Berichten zufolge wollen Audi und Porsche ein gemeinsames Elektroauto-Ladenetz errichten. Die Volkswagen-Gruppe hat kürzlich ehrgeizige Pläne für den Ausbau der weltweiten Ladeinfrastruktur vorgestellt, von einem eigenen Ladenetz der beiden Töchter war dabei aber nicht die Rede. Zumindest Porsche plant jedoch eigene Strom-Tankstellen.
In Europa kooperiert Volkswagen unter anderem mit BP und Aral, um an insgesamt 4000 Tankstellen schnelle Ladepunkte zu installieren. Bereits 2017 hatte der Konzern mit den Marken Audi und Porsche sowie BMW, Daimler und Ford den Schnellladesäulen-Betreiber Ionity gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen wird in einem ersten Schritt 400 „Ladeparks“ mit sogenannter HPC-Technik (High Power Charging) für besonders schnelles Strom zapfen mit bis zu 350 kW installieren. Porsche setzt weiter auf Ionity, will seinen Kunden aber auch eigene Schnellladestandorte bieten.
Porsche hat kürzlich sein zweites Elektroauto vorgestellt, bis Ende des Jahrzehnts sollen mehr als 80 Prozent der Sportwagen der Marke elektrisch angetrieben sein. Firmenchef Oliver Blume erklärte, dass sich das Unternehmen beim Laden auf vier Bereiche konzentriert: Ladetechnik für das Zuhause der Kunden („Home Charging“), Schnellladesäulen bei seinen Händlern („Dealer Charging“), mit Partnern realisierte Lademöglichkeiten für Reiseziele wie Restaurants, Hotels, Golf- oder Tennisclubs („Destination Charging“) sowie Schnellladesäulen an Fernstraßen („Highway Charging“).
Blume kündigte an, das Highway-Charging-Angebot von Ionity mit Standorten exklusiv für Porsche-Kunden zu ergänzen. Der Fokus liegt ebenfalls auf wichtigen europäischen Fernstraßen sowie besonders komfortablen Ladestationen. Geplant ist unter anderem, dass die Kunden ihr Elektroauto unkompliziert via Smartphone an 6 bis 12 überdachten HPC-Säulen mit 350 oder mehr kW Leistung anschließen können. Es wird zudem hochwertige Wartebereiche mit Erfrischungsangeboten geben. Die genauen Details des Konzepts sind noch in Arbeit.
Blume äußerte sich auch dazu, wie es mit Ionity weitergeht. Die bis Ende 2020 angekündigten ersten 400 Standorte wurden nicht erreicht, derzeit sind 336 in Betrieb. Das ursprüngliche Ziel soll in diesem Jahr realisiert werden, anschließend wird laut dem Porsche-Chef expandiert. Der Plan sei, bis 2025 gutbesuchte bestehende Standorte zu erweitern, neue Ladeparks zu errichten und in weitere Märkte vorzustoßen. Darüber hinaus werde das Kundenerlebnis verbessert, etwa durch Überdachung der Ladestationen und „zusätzliche Ladeangebote“.
Peter W meint
Jetzt mal ehrlich, was nützt den bitte ein Highway-Charching-Angebot? Wir haben doch gar keine Highways.
Jörg2 meint
Gibt es eigentlich schon Wetten, wann VW mit PV-Dächern anfängt?
Kasch meint
Passt, nur schade, dass man politisch Projekte mit Discountern zerstörte. HPC-Laden wärend des wöchenlichen Einkaufs wär mir mit Abstand das angenehmste. Auch Audi und Porsche könnten damit ihre Fahrzeuge wenigstens für Kurzstrecken und nicht nur für das nahe Umfeld der heimischen Wallbox anbieten.
Stefan meint
Warum soll man Discounter auf HPC-Lader verpflichten? HPC sind teuer in der Anschaffung und entsprechend müssen die Kunden ordentlich bezahlen. Zeit ist Geld. Je schneller man am Ziel sein möchte, desto mehr muss man bezahlen.
Die richtigen Elektro-Audi und -Porsche mit haben schon reichlich Reichweite für Mittelstrecken und sind über hoher Ladeleistungen auch für Langstrecken geeignet. Hybride fahren natürlich nur auf Kurzstrecke elektrisch.
Sebastian meint
Das Porsche Centrum bei mir in der Stadt mit seinen 4x HPC wird in meiner EnBW App angezeigt und ich hab auch schon spasshalber dort geladen. Sieht zwar ulkig aus, mit einer Zoe vorm PorscheCenter zu stehen und neben dem Taycan zu laden, aber warum denn nicht. Wenn nun auch die VW/Aral/etc. Säulen frei zugänglich sind, ist das ein gewaltiger Schritt hin zum Massenmarkt. Das zusammen mit dem Ausbau von EnBW und man fährt wirklich alle 2 KM frontal gegen eine Ladesäule.
+100
Jörg2 meint
Es scheint langsam in die Überlegungen der OEMs einzusickern, dass nach der Verbrennerära einige andere Dinge essentiell sind, um weiter erfolgreich Autos zu bauen.
Und, wenn die OEMs in die jeweils eigene Firmengeschichte zurückblicken: am Anfang macht man die wesentlichen Dinge selbst! Wenn der Markt es später zulässt, kann man ausgliedern, weggeben, beauftragen….
Sicherstellung der Herstellung der BEV (s. Zulieferkette „Zellen“)
Herstellung marktgängige BEV
Sicherstellung der Nutzbarkeit der BEV (s. Ladeinfrastruktur)
(Das man sich da immer näher an die bereits vorhandenen TESLA-Pfade annähert, zeigt, dass TESLA wohl doch nicht alles falsch macht und gemacht hat. Die gleichen äußeren Zwänge und Zielstellungen führen zu ähnlichen Ergebnissen und Wegen dahin.)
David meint
Ich glaube, dass für Tesla damals ein eigenes Ladenetz essentiell war, um überhaupt Elektroautos verkaufen zu können. Es waren teure Autos, da konnten man ein paar Tausis abzwacken. Gratis konnte man damals lebenslang laden. Indessen ist der Tesla-Kunde ein Billigkunde im Model 3, da hat man nur noch halben Umsatz pro Auto. So wird das eigene Netz für Tesla zur Last – zumal das öffentliche Netz gefühlt stündlich dichter wird.
Bei Porsche sind die Autos teuer. Sehr teuer. Und sie werden immer teurer, nicht billiger wie bei Tesla. Denn es ist eine Premium-Marke. Auch an den eigenen Ladestationen wird es teuer sein. Denn das ist dem Porschekunden egal, wenn es dafür trocken, temperiert und luxuriös ist. Das ist also ein anderes Geschäftsmodell als bei Tesla, wo die werten Kunden gerne mal gratis am Aldi-Charger über Nacht laden und so lange im Kofferraum schlafen.
Trotzdem sollte Diess diesen Sonderweg kritisch begleiten und darauf achten, dass die Markenkollegen die Konzern-Strategie nicht torpedieren. Insofern könnte ein Porsche-Ladepark dann geduldet werden, wenn dort an der Rückseite ein paar normale Ladepunkte fürs Volk geschaffen werden.
Sebastian meint
Dieses gratis schnorren beim Aldi (ohne einkaufen) geht mächtig auf die Nerven. Kürzlich fahr da hin, steht das M3 dort, natürlich mit Fahrer. Ich eingesteckt und kurz aufs Display der Säule… 28 Min. Ladezeit… Ich einkaufen und nach ca. 18 Min. wieder raus…. der Typ im Tesla natürlich immer noch am netflix gucken.
Für die Verbreitung der e-mobiliät gehört dieses gratis laden komplett eingestellt. Einfach die üblichen Säulen über die bekannten roamings und fertig.
Olli meint
Und warum darf der Tesla nicht gratis bei Aldi laden? Steht da beschrieben, dass nur Renaults laden dürfen? Wenn da eine Lademöglichkeit ist, darf doch laden wer es braucht.
Mich kotzen viel mehr die Verbrenner vor der Ladesäule an, die diese als Parkplatz nutzen oder für mich noch viel schlimmer, E-Autos die an der Säule parken, aber gar nicht eingesteckt sind. Dass Verbrennerfahrer ignorant sein können – geschenkt, aber das Emobilisten es auch so machen ist schon übel.
hu.mus meint
@Olli
weil Sebastian (akaMS85) Tesla vermutlich nicht mag und diese nicht-nachprüfbaren Geschichte(n) immer wieder verbreitet.
Wenn das M3 so billig anmutet pastt es doch gut auf einen ALDI Parkplatz, an dem er selbst offenbar auch schnorrt. Wer aufrichtig sein will „schnorrt“ dann selbst beim einkaufen auch nicht.
Ggf. hat der Tesla-Netflixer eh nur auf sein Familie gewartet, die einkaufen war. Vermutlich dann Netflix über das Gratis-WLAN geschnorrt? Herrje!
Wer weiß dass schon? Aber so weit reicht der Neid eines RAM-Fahrer vielleicht nicht.
Sebastian meint
Olli meint
16.03.2021 um 13:27
………..
Auf den Schild steht „Strom tanken während des Einkaufs“. Wer 1 Std. im Auto sitzt ist asozial.
Jörg2 meint
@Sebastian
Wer eine Stunde auf dem Discounterparkplatz im Auto sitzt, hatte vielleicht einfach keine Lust, seinen Partner beim Einkauf zu begleiten.
Was/wie ist eigentlich der, der kognitiv nicht in der Lage ist, eine solche Möglichkeit zu bedenken?
Sebastian meint
Jörg2 meint
16.03.2021 um 15:44
…..
Eine Stunde im Aldi? Was willste da machen, bei den Konserven Inventur?
Jörg2 meint
@Sebastian
Es darf Dir egal sein, wie lange da andere Einkaufen.
Auch dies ist mit kognitiven Leistungserbringung, kurz über den Nullpunkt, möglich.
Jörg2 meint
@David
Ich glaube, die Bedeutung des sicheren Ladens zu vertretbaren Preisen wird weiter zunehmen. Eine mögliche Problemlösung dabei ist das reservierte Ladenetz.
Warum nimmt die Bedeutung zu?
Im privaten Bereich müssen Käufergruppen gewonnen werden, die noch immer denken, die eventuelle Urlaubsfahrt nach Italien wäre mit einem BEV sowas von unmöglich.
Der Eintritt der BEV in das Flottengeschäft hat noch nicht wirklich begonnen (da tummeln sich die Hybride mit den Tankkarten). Im gewerblichen Einsatz braucht es eine erhöhte Einsatzsicherheit. Also auch die Absicherung der Laderei auf Fernfahrt.
Cristian meint
Den Porschekunde gibt es nicht, in DE gibt es Menschen die verzichten auf Alles ausser auf ihr geheiligtes Auto. Da trennen sich manche lieber von ihre Lebenspartner*inn, als von ihrem Porsche. Wenn man in der Region Stuttgart mal auf einen Lidl (Schwarz Gruppe) Parkplatz schaut, wird man eine hohe Frequenz an schwäbischen Luxusfahrzeuge sehen. Vielleicht nicht deutschlandweit repräsentativ, aber es zeichnet ein Bild wer wo Einsparungen trifft. Das wird beim Laden nicht anders sein…
dpbenne meint
Hi,
ist ziemlich simpel zu erklären. Porsche-Mitarbeiter können zu verdammt guten Konditionen Porsche leasen. Das machen sehr viele Mitarbeiter, die sich sonst eigentlich über Kauf keinen Porsche leisten könnten/wollen.
Somit tauchen diese Fahrzeuge dann natürlich auch bei LIDL, Aldi und co auf.
Klaus Schürmann meint
Lieber Herr David ! Etwas mehr sachliche Argumente täten gut ! Bei Aldi im Tesla schlafen ? Model 3 ein BILLIGAUTO an dem Musk nichts verdient ? Das SUC Ladenetz von Tesla ist so gut, dass kein Tesla von mir bisher im Auto schlafend auf dem Aldi Parkplatz gesehen wurde. Auch macht das Übernachten keinen Sinn, weil man nur während der Öffnungszeiten bei Aldi laden kann. Wer allerdings das Billigmodel 3 kauft ist wohl ihrer Meinung nach so arm, dass er sich keine eigene Wohnung mit Bett mehr leisten kann ?
David meint
Es ist doch Tatsache, dass das laden bei Tesla in kurzen Abständen immer teurer wird. Das zeigt, da gibt es ein Problem. Keine Frage, sie machen das subtil: So gab es z.B. zwischen zwei Preiserhöhungen plötzlich ein neues Berechnungsverfahren, danach zahlte man brutto kWh, vorher netto.
Und wenn man beim Marktführer für Automatratzen, Dreamcase, auf der Page schaut, lachen einen gleich Tesla an. Es sind übrigens die einzigen Elektroautos, für die es dort Matratzen gibt. Ansonsten für 200 Fahrzeugtypen. Die Handyfotos von schlafenden Tesla Model 3 Fahrern an gratis Ladesäulen kennt wohl auch jeder…oben es immer konkret Aldi war, weiß ich nicht so sicher.
SantoDomingo meint
Typ2 geht bei Aldi auch nach Ladenschluss, haben das nach Mitternacht mal spaßeshalber ausprobiert.
Jörg2 meint
@David
Kannst Du bitte die Preissprünge bei TESLA (also, der Preis für das Laden) mal kurz aufzeigen? Sagen wir mal… nur Europa und nur für die letzten 5 Jahre (damit es nicht so viel Arbeit ist).
Danke!!
Sebastian meint
Jörg2 meint
16.03.2021 um 16:45
…..
Model S und X… schrittweise weit über 100.000 Euro, die P Varianten sogar bis 160.000 Euro… dann – overnight – radikal auf unter 100.000 Euro gesenkt. Das war vor ca. 2 Jahren…
der aktuell… Model S Plaid+ mal eben um 10.000 Euro hoch.
Jörg2 meint
@Sebastian
Nicht Dein Tag heute! Oder?
Es geht um das Laden.
MichaelEV meint
@Jörg2
10k, 100k, 160k, ich wusste nicht, dass das Laden bei Tesla so teuer ist… Muss wohl vergoldeter Strom sein;-)
Jörg2 meint
Bei @Sebastian gibts einfach manchmal so Impulsdurchbrüche. Auf den Trigger „Tesla“ kommt dann irgendwas abwertendes, schmähendes…. völlig frei von Inhaltsbezügen.
Passiert ihm in anderen Foren (unter anderem Namen) auch.
Jetzt hat er den Tresen hierher gewechselt und eird irgendwann weiterziehen….