Ferrari hat kürzlich mit dem 296 GTB sein zweites Plug-in-Hybridauto vorgestellt. Den Start des ersten reinen Stromers hat der italienische Sportwagenbauer vorgezogen, allerdings wird es trotzdem erst 2025 soweit sein. Insgesamt sieht die für ihre leistungsstarken Verbrenner-Exoten bekannte Marke die von strengeren Emissionsvorschriften getriebene Elektrifizierung des Marktes positiv.
Der Vorstandsvorsitzende und CEO von Ferrari John Elkann erklärte im Gespräch mit Analysten, dass das Unternehmen den technologischen Wandel durch gesetzliche Vorgaben als Chance wahrnimmt. „Wir sehen die Regulierung als willkommen an“, sagte er. „Die Möglichkeiten, die sich durch die Elektrifizierung, die Elektronik und andere neue Technologien ergeben, werden es uns ermöglichen, noch individuellere und einzigartigere Produkte herzustellen.“
Ferrari könnte in Zukunft weitere Partnerschaften eingehen, um die Herausforderungen der Transformation der Branche hin zu elektrischen, zunehmend digitalen Fahrzeugen zu meistern. „Wir glauben, dass wir innerhalb und vor allem auch außerhalb unserer Branche von Partnerschaften und gemeinsamen Programmen sehr profitieren werden“, so Elkann.
Im April hatte der Ferrari-CEO mitgeteilt, die Einführung des ersten Elektroautos der Italiener zu beschleunigen. Man werde den Wagen 2025 präsentieren, kündigte er an. Zuvor hatte es geheißen, dass es erst nach Mitte des Jahrzehnts ein vollelektrisches Fahrzeug von der Marke geben werde.
Dass Ferrari nicht früher neben teilelektrischen Modellen auch ein reines Batterie-Auto anbietet, begründet das Traditionsunternehmen damit, dass die Technologie in Sachen Reichweite und Ladezeiten noch nicht weit genug fortgeschritten sei. Der Sportwagenhersteller hat bereits mehrere Jahre Erfahrung mit E-Antrieben: Von 2013 bis 2018 wurde der limitierte Super-Sportwagen LaFerrari mit aus der Formel 1 abgeleitetem Hybrid-Antrieb gebaut. Seit 2020 kommt der SF90 Stradale mit Plug-in-Hybrid-System auf die Straßen. Ab Anfang nächsten Jahres ergänzt der elektrifizierte 296 GTB das Programm. Zu den weiteren E-Plänen schweigt sich Ferrari bislang aus.
Peter W meint
Vielleicht sollten wir mal davon weg kommen, dass der Radau irgend einen Sinn ergibt. Gefallen tut er nur den wenigen Fahrern, aber nicht den Anwohnern einer Straße.
In erster Linie ist es also die Chance für alle Leid geplagten Menschen, die sich kein EFH im Grünen leisten können.
Ob Ferrari, Lambirghini oder sonst ein unnötiges Unternehmen das überlebt spielt absolut keine Rolle. Wenn das Klima mal kippt, wird man diese Epoche der Dummheit verfluchen.
Sebastian meint
vom Gesichtspunkt des „Welt retten“ müsste wir ganz andere Dinge machen, als Autos mit Akkus zu verkaufen. CO2 Binder müssen her… auf der ganze Erde brennt es, da hat Ferrari und andere „sinnlose“ Firmen nur dezent Schuld daran. 9 Mrd. Typen die auf der Erde rum latschen und den Genuss von Wohlstand pflegen sind es. Ob da nun ein BEV in der Einfahrt steht, oder ein Sportwagen der keine 8.000 KM im Jahr sieht… geschenkt.
Sebastian meint
Wo sollte der Akku beim Ferrari denn eingebaut werden? Die Sitze sind doch typisch 15 cm über Asphalt und einen 100er Akku direkt hochkant auf der hinteren Achse macht ja kaum Sinn.
Andi EE meint
Selbst wenn man etwas höher sitzt, die Gewichtsverteilung ist deutlich besser als beim Benziner.
Aber allgemein sehe ich schwarz für Marken wie Ferrari. Die sind technisch so viel schlechter als Tesla aufgestellt. Dort wo ihre Stärken sind, Fahrdynamik, hohe Kurvenspeeds, exotische Materialien, Leichtbau … sehe ich alles bei den Prioritäten am Abnehmen. Wichtig für das tolle Fahrgefühl ist die Beschleunigung, das ist was man innerhalb der Regularien noch ausleben kann und unübertroffen das Plus bei der Elektromobilität. Dank dem tiefliegenden Akku ist fahrdynamisch für ein Supersportwagen gegenüber Topelektroautos, kaum Boden gut zu machen. Weil der Akku schwer ist, hat der Leichtbau nicht die Bedeutung von früher.
Ich sehe da nur die fortschrittliche Unterbodenaerodynamik die man hier noch als Vorteil haben könnte, der mehr Anpressdruck bei höheren Kurvengeschwindigkeiten erzeugt. Aber das kann man in einem Roadster auch verbauen und wirklich ausfahren / eher nicht.
DerMond meint
Ja klar, als Chance. Ein großer Anteil am Auto den die Marke ausmacht fällt weg und es lässt sich nur schwer einordnen wie sich das wichtige Image in der Sportwagensparte entwickelt. Nach dem Motto: Wir arbeiten aktuell mit einer Traummarge und freuen uns daher auf kommende Veränderungen.
Sebastian meint
Was soll das?
Ferrari hat 2019 ca. 10.000 Autos weltweit verkauft. Im gleichen Jahr wurden alleine in Deutschland 35.000 Traktoren verkauft. Diesen Hass auf Verbrenner kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wollen Typen wie Du wirklich alles runterhaten?
wambo13 meint
Also in den Kommentar sehe ich kein Hass.
Es war nur ne Feststellung und ganz unrecht hat er ja nicht.
Wer relativ hochdrehende V8 möchte kauft Ferrari, wer große V10/12 will Lamborghini.
Wenn der Motor wegfällt ist doch wirklich großteils des Mythos weg.
Roland Wolf meint
Ich bin mir ziemlich sicher das, dass viele von Porsche ähnlich gesagt hätten-der 6-Zylinder Boxer-Mythos und so. Trotzdem verkauft sich der Taycan wie geschnitten Brot.
Wenn Ferrari so etwas Ähnliches auf die Räder stellt wie den Rimac, dann sehe ich bei dem Markennamen durchaus Chancen für den Verkauf.
Der Chef hat durchaus recht: Hier werden die Karten komplett neu gemischt, das ist sowohl eine Chance als auch die Möglichkeit furchtbar auf die Fresse zu fallen.
MichaelEV meint
Porsche lebt auch von seiner Perfektion. Da hat Ferrari nicht so viel zu bieten. Wird spannend.
EMfan meint
Gebrauchte Ferrari werden weiter im Preis steigen, vor allem beim 458 mit Saugmotor schießen die Preise mittlerweile in die Höhe.
DerMond meint
Da haste wohl ein bisschen viel reininterpretiert, vielleicht verständlich wenn man mehrere Kommentare in Elektroforen gelesen hat, ich gehör allerdings nicht zu den E-Auto Fanantikern.
Hersteller müssen aktuell teure Parallelstrukturen unterhalten ohne davon ausgehen zu können dass in Summe mehr Autos verkauft werden. Für kleinere Hersteller ein echtes Brett das es zu bohren gilt, mit echtem Pleitepotenzial auf das man gern verzichten würde, denke ich – wobei Ferrari da gut da steht, da bringt die starke Marke schon Geld.