Teslas seit 2012 aufgebautes eigenes globales „Supercharger“-Schnellladenetz gilt als wesentlicher Erfolgsfaktor des Elektroauto-Pioniers. Nun denkt auch Audi darüber nach, seinen Kunden ein exklusives Ladenetz anzubieten. Thomas Ingenlath, Chef der zu Volvo gehörenden Elektroauto-Marke Polestar, spricht sich gegen weitere Insellösungen aus.
Polestar strebe kein eigenes Ladenetz an, sagte Ingenlath in einem Interview mit der WirtschaftsWoche. Tesla habe als Pionier Dinge selbst schaffen müssen, die es so noch nicht gab. Aus heutiger Sicht sei es nicht mehr zielführend, wenn jeder Hersteller ein proprietäres Netz betreibt. „Wir wollen ja gerade keine exklusiven Ladeclubs, sondern eine Situation wie heute beim Sprittanken“, so der Polestar-Chef. Die Kunden sollten unabhängig vom Hersteller ihres Autos Strom beziehen können.
Es brauche schnelles Gleichstrom-Laden an öffentlichen Säulen für die Langstrecke und günstiges, langsameres Laden mit Wechselstrom zu Hause und am Arbeitsplatz. „Weiter ausdifferenzieren sollten wir nicht; das schadet der Adaption“, glaubt Ingenlath.
Wegen der derzeit noch langen Ladezeiten von reinen Stromern halten einige Elektroautos mit zusätzlichem Wasserstoff-Brennstoffzellen-System aufgrund des schnelleren Tankens für die bessere Lösung. Polestar bewertet die Technologie nicht als praktikabel, zumindest im Pkw-Bereich. Wasserstoff werde in der Industrie eine Rolle spielen, vielleicht auch im Schwerlastverkehr, so Ingenlath. Im Auto werde die alternative Antriebsart schon seit Jahrzehnten getestet, habe aber nie den Durchbruch geschafft. Wasserstoff im Pkw sei technisch viel anspruchsvoller und auch viel weniger effizient. Im Auto habe die Batterie längst bewiesen, dass sie alltagstauglich und derzeit überlegen ist.
Polestar will Transparenz
Der Polestar-Boss äußerte sich auch zur Umweltfreundlichkeit von Elektroautos. Der Volvo-Konzern hat vor Kurzem die Ökobilanz seines ersten Elektroautos XC40 Recharge veröffentlicht. Demnach kommt das SUV insbesondere wegen seiner großen Fahrbatterie mit einem umfangreichen CO2-Rucksack aus der Fabrik, arbeitet die negative Bilanz aber sukzessive auf. Stamme der geladene Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft, emittiere der XC40 Recharge nach einer Laufleistung von 47.000 Kilometern weniger CO2 als sein benzinbetriebenes Pendant.
Polestar hatte bereits im letzten Jahr für seine Elektro-Limousine Polestar 2 eine CO2-Analyse veröffentlicht: Ein Verbrenner erzeugt demzufolge nach einer Fahrleistung von 50.000 Kilometern insgesamt mehr Treibhausgas-Emissionen. Die Schweden haben die restliche Autoindustrie dazu aufgerufen, ebenfalls transparenter zu sein. Man habe gemerkt, dass viele Kunden etwas verunsichert sind, begründete Ingenlath den Vorstoß. Das habe auch damit zu tun, dass viel Desinformation unterwegs sei. Viele „sogenannte Studien“ seien von Eigeninteressen geleitet. Einige würden gerne möglichst lange ihr Verbrenner-Geschäft betreiben und daher das Elektroauto schlechtmachen. Dem wolle Polestar „etwas Solides, methodisch Sauberes“ entgegensetzen.
Der wichtigste Hebel zum weiteren Einsparen von Emissionen sei die Produktion der Batterie, aber auch bei der Lieferkette lasse sich noch einiges an CO2 vermeiden, erklärte Ingenlath. Mit den für die eigene Umweltbilanz gesammelten Erkenntnissen werde man das Angebot weiter verbessern und Emissionen reduzieren. Wenn es sein muss, soll dazu auch Druck auf die Zulieferer ausgeübt werden.
Frank meint
Wenn ich mir anschaue, mit welchem Tempo Tesla aktuell die Lücken seines SC-Netzes vom Osten Chinas bis nach Almaty in Kasachstan schließt, dann lässt das nur einen Schluss zu: Ein freier Lademarkt kann nicht strategisch agieren. Ein Ladeclub kann sich aber schon darüber Gedanken machen, was wohl seinen Kunden gefallen würde: Vom Industriezentrum bis in den Himalaja mit dem Elektroauto und irgendwann weiter auf der Seidenstraße bis nach Europa.
Selnim meint
In ELON we trust. Amen.
Frank meint
Ich schau mir lieber Fakten an.
150kW meint
Nun ja, auch Tesla wir nur da Säulen bauen wo jemand laden will bzw. wollen wird. Da wäre kein Unterschied zu „marktwirtschaftlich“ errichteten Säulen.
Was Tesla aber machen kann ist das Henne/Ei Problem zu lösen. Also erst Säulen bauen was Kunden dazu animiert einen Tesla zu kaufen oder mit dem vorhandenen Tesla dort lang zu fahren.
Jörg2 meint
@150kW
Ja, ich glaube auch, dass TESLA den Ausbau seines Ladenetzes sehr ausgewogen und bedarfsausgerichtet steuern kann.
Schließlich liegen alke Daten vor:
Wieviele TESLAs sind im Großraum aktuell auf der Strasse und werden eventuell dazukommen?
Wieviel Energie wird wann gezogen?
Wie ist die dynamische Auslastung?
Da gibt es für TESLA weniger Nebel als für alke anderen.
In der Vergangenheit konnte TESLA mit ihrer Palettenlösung auch relativ schnell auf Veränderungen (Mehrbedarf) reagieren.
Eventuell ist es zwei Kilometer neben der Autobahn, auf privaten Grund und Boden, einfacher den Platz zu finden und die Genehmigung zu erhalten, um neue SuC einzurichten und bestehende auszubauen. Die Autobahn-Rastplatzlösung ist da eventuell weniger schnell anpassbar.
Mit dem aktuellen OEM-Ladesäulengehammer (s. BMW) wird ja richtiggehend Werbung für TESLA gemacht.
Was mir bei der Ladeinfrastruktur von TESLA noch fehlt, sind die Kadepunkte in den Ballungsgebieten/Städten. Da ist für dieses Jahr ein wenig geplant. Bin gespannt.
Jörg2 meint
(Da haben meine dicken Finger recht oft die Nebentaste getroffen…)
Frank meint
@150 kW Mit Markt meinte ich, dass eine Vielzahl von Betreibern aktiv sind, die sich natürlich an der Wirtschaftlichkeit orientieren müssen. Da gibt es keine Strategie für die Routenentwicklung. Bei Tesla kann man dagegen schon an der Karte erkennen, was das Ziel ist. Für uns Europäer wird es z. B. möglich werden, über Istanbul elektrisch bis ans Tote Meer oder auf der Seidenstraße bis in den Osten Chinas zu reisen. Da gibt es unterwegs eine Menge Ladestationen, die nicht wirtschaftlich sein werden.
Mike meint
Einfach mal vorstellen, wie es beim Verbrenner waere. Man sucht mit z.B. einem Ford eine Tankstelle, kommt an einer vorbei, aber diese betankt nur Audi. Aehm, nein, so etwas ist schwer vorstellbar.
Jörg2 meint
@Mike
Deinem Smartphone passiert das am Tage eventuell mehrmals: kommt an einer Funkzelle vorbei und muss feststellen, dass sie nicht bereit ist, eine nutzbare Verbindung aufzubauen….
kritGeist meint
Der Unterschied ist, es gab von Anfang an keine Begrenzung beim Tanken, höchstens bei Auswahl der Mittel (Benzin, Diesel, Gas). Die Tank-Technologie war einheitlich, weil einer wie H. Ford, dann Adam Opel die Grundlage geliefert haben & die späteren Hersteller das weitergenutzt haben. Ohne Tesla Charger, wäre man heute nicht auf diesem Stand. Und wenn Tesla die entsprechende Masse erreicht hat, werden sie das Netzwerk auch freigeben. Die dt. Hersteller haben dagegen kaum was aufgebaut, nur in Koooperation & wollen jetzt schon den Zugang, v.a. über den Preis begenzen! Was hat das Laden nochmal bei Tesla gekostet.. – Ahh nee, war ja kostenlos :-P
Cristian meint
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird in den entwickelten Industrieländern weiter voranschreiten, da mache ich mir keine sorgen. Bei allen anderen Ländern dagegen schon. Vielleicht liegen sie in Klimazonen mit besten Bedingungen für erneuerbare Energien, können aber ohne Hilfe von Aussen nicht in diese Technologien investieren, geschweige aus politisch schwierigen Verhältnissen eine Infrastruktur aufbauen. Wer soll das für diese “dritte Welt und den Schwellenländern “ finanzieren, damit auch diese Märkte mit BEVs durchdrungen werden können? Und wir uns auch in diesen Ländern mit emissionsfreier Mobilität bewegen! Es kann nicht sein daraus ein Luxusproblem zu machen, gerade wenn auch bei uns für jeden in der EU es noch keinen ausreichenden Zugang für eMobilität und Lademöglichkeiten gibt. Lade-Clubs würden in der aktuellen Situation ein absolut falsches Zeichen setzen.
Tommi meint
Ich kann dem voll und ganz zustimmen. Ein proprietäres Netzwerk nützt selbst dem Betreiber nicht, da eine mangelnde Auslastung die Kosten in die Höhe treibt. Lieber die Kräfte bündeln und ausreichend Ladestationen bauen, dass immer eine frei ist.
Man stelle sich einmal vor, es gäbe 10 Ladesäulen an jeder Raststätte. Aber nur eine passt zu meiner Automarke. Und gerade die ist besetzt. Da hat auch der Benutzer nichts davon.
Das Ladenetzwerk ist auf einem guten Weg. Man kommt inzwischen gut durch Deutschland und findet immer eine Ladesäule. Also: weiter so.
Artur meint
Das Problem ist aber auch, dass man das in ganz Europa benötigt, nicht nur in Deutschland. Und da sehe ich schwarz.
Peter W meint
Alles zu seiner Zeit. Vor 100 Jahren gabs kaum Tankstellen. Wo Bedarf ist ensteht auch die Infrastruktur.
Florian meint
Von mir aus kann es gern unterschiedliche Betreiber geben. Und von mir aus kann es auch Clubtarife geben, welche eine Nutzung günstiger machen, dafür aber eine monatliche Gebühr erfordern. Letzteres gibt es ja bereits in ähnlicher Art bei den Tankkartensystemen.
Aber es kann nicht sein, dass der Unterschied dann nicht 1-3ct beträgt sondern mal eben heftige 50-60ct.
Dazu muss es möglich sein mit der normalen Kreditkarte/EC Karte z.B. per NFC zu zahlen, sodass ich nicht angewiesen bin auf ein Kundenkonto bei jedem Betreiber oder ähnliches.
Meine absolute, aber unrealistische, Wunschvorstellung, aber wäre ein System alà London Underground. Zahlen per Kreditkarte und sobald das System merkt der Kunde wäre diese Woche/Monat mit einem Abotarif besser weggekommen wird der Kunde so abgerechnet als hätte er eben jenen gebucht.
Mäx meint
Also ich kenne mich mit der Londoner Underground nicht aus aber das ist tatsächlich so?!
Das ist ja völlig verrückt und spricht ja gegen jede kapitalistische Faser von hochangestellten Managern…Verzicht von Umsatz und Gewinn zum Wohle des Kunden…was für ein radikaler Ansatz.
Und das ist keine Ironie.
Ich finde das so gut und es ärgert mich so oft, dass es solche Modelle nicht öfter gibt…man muss sich immer entscheiden zwischen Abo oder ad-Hoc und wenn du dich für den einen Weg entscheidest ist der andere oft versperrt oder erschwert.
Und dann kommt London daher und macht es einfach…fantastisch.
Florian meint
Ja, aber Massenverkehrsmittel in Städten verfolgen in der Regel ja eine gewisse Daseinsvorsorge unter der Obhut der regionalen Verwaltung und keinen rein kapitalistischen Ansatz. Klar irgendwo wird der Auftrag von einem gewinnorientierten Unternehmen übernommen aber die Rahmenbedingungen gibt der regionale Auftraggeber vor. Ist bei uns ja auch so.
Mäx meint
@Florian
Da hast du natürlich vollkommen recht, dass sowas darein spielt.
Aber wie du schon sagst, der regionale Auftraggeber, also die Stadt oder ähnliches gibt das dann vor…und wie oft würde sowas hier in Deutschland wohl passieren…
Falls es Beispiele dafür gibt, gerne schreiben, damit man auch mal was positives liest und man das als Beispiel nennen kann, dass sowas möglich ist.
Florian meint
Bei uns gibt es erste Appbasierte Versuche in die Richtung in Nahverkehrsverbünden. Der genaue Verbund fällt mir gerade nicht ein. Das Grundproblem vor dem wir in DE stehen ist, dass es keine Zugangsschranken zu Bahn, Ubahn und Co gibt. So lässt sich ein solches System nicht so einfach einführen. Die Bahn hatte ja vor zig Jahren Touch&Travel getestet, wurde aber leider zu wenig genutzt. Das lag wohl aber auch daran, dass es zu wenige kannten.
Tommi meint
Ja, man muss den Anbietern vor schreiben, wen sie was zu welchem Preis anzubieten haben. Da braucht man dann auch keine Preisvergleiche, da alles seinen Einheitspreis hat. Das war früher im osten Deutschlands ja auch so. Komisch, dass das abgeschafft wurde. Irgendwie scheint die Marktwirtschaft sich doch durchgesetzt zu haben.
Ich benötige übrigens kein Kundenkonto bei jedem Betreiber. Es gibt ja Roaming.
Vielleicht kommt ein Anbieter ja mal um die Ecke und bietet so ein Preismodell an, welches Du Dir wünschst. Bedenke aber, dass es Wirtschaftsunternehmen sind und die müssen ihre Preise so gestalten, dass sich das auch lohnt. Wenn ich automatisch bei Überschreitung eines Limits in einen preiswerteren Tarif wandere, dann muss der Tarif vorher höher gewesen sein.
Florian meint
wie gesagt, das ist im Tankstellenbereich absolut unrealistisch, wäre aber eben absolut kundenfreundlich.
Ich will doch keinem Unternehmen einen Preis vorschreiben. Ich finde nur die Preisunterschied zu heftig zwischen Kunden mit einem monatlichen 5€ Abo und den Kunden ohne entsprechendes Abo.
Roaming ist zwar ein guter Schritt, schränkt aber noch immer mehr ein als eine Zahlungsmöglichkeit per Kreditkarte an jeder Säule.
kritGeist meint
„Aber es kann nicht sein, dass der Unterschied dann “ – Das ist genau das Problem, was ich schon vorher geschrieben habe, statt einheitlich & offen für alle, jetzt schon Begrezung durch Tankkarten. Tesla war wenigstens konsequent, nur Tesla, wer die Technik hat, kann auch dazu kommen. Nicht mal kostenlose Patente durch Zusammenarbeit hat v.a. dt. Hersteller animiert, sich da zu beteiligen.
Alupo meint
Ach, ich habe nichts gegen exclusive Ladestellen ;-).
Huch, aber diese sollen laut Elon Musk ja für andere Fabrikate zugänglich gemacht werden. Ob sie das Angebot dieses Mal annehmen wollen?
In der Vergangenheit war das nicht der Fall. Mal abwarten…
Mäx meint
Aber dann bitte auch die gleiche Empörung, sollte Tesla für andere Hersteller deutlich mehr verlangen als für Tesla Fahrer.
Dann sind wir nämlich in der Ionity Lösung, die ja immer verteufelt wird.
Wenn das Gegenteil eintritt und der selbe Preis verlangt wird, werde ich Tesla gerne loben hierfür…habe ich kein Problem mit.
Ich sehe es jedenfalls so, dass es keine exklusiven Ladesäulen geben sollte bzw. alle Ladesäulen jedem Elektroauto zugänglich gemacht werden sollten.
Anbieter und Ladekarten kann man dann immer noch haben, meinetwegen auch unterschiedliche Tarife für den Hersteller (wenn der z.B. mit aufgebaut hat) aber dann muss ein Kostendeckel für den Maximalpreis von Fremdanbietern an eigenen Säulen her von z.B. max. +50% vom eigenen Preis oder so.
Denke so könnte man der E-Mobilität am meisten helfen.
Jörg2 meint
@Mäx
Wenn ich das richt verfolgt habe, dann wären die notwendigen Verhandlungen für einen Beitritt in das TESLA-Ladenetz ja eher auf Firmenebene. Also z.B. TESLA spricht mit VW.
Ich vermute daher, der Geldfluss für Zurverfügungstellung wäre eher auf dieser Ebene: Firma-Firma.
Am einzelnen Fahrer müsste sich TESLA nicht reich rechnen.
Aber alles nur Orakel….
Von den Großen OEMs wird keiner bei TESLA mitmachen (meine Vermutung). Sie würden Gefahr laufen, TESLA damit zu „adeln“ und einem Ladesäulenstandard Vorschub leisten, der in drohende Anhängigkeiten führt.
Mäx meint
Da bin ich bei dir, von den großen OEMs wird das keiner machen.
Wenn VW auf einmal seine Kunden zu Tesla Ladesäulen schickt, statt zu den „schicken“ eigenen Ionity-Säulen wäre das natürlich ein Gesichtsverlust. Denn werden die sich nicht geben, vermutlich, versteht sich…
Mein Ansatz geht ja einfach darauf zurück, dass es generell nur erlaubt sein sollte Ladesäulen zu bauen, die jedem zugänglich gemacht werden.
Also Tesla oder jeder andere auch wird per Gesetz dazu gezwungen an seinen Ladesäulen Fremdfabrikate/Fremdanbieter zuzulassen und der maximale Preis für einen Nicht-Eigen-Tarif darf maximal 150% vom Eigen-Tarif betragen.
Damit steigt die Auslastung der Säulen, gleichzeitig hat man selber aber auch mehr Säulen zur Auswahl.
Dann kann ein Hersteller immer noch entscheiden sich in einen anderen Ladesäulenverbund einzukaufen (z.B. Tesla Supercharger Netzwerk), kauft dort vermutlich relativ teuer Strom ein und würde diesen aber zum selben Preis wie an seinen anderen Säulen verkaufen. Hat damit aber kurzerhand einen echten Mehrwert für seine Kunden geschaffen und quersubventioniert das mit den eigenen oder anderen günstigeren Ladesäulen.
Wie gesagt ging es mir einfach nur darum, wie man die E-Mobilität gut voran bringen könnte.
Das wäre für Tesla natürlich negativ, da ein starker USP wegfällt, aber gleichzeitig mehr Umsatz an den Superchargern, kostenloses Marketing, für ein funktionierendes Ladesäulennetzwerk (und die Marke Tesla selber) sowie die Genugtuung für sich/Demütigung der anderen Hersteller, wenn die Kunden lieber an die Tesla Ladesäulen fahren.
Das sind ja auch die Gründe, warum Tesla das generell auch anbietet. Aber freiwillig wird es kein großer OEM machen wollen.
Jörg2 meint
@Mäx
Ich glaube, das wird so kommen. Bei den Telefonnetzen hat sich die Sache ja auch so langsam geregelt – allerdings nicht automatisch. Roamingebühren etc. sind massiv gesunken (gibts die eigentlich noch?) etc.
Ich halte ein firmeneigennes Netz beim Start des BEV-Marktes und für die ersten Jahre entscheident für die erfolgreiche Verbreitung von BEV. Am Beispiel TESLA ist das ja gut zu sehen, dass die sichere Laderei im Nutzungsgebiet für viele Kunden wichtig ist. Das Hin-und-her bei den OEMs unterstreicht das aus meiner Sicht.
Schwierig wird es sicherlich rechtlich, wenn (rückwirkend?) in Eigentumsrechte eingegriffen werden möchte. Bleiben wir beim Beispiel TESLA: auf eigene Kosten errichtet, im zwar öffentlichen Raum aber nicht auf staatlichem Grund und Boden. Da müsste dann wohl soetwas wie Enteignung stattfinden um da reinregieren zu können. Und dies ja in zwei Eigentumsbereiche gleichzeitig: TESLA und der Eigentümer von Grund und Boden.
Bisher hat das noch keiner ernsthaft auf rechtlicher Ebene versucht. Ich glaube auch, das wird nicht kommen.
Bleibt übrig, dass die Welt wohl damit leben muss, dass es aktuell eine Zweiklassen-Ladegesellschaft gibt. Wobei halt TESLA überall auch laden kann nur die anderen nicht bei TESLA (wenn sie keinen Eintritt zahlen möchten). Jemand hat das hier schön ausgedrückt: Das iPhone, was auch mit einem Androidladekabel geladen werden kann.
Was mir hierbei immer noch im Kopf rumschwirrt: Ich habe das Gefühl, dass die OEM die Laderei (das Vorhandensein einer Ladeinfrastruktur) nicht als Bestandteil ihres Geschäftsmodells sehen. Bei TESLA unterstelle ich, dass langfristig die Bereitstellung und der Verkauf von Strom fester Bestandteil des Geschäftsmodells sein wird (Hardware, Strom, Software, Daten).
Wir werden sehen, was kommt. Es bleibt spannend.
Mäx meint
@Jörg2
Das mit der Enteignung ist mir am Beispiel Tesla auch schon gekommen…alles sehr kritisch und gerade für den Enteigneten wirklich eine sch*** Sache.
Ich glaube auch kaum, dass es so kommen wird und es wäre ja auch schon frech das so zu tun.
Meine Überlegung ging ja nur von einem theoretischem Gedankenspiel aus, was das beste wäre um die e-Mobilität zu beschleunigen. Ähnliche wie es hier Polestar aussagt, dass exklusive Ladeclubs nur denen hilft, die sie haben.
Tesla ist hier also gut aufgestellt…haben ja auch jahrelang Kapital investiert dafür, statt nur mehr Autos zu bauen.
Man muss aber auch markenbefreit zugeben, dass solche Exklusivlösungen der Allgemeinheit nicht zuträglich sind.
Also unabhängig von Tesla, die nun mal die einzigen sind, die so etwas haben. Audi/Porsche planen ja auch ein eigenes Ladenetzwerk und ich finde das genau so dämlich.
Auch die Ionity Roaming Preise sind einfach frech und sind in meinem fiktiven Szenario bedacht.
Mit dem letzten Absatz hast du denke ich recht.
Die meisten Hersteller sehen sich eben nur als Autohersteller.
Vielleicht noch als Softwarehersteller. Aber eigentlich auch nicht, da die wenigsten vermutlich Ihre eigene Software an Fremdfabrikate lizenzieren würden (Also Software Abstandstempomat, Software UI usw.)
Tesla sieht sich eben als mehr als nur ein Autohersteller. Sieht man ja auch am Solargeschäft, Speichergeschäft und dem Angebot, die Supercharger zu lizenzieren als auch die Software für den „Autopilot“. Das sagt ja auch schon die Börsenbewertung aus.
Wie sich das alles weiterentwickelt bleibt wie du sagst bestimmt spannend.
150kW meint
„und der maximale Preis für einen Nicht-Eigen-Tarif darf maximal 150% vom Eigen-Tarif betragen.“
Würde bei Ionity aber keinen Unterschied machen, da Ionity bisher schon nur einen Einheitstarif hat. Was du vmtl. willst ist das jeder Traif für jeden buchbar sein soll, das also auch ein Fiat Fahrer den VW Traif buchen kann
—
„Da müsste dann wohl soetwas wie Enteignung stattfinden um da reinregieren zu können. “
Warum? Gesetze gelten auch auf privaten Grund und privatem Eigentum.
„Ich habe das Gefühl, dass die OEM die Laderei (das Vorhandensein einer Ladeinfrastruktur) nicht als Bestandteil ihres Geschäftsmodells sehen.“
Alle bieten Ladetarife, alle integrieren Ladesäulen (nicht nur die Ionity) in die Navis, alle bieten über ihre Ladetarife auch fremde (nicht Ionity) Säulen an. Was fehlt da noch?
Mäx meint
@150kW
1. Absatz
Das hatte ich nicht ganz gemeint, aber du hast an sich ja recht, dass es bei Ionity so ist, weil das zwar ein Konsortium aus den Autoherstellern ist, aber eine eigene Betreibergesellschaft und die Autohersteller bieten für die Säulen nur Ladetarife an.
Somit ist der Normaltarif ja das teure laden.
Vielleicht müsste man es dann so machen, dass kein Tarif teurer sein darf als 150% vom günstigsten Tarif als Kosten pro kWh aber inklusive einer Grundgebühr.
Und zu dem letzten Satz noch: Das ist ja aber so. Der Fiat Fahrer kann sich ja entscheiden, die VW Karte zu holen. Das einzige was man als Käufer eines Konsortiums KFZ hat, ist dass man die ersten zwei Jahre keine Grundgebühr zahlt oder sowas.
Mehr Vorteile gibt es ja aktuell soviel ich weiß nicht.
2. Absatz
Schon richtig, dass man sich an die Gesetze halten muss auch auf privatem Grund. Aber die Ladesäulen wurden ja dann errichtet bevor es eine bestimmte Gesetzesänderung gab und diese fiktive Gesetzesänderung wäre im Falle von Tesla dann schon sehr negativ zu sehen. Es ist keine wirkliche Enteignung, fühlt sich aber im wenn ich Tesla wäre so an.
3. Absatz
Im Grunde hast du ja recht. Es gibt das Konsortium um Ionity herum, aber schlussendlich muss man eingestehen, dass Tesla mit seinem Supercharger Netzwerk es ein wenig energischer angegangen ist. Die restlichen Säulen kommen ja von unabhängigen Unternehmen.
Dass die im Navi drin sind usw. war damit glaube ich nicht gemeint, sondern dass Tesla auch mit den Einnahmen für die Zukunft aus den Ladesäulen rechnet.
Die Autohersteller aber vor allem mit dem Verkauf der Autos. Was ja nicht heißt dass das ein falscher oder dummer Ansatz wäre.
Jörg2 wollte glaube ich nur darauf hinweisen, dass Tesla eben neben Autohersteller auch noch Ladesäulenbetreiber ist, also ein VW/Daimler/BMW/Audi/etc. und gleichzeitig ein Ionity ist. In einem Unternehmen mit enger Integration und nicht davon losgetrennt.
Jörg2 meint
@150kW
Viele Fragen und Auslegungen zum Thema IONITY erledigen sich, wenn man sich das Ganze aus Sicht eines möglichen Käufers eines BEV ansieht, der begriffen hat, dass zum BEV auch die Lademöglichkeit gehört.
Aus dessen Sicht ist die Lage unübersichtlich/aufklärungsbedürftig. Und dabei geht es eigentlich nur um ein stinknormales Anstecken eines Steckers in eine Dose und ein wenig Bezahlerei.
Es ist schwer verständlich, dass sich ein Autokäufer bereits vor dem Autokauf Gedanken über den Bezug des notwendigen „Kraftstoffes“ machen muss.
„Enteignung“: Rückwirkend geltende Gesetze sind, ich sag mal so: „ungewöhnlich“. Insofern könnte nur eine Art Enteignung irgendetwas an der bereits aufgebauten Ladeinfrastruktur von TESLA ändern (Zwang zur Öffnung z.B.). Und eine Lex-TESLA ginge im deutschen Rechtsraum auch nur schwierig. Also: neue Regelungen würden alle treffen. Bisher scheint am Status Quo keiner rumzubasteln. Ich vermute, das hat auch rechtliche Gründe.
150kW meint
„Vielleicht müsste man es dann so machen, dass kein Tarif teurer sein darf als 150% vom günstigsten Tarif als Kosten pro kWh aber inklusive einer Grundgebühr.“
Und was machst du mit Flatrates? :)
„Aber die Ladesäulen wurden ja dann errichtet bevor es eine bestimmte Gesetzesänderung gab und diese fiktive Gesetzesänderung wäre im Falle von Tesla dann schon sehr negativ zu sehen.“
Kann man auf Basis der LSV machen. Die ist schon lange in Kraft.
„sondern dass Tesla auch mit den Einnahmen für die Zukunft aus den Ladesäulen rechnet.“
Über Ionity würde sie auch von Einnahmen aus dem Bereich profitieren. Und mit den Ladetarifen können sie sogar Geld verdienen wenn nicht an Ionity geladen wird :) Also noch schlauer ;)
—–
„Es ist schwer verständlich, dass sich ein Autokäufer bereits vor dem Autokauf Gedanken über den Bezug des notwendigen „Kraftstoffes“ machen muss.“
Müssen sie sich ja im Grunde nicht. Der Autoverkäufer sagt: Hier haben sie die VW Ladekarte, die funktioniert an allen 150.000 Säulen in Europa die auch im Navi angezeigt werden. Vorhalten und laden. Rechnung kommt am Ende des Monats.
Problematisch ist das derzeit nur das zumindest We Charge keine Einheitspreise hat. Da ist Audi, BMW, Damiler,.. dann schon besser.
Im Gegensatz dazu wird man von Tesla mehr oder weniger im Regen stehen gelassen. Es gibt das gut ausgebaute Netz, aber abseits davon muss man sich selber kümmern.
„Also: neue Regelungen würden alle treffen.“
Wie schon gesagt: Die LSV regelt das schon. Muss man nur anwenden.
Mäx meint
@150kW
Ich weiß, dass solche Dumpingpreise/Flatrates ein Problem sind deshalb hatte ich extra mit Grundgebühr geschrieben ;)
So kann man nicht 0€/kWh anbieten aber 100€ Grundgebühr.
Vermutlich wird es so einen Tarif aber auch nicht geben, oder mit der Einschränkung maximal 100kWh/Monat und dann hätte man seine Berechnungsgrundlage.
Aber findige Gesetzesgeber können da bestimmt einen schönen Passus aus dem Ärmel schütteln.
Stichwort Ionity
Schon klar, dass ne Grundgebühr ganz nett für den Umsatz ist ;)
Es ging glaube ich vornehmlich um die Integration und die Menge.
Ein einzelner Hersteller hat ja deutlich mehr aufgebaut als mehrere Hersteller im Konsortium und so wie du sagst elegant das Henne/Ei Problem für seine Kunden gelöst.
@150kW/Jörg2
Das Thema mit der Ladekarte des Herstellers hatten wir ja bei BMW auch schon letztens. Der Tarif war relativ fair gegenüber anderen und wurde trotzdem komplett zerrissen.
Als Kunde ist es doch aber ungemein praktisch wenn ich ein BMW Elektroauto kaufe, direkt eine Ladekarte für einen Großteil der Ladesäulen bekomme und ich mich um nichts kümmern muss, außer ranfahren und ranhalten.
Wenn ich dann billiger nachladen möchte, muss ich mich mit dem Thema befassen.
Beim Sprit übrigens nicht anders. Fahre ich immer zu meiner Haus und Hof Tankstelle zahle ich unter Umständen mehr als mit einer App, bei der ich Sprit Preise vergleiche und dann auch noch stundenweise Aufwand betreibe usw.
Das ist auch nicht gerade komfortabel und zeitaufwendig.
Schöne unaufgeregte Diskussion übrigens.
Gefällt mir sehr gut :)
Jörg2 meint
@Mäx
Ich tue mich halt schwer, vor dem Hintergrund, dass in ganz Europa seit vielen vielen Jahren Zahlungen (auch Kleinstbeträge) per Plastik möglich sind (GIRO, VISA…) und auch Parkraumbewirtschaftung es hinbekommt, Kartenleser in die Ticketautomaten auf der Strasse zu bringen, zu pflegen und einsatzbereit zu halten…. das da dringend solch Ladekartenmonopoly her musste. Als ob es nicht auch kundenfreundlicher gegangen wäre.
Da würde dann ein Festpreis per Aufkleber auf der Säule sein. Der steht auch im Navi. Jeder kann dann überraschungsfrei dort laden, egal ob er mit einem VW oder einem umgebauten Wolga da vorfährt. In der Presse wäre das alles kein Thema, es gäbe weniger Umstiegsbedenken bis -ängste….
Kundeninteresse stand offenbar nicht im Fokus.
150kW meint
„Kundeninteresse stand offenbar nicht im Fokus.“
RFID macht die Sache halt EXTREM günstig. Quasi alle anderen bezahl Möglichkeiten sind teurer in Anschaffung und Betrieb.
Jörg2 meint
@150kW
Von mir aus auch RFID. Das kann das alte Plastikgeld ja auch.
Ladekartengedöns:
Man stelle sich mal vor, beim Lebensmitteldiscounter könne man nur mit einem ähnlichen Bezahlkartengedöns bezahlen. Die üblichen Methoden gingen nicht.
Jeder zahlt für die Milch was anderes. Grundgebühren wären möglich um den Preis etwas abzusenken. Wer ohne Einkaufskarte kommt, darf das doppelte zahlen…..
Würde niemand gut finden.
Hier finden aber einige das Ladekartengedöns hinnehmbar. Für mich unverständlich.
150kW meint
„Ob sie das Angebot dieses Mal annehmen wollen?
In der Vergangenheit war das nicht der Fall. “
Warum sollten sie? SuC V1/2 entsprechen nicht dem CCS Standard -> kann man also technisch total vergessen. V3 gibt es (bisher) nur recht wenige und auch da entspricht einiges nicht dem aktuellen Standard (Kurze Kabel, Eichrecht, keine Displays, Abrechung über Fahrzeug, keine 800V…). Solange Tesla also nicht investiert und die SuC „Normgerecht“ macht, wird da nichts passieren.
Mäx meint
CCS Standard: Stimmt natürlich, aber schätze Tesla wird die Mehrzahl an V2 zu V3 umrüsten; gerade wenn ein Hersteller mit an Bord kommen würde, der die Auslastung an den Ladesäulen steigern würde.
Kurze Kabel: Stimmt, das ist natürlich angepasst auf Tesla Fahrzeuge; müsste der Hersteller individuell prüfen ob das für seine Fahrzeuge passt. Muss aber kein Ausschlusskriterium sein.
Eichrecht: Was genau ist hiermit gemeint? Hätte gedacht es müssen sich alle an das gleiche Recht halten. Was gibt es hier für Versäumnisse?
Keine Displays: Wäre nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium oder? Mehr ein Komfortfeature was technisch aber nicht unbedingt notwendig ist
Abrechnung über Fahrzeug: Das könnten die Hersteller lösen, in dem die Abrechnung eben auch über das Fahrzeug gemacht wird. Technisch ist das ja lösbar mit einer Schnittstelle zu Tesla. Datenschutz müsste hier geprüft werden aber ist denke ich lösbar.
Keine 800V: Für wenige Fahrzeuge gibt es ja erst 800V (Lucid als Kleinserie, Taycan/Audi GT ohne sehr großes Volumen und Ioniq 5 mit unbekanntem Volumen). Die meisten aktuellen und angekündigten Fahrzeuge stehen ja auf der 400V Basis. Und zumindest der Taycan und Audi GT können mit bis zu 150kW laden an den 400V Säulen…also immer noch besser als eine leere Batterie und gar keine Ladesäule.
Also ein paar Hürden wären zu nehmen, aber technisch nichts unmögliches oder siehst du das so völlig anders?
150kW meint
„CCS Standard: Stimmt natürlich, aber schätze Tesla wird die Mehrzahl an V2 zu V3 umrüsten“
Ja, zur Zeit liegen sie gegenüber den „offenen“ Betreibern noch zurück.
“ Was gibt es hier für Versäumnisse?“
Offenbar gibt es bei SuC keine geeichte Abrechnung. Was kein Wunder ist wenn das Auto den Strom zählt.
„Das könnten die Hersteller lösen, in dem die Abrechnung eben auch über das Fahrzeug gemacht wird. “
Extrawurst für SuC -> Unrealistisch.
„Für wenige Fahrzeuge gibt es ja erst 800V “
Man investiert aber (auch) in die Zukunft. Und gerade die Fahrzeuge die die SuC V3 Leistung abrufen können sind tendenziell 800V Fahrzeuge. Auch für MEB ist das im Gespräch.
„Also ein paar Hürden wären zu nehmen, aber technisch nichts unmögliches oder siehst du das so völlig anders?“
Klar ist das lösbar, nur ist es unrealistisch das sich jemand an Tesla anpasst. Sinnvoller ist das Tesla sich zum Rest der Welt anpasst. Beim Stecker haben sie es ja schon geschafft.
Mäx meint
@150kW
„Ja, zur Zeit liegen sie gegenüber den „offenen“ Betreibern noch zurück.“
Stimme ich dir zu
„Offenbar gibt es bei SuC keine geeichte Abrechnung. Was kein Wunder ist wenn das Auto den Strom zählt.“
Ist ja interessant. Und weil es dann im Auto eingebaut ist, muss es nicht geeicht sein vermutlich.
Die Umrüstung wäre natürlich ein Kostenpunkt den Tesla tragen müsste.
„Extrawurst für SuC -> Unrealistisch.“
Ich hoffe dass es langfristig so laufen wird, dass man eine Abrechnung ohne eine solche Ladekarte erreichen kann.
Taycan hat es ja jetzt auch nachträglich bekommen für Ionity. Optimal wäre das natürlich, wenn man im UI seinen Ladetarif hinterlegen könnte und das Navi direkt nur noch die Säulen anzeigt an der ich laden könnte…Natürlich nicht so einfach aber das wäre schon sehr cool. Ähnlich einer eSim Karte. Ladetarif auswählen, Login Daten eingeben und das Navi weiß auch bescheid und ich muss nur anstöpseln…ach ja
Stichwort 800V
Hatte ich noch nichts von gelesen mit MEB und 800V
Ist natürlich richtig, dass es besser wäre wenn der volle CCS Standard mit ebenfalls 800V unterstützt würd, keine Frage.
Aber wie gesagt, lieber eine Ladesäule mehr irgendwo, als keine und ne leere Batterie.
Stichwort Anpassungen:
Die Anpassungen an die Supercharger der Hersteller sind doch aber gar nicht so hoch, falls denn kompatibel mit der Kabellänge und vermutlich ohnehin Ziel (Plug and Charge).
Natürlich müsste die Eichthematik von Tesla aus geregelt sein.
Niemand hindert Tesla aber auch eine v4 zu entwickeln, die dem CCS Standard entspricht und 800V Architektur unterstützt.
Sollte Tesla irgendwann Vorteile von 800V für sich entdecken, würde des vermutlich auch so passieren werden.
Alles in allem war es ja auch mehr ein Gedankenspiel was aktuell an technischen oder ideologischen oder auch gesetzlichen Hürden scheitert, aber deshalb ja nicht unbedingt verworfen werden muss.
150kW meint
„Taycan hat es ja jetzt auch nachträglich bekommen für Ionity.“
Ja ISO15118. Ist aber nicht auf Ionity beschränkt, ist ja ein offener Standard.
„Hatte ich noch nichts von gelesen mit MEB und 800V“
Offiziell ist da auch noch nichts. Aber die Ladeleistungen sollen in der nächsten Stufe gegen 200kW gehen. Und 200kW ist schon die Schallgrenze für bestehende 400V Lader (500A * 400V = 200kW). Wenn der MEB also in der übernächsten Generation mehr als 200kW haben will, wird es (zwangsläufig) 800V.
Jörg2 meint
@150kW
Du führst in eine „jetzt-Diskussion“ die übernächste Generation der MEB ein, weil dann die „800V“ argumentativ vorbringbar sind? Aha!
Mir persönlich sind die Voltzahlen egal. Die Schnellladeleistung muss stimmen. Ob da an der Schnittstelle Säule/Auto 400…600…800… oder 1.000V anliegen, das sollen mal die Techniker klären.
Das Kabel sollte keine Bratpfanne werden und noch ein Kabel und kein Stock sein. Geringe Verluste wären auch toll.
Aber letztendlich kommt es wohl eher auf ein gutes Zusammenspiel zwischen der Technik in der Ladesäule und der Autotechnik an, ob es gut oder weniger gut läuft.
Kurze Überlegung, wer kann das besser abstimmen? Der x-beliebige Säulenhersteller der in einer Norm mit Spielraum das x-beliebige Auto (auch mit einer Norm plus Spielraum) abfertigen möchte oder dann doch der, der beides in seiner Hand hat?
Aus meiner Sicht: man kann es drehen und wenden wie man will. Ich glaube nicht dass wir beim Thema BEV so weit wären wie wir sind, wenn sich TESLA nicht als Systemanbieter verstehen würde. Was die Zukunft für die Ladesäulen bringt? Wir werden sehen.
Jörg2 meint
@150kW
Du blendest bei Deiner Argument aus, dass sich auch ein möglicher neuer Partner im TESLA-Ladenetz einfach an TESLA anpassen könnte.
Der ungewollte „Versuch“ an den V3-Säulen hat ja gezeigt, dass losgelöst von aller theoretischen Diskussion offenbar Strom in einen ID.3 geflossen ist. Also: technisch offenbar kein Problem. Das bischen Abrechnerei ist dann Software.
Aber: ich glaube, es wird mittelfristig keine Fremdfirma am TESLA-Ladenetz laden.
Die OEM sowieso nicht (aus strategischen Überlegungen).
Ob ein paar Kleine damit liebäugeln? Könnte sein…
Und TESLA würde sich aktiv und ohne Not ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal abschneiden.
150kW meint
„neuer Partner im TESLA-Ladenetz einfach an TESLA anpassen könnte.“
Auch neue Partner werden bzw. müssen sich nach dem allgemeinen Standard richten. Kompatibel zu CCS muss das Fahrzeug des neuen Partners also eh sein. Daher kommen die gleichen Probleme auf den neune Partner zu -> Extrawurst für SuC.
„Das bischen Abrechnerei ist dann Software.“
Lacher des Tages :)
„Aber: ich glaube, es wird mittelfristig keine Fremdfirma am TESLA-Ladenetz laden.“
Glaub ich auch
„Die OEM sowieso nicht (aus strategischen Überlegungen).“
Ja, die haben sich schon vor Jahren entschieden.
Jörg2 meint
@150kW
Icvh glaube nicht, dass sich jemand nach irgendeinen STANDARD richten MUSS. Wenn jemand mit irgendwelchen Sonderlösungen glücklich ist, die nicht gegen allgemeines RECHT verstoßen, können Vertragspartner tun und lassen, was sie wollen. In D vielleicht eine CCS-Lösung Variante A in den USA vielleicht CCS-Variante B in China GB/T….
Alle diese Lösungen können laden und Abrechnen.
Natürlich ist die Abrechnerei nur Software. Konto hinterlegen, Stecker anstecken… den Rest macht die Software.
Das den Abrechnern im europäischen Ladekartengemurkse ab und zu der Ar… platzt, weil irgendein Roamingteilnehmer mal wieder kurz vor knapp erst seine neue gute Idee zu den Preisen einspielt, ist deren Leid.
150kW meint
Natürlich kann jeder seine Sonderlösung machen. Nur erschwert es ungemein „das Angebot anzunehmen“. Daher sollte man nicht schimpfen das die bösen anderen Hersteller überheblich das Angebot ablehnen, wie es so oft behauptet wird.
„Das den Abrechnern im europäischen Ladekartengemurkse ab und zu der Ar… platzt, weil irgendein Roamingteilnehmer mal wieder kurz vor knapp erst seine neue gute Idee zu den Preisen einspielt, ist deren Leid.“
Daran führt aber erst man kein Weg vorbei. Auch Tesla hat da keine andere Lösung. Die können nur innerhalb ihres eigenes Netzes mit eigenen Fahrzeugen abrechnen. Das ist jetzt aber auch keine besondere Kunst (auch wenn es andere dennoch schlechter hinbekommen hätten :) ).
Jörg2 meint
@150kW
Ich habe das weiter oben schon geschrieben: Wir haben seit Jahrzehnten funktionierende, bargeldlose Zahlungsmethoden für Kleinbeträge. Das Ladekartengedöns wäre nicht notwendig gewesen. Hier ist deutrlich am Kundeninteresse vorbeigehandelt worden.
Mir drängt sich da immer der verdacht auf: es kann nicht kundenabweisend genug sein.