Nach dem frühen Start mit dem 2013 eingeführten Kleinwagen i3 bringt BMW erst ab diesem Jahr weitere Elektroautos auf den Markt. Wenige Tage nach der Vorstellung der Bilanz für 2020 konkretisierten die Bayern ihr Ziel mit reinen Stromern im neuen Jahr: Die Verkaufszahlen sollen verdoppelt werden, erklärte Vertriebsvorstand Pieter Nota. Die konkret angestrebte Absatzmenge nannte er nicht.
Zuvor hatte der Premium-Hersteller mitgeteilt, im von der Coronavirus-Pandemie geprägten Jahr 2020 weltweit rund 2,33 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert zu haben – ein Minus von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 192.646 der verkauften Fahrzeuge seien teil- oder vollelektrisch gewesen, ein Wachstum von 31,8 Prozent. Der Absatz von Plug-in-Hybridautos legte dabei gegenüber 2019 um 38,9 Prozent zu, der von Elektroautos um 13 Prozent.
Neben dem BMW i3 hat der Konzern 2020 noch das Elektroauto MINI Cooper SE im Angebot gehabt. Der Cooper SE erzielte 17.580 Verkäufe, das Ergebnis des i3 wurde nicht veröffentlicht. In den kommenden Jahren will BMW sein E-Mobilitäts-Angebot deutlich ausbauen. Ergänzend zu den bisherigen E-Autos und diversen Plug-in-Hybrid-Varianten der Verbrenner-Modelle wird seit Kurzem die Batterie-Version des SUV X3 angeboten, in diesem Jahr folgen zudem das Gran Coupé i4 (abgebildet) und der Technologieträger iX mit reinem E-Antrieb. Bei MINI soll es zukünftig ebenfalls mehrere Elektroautos geben.
Den Gesamtabsatz mit Elektroautos und Plug-in-Hybriden will BMW in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent steigern. „Das unterstreicht die Bedeutung, die Elektromobilität als signifikanter Wachstumstreiber für unser Unternehmen hat“, sagte Nota. Für das weitere Wachstum soll das Portfolio bis 2023 auf 25 elektrifizierte Fahrzeuge ausgebaut werden, über die Hälfte davon vollelektrische Modelle. Zu den geplanten Elektroautos gehören auch entsprechende Versionen der Limousinen 5er und 7er sowie des SUV X1.
Für die nächste, 2019 beschleunigte Phase seiner E-Mobilitäts-Strategie verwendet BMW geteilte Technologien und Plattformen, mit denen sich Baureihen auf den gleichen Bändern als klassische Verbrenner, Plug-in-Hybride oder Elektroautos herstellen lassen. Beim i3 setzte das Unternehmen noch auf eine eigenständige Architektur und Fertigung. Für Mitte des Jahrzehnts wurde eine neue Plattform angekündigt, die den Fokus vom Verbrenner auf E-Antriebe verschiebt. Man wolle auch mit der zukünftigen Architektur bei den Antriebsarten flexibel sein, betonte Entwicklungsvorstand Frank Weber im November.
Peter W meint
Wenn man ein PHEV als Elektroauto bezeichnet …
Da hab ich dann aufgehört zu lesen.
Wasco meint
Vom i3 wurden 2020 ca. 25.000 verkauft oder insgesamt über 200.000. Komisch das BMW das nicht mitteilt.
Guido meint
Bei der Meldung ist es, glaube ich, wichtig, die korrekten Verben zu benutzen.
Ich glaube nicht, dass BWM den Absatz von E-Autos verdoppeln *will*. Korrekt wäre wohl eher *muss*. Wegen des sinkenden Bonus für die Supercredits sind die Flottenverbräuche sonst nicht einzuhalten.
Der BMWler sagt auch nicht „will“, sondern flüchtet sich ins Passiv „soll werden“.
Mäx meint
Ich finde es auch immer lustig, wenn solche Pressemitteilungen veröffentlicht werden.
Natürlich verdoppelt ihr, weil ihr es eben müsst!
Wie schon gesagt wurde, Supercredit Faktor sinkt, kein Ausschluss mehr der höchsten 5% usw. usf.; da bleibt nix anderes übrig als die Produktion hochfahren.
Aber nur so viel, dass es gerade reicht (siehe Opel Mokka-e, VW e-up).
Steven B. meint
Spekulation und keine Beweise! Immer wieder behauptet man, dass wäre wegen der Flottenverbräuche – das stimmt so nicht, weil es nicht bewiesen ist!
Keiner der ein wenig darüber nachdenkt, besteht auf einer Meinung die volks-/ und wirtschaftlich keinen Sinn macht, BEV zu entwickeln und nur so viele zu bauen wie es nötig ist, um die CO2 Zahlen im Griff zu bekommen. Jedes Model muss am Ende unterm Strich die Entwicklungskosten reinholen!
Andi EE meint
„… BEV zu entwickeln und nur so viele zu bauen wie es nötig ist, um die CO2 Zahlen im Griff zu bekommen. Jedes Model muss am Ende unterm Strich die Entwicklungskosten reinholen!“
Es macht schon Sinn für einen Konzern, in dieser Übergangsphase mit den Strafen, nicht zu viele von den Kleinen zu verkaufen, wo man noch massig drauflegt. Der e-up ist ja niemals kostendeckend , sonst hätten sie den auch locker doppelt so häufig verkaufen können, der ging ja wirklich gut weg. Kunststück bei dem Preis und Subvention.
Der Mokka hingegen schon, das ist ja wie der ID.3 kein Überückungsmodell, sondern mit dem sollen doch grosse Mengen produziert werden. Was soll Opel sonst an E-Fahrzeugen verkaufen. Bei VW besteht hingegen null Interesse e-up zu verkaufen, die wollen ja die ID-Baureihe mit Marge verkaufen wo sie auch was verdienen können.
alupo meint
Du hst wohl in Deinem Leben nie als Controller gearbeitet, noch kennst Du jemanden, der diesen Beruf ausübt.
Jeder Hersteller optimiert sein Portfolio und dabei werden laufend derartige Rechnungen gemacht. Bei jeder veränderten Ausgangslage werden die Berechnungen neu durchgeführt und ganz sicher für mehrere Jahr und auch mit verschiedenen Ausgangsparametern.
Ich würde mich mehr als nur wundern wenn BMW derartige Rechnungen nicht machen würde oder nicht die Leute hätte, um derartige Optimierungsrechnungen durchzuführen.
BMW ist sicher kein eAutoweltmarktführer (Zahlen von 1-11/2020 sind bei ev-sales nachzulesen), aber für so dumm dass sie sich nicht optimieren halte ich wirklich keinen Autohersteller.
Freddy K meint
Klar, weil die EU Strafen ja für ausserhalb EU zählen würden……
VW würde 1 Mio und produzieren wenn sie könnten und dann nach USA etc. verkaufen……
Diese Strafzahlungen gelten nur für verkaufte Verbrenner in der EU…..
Und EFzge kompensieren auch nur verkaufte in der EU….
Was ausserhalb verkauft wird interessiert nicht…
Von daher ist dieses Gerücht mit „man produziert nur so viele dass“ schon mehr als falsch…..
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Freddy K: Danke. Wenn dem so sei dürfte die verdoppelte Produktion quasi nur in der EU auf den Markt kommen. Wie schaut es denn mit CO2 und Flottenzielen beim Vorzeigeabsatzmarkt Norwegen aus? Spielen die da mit rein und zählen die dort verkauften Fahrzeuge oder sind die bei den Regelungen außen vor, weil Norwegen nicht zur EU gehört?
Mäx meint
@Freddy K
Ganz und gar nicht vergesse ich dabei, dass die außerhalb der EU gelieferten Elektroautos nicht mit reinzählen.
Es ist doch aber unbestritten, dass aktuell mehr Marge mit einem Verbrenner gemacht wird, als mit einem Elektroauto.
Je mehr Elektroautos nun in der EU zugelassen werden, desto schlechter stellt man sich für die Zukunft auf, was den Verbrennerabsatz betrifft.
Also liefert man in der EU so wenig wie möglich, aber so viele wie nötig aus (Elektroautos).
Das wird kein Plan sein, der erst seit gestern steht. Die Absatzziele wurden vermutlich seit Bekanntwerden dieser Flottenverbräuche und dem Phase-Out der Supercredits und ähnlichem so voraus geplant.
Daher ist es den Verbrennerherstellern auch nicht mal eben möglich, die Stückzahlen in großem Maß zu erhöhen, weil langfristige Verträge über bestimmte Abnahmemengen getroffen wurden.
Mit der Nachfrage die die Kunden nun generieren würde man bestimmt gerne mehr verkaufen wollen zwecks besserer Imagewirkung, kann es aber aufgrund langfristiger Planung gar nicht.
Das ist meine Ansicht dazu, die genauso gut falsch sein kann!
Finde ich aber sehr schlüssig und deckt sich doch mit den Flottenverbräuchen der Hersteller, die genau eingehalten werden und nicht deutlich eingehalten werden.
@OnlyAFoolUsesGooglenAndroid
Die Zahlen gelten für die europäische Wirtschaftsgemeinschaft also Norwegen und Schweiz inklusive.
Ob das demnächst auch für GB zählt weiß ich nicht genau.
Egon Meier meint
Will nicht sondern muss ..
Auf diese Art und Weise werden positive Ansätze in den Dreck gezogen.
Klar doch – Tesla baut nur BEV weil sie die c02-Kompensationen an FCA verkaufen können, um Investoren abzuziehen und das Egon von E.M. zu befriedigen. – Warum sonst?
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: In immer mehr Märkten der Welt werden BEV aus verschiedensten Gründen nachgefragt und diese Nachfrage muss befriedigt werden.
Die Welt verlangt nach SUV, BEV, .. und kriegt sie. Die Welt will keine Kombis mehr – sie werden eingestellt. Dafür kommen jetzt Shooting Brakes …
Ganz einfach…
Und was macht BMW jetzt verkehrt?
Gerry meint
Verkehrt gemacht haben die eine ganze Menge und auch jetzt stehen die noch auf der Bremse…
Richtig wäre es den Absatz mindestens zu vervierfachen, was problemlos möglich wäre, wenn man denn entsprechende Fahrzeuge im Angebot hätte.
Egon Meier meint
ab einer gewissen Größe haben Konzerne die Eigenschaft – das hat mit inneren Gesetzmäßigkeiten zu tun – dass sie den Markt beobachten und – wenn sie gut sind – Trends rechtzeitig aufgreifen und dann an die Spitze gehen.
Innovationen kommen von außen.
Kannst du gut bei der Corona-Impfstoffentwicklung und auch sonst im Pharmabereich beobachten. Wirkliche Neuigkeiten kommen von Startups und werden dann aufgegriffen.
BMW war bei BEV hoch innovativ (I3 !) und hat eben zu früh, zu innovativ und nicht alles richtig gemacht. Dann lieber abwarten und andere auf die Nase fallen lassen.
Ich finde es gut, wie es BMW und Mercedes es gerade machen. Keine Erfolgsgarantie aber Ford und GM sind auch früh gestartet und voll auf dem Bauch gelandet.
Später kann rechtzeitig und genau richtig sein!
Gerry meint
Ja BMW hat 2013 den Trend zumindest ein wenig erkannt aber vollkommen falsch umgesetzt mit dem i3.
Hätten sie einfach die Erfolgsmodelle der BMW-Flotte elektrifiziert wären sie heute vermutlich Marktführer in Emobilität.
Stattdessen hat man sich auf dem i3 ausgeruht und schaut jetzt dumm aus der Wäsche.
Irgendwie schade.
Andi EE meint
@Egon Meier
Das wird nicht aufgehen für Mercedes und BMW. Deine buddhistische
Gelassenheit ist völlig fehl am Platz (siehe chinesischer Markt). Tesla produziert viel effizienter als die OEMs, das begreifen viele nicht die einfach nur auf dieses behämmerte Spaltmass schauen.
Der Erfolg geht IMMER über die Produktionskosten. Kann man die Teile-Zahl als auch durch simples Design (ein Bildschirm, simple Verkleidungen ohne 37 Materialwechsel), wirst du deine Konkurrenten vom Markt fegen / in ganz kleine Nischen treiben. Die Komplexität darf im Computer sein, weil sich diese Intelligenz ohne Kosten vermillionenfachen lässt. Die Hardware muss simpel sein, auch wenn sie in Teilbereichen schlechter als bei der Konkurrenz ist, das spielt keine Rolle, weil immer die Summe aller Faktoren entscheidet.
OEMs machen im Moment sehr vieles falsch. Weil sie keine Software-Kompetenz haben, versuchen sie über exzessives Hardware-Addon einen Mehrwert zu schaffen, HUD, x-Bildschirme, x-Leuchtelemente, x-Buttons für Direktansteuerungen von Funktionen … alles braucht Hardware und treibt den Preis hoch, weil man anders als bei der Software, hier jedes einzelne Stück zahlen muss. Der Gipfel der Unvernuft war BMW mit der Carbon-Karosse, was mit der Rekuperation kaum was bringt und die Kosten in die Höhe treibt.
Freddy K meint
Die Leutchen vergessen das ausserhalb der EU das mit den Strafen nicht zählt…
Mäx meint
Nein vergesse ich nicht!
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