BMW hat im März angekündigt, dass die Tochter MINI ab 2030 nur noch Elektroautos verkaufen wird. Das zukünftige Kern-Portfolio der rein elektrischen Fahrzeuge soll den MINI 3-Türer, ein neues Crossover-Modell im Kleinwagen-Segment sowie ein kompaktes Crossover-Modell umfassen. Darüber hinaus werden auf einer neuen Plattform in China in einer Kooperation mit dem lokalen Hersteller Great Wall Motor batterieelektrische Autos produziert – darunter laut einem Bericht ein besonders kompaktes Modell.
Die erste Baureihe der Kooperation von MINI und Great Wall Motor sei ein für die Stadt konzipiertes Elektroauto, berichtet Autocar. Das für den weltweiten Markt vorgesehene Modell könnte die Typenbezeichnung Minor wiederbeleben. Als Basis soll eine neue, von MINI und Great Wall Motor gemeinsam entwickelte Plattform dienen.
Die Herausforderungen bei der Entwicklung eines alltagstauglichen „super kompakten“ MINI habe BMW durch die platzsparende Bauweise des Elektroantriebs bewältigt. Die kompakten Proportionen würden zudem wie beim originalen MINI durch kleine Räder und eine neue Art der Federung ermöglicht. Hinzu komme die im Fahrzeugboden verstaute Fahrbatterie und eine neue E-Antriebseinheit von BMW. Letztere fasse den wassergekühlten Elektromotor, die Leistungselektronik sowie das Getriebe in einem Modul zusammen, das in den für einen typischen Verbrenner nötigen Bauraum passt.
Technische Details zum mutmaßlichen neuen MINI Minor gibt es noch nicht. Autocar erwartet eine Leistung von um die 100 kW (136 PS) und eine Batterie mit 35 kWh Kapazität für knapp 280 Kilometer Reichweite. Ein BMW-Insider habe darauf verwiesen, dass die meisten Autofahrer in der Stadt täglich weniger als 40 Kilometer zurücklegen, der kleine Elektro-MINI müsse dann unter der Woche nicht nachgeladen werden. Wie ein moderner MINI speziell für die Stadt aussehen könnte, wurde vor mehreren Jahren mit der Studie Rocketman (Titelbild) gezeigt.
Mit Blick auf die Optik zukünftiger MINI hat Designchef Oliver Heilmer angedeutet, dass die britische Kultmarke in neue Richtungen vorstoßen wird. Als Beispiel dafür nannte er die 2020 vorgestellte Elektro-Van-Studie Urbanaut. Der Designleiter betonte, dass man insbesondere beim MINI 3-Türer vorsichtig vorgehen werde. „Wir werden bewahren, wofür ein MINI steht. Das ist nicht nur das Design, sondern auch die Proportionen, das Gefühl von Kompaktheit und die freundliche Persönlichkeit.“
Aktuell hat MINI eine Plug-in-Hybridversion des SUV Countryman und die vollelektrische Ausführung des 3-Türers Cooper SE im Angebot. Neben weiteren Elektroautos für den Massenmarkt sieht das Unternehmen auch besonders sportliche Fahrzeuge vor. Im April wurde der auf dem Cooper SE basierende MINI Electric Pacesetter inspired by JCW als neues Safety Car der Elektro-Rennserie FIA Formula E präsentiert. Der Renn-Stromer soll zeigen, wo es perspektivisch in der Elektrifizierung der sportlichen MINI-Submarke JCW (John Cooper Works) hingehen könnte.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Für mich ist die Info interessant, dass auch dieser Mini in China gebaut wird, so wie Smart viele andere VDA-Autos (VW, BMW, Mercedes …) und Komponenten auch (zuletzt die Mercedes 4-Zylinder-Motoren für die in D. gefertigten Autos).
Die Abwanderung der Automobilarbeitsplätze findet also durch die unternehmerischen Entscheidungen der Hersteller statt und hat letztendlich rein gar nichts mit der Antriebsart zu tun. Es findet der selbe Prozess statt, wie vor 30 Jahren in der Textilindustrie. Die deutschen Politiker werden dennoch den Herstellern auf den Leim gehen und sich mit viel Geld bei Maßnahmen einer vorgegaukelten Arbeitsplatzsicherung engagieren. Alea iacta est (sunt).
Andreas Ehrenfelder meint
Mal wieder viel Blahblah und Nebelkerzen. Sehr kompakt war im eigenen Haus schon der i3, aber davon kein Wort. Was hat man beim i3 falsch gemacht und was richtig? Was könnte man daraus lernen und zukünftig bei Mini und BMW verbessern? EIne eingehende Anaslyse mit verbundener Ehrlichkeit wäre mir lieber als so ein Marketing- bzw. Börsenblödsinn.
Sebastian meint
Wow. Nachdem der „Mini“ aktuell schon die Größe des Golf 6 erreicht hat, möchte man nun einen gecrashten Mini… also die Urform bringen. Wow. Ich staune!! Das ist so ähnlich, als ob die Müllabfuhr den wöchentlichen Dienstags Termin wahrnehmen möchte. Auf jeden Fall eine Meldung wert…
M. meint
Ist ehrlich gesagt aber bei allen Autos so. Da bemängeln Autotester die Kniefreiheit Erwachsener auf der Rücksitzbank des VW Polo – dann wächst er eben.
Irgendwann schob man unten einen Fox nach.
Beim Golf war es ähnlich.
Zum Glück entschärft die E-Mobilität das Problem etwas.
Manche neuen Autos sind innen inzwischen so groß (Hyundai E-GMP), dass man sich leicht etwas kleineres vorstellen kann.
Rene meint
Also, wenn der so kommt wie oben abgebildet, ist er schon gekauft – je kleiner, desto besser
Aber was ist mit der Weiterentwicklung des i3 – wann kommt da der 160 Ah-Akku? – Warte nach immer auf die Versprechungen …
Gerd meint
Weiter als bis „MINI… soll… planen“ muss man eigentlich nicht lesen.
Wenn man beabsichtigt, in weniger als 5 Jahren so ein Auto zu kaufen.
McGybrush meint
40km bla bla
Ich fahre 2x 250km die Woche.
Das macht etwa 70km am Tag.
Müsste mir ja nach Logik eines Statisten ein Auto mit 75kn reichen. Die 40km sind das dümmste was ich jedesmal lesen.
Entscheidend ist der Regelmässige MAXIMALWERT den ich oft fahre. Wenn ich 1x die Woche 280kn fahre nützen mir die daraus resultierenden durchschnittlichen 40km am Tag NIX.
M. meint
„Ich fahre 2x 250km die Woche.“
Nicht ihr Auto. Ganz einfach.
Kaufen Sie etwas, was ihren Bedürfnissen genügt.
Warum die Aufregung?
Meine Mutter würde nicht mal jeden Monat laden müssen.
Daniel S meint
Je kleiner desto lieber!
Kasch meint
Endlich wieder ein echter Mini, wär schon kultig, nicht wie derzeitige Riesenkisten. Auch der Fiat 500 ist zu groß, um eine Verbidung zum Urahnen herzustellen. 800 kg sollten auch nicht überschritten werden und möglichst nicht zu teuer.
Florian meint
800kg ist aber nicht viel bei einem halbwegs großen Akku.
simon meint
Das Gewicht ist such egal, 800kg ist weltfremd. Hauptsache kompakt, mit einem eBike überhole ich auch jeden Rennradfahrer bergauf.
Frank meint
„Letztere fasse den wassergekühlten Elektromotor, die Leistungselektronik sowie das Getriebe in einem Modul zusammen, das in den für einen typischen Verbrenner nötigen Bauraum passt.“
Andere bekommen das in einem Achsmodul untergebracht und können so den für einen Verbrenner typischen Bauraum für Gepäck bereitstellen. Ist das nicht gerade für Kleinstwagen wichtig?
atamani meint
@Frank
„Andere bekommen das in einem Achsmodul untergebracht und können so den für einen Verbrenner typischen Bauraum für Gepäck bereitstellen.“
Echt? Wer bekommt das bei einem Kleinwagen hin?
Frank meint
Ja, zugegeben, die das so machen beschäftigen sich (noch) nicht mit Kleinwagen. Es gibt aber schon durchaus kleinwagentaugliche Lösungen, z. B. REE-Corner.
Verbrennerkarosserien umbauen ist zumindest kurzfristig billiger, kann aber langfristig teuer zu stehen kommen.
atamani meint
@Frank
„Es gibt aber schon durchaus kleinwagentaugliche Lösungen, z. B. REE-Corner.“
Das sind Studien und Prototypen. Man wird sehen, ob das jemals Serie wird. Denn für diese Lösung brauch ich schon mal mindestens je 2 E Motoren, 2 Getriebe + Elektronik + Verkabelung + Kühlanschlüsse. Ob das bei preissensiblen Kleinwagen dann von den Kosten mithalten kann, darf bezweifelt werden. Ein E Motor hinten ist natürlich antriebsseitig elegant, erfordert aber die Verlegung von Kühlanschlüssen nach hinten(der Kühler wird immer vorne sitzen), und ein E Motor + Leistungselektronik braucht auch Platz, der zwischen der Hinterachse eher gering ist, als vorne, wo man eh Raum für die Knautschzone braucht.
Der Sion von Sono ist auch ein Fronttriebler trotz reine E Auto Plattform!
simon meint
Der Fiat 500 hat als reines BEV auch den Motor vorne, man kann so auch einen tieferen Kofferraum generieren.
Frank meint
Das finde ich ok.
Generell wird aber immer wieder bezweifelt, dass Elektroautos irgendeinen Zusatznutzen gegenüber Verbrennern besitzen. Dem sollte u. a. entgegen gehalten werden können, dass die Raumnutzung sehr viel besser ist. Da ist es besonders beeindruckend, wenn die Antriebe so flachbauend sind, dass es vorn und hinten Stauraum gibt und der Passagierraum ebenfalls vom größeren Radstand profitiert. Ich habe jedenfalls schon oft die interessierten Blicke bemerkt, wenn ich die Tasche mit dem Wochenendeinkauf rutsch- und kippsicher in den Frontkofferraum stelle.