BMWs erstes Elektroauto i3 läuft Insidern zufolge in diesem Jahr in den USA aus. Hierzulande wird der Kleinwagen laut einem Unternehmenssprecher noch länger vom Band rollen. Die 2019 von Konzernchef Oliver Zipse in Aussicht gestellte Laufzeit bis 2024 wird laut einem Bericht voraussichtlich aber nicht realisiert.
Der i3 werde wohl früher als bisher geplant aus dem Programm genommen, schreibt die Automobilwoche. Spätestens 2023, vielleicht auch schon 2022 dürfte nach Informationen der Branchenzeitung Schluss sein. Der Grund sei die wachsende Konkurrenz auch aus dem eigenen Haus. Aktuelle Modelle wie der ID.3 von VW oder das im November startende viertürige Gran Coupé BMW i4 ermöglichen deutlich mehr Autonomie als der acht Jahre alte i3 mit 359 Kilometer Reichweite gemäß der ausgelaufenen NEFZ-Norm. Zu Branchenprimus Tesla ist der technologische Abstand noch größer.
Von einem neuen elektrischen BMW-Kleinwagen ist derzeit nichts bekannt, der i3 wird demnach nach seinem Ende eine Lücke im Portfolio hinterlassen. Die Konzerntochter MINI bietet mit dem Cooper SE zwar einen kleinen Voll-Stromer mit neuerer Auto-Technik an, die Reichweite beträgt hier aber nur 270 Kilometer nach NEFZ. Die weiteren geplanten Batterie-Modelle der Marke BMW sind vor allem Premium-Wagen für die oberen Klassen.
„Legen uns auf keinen Endtermin fest“
Auf Anfrage der Automobilwoche erklärte BMW-Produktionsvorstand Nedeljkovic: „Beim i3 legen wir uns auf keinen Endtermin fest.“ Aktuell sei das Interesse hoch. „Entsprechend werden wir den i3 so lange produzieren, wie wir die Nachfrage haben, und dann entsprechend regieren.“ Ob dies schon vor 2024 der Fall sein könnte, wollte er nicht sagen.
Einen direkten Nachfolger wird der i3 wohl nicht erhalten. Das Segment will BMW in Zukunft mit einem anderen Fahrzeugtyp bedienen. „Auch nach einem Laufzeitende wollen wir im Segment der elektrischen Premium-Kompaktfahrzeuge aktiv bleiben“, sagte ein Sprecher der Automobilwoche. „Das muss gleichwohl nicht unbedingt unter der Modellbezeichnung BMW i3 erfolgen.“ Als Ersatz könnte das kleine SUV BMW iX1 positioniert werden, das 2022 in Regensburg anlaufen und mit deutlich modernerer Technik und mehr Reichweite aufwarten soll als der in die Jahre gekommene i3.
Für das Leipziger Werk, in dem der i3 seit 2013 produziert wird, gibt es bereits elektrischen Ersatz: 2023 soll dort der auch in einer vollelektrischen Version geplante MINI Countryman anlaufen. Anders als der BMW i3 wird das Lifestyle-SUV dann auf derselben Plattform und demselben Band wie die Verbrenner montiert. Für den i3 hatte BMW noch eine eigene Architektur und Produktionsstrecke errichtet.
Der Absatz des i3 hatte nach Zahlen der Automobilwoche 2019 mit fast 40.000 Stück einen Rekordwert erreicht. Im Jahr darauf brachen die Auslieferungen dann im Zuge der Corona-Pandemie auf rund 28.000 Stück ein. 2021 wurden in Leipzig im ersten Halbjahr 13.015 Einheiten hergestellt. Wegen des Halbleitermangels stand die Produktion des i3 im Juni eine Woche lang still.
Fluxx meint
Hätte man nur rechtzeitig am Infotainment geschraubt, ich würde mir den i3 heute noch gerne kaufen. Aber mit dem Mäusekino Tacho und ohne Android Auto und Apple Carplay ist das Fahrzeug 2021 keine Option. Schade, nach den Innovationen beim Leichtbau hätte man doch auch mit einem zukunftsweisenden Bordsystem Zeichen setzen können.
Oliver meint
Ein Tesla hat gar keinen Tacho und Apple CarPlay ist überhaupt kein Problem im i3. Die Option muss man im BMW App Store nur buchen, geht auch jederzeit nachträglich ;) Das Ganze läuft dann sogar wireless im Gegenzug zu vielen neueren Fahrzeugen wo das iPhone per Kabel angeschlossen werden muss.
THeRacer meint
Von wachsender Konkurrenz für ein so wendiges und effizientes eAuto wie den i3, kann kaum die Rede sein. Ein iX3 ist es für mich jedenfalls nicht.
Wünschenswert ist vielmehr eine evolutive Weiterentwicklung des i3:
+ staub- und wasserdichte Frontbox
+ korrosionsfreie Bremsscheiben
+ 60 kWh Fahrbatterie
+ leichte 12V Bordbatterie mit Lithiumtechnik mit Zustands- und Ladekontrolle
+ Lenkradheizung und „Wärmestrahlungsflächenheizung“ für Fußraum
+ Sitzheizung sollte 2 Stufen niedriger einzuregeln sein
+ ebenso die Lautstärke von Parkpieper und Verkehrsfunk
+ Außentemperatur, Restreichweite und Momentanverbrauch sollten
gleichzeitig Display anzeigbar sein
+ Drehknopf für schnellere Auswahl der Luftverteilung
+ Photovoltaikintegration in Dachfläche als Extra
+ abnehmbare AHK für Fahrradträger und kleinen Anhänger als Extra
+ Ladebuchsendeckel wurde inzwischen verbessert und staut kein Regenwasser
mehr :-)
+ langlebigere, rissfeste Schutzfaltenbälge der Stoßdämpfer wären auch erfreulich
+ V2L, bzw. V2H Verbindung ( wie z.B. beim Hyundai Ioniq 5 )
+ einige Extras sollten mittlerweile ohne Aufpreise in der Grundausstattung
enthalten sein
+ i3M oder i3sr ;-)
…
Wasco meint
Bisher hat sich der i3 gut 200k Mal verkauft in 8 Jahren. Wenn er in 2022 eingestellt wird dann wird er sich vermutlich über 250k Mal verkauft haben. Bis 2024 hätte er noch bis zu 300k geschafft.
Ein ordentlicher Wert. Bis jetzt sind nur 3 Teslas, der Leaf, der Zoe und Hong Guang Mini EV besser verkauft worden.
Egon Meier meint
Eigentlich gibt es im Segment des i3 gar nicht so viel Wettbewerg. Ich ordne ich irgendwo zwischen Klein- und Kompaktwagen ein.
Das Hauptproblem könnte sein, dass die Produktion dieses Fahrzeugs viel zu teuer ist und in der kommenden Wettbewerbs-/Preiskonstellation nicht mithalten kann. Die Endwicklungskosten dürften verdient sein aber die Kohlenstoff-Elemente sind viel zu teuer und die paar kg Gewichtsersparnis bringen nichts bzw kaum was für den Verbrauch.
Schade ..
Der i3 war wie Leaf und Zoe Wegbereiter der Elektromobilität. Alle 3 waren Sackgassen obwohl sie von Fans noch gerne gekauft werden.
Immerhin ist BMW im Gegensatz zu Nissan und Renault kein ‚fallen state‘ sondern quicklebendig und mit modernen Fahrzeugen am Start.
Christian meint
Dass nichts verdient ist kann fast nicht sein. Den i3 bekommst du von carwow jetzt mit für 24T€ mit 18T€ Nachlass hinterhergeworfen, ohne Extras natürlich, aber bei denen ist der Rabatt bestimmt nicht niedriger.
Egon Meier meint
Die Marge des Händler hast nichts zu tun mit der Marge des Herstellers.
Was du bei Carwow erlebst ist
a) Rabatt der Händlers
b) Sonderaktionen vom BMW um die Kisten loszuwerden.
Beides ist der Beleg dafür, dass der Wagen sich im Wettbewerb schwer tut und nur über den Preis zu verkaufen ist. Und dafür ist er zu teuer gebaut. Und deswegen soll er rasch eingestellt werden.
OK?
THeRacer meint
… jedenfalls schleppt ein BMW i3 mindestens 350 kg weniger Gewicht mit sich herum als z.B. ein VW ID3 (bzw. ca. 700 kg weniger als ein Mercedes EQA oder Audi Q4-etron).
Nur zur besseren Vorstellung: das entspricht 7 (14) Sack Zement oder 4 (8) Personen à ca. 87 kg Gewicht, und das im überwiegenden Pendler- und Stadtverkehr oft nur mit einem Fahrer !!
Das kommt bei deutlich besserer Effizienz der Fahrdynamik und sprichwörtlichen Wendigkeit zu gute.
AK swiss meint
BMW ist offensichtlich unsicher, ob die neuen i-Modelle gut anlaufen. Berechtigte Zweifel. Kein Wunder, wird doch den Kunden mit penetranten Hinweisen auf eine bright future mit der „Neuen Klasse“ vorerst der Verbrenner-Kauf nahegelegt. Ist die Konsequenz von kurzsichtigen und arroganten strategischen Technologie-Entscheidungen.
So bleibt der i3 als Notnagel zur Vermeidung von CO2-Strafen bis auf weiteres am Leben.
Sebastian meint
Wenn die Pferde aber nicht trinken wollen, kann man BMW in Kürze beerdigen! Die iX Reihen bright future ( ???? ) Gedönse müssen laufen, sonst ist game over. Verstehe nicht warum man den i3 einfach so weiter laufen lässt. Er hat doch seine Kundschaft und letztlich rundet er das Angebot untenrum gut ab.
MiguelS NL meint
@Ecomento
„Aktuelle Modelle wie der ID.3 von VWDoder das im November startende viertürige Gran Coupé BMW i4 ermöglichen deutlich mehr Autonomie als der acht Jahre alte i3 mit 359 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm.“
Die 359 km sind nach NEFZ.
BMW i3 : 310 km WLTP
Preis : 38.000 Euro ( 122 Euro/km WLTP )
VW ID.3 : 351 WLTP
Preis : 31.500 Euro ( 90 Euro/km WLTP )
BMW i4 : 590 km
Preis : 58.300 Euro ( 99 Euro/km WLTP )
Der BMW i4 kostet pro km Reichweite 10% mehr aber :
– 2 Fahrzeugklassen größer (Mittelklasse vs Kleinwagen)
– beschleunigt schneller ( 5,7 vs 7,3 Sek )
– lädt schneller ( 200 kW vs 50 kW )
Redaktion meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
Ralph Rechner meint
Ja wenn es nur nach dem reinen Zahlenwerk gehen würde, dann sind i4 und ID.3 viel eher eine Lachnummer. Was ist denn nun mit denen die z.B. im urbanen Raum, der bekannt den höchsten Anteil sein Eigen nennt, kein größeres BEV möchte, respektive benötigt?! Die Qualitäten des i3 werden höchstwahrscheinlich viel später so richtig erkannt und durch entsprechende Gebrauchtwagenpreise goutiert. Der i3 wäre schon an die Jetzt-Zeit anzupassen gewesen, wo die Entwicklung Sprünge gemacht hat wie z.B. der Batterie, wo eine ein drittel größere Batteriekapazität von 56kWh bereits locker möglich sind. Und selbstverständlich müssen wir stets der Theorie hinterherhecheln und in 5,7 anstatt 7,3 von 0 auf 100 beschleunigen.
Dann wollen wir mal den Zahlen gerecht werden, wozu ein BMW i4 ab 59000€ wo ein Model 3 Performance noch viel viel mehr Perfomance bei 55000€ vollausgestattet bietet. Der i3 passt BMW einfach nur nicht ins „sportliche Konzept“ mit möglichst viel Leistung und maximaler Aufmerksamkeit für den Besitzer, nein Leasingnehmer wäre die richtige Bezeichnung. Beim Audi A2 war das auch nicht anders, sind diese Fahrzeuge einfach nur beim falschen Hersteller ins Leben gebracht worden und deutsche OEM auf Gedei und Verderben auf bestimmte Fahrzeugtypen für bestimmte Käufertypen angewiesen.
MiguelS NL meint
Kleinwagen EVs werden demnächst günstiger.
Ich denke der i3 wird im Vergleich zu teuer werden.
Ja, natürlich kann man den i3 bessere aktualisieren, wir wissen haben nicht zu welchen Preis BMW dies machen kann, Marketing technisch oder wirtschaftlich.
Der i3 war ein Compliance Auto.
Was den Vergleich mit ID.3 und BMW i4 angeht, mir ging es um die Preisleistung. Der Größe ist selbstverständlich nichts anzumeckern aber dem Preis schon.
Eugen P. meint
Der A2 war um Geld zu sparen zu teuer und nur der 3-Zylinder Diesel wirklich sparsam, als Benziner war der A2 nicht wirklich sparsamer als der Golf IV in der gleichen Motorisierung, man hätte den 3-Zylinder Diesel in einen Fabia bauen sollen, Gewichtseinsparung durch Minimalausstattung und dann billig verkloppen, das Auto hätte sich ordentlich verkauft und kaum mehr verbraucht als der A2 – ganz ohne teure Alu-Karrosserie, selbst in puncto Langlebigkeit hat der A2 dem Golf IV nichts voraus, die sind heute noch massenhaft im Bestand, auch ohne Alu-Karosserie. Lange Rede kurzer Sinn, Leichtbau für günstige Volumenmodelle ist ein Irrweg und Sparsamkeit kein Premium-Feature, wer Premium fährt muss nicht sparen und mehr sparen muss, kann sich Premium nicht leisten. Der sparsame Reiche wählt den Mittelweg und fährt zuverlässige Gebrauchtwagen.
Was den urbanen Raum angeht, damit werden E-Autos gerne beworben, aber so wirklich funktioniert E-Mobilität nur mit Eigenheim und da sieht es auf dem Land oder den Speckgürteln sehr viel besser aus, als in den Großstädten selbst, da braucht es dann auch keine Kleinstwagen.
Oliver meint
Der i3 ist kein Kleinwagen. Die „3“ im Namen positioniert das Fahrzeug in der unteren Mittelklasse, ganz so wie es schon immer unter dem Kürzel „3“ üblich war bei BMW.
BMW baut keine Kleinwagen, dazu hat man die Marke Mini gekauft. Der i3 ist eine Kompakt Limousine (Golf Klasse). So wird er auch von BMW positioniert und beworben. Auf der ganzen Welt übrigens.
AK swiss meint
Was heisst denn „Branchenprimus Tesla“? Der Erste? Der Beste? Der Grösste?
Alupo meint
Ich würde von dieser Definition ausgehen:
http://ev-sales.blogspot.com/2021/05/?m=0
Aber Vorsicht bei der Interpretation der Zahlen in der weltweiten Tabelle denn nur die in fettem Blau dargestellten Zahlen sind reine, 100%-ige EV-Zahlen.
Ein unfettes Blau bedeutet bereits, dass sich nicht wenige Auspuffautos in dieser Zahl „verstecken“ .
Was eine schwarze Zahl bedeutet ist dann vermutlich klar: der Anteil von Auspuffautos ist nochmals höher und bei einer in fett dargestellten schwarzen Zahl, naja, schwarz wie der Auspuff eines Auspuffautos eben…
Investoren werden aber vermutlich den Wert an der Börse heranziehen und da ist das Ergebnis dann mehr als eindeutig. Gerade kürzlich wurde Diess dazu gefragt ob der Wert von Tesla nicht zu hoch wäre. Er antwortete damit, dass der Wert für VW zu niedrig wäre, der von Tesla würde seiner Meinung nach stimmen. Kann man so sehen, aber das weiß man erst in wenigen Jahren und da hat Tesla aufgrund der BEV-Kostenführerschaft und anderen Dingen noch sehr viel Potential. .
Man könnte aber auch den Anteil der Unternehmen an der Umwandlung der Branche hin zu weniger Energieverbrauch, hin zu weniger Gifte für Menschen, Tieren und Pflanzen bewerten (Dieselskandal und Benzindirekteinspritzer sind sehr aussagekräftig, genauso wie der Versuch, Euro 7 zu vermeiden) oder den Lärm der noch produzierten Auspuffautos bewerten.
Es gibt noch jede Menge weiteter Kriterien wie man einen Branchenprimus beurteilen könnte, aber sehr viele deuten im Hinblick auf die Reduzierung der Geschwindigkeit hin zu der inzwischen unvermeidlichen Klimakatastrophe (nicht mehr verhinderbares Schmelzen der Permafrostböden und damit fürchterlich hohe Freisetzungsmengen an CO2, Schmelzen der Gletscher, Auflösung der Tiefseemethanlager als schlimmes Treibhausgas etc) auf Tesla hin. Und Tesla hat auch nie behauptet die Welt noch retten zu können. So einen Mist behaupten nur Basher und sehr dumme Menschen. Tesla will für unsere Kinder nur etwas Zeit gewinnen und dazu muss es die anderen „überzeugen“, mitzumachen. Ich denke man kann klar sehen, dass dieser Teil der Tesla Strategie schon geklappt hat. Aber ausreichen wird sie nicht. Absolut gar nichts wird mehr ausreichen.
nilsbär meint
‚Absolut gar nichts mehr wird ausreichen.‘
Ich sehe die Zukunft nicht ganz so schwarz. Die weltweiten CO2- und Erderwärmungsziele werden wohl weit verfehlt werden. Und die Pole werden vermutlich teilweise abschmelzen. Aber:
+ Die Zeiten in der Erdgeschichte mit Eisbedeckung an den Polen waren die
Ausnahme.
+ Es hat viel wärmere Perioden als heute gegeben und das Leben ist trotzdem gut
gediehen.
+ Die Menschheit ist schlecht darin, vorausschauend zu handeln (Elon Musk
bemüht sich immerhin). Aber wenn der Hut brennt, sind drastische Maßnahmen
möglich, wie auch die Corona-Pandemie zeigt.
Sebastian meint
Jede Nachricht in der Te…a drin steht bringt clicks. Egal wie belanglos die Nachricht letztlich ist.
Alter_Schwede meint
„Zu Branchenprimus Tesla ist der technologische Abstand noch größer.“
Ja, da kann man schon schmunzeln – der am nächsten liegenden Konkurrenz ist aus dem eigenen Haus, glaube ich. Der „Branchenprimus“ hat dort nichts, der Platzhirsch VW hat mit dem ID.3 einige Ähnlichkeiten, aber, der hat nicht ohne Grund einen niedrigeren Listenpreis. (Wenn wir Mal von dem Riesennachlässe beim i3 absehen)