General Motors will mehr in Elektroautos investieren und das Modellangebot in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Mitte des Jahrzehnts soll das Portfolio aus 30 reinen Stromern bestehen, kündigte die Chefin des US-Konzerns Mary Barra an. Sie stocke die Aufwendungen für Elektroautos und autonome Fahrzeuge bis 2025 auf 27 Milliarden Dollar (ca. 23 Mrd. Euro) auf, zuvor waren 20 Milliarden Dollar vorgesehen.
„Der Klimawandel ist real, und wir wollen Teil der Lösung sein, indem wir jeden in ein Elektroauto bringen“, sagte Barra. „Wir gehen aus einer Position der Stärke in ein rein elektrisches Portfolio über und wir haben Wachstum im Fokus. Wir können unsere Elektroauto-Pläne beschleunigen, weil wir zügig einen Wettbewerbsvorteil bei Batterien, Software, Fahrzeugintegration, Produktion und Kundenerlebnis schaffen.“
Bei einer digitalen Veranstaltung stellte General Motors zentrale Aspekte der aktualisieren Pläne vor: Die für 2025 geplanten 30 Elektroautos im Programm sollen auf diversen internationale Märkten angeboten werden, mehr als zwei Drittel davon in Nordamerika. Im Mittelpunkt stehen die Marken Cadillac, GMC, Chevrolet und Buick, die in allen Preisklassen Elektroautos für den Arbeitseinsatz, „Abenteuer“, sportliches Fahren und Familien bieten sollen.
General Motors hat in diesem Jahr seine neue E-Auto-Technik „Ultium“ mit modernen Motoren und Batteriesystemen vorgestellt. Die Energiespeicher werden laut einer aktuellen Mitteilung so verbessert, dass zukünftige Elektroautos gemäß der US-Norm EPA bis zu 450 Meilen Reichweite (rund 724 km) mit einer Ladung schaffen. Die modulare Ultium-Plattform soll unterschiedlichste Fahrzeuge erlauben – von Stromern für den Massenmarkt bis Hochleistungs-Elektroautos.
Mehr Leistung, geringere Kosten
Die zweite Generation der Ultium-Batteriechemie werde voraussichtlich zweimal so viele Energiedichte bei weniger als der Hälfte der Kosten der heutigen Chemie ermöglichen, so General Motors weiter. Die Kosten für die Batteriepacks sollen im Vergleich zu heute trotz doppelter Energiedichte um 60 Prozent sinken. Von den für Mitte des Jahrzehnts für die Serie vorgesehenen neuen Akkus würden bereits Prototypen getestet. Zusammen mit den anderen Komponenten und Technologien der Ultium-Reihe sollen sich die Preise von Elektroautos denen von Benzinern annähern.
Mehr als die Hälfte der Kapitalinvestition und Ressourcen der Produktentwicklungsteams fließe in elektrische und autonome Fahrzeuge, unterstrich General Motors. Die Fertigstellung des kürzlich präsentierten neuen, nur mit Strom fahrenden Hummer und des luxuriösen Crossovers Cadillac Lyriq sowie weiterer Modelle beschleunige man. Dazu würden 3000 neue Mitarbeiter in Bereichen wie Hochvolt- und Steuerungssysteme, Infotainmentsoftware und Entwickler mit diversen weiteren Software-Schwerpunkten eingestellt.
Schon der aktuelle Stand von Ultium sei „ein Meilenstein“ der Elektrifizierung, da die Kosten inklusive Batterie fast 40 Prozent niedriger als beim aktuellen Kompaktwagen Chevrolet Bolt mit der bisherigen E-Auto-Technik liegen, heißt es. General Motors prüfe, die Ultium-Fahrzeugarchitektur, -Batterien und Antriebssysteme zusammen mit ebenfalls vorangetriebener Brennstoffzellen-Technologie an andere Unternehmen zu lizenzieren.
„Trotz der Pandemie hat sich die Arbeit von General Motors an Elektroautos 2020 beschleunigt“, betonte der US-Hersteller. Das Management erwartet, dass bereits die erste Generation von Ultium-Fahrzeugen profitabel sein wird. Neben den geringeren Kosten und der höheren Leistungsfähigkeit sollen die Integration und Zusammenarbeit der E-Auto-Technologie mit anderen Systemen und Funktionalitäten für einen Konkurrenzvorteil sorgen.
Peter W. meint
Da versucht man den Kunden das Gefühl zu geben, sie könnten mit einem neuen Auto die Welt retten. Das wird leider nicht funktionieren.
E-Autos sind wichtig, aber nur so viele Autos wie man auch tatsächlich braucht.
Ebikethoemmel meint
…zumindest sind sie verklausuliert ehrlich und nennen ihr Produkt Ultium, was ziemlich nach Endzeitstimmung tönt. Hummer Ultium – finde ich gut.
Andreas_Nün meint
Hahahaha, “ Hummer Ultium“ hat echt was. Die Zombieapokalypse kann kommen.
DerMond meint
Ich mag den zweiten Absatz des Textes. Amüsant wie positiv man erklären kann dass man hinterherginkt und langsam mal Gas geben muss.
EdgarW meint
Das mit dem Gas geben haben sie dann hoffentlich eines Tages hinter sich. Der zweite Absatz: Ja, Marketinggewäsch. ich finde das eher seeeehr ermüdend, hab’s deshalb auch schlicht überlesen.