Nissan gibt ein Update dazu, wie das Unternehmen langfristig klimaneutral werden soll. Bis 2050 will der japanische Automobilhersteller demnach sowohl im Geschäftsbetrieb als auch über den Lebenszyklus seiner Produktpalette hinweg Klimaneutralität erreichen. In einem ersten Schritt soll hierfür bis Anfang der 2030er Jahre jedes neue Automodell in den Schlüsselmärkten Japan, China, USA und Europa elektrifiziert werden.
In den Bereichen Elektrifizierung und Fertigung will sich Nissan auf die nachfolgenden strategischen Bereiche konzentrieren:
- Batterie-Fertigung, einschließlich Festkörper- und verwandter Technologien, für die Entwicklung wettbewerbsfähiger und effizienter Elektroautos.
- Weiterentwicklung elektrifizierter „e-Power“-Antriebsstränge für einen höheren thermischen Wirkungsgrad und mehr Effizienz.
- Entwicklung eines Batterie-Ökosystems zur Unterstützung dezentraler Stromerzeugung für Gebäude mit erneuerbaren Energiequellen. Hier will Nissan verstärkt mit dem Energiesektor kooperieren.
- Innovationen bei Fertigungsprozessen zur Steigerung der Produktivität in der Fahrzeugmontage sowie eine höhere Energie- und Materialeffizienz zugunsten CO2-Neutralität.
„Wir sind fest entschlossen, zur Schaffung einer CO2-neutralen Gesellschaft beizutragen und die globalen Bemühungen gegen den Klimawandel zu beschleunigen“, sagt Nissan Makoto Uchida. „Unser elektrifiziertes Fahrzeugportfolio werden wir weltweit ausbauen und damit einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität von Nissan leisten. Wir werden weiterhin Innovationen vorantreiben, die das Leben der Menschen bereichern, während wir eine nachhaltige Zukunft für alle anstreben.“
Nissan hat früh auf E-Mobilität gesetzt und mit dem Kompaktwagen LEAF lange Zeit den weltweit meistverkauften reinen Stromer im Angebot gehabt. Nissan bekräftigt, auch in Zukunft bei Elektroautos eine führende Rolle spielen zu wollen, dazu seien neue Technologien, Aufklärungskampagnen und – in Zusammenarbeit mit Industriepartnern und Behörden – der Aufbau von Ladeinfrastruktur geplant.
Derzeit richtet sich Nissan neu aus. In der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz übernimmt künftig Renault die Führung in Europa, die Konzernschwestern bieten einige ihrer Fahrzeuge aber weiter auch hierzulande an. Nissan will bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 mehr als eine Million elektrifizierte Fahrzeuge pro Jahr verkaufen, die Modellpalette wird hierfür sukzessive ausgebaut. Als nächstes Elektroauto steht der Coupé-Crossover Nissan Ariya auf dem Programm, der auch in europäischen Märkten verkauft wird.
EdgarW meint
Nicht blenden lassen, Leute!
„In einem ersten Schritt soll hierfür bis Anfang der 2030er Jahre jedes neue Automodell in den Schlüsselmärkten Japan, China, USA und Europa elektrifiziert werden.“
1. „Bis Anfang der 2030er Jahre“, also sagen wir bis 2032, noch über zehn Jahre. Erst dann soll es alle Modelle in einer, achtung, „elektrifizierten“ Version geben.
2. „elektrifiziert“: Jaaa, auch BEV, aber vor allem:
3. „e-Power“ – das ist ein serieller Hybrid-Antriebsstrang, die Fahrenergie kommt debei, na rate mal, aus einem Verbrenner.
Oh my Nissan, so wird das nix.
Hoffen wir, dass sie durch einen hoffentlich sehr erfolgreichen Ariya merken, dass an BEV kein fauler Kompromiss vorbeiführt.
eBiker meint
Wieviel bezahlt Nissan mir, wenn ich ihnen sage wie sie in Europa wieder eine führende Rolle bekommen?
Ach ich machs umsonst:
CCS statt Chademo (dann hat sich dass auch mit der Infrastruktur).
Batteriemanagement, vernünftige Batteriegrösse im eNV.
So fertig – alle drei Dinge keine Rakentenwissenschaft, und schnell und günstig umzusetzen.
EdgarW meint
Das bietet der Ariya alles, mit Chademo ist es (auf der Pkw-Seite) hoffentlich bald vorbei * mit dem hierzulande immer weniger unterstützten Standard.
Leider gibt’s von Nissan bisher allerdings keine weiteren BEV-Ankündigungen (also ähm, keine mir bekannten) und vor allem wenn, dann will Nissan bzgl. BEV ins höherpreisige Segment, hat sich also was mit eNV20 und Leaf mit CCS (ganz zu schweigen von anständigem Thermoment etc). Leider.
* ja, Toyota hat jetzt auch nochmal angefangen, das tote Pferd in den EU-Markt reiten zu wollen, bezüglich BEV ist der Ich-will-aber-eigentlich-ausschließlich-Hybride-verkaufen-Hersteller immernoch auf der Mal-Sehen-Seite – und Xpeng, aber nur mit dem ersten Versuchmodell G3. Selbst Mazda hat kapiert, dass man in Europa mit CCS antreten muss
EVrules meint
Das klingt vielversprechend, zumal man immer im Hinterkopf behalten sollte, dass hinter Nissan auch noch Renault steht.
Es ist aus meiner Sicht ein guter Zug, Zellentwicklung und -fertigung in die eigene Hand zu nehmen und einen Fokus darauf zu legen, anstelle einzig auf Zulieferer zuzugehen, man sieht u.a. bereits an VW und Tesla.
Durch einen möglichen Sprung zur Festkörperzelle, denke ich, wird ein deutlicher Sprung nach vorne gemacht werden.