPNV machbar. Auch das E-Auto nur nutzen, wenn es nicht anders geht.
E-Tom meint
In Bergen (Norwegen) hatte ich mich trotz sehr vielen E-Autos gewundert, keine Ladepunkte zu sehen. Bis ich auf einem Platz mit mehreren Ladestationen gestoßen bin. Bei den heutigen Akkukapazitäten werden viele Leute nur einmal in der Woche laden müssen. Entweder in Ladeparks oder während des Einkaufens. Damit können die o.g. Werte deutlich gesenkt werden.
Christian Zander meint
@hermann:
Sie gehen davon aus, dass wir so etwas wie eine Tankstelle bauen müssten, um die Autos zu laden. Dies ist aber die falsche Voraussetzung.
Die vielen Hektar sind schon jetzt verbraucht, weil ein PKW im Schnitt 23 Stunden am Tag irgendwo auf einem Parkplatz steht. Alles, was man benötigt, ist ein „langsamer“ 11kW AC-Dreiphasen-Ladepunkt an vielen Parkplätzen und schon ist das Problem beseitigt. Der zusätzliche Flächenverbrauch für den Ladepunkt ist vernachlässigbar. Und mit echten BEV, die mindestens 11kW AC laden können, sind auch dickste Batterien in endlicher Zeit voll.
An den Tankstellen (oder den entsprechenden Äauivalenten) hat man dann eben statt dessen ein paar DC-Lader, vorzugsweise als Triplecharger ausgeführt, welche dann von den ungeduldigen oder denen, die das Gefühl brauchen, an einer Tankstelle zu sein, benutzt werden können ;-).
Jörg2 meint
Ich frage mich echt, wie die großen, weltweitoperierenden Hersteller wie VW, DAIMLER, BMW… das Ladesäulenproblem weltweit für sich in den Griff bekommen möchten. In D (und teilweise in der EU) funktioniert ja der Lobbyismus und das „Eigeninteresse“ der Staaten, diese Hersteller am Leben zu erhalten (und das Klimathema in den Griff zu bekommen).
Wie stellt sich das VW etc. für ihre Verkäufe in z.B. China vor? Fördermittel von der KP China für Ladesäulen einwerben? Darauf warten, dass es andere machen und dann hoffen, es passt? Oder in Indien? Wird sich Indien darum kümmern, dass es VW&Co gut geht?
Wie will VW&Co verhindern, dass bei knapper Ladesäuleninfrastruktur sich die Autoverkäufe nicht in Richtung Systemanbieter (Auto und Ladesäuleninfrastruktur) verschieben? Wenn sich der Markt so verschiebt und dem Systemanbieter durch hohe Stückzahlen die Möglichkeit zur Preisführerschaft eröffnet, was wird dann mit den Marktanteilen der „Nur-Autoanbieter mit Ladeproblematik“?
Ich bin echt gespannt, wie das weitergeht.
hermann meint
Jörg2,
Sie sollten ihre Frage an die wahren Experten richten, nämlich an Renault oder Peugeot. Die wissen wie man E-Autos ohne eigenes Ladenetz verkauft.
Jörg2 meint
Die wollte ich durch „…“ und durch „&Co“ mitgegriffen haben.
War eohl nicht ausreichend deutlich…. :-(
Eugen P. meint
Die KP wird schon dafür sorgen, dass die Infrastruktur steht wenn sie E-Mobilität fördert.
Jörg2 meint
Das glaube ich auch!
Für alle chinesischen Autos 30Cent/kWh und für die pösen Kapitalisten 79Cent/kWh.
Eugen P. meint
In US$ kostete der Strom in Deutschland in 2019 0,34$, in China 0,08$, nur mal als Vergleich.
Webda meint
Da hätte man lieber die Milliarde die nun in die Verlängerung der Innovationsprämie fließt in die Ladeinfrastruktur gesteckt.
Außerdem sollte bei geförderten Ladesäulen der Strom maximal den Preis des durchschnittlichen Haushaltsstrompreis oder maximal diesen Preis mal Faktor 1,X betragen dürfen.
hghildeb meint
Ich habe nach „Autoindustrie will Finanzhilfen“ aufgehört zu lesen. Das klingt wie „xxx plant elektrifizierte Fahrzeuge bis 2020“
bensch meint
Die deutsche Autoindustrie ist sehr gut darin, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern. Nutzen ihren Schlüsseltechnologie-Status gnadenlos aus. Ich wiederhole mich, wenn ich sage, wir haben mit dieser Branche ein Klumpenrisiko in Deutschland. Tesla hat das alles auch ohne Subventionen hinbekommen.
Eugen P. meint
Und wo ladet man als Mieter einen Tesla abseits der Fernstraßen? Kaufland & Co. lassen wir mal nicht gelten, diese Säulen sind ja nicht von Tesla.
Als der Verbrenner aufkam, wollte der Staat die Kutschen nicht verbieten und Verbrenner nicht mit Gewalt erzwingen, immerhin hat die Massenmotorisierung in Deutschland etwa 50 Jahre, wenn nicht länger, gedauert.
Der Staat will E-Autos erzwingen, also ist er auch in der Verantwortung für Lademöglichkeiten zu sorgen, auch für Mieter.
Stefan meint
Die 1 Mio Ladepunkte sind hauptsächlich für Laternenparker oder Heimlader gedacht. Für Unterwegsladungen braucht man nicht 1 Mio Ladepunkte.
Manche Wohnungsgesellschaften planen schon den Einbau von Ladepunkten auf ihren Stellplätzen in der Tiefgarage oder im Parkhaus.
150kW meint
„Tesla hat das alles auch ohne Subventionen hinbekommen.“
Im Verhältnis zu den anderen Säulen die gebaut wurden, ist Tesla ein Mini-Netz.
Und noch mal: Es geht nicht darum ob was gebaut wird, sondern wie schnell.
Jörg2 meint
@150kW
Erhelle mich bitte!
Wer hat das größte Ladesäulennetz?
hermann meint
Jörg2,
wo das größte Ladenetz ?
150kW meint
Es geht um die Anzahl der Säulen/Standorte.
Tesa DE:
~740 SuC
~540 DeC
Gesamt DE:
4340 CCS
~37000 Typ2
Jörg2 meint
@150kW
Mal losgelöst davon, dass ich dieses sich Zurechtschieben durch regionale oder zeitliche Eingrenzung nicht nachvollziehen kann: Wer hat denn nun das größte Netz?
150kW meint
„Wer hat denn nun das größte Netz?“
Ich nehme an EnBW (400 Standorte in Deutschland)
Jörg2 meint
@150kW
Solch lächerliche regionale Zurechtschieberei der Zahlen kannte ich bisher von Dir nicht. Was hat sich geändert?
Jörg2 meint
„Jörg2,
wo das größte Ladenetz ?“
@hermann
„Wo“? -> weltweit natürlich.
Die regionalen Zurechtorakeleien sind doch lächerlich. Oder was meinst Du zu: „ICH habe das größte Ladenetz ………. auf meinem Grundstück!“
150kW meint
Ob der eine nur regional ist, ist aber nicht von Interesse, da man überregional bei verschiedenen Anbietern laden kann. Denn es ging ja nicht um Tesla Netz vs xy Netz, sondern Tesla vs. Subvention (also quasi alle anderen).
Jörg2 meint
@150kW
Mir ging es um Deine Behauptung, dass TESLA ein Mini-Netz hätte. Das konntest Du bisher nicht unterfüttern.
Aktuell baut TESLA sein Netz übrigends verstärkt in Canada aus.
150kW meint
Wie schon geschrieben: 740 SuC vs. 4340 CCS.
Kann man sich natürlich streiten ob man das mini nennt, aber weniger ist es auf alle Fälle.
Jörg2 meint
@150kW
Dein „mini“ könnte man gut bewerten, wenn Du auch Zahlen zur größe der anderen Netzbetreiber hast. Du reduzierst Deine Betrachtung ja auf D (warum auch immer).
Hast Du da noch Zahlen? Kleine Stadtwerke, Mineralölfirmen….
Weltweit (ok! „Erde“) dürfte TESLA mit das größte Ladenetz für E-Fahrzeuge haben (?).
150kW meint
Noch mal: Es ging um nicht gefördertes Tesla Netz (geschlossen) vs. geförderte (offen für alle). Und nicht um Tesla Netz vs. Netz xy.
Jörg2 meint
@150kW
Mir ging es um Deine Aussage:
„…
„Tesla hat das alles auch ohne Subventionen hinbekommen.“
Im Verhältnis zu den anderen Säulen die gebaut wurden, ist Tesla ein Mini-Netz.
Und noch mal: Es geht nicht darum ob was gebaut wird, sondern wie schnell.
…“
Steffi Zienz meint
Ein „Mini“-Netz, mit dem man zuverlässig überall hinkommt, und das weiter ausgebaut wird. Klasse.
Olli meint
Na Na abseits der Autobahnen wird es ziemlich Mau… Letzte Woche erst erlebt und dann nimmt der Tesla 3 den ich gefahren bin nur 16 KW an der 50 KW Ladesäule, der Audi der ansteckte, als ich absteckte nahm 43 KW… An der nächsten 150KW Säule nuckelte der Tesla dann wenigstens mit 67KW.
Jörg2 meint
@Olli
50kW-Säule von TESLA?
hermann meint
Eine Millionen Ladepunkte allein in D. Wie viel Ladepunkte hat der Zwerg bisher in die Welt gesetzt?
Jörg2 meint
@hermann
Hast Du Deine Daten mal mit der Bundesnetzagentur abgeglichen? Irgendwie sind deren Zahlen anders.
hermann meint
Jörg2,
ich beziehe mich auf die laut Artikel bis 2030 angestrebte Zahl. Ich denke, dies ist offensichtlich.
Jörg2 meint
@hermann
Ich hatte gelesen, du beziehst Dich auf „bisher“, also Stand „jetzt“. Da passt Deine Mio für D nicht. Es sei denn Schuko in der Garage zählt mit.
bensch meint
Wieso vergleichst du dann die 1 Mio Ladesäulen aus 2030 mit Teslas Ladepunkten bisher?
Peter W meint
Was mich an der Forderung nach Subventionen stört ist die Frechheit dann trotzdem unverschämte Preise an den Ladesäulen anzugreifen.
Unsere Regierung veschleudert Geld, und kontrolliert nicht was danach passiert. Subventionierte Ladesäulen die nicht funktionieren oder Strom-Mondpreise sollte der Staat nicht zulassen.
Man kann durchaus nachvollziehen, dass derzeit eine Ladestation keine Gewinne abwirft, aber zum Ausgleich gibt es ja die staatlichen Beihilfen. Die Anbieter sollten langfristig denken, und unsere Regierung sollte die Sache im Blick haben. Wir haben schon den teuersten Strom der Welt, da muss man nicht noch einen drauf setzen. Dafür gibt es die Bundesnetzagentur, die sich um faire Preise und funktionierende Infrastruktur kümmern sollte. Das gilt auch für das Ladekartenwirrwar. Einfach mal bei den Holländern fragen wie es geht.
Aufbauhilfen für die Ladesäuleninfrastruktur ja, aber bitte mir strengen Kontrollen und verbraucherfreundlichen Preisen.
Eugen P. meint
Soll doch der Staat für die Ladeinfrastruktur sorgen und die Preise festsetzen. Diesel ist auch teurer als Heizöl, da kann man nicht erwarten, dass Ladestrom billiger als Haushaltsstrom ist. Dass Strom so teuer ist, ist ja nicht die Schuld der Autobauer, sondern der Politik.
Hans Meier meint
Der logische Umkehrschluss in Deutschland wäre dann, das Ionity jeglichen Verdienst dem Steuerzahler zurückerstattet und so hilft, die Steuerlast für Alle wieder zu senken :) Wer ist dagegen?
Wisst ihr was wirklich traurig ist, wenn man 10 Jahre lang bereits EV fährt, weiss man recht gut, auf was es draufankommt in Sachen Ladeinfrastruktur und wirklich viel Ladeinfrastuktur braucht es eigentlich nicht. Aber am richtigen Ort mit der richtigen Geschwindigkeit müssen sie sein. Hier werden wieder Miliarden verpulvert mit wenig Nutzwert, bezahlt von der Allgemeinheit, bestimmt durch Leute die keine Ahnung haben und in erster Linie der eigenen Rendite verpflichtet sind.
Ich verstehe England langsam immer besser.
Jörg2 meint
Mein Orakel dazu ist so ungefähr:
Den „E“-Kräften um Diess bei VW wird schon vor Jahren klar gewesen sein, dass ohne Ladeinfrastruktur der Verkauf von BEV mehr als schwierig wird. Zu diesem Zeitpunkt hatte TESLA bereits erfolgreich vorgemacht, dass die Kombination von BEV und Ladenetz funktioniert (und die Ladesäulenverordnung konnte das in D nicht verhindern). VW hätte also dieser Idee folgen können und für seine Marken ein eigenen Netz ausrollen können. Ich vermute, VW-intern sind der Idee nicht alle gefolgt und so hat man die Ausweichlösung IONITY (viele Köche die unterschiedlich schnell ihre unterschiedlichen Menüs zubereiten wollen) gewählt. Gute PR-Gründe kann man dann zu Hauf nachschieben („bauen ja auch keine Tankstellen“, „soll für alle offen sein“….).
Sich einfach an das TESLA-Netz dranhängen, ging/geht natürlich auch nicht. Es würde ein Quasi-TESLA-Ladestandard mit entsprechenden Abhängigkeiten entstehen.
So hat man nun den Mist: die Bereitstellung der Ladeinfrastruktur ist nicht ausreichend. Die Bremsklötze der Ladesäulenverordnung und weiterer deutscher Regularien (Eichrecht z.B.) sind nicht förderlich. VW drückt das Problem eventuell mehr als DAIMLER und VW würde eventuell schneller und mehr mit IONITY vorwärts kommen wollen (sprich: Geld reinpumpen) als die anderen IONITY-Inhaber.
Da bleibt dann nur der Ruf in Richtung Staat. Auf allen ebenen werden die Lobbyisten ins Rennen gebracht. Und natürlich gibt es bei allen Firmen auch die Abteilung „Fördermittel abgreifen“ die schon aus Routine ruft „wir brauchen, wir brauchen, wir brauchen….“.
Hätten wir einen Verkehrsminister, könnte hier viel mehr erfolgen. Bei der „Ausländermaut“ war ja schon geklärt, wer die Abrechnerei übernehmen soll (Toll Collect). Gleiches könnte man für eine Ladenetz organisieren, welches durch Bürgergeld erstellt wird. Strenge Förderkriterien, festgelegte Ladepreise, zentrale Abrechnung für die Nutzer über eine staatlich beaufsichtigte Stelle. Laufzeit 5 Jahre und dann schrittweise „Entlassung“ in die freie Marktwirtschaft.
150kW meint
„VW hätte also dieser Idee folgen können und für seine Marken ein eigenen Netz ausrollen können.“
Der Super-GAU für die E-Mobilität
„Die Bremsklötze der Ladesäulenverordnung“
Was bremst da?
Jörg2 meint
@150kW
Es ist ja eh nur Orakel:
Ein eigenes VW-Netz hätte VW ja für Fremdlader freigeben können und trotzdem sicherstellen können, dass da, wo VW es möchte, die entsprechende Ladesäulendichte existiert. Da wäre nichts mit „Super-GAU“ für irgendwas.
Eine Verordnung, die etwas regelt, bescheneidet Freiräume. Warum es eine Ladesäulenverordnung geben musste, ist (für mich) nur schwer nachvollziehbar. Das Baurecht klärt die Errichtung, das Eichrecht sorgt für exakte Abrechnung, diverse Normen für die saubere elektrische Installation etc.
150kW meint
“ da, wo VW es möchte, die entsprechende Ladesäulendichte existiert. “
In Wolfsburg gibt es jetzt wohl 3 oder 4 Ionity Standorte innerstädtisch. Ich habe daher nicht den Eindruck das VW Probleme hat Ionity Standorte vorzugeben.
„Eine Verordnung, die etwas regelt, bescheneidet Freiräume. “
Eine Verordnung schafft aber auch „Standards“. Die LSV hat sichergestellt das man überall CCS und/oder Typ2 finden kann. Und wenn wir an den Bereich der Bezahlung denken, wünschen sich hier sehr sehr viele das die LSV da wohl noch viel weiter gegangen wäre.
Jörg2 meint
@150kW
VW = weltgrößter Automobilhersteller mit weltweitem Vertrieb
„In Wolfsburg gibt es jetzt wohl 3 oder 4 Ionity Standorte innerstädtisch“
Irgendwie passt Dein Argument nicht so wirklich. Oder zieht sich diese Methode der regionalen Betrachtung, die bei den Autostückzahlen von einigen für ihre Argumentation herangezogen wird, nun auch bei der Diskussion um Ladenetze ein?
„CCS“: Und ich dachte bisher immer, dass regelt die IEC62196 (und in D die darauf aufsetzende DIN EN 62196).
„Bezahlerei“: Ja, leider endet §4, 1.b) mit dem Wörtchen „oder“. Diese 4 Buchstaben hätte man sich klemmen können.
150kW meint
Dein Argument war doch das VW angeblich nicht so tun kann wie sie wollen weil sie Ionity einschränkt. Ich denke das es diese Einschränkung nicht gibt.
„„CCS“: Und ich dachte bisher immer, dass regelt die IEC62196“
Die LSV schreibt nicht vor wie CCS technisch funktioniert, sondern das sie an öffentlichen DC Ladepunkten verwendet werden MUSS.
Jörg2 meint
@150kW
Ja, das war mein Orakel: Wenn man sich mit Mitbewerbern an einem Tisch auf irgendetwas einigen muss, dann schränkt das (so meine Erfahrung) den eigenen Speilraum ein. Insofern glaube ich, dass VW allein mit einem Ladenetz weiter wäre als über den Weg IONITY.
Aber, wie schon geschrieben: Orakel.
Dein Gegenargument, da würden doch aber irgendwo 4 Säulen stehen, ist da recht dünn.
Wenn man sich die Mühe macht, international die Steckernormen für die Fahrzeuge zu definieren, dann würde ich mal vermuten, wer dann Ladeinfrastruktur aufbauen möchte, wird nicht den Verordnungshinweis benötigen, welche Schnittstellen an der Säule wohl sinnvoll wären.
hu.ms meint
Halte die ganze diskussion für überflüssig.
Mein händler/agent hat bisher 26 stück ID.3 bestellungen – 14 sind ausgeliefert.
Jeder der besteller hat hier in der kleinstadt (27.000) eine garage mit stromanschluss.
Denn das ist aktuell die BEV-zielgruppe. Und die ist nicht klein.
Wer keinen heimischen ladeanschluss hat, muss ohnehin zu ladesäulen fahren und die dortigen preise oberhalb von 30ct machen das produkt BEV finanziell unattraktiv.
Andreas meint
Die Strategie des VDA ist recht einfach.
A) Durch viele Veröffentlichungen in der letzten Zeit das Problem herbeireden.
B) Dann die Kontrolle über den Vorgang bekommen. (Als wenn die NOW GmbH nicht schon hier als Blocker genug involviert ist)
C) Und dann Geld abholen vom Staat, damit es teuer wird und dabei wenig erreicht wird.
Es sollte allen bewußt sein, dass der VBA hier nicht zu den „Guten“ gehört. Der VDA ist immernoch klar gegen E-Mobilität.
Peter W meint
So ist es. Den VDA geht es eigentlich gar nichts an, wie der Strom verteilt wird. Die sollen ordentliche und bezahlbare Autos bauen! Wenn die Autohersteller als Konkurrenz zur Strommafia eigene Säulen baut soll es uns recht sein, aber mit Ionity wird das nichts, das macht Tesla deutlich besser. Tesla schottet sich mit der Technik gegen andere E-Autos ab, Ionity verhindert mit den Preisen, dass zu viele Fremdkunden an die exklusiven Säulen gehen.
caber meint
Tesla hat sich erst „abgeschottet“ nachdem die Autolobby den TESLA Ladestandard in der EU verhindert hat
150kW meint
Verhindert? Wo ist denn da was verhindert worden?
J.Kiesgen meint
Man stelle sich mal vor, heutzutage müsste der freie Markt ein konventionelles Tankstellennetz aufbauen um Pferde abzulösen….uiuiui, das würde vermutl. dauern, bei den kaum wirtschaftlichen Kosten dieser Millionengräber im Vergleich zu einer billigen, nachhaltigen Wiese, die dazu noch fast überall verfügbar ist.
150kW meint
Es geht halt nicht darum ob, sondern wie schnell. Wenn man es schneller als der Markt es eigentlich machen würde will, muss man halt Geld in die Hand nehmen.
Flo meint
„…sie fordert auch Subventionen für den Ausbau des hiesigen Elektroauto-Ladenetzes…“
Gerade eben 3 Mrd unter dem Radar einkassiert und gleich nochmal eine unverschämte Forderung stellen. Schwer zu ertragen.
Mike meint
Wenn es um Subventionen geht, wird halt gern nach dem Staat gerufen. Wenn es um Regulierungen des Staates oder Gewinnverteilung geht, besteht man auf freiem Markt.
Reiner meint
Ihr Kommentar trifft es genau. Es ist unerträglich und ein triftiger Grund, dort kein Auto mehr zu kaufen. Warum muss der Steuerzahler denn die Ladeinfrastruktur bezahlen? Und die 3 Milliarden gehen direkt in die Dividende! Einfach nur zum fremdschämen.
Ernesto 2 meint
1 mit * Reiner, das war mit der Grund für mich die ZOE anzuschaffen. Die haben seit 10 Jahren konsequent aufs E-Auto gesetzt und nicht die ganze Zeit rumgejammert (abkassiert haben Sie schon auch, das gebe ich zu)
caber meint
und in überhöhte Strompreise, siehe Jonity.