Luca de Meo ist seit etwa einem halben Jahr Chef der Renault Group, zuvor führte er fast fünf Jahre die spanische Volkswagen-Tochter Seat. In einem Interview mit der Financial Times hat er über seine Pläne für den französischen Autokonzern mit den Marken Renault, Dacia, Lada und Alpine gesprochen. Die E-Mobilität spielt dabei eine große Rolle, technisch hält De Meo hier seinen neuen dem alten Arbeitgeber laut einem Bericht für überlegen.
Renault gehört zu den Elektroauto-Pionieren und verkauft schon seit mehreren Jahren erfolgreich strombetriebene Pkw. Volkswagen setzt erst seit 2020 ernsthaft auf E-Autos, gilt aber insbesondere mit dem dafür entwickelten Modularen E-Antriebs-Baukasten MEB als einer der künftig tonangebenden Anbieter. Die Wolfsburger haben viel Geld in die konzernweit eingesetzte Architektur investiert, Renault muss sich deshalb De Meo zufolge aber keine Sorgen machen. Nach Fahrten mit Elektroautos von Renault und VW könne er sagen, dass die Plattform von Renault „die Killerapplikation“ sei und „bei VW nichts zu beneiden“ habe. Was genau De Meo an der lange vor seinem Antritt bei den Franzosen entwickelten neuesten E-Auto-Technik besser findet, erklärte er nicht.
Renault hat mit dem ZOE seit 2013 in Europa ein sehr erfolgreiches Elektroauto im Angebot. Der Kleinwagen baut auf der Plattform des für Verbrennungsmotoren ausgelegten Clio auf, auch der seit Kurzem bestellbare Kleinstwagen Twingo Electric nutzt eine für herkömmliche Antriebe konzipierte Architektur. Ab diesem Jahr kommen weitere Elektroautos auf den Markt, die auf der in der Auto-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi geteilten Plattform CMF-EV basieren. Der erste damit fahrende Renault wird die Serienversion des Crossover-Modells Mégane eVision. Letzteren dürfte De Meo gemeint haben, als er von einer „Killerapplikation“ sprach.
Renaults Elektroautos wie der ZOE bringen nach Angaben von De Meo bereits so viel Profit wie die Benziner-Pendants. Mit den seit vergangenem Jahr angebotenen teilelektrischen Modellen der „E-Tech“-Reihe wolle das Unternehmen innerhalb der nächsten 18 Monate Gewinne über denen von traditionellen Modellen realisieren. Zur Mitte des Jahrzehnts erwartet De Meo, dass Elektroautos und Hybride einen Anteil von 70 Prozent am Absatz von Renault ausmachen. Zwischen 2030 und 2035 könnte dann der letzte reine Verbrenner in Europa verkauft werden.
Der neue Konzernchef hat kürzlich seinen Strategieplan „Renaulution“ vorgestellt: „Wir haben unsere Prozesse verschlankt, angefangen bei der Entwicklung, unsere Größe angepasst, wenn es nötig war, und unsere Ressourcen in Produkte und Technologien mit hohem Potenzial gelenkt. Diese gesteigerte Effizienz wird unsere künftige Produktpalette beflügeln: technologiegetrieben, elektrifiziert und wettbewerbsfähig“, so De Meo. Er wolle die Renault Group zu einem Vorreiter in der zukünftigen Mobilität machen. Bei der Renaulution gehe es zudem darum, das gesamte Unternehmen von Volumen auf Wert umzustellen.
Rolly meint
E-Hype halt! Toll!
Nur Renault steht für mehr und macht da meiner Meinung nach halt aktuell Fehler.
Formel 1 wäre da ein Stichwort. Ein weiteres wäre das eindampfen von Modellen. Hier insbesondere bei Dacia.
Kurz gesagt: Seat ist nicht Renault.
Anders gesagt: Stammkunden, wie mich überzeugt der Neue nicht!
Florian meint
Dacia hat doch nur ein paar Modelle, auf welches soll verzichtet werden?
Utx meint
@ Die ZOE baut auf nicht der Plattform des für Verbrennungsmotoren ausgelegten Clio auf. Die ZOE basiert auf einer eigenen, echten Elektroautoplattform, die lediglich mit dem Clio Komponenten, wie das Fahrwerk teilt (welches übrigens erstmals im Megane II und Scenic II Modell M und JM verwendet wurde).
EVrules meint
Das ist nicht korrekt.
Die Zoe baut auf der Karosserie des Clio 3/4 auf, mit einer dem Akku-Paket angepassten Bodenbaugruppe.
Zu finden und erkennen unter google Bildersuche, nach:
Clio 3: „01008753.png“
Clio 4: „01048991.png“
Zoe: „01043914.png“
Quelle hierzu ist: catcar (dot) info
Egon Meier meint
Renault war mal mit dem Zoe richtig gut und jetzt sind sie nur noch bei den 30% Ladeverlusten führend. Das müssen andere erst mal schaffen.
Ja was ist. . ein wohliges Gefühl dass viele BEV-Interessenten beschleicht wenn irgendjemand von ’seiner‘ Zoe schwärmt ..
„Renault gehört zu den Elektroauto-Pionieren und verkauft schon seit mehreren Jahren erfolgreich strombetriebene Pkw. Volkswagen setzt erst seit 2020 ernsthaft auf E-Autos, “
Ach .. diese Scherze ..
VW verkauft sehr erfolgreich seit Jahren BEV und die sind vielfach deutlich attrativer und besser als das, was Renault fabriziert. Mit MEB und seinen Derivaten hat im Gegensatz zu Renault der VW-Konzern allerdings gezeigt, dass er beim Einstieg nicht stehen geblieben ist und nicht weiter an Verbrennerumbauten rumbasteln.
Was jetzt von Renault kommt .. mal sehen .. Ich hoffe, dass wenigstens Ladeeffizienz dabei geliefert wird.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ach zum Glück, da ist sie ja wieder, die Mär von den Ladeverlusten, habe sie schon vermisst, Mister VW-Meier.
TwizyundZoefahrer meint
@Egon, von heute, das Wunderauto von VW
https://youtu.be/rbdhIqVJFHo
TwizyundZoefahrer meint
@Egon, doch so sparsam, der ID3
https://youtu.be/iOk78xhHXwk
R. Terwolbeck meint
30% Ladeverluste?
Wo sollen die entstehen?
Beim Aufladen, oder, wenn das Auto mehrere Wochen steht?
Diese Behauptung kann ich aus meiner knapp 1-jährigen Praxis mit diesem Auto nicht bestätigen.
Richtig ist wohl, dass das Laden bei niedrigen Temperaturen langsamer geht, aber dann ist auch die Stromaufnahme geringer – mit zunehmender Erwärmung beschleunigt sich der Ladevorgang.
Auch verbraucht das Auto im Winter dank zusätzlicher Verbraucher wie Licht, Heizung, Winter Reifen etc. mehr, aber das ist auch bei anderen Elektroautos und Verbrenner nicht anders.
Jedenfalls habe ich das Auto auch bei den widrigsten Verhältnissen bisher nicht über 20 kWh/100 km gefahren.
Wenn man es darauf anlegt, kommt man sogar auf <10 kWh/100 km, allerdings bei günstigen Wetterverhältnisse im Fahrmodus ECO.
Andreas_Nün meint
Viel viel Managementsprech.
Renault wird 2021 sicher viel verkaufen können, allerdings erwarte ich mich Preisreduktionen beim Zoe.
VW wird da nicht viel zu befürchten haben, der ID.3 wird sich gut verkaufen (selber schon gefahren), den ID.4 hab ich noch nicht gefahren, aber zumindest in Natura gesehen und der dürfte extrem viele SUV Kunden ansprechen. Da wird die Produktion 2021 eh nicht ausreichen.
Von Renault sollten jetzt auch mal neue Modelle kommen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sehe ich auch so. Renault hat sich viel zu lange auf dem guten ersten Auto Zoe ausgeruht und seinen technologischen Vorsprung wie Schnee in der Sonne schmilzen lassen. Und der neue Chef Luca de Meo scheint sich als nun erstmal als Silberrücken verbal austoben zu müssen. Deswegen: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Andi EE meint
Der Megane könnte den ID.3 in arge Bedrängnis bringen, auch in Deutschland. Meiner Meinung nach sieht er schon deutlich besser aus. Und was man wirklich nicht unterschätzen darf, Renault hat sich mit der Zoe einen sehr guten Ruf aufgebaut, das im Gegensatz zu VW mit den vielen Fehlern, die sich aus dem „halbfertigen“ Produkt ergeben hat.
Für den CEO spricht dieser weitsichtige und frühzeitig eingelegte Umstieg auf Elektromobilität. Ich finde das Eigenlob ist hier angebracht, viel investiert, durch eine Talsohle gegangen, aber das scheint sich jetzt auszuzahlen.
WELT meint
Gebe Dir recht, dass er gut aussieht, allerdings sind alle Bilder die man findet nur ein Concept Car. Da ändert sich sicherlich noch vieles. Weiterhin soll das Fahrzeug eine max. Batterie von 60KWH haben? Bissl wenig…..außer natürlich, die hätten einen Verbrauch von 10,x….
„….Renault hat sich mit der Zoe einen sehr guten Ruf aufgebaut, das im Gegensatz zu VW mit den vielen Fehlern, die sich aus dem „halbfertigen“ Produkt ergeben hat.“
Ähmmm nein, nicht wirklich. Einfach mal die entsprechenden Foren lesen.
https://ecomento.de/2019/03/27/fruehe-renault-zoe-z-e-40-haben-batterie-probleme/#:~:text=Tausende%20fr%C3%BChe%20Renault%20ZOE%20Z.E.%2040%20haben%20offenbar%20Batterie%2DProbleme&text=Laut%20einer%20Unternehmenssprecherin%20ist%20die,Energie%20%C3%BCber%20die%20Bremsen%20kommen.
https://www.sueddeutsche.de/auto/test-renault-zoe-laden-1.4851440
Christian Baumgarten meint
Rückrufe und Probleme gibt es doch überall. Schau dir mal die Liste der Rückrufe, auch bei VW, an. Der Zoe hat einen guten Ruf, das zeigen ja auch die Verkaufszahlen. Ob es dir gefällt oder nicht…
Werner Mauss meint
Keinen älteren Test gefunden?
https://www.welt.de/wirtschaft/plus220299966/ID-3-im-WELT-Test-Wenn-es-schlecht-laeuft-braucht-man-fuer-400-Kilometer-sechs-bis-sieben-Stunden.html
https://www.welt.de/wirtschaft/plus218322442/Beliebter-als-Tesla-und-ID-3-So-gut-schlaegt-sich-der-Renault-Zoe-im-Test.html
https://www.welt.de/wirtschaft/plus220527128/Model-3-oder-ID-3-VW-gegen-Tesla-ein-gravierender-Makel-entscheidet-das-grosse-Elektro-Duell.html
Andi EE meint
Fehler gibt es überall, insbesondere wenn man Pionier (hinter Tesla) damals mit der Zoe war. Dievwenigsten sind tangiert von der Batzeriesache, weil sich ja das Fahrzeug damals noch nicht so gut verkauft hat. Du solltest die Verkwufszahlen der neuen Zoe nicht ignorieren, das zeigt einfach, dass das Paket sehr gut ankommt.
Ich will ja nicht die ganzen Bugs jetzt listen die VW verbockt, ihr seid da aufgrund heimischem Hersteller unfassbar tolerant. Der letzte Riesenbock ist der mit der über 1000€ teuren Wärmepumpe, die keinen Nutzen bringt. Das ist doch unfassbar, dass das Teil gar nichts bringt. Welches Knowhow muss da in der Entwicklungsabteilung sein, wenn nicht mal ein Prozent Mehrperformance raussspringt. Und das schickt man dann in Serie.
Die vielen Softwarefehler, das immer noch nicht lauffähige OTA. Man hat zwar Strafzahlungen vermieden, aber der Ruf hat doch stark gelitten. Oder dann ist man verblendet und sieht all diese benklichen Rückstände und Baustellen nicht.
wiesmaim meint
Die Frage ist nur, warum das alles so zäh geht. Was kostet jetzt der Dacia Spring Electric? Warum wertet man die Marke nicht schon jetzt mit dem sowieso geplanten neuen Logo auf? Wieso bekommt man den frühestens im Herbst?
Zoe kommt für mich optisch nicht in Frage.
TwizyundZoefahrer meint
Warten …..
Bist du heiss auf Renault? Die werden liefern, keine Sorge.
Christian Baumgarten meint
Ich warte auch sehr gespannt auf den Spring! Echt schade, dass erstmal (jetzt ab Frühjahr) nur die Carsharing-Dienstleister beliefert werden. Aber die paar Monate kann ich noch warten. Einen Preis und die Ausstattungslinien könnten sie aber langsam wirklich mal liefern.
Midget meint
Ganz schön überheblich…
Einzig bei der 22kW -AC-Ladung ist Renault führend
EVrules meint
Nun, das mag sein, ja. Aber ganz vergessen darf man jedoch nicht, das De Meo wärend seiner VAG/Seat-Zeit (2009 bis Jan/2020), sicherlich genauere Einblicke in die Neo-Plattform (MEB) hatte.
Es wäre ja nur zu wünschen, wenn aus der CMF-EV Plattform etwas sehr innovatives und branchenführendes entstünde.
Leider ist noch kein offizieller Vorstellungstermin der MéganE bekannt.
Wir müssen uns überraschen lassen.
Mike meint
Wenn er die hohen Verbraeuche und Ladeverluste als fuehrend empfindet…
David meint
Ja, die Effizienz ist bisher noch nicht Renaults Freund. Aber vielleicht haben das kommende Generationen im Griff? Golf und up sowie Hyundai/Kia zeigen ja, dass das Thema beherrschbar ist. Und der neue Chef bezieht sich auf die neuen Autos. Ich fürchte nur, VW zerquetscht Renault preislich…demnächst kommt der ID.3 zu 29.900€ vor Förderung und die Drillinge mit 32 kWh netto sind wohl auch wieder bestellbar.
hu.mus meint
zerquetscht… was für ein Vokabular
EVrules meint
Naja, von der Technik der Zoe auf die der künftigen Fahrzeuge zu schließen, ist grob so, wie grobgesagt von der Dampfmaschine auf Turbodiesel zu schließen. Hat alles grob miteinander zu tun, aber es liegen entwicklungstechnische Welten dazuwischen.
Neben UpMiiCitigo gibts auch den Twingo, mit ähnlichem Listenpreis. Renault bietet meistens das bessere Preis-Leistungsverhältnis, wenn auch VW eher als High-Tech-Marke wahrgenommen wird.
Der ID.3 für knapp unter 30tEur wird jedoch recht nackig sein, zudem eine geringer Akkukapazität haben, als die Zoe, zudem geringere AC-Ladeleistung bieten und vermutlich auch ein niedrigeres Innenraum-Niveau.
Allgemein ist das aus Kundensicht nur zu begrüßen, denn die Auswahl steigt und wie jemand einen großen Innenraum benötigt (ID.3) oder einem anderen die AC-Ladung wichtiger ist, so kann man stehts wählen.
Werner Mauss meint
@David, ist die Effizienz der Freund von VW Autos?
VW zerquetscht als Renault im Preis? Na dann nennen sie mir doch mal ein Auto von VW das schon mal billiger geworden ist nach einer Verbesserung.
Bei Renault stieg die Kapazität bei gleichem Preis und sie verdienen Geld.
Ist das beim UpMiGo, E Golf oder ID3 so?
hu.mus meint
Porsche und Audi sind nach eigenen Aussagen ja auch führend,
hohe Verbräuche und Ladeverluste eingeschlossen in der Führungsrolle
Egon Meier II meint
Auf die weitere Entwicklung von Renault darf man sehr gespannt sein und wünsche viel Glück. Nächstes Jahr wird bestimmt ein neues Zoe Modell raus kommen. ☺️????
EVrules meint
Da mag ich gern „+1“ sagen!