BMW arbeitet für die zweite Hälfte des Jahrzehnts an neuer Technologie, die Elektroantrieb und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rückt. Mit der Einführung der „Neuen Klasse“ verschärfe man die selbst gesteckten Ziele zur deutlichen Senkung der CO2-Emissionen, teilten die Bayern jetzt mit.
Man erhöhe damit im Kampf gegen den Klimawandel die Schlagzahl, so BMW. Zudem verpflichte sich der Konzern einem Kurs, der dem 1,5-Grad-Ziel zur Begrenzung der globalen Erwärmung entspricht. Zusätzlich treibe die BMW Group mit der Neuen Klasse die Nutzung von Sekundärmaterial sowie die Prinzipien einer Kreislaufwirtschaft „massiv voran“ und setze sich für bessere Rahmenbedingungen für den Aufbau eines Markts für Sekundärmaterial ein.
Bei der beschleunigten CO2-Reduzierung liegt der Fokus laut einer Mitteilung auf der Nutzungsphase der Fahrzeuge, die mit mehr als 70 Prozent den bei Weitem größten Anteil in der weltweiten CO2-Bilanz der BMW Group ausmacht. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß je Fahrzeug und gefahrenem Kilometer gegenüber dem Jahr 2019 nun mindestens halbiert werden. Herstellerübergreifend am besten vergleichbar werde die Ambition beim Blick auf den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs inklusive Produktion und vorgelagerter Lieferkette: Hier plane man eine Reduzierung der CO2 Emissionen je Fahrzeug um mindestens 40 Prozent.
„Der Umgang mit CO2-Emissionen ist zu einem zentralen Bewertungsfaktor für unternehmerisches Handeln geworden. Dabei ist die entscheidende Währung für den Klimaschutz: Wie stark können wir den CO2-Abdruck von Fahrzeugen über ihren gesamten Lebenszyklus verringern? Dazu setzen wir uns transparente und ambitionierte Ziele zur substanziellen Reduzierung von CO2-Emissionen, die von der Science Based Targets Initiative validiert sind und einen wirksamen und messbaren Beitrag liefern“, erklärte BMW-Chef Oliver Zipse. „Mit der Neuen Klasse verschärfen wir unseren Anspruch nochmal deutlich und verpflichten uns außerdem zu einem klaren Kurs, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten.“
BMW bekennt sich zu dem Ziel einer vollständigen Klimaneutralität über die gesamte Wertschöpfungskette bis spätestens 2050. Das Unternehmen ist überzeugt, dies durch weitere technologische Innovationen und „ohne das pauschale Verbot einzelner Technologien“ einhalten zu können. Der stärkste Treiber hin zu Klimaneutralität sei aber der Hochlauf der E-Mobilität, den der Premium-Anbieter mit der Einführung der Neuen Klasse beschleunigen will. In den nächsten rund zehn Jahren plant BMW, etwa zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße bringen. 2030 soll mindestens die Hälfte des weltweiten Absatzes des Konzerns aus Elektroautos bestehen. Die Marke MINI soll bereits Anfang der 2030er-Jahre ausschließlich rein elektrische Modelle anbieten.
Stärkerer Fokus auf Rohstoff-Einsatz
Klimafreundliche Mobilität entstehe nicht automatisch durch einen höheren Anteil an Elektrofahrzeugen auf der Straße, betonte BMW. Entscheidend sei es außerdem, den Einsatz von Primärmaterial und den damit verbundenen umweltschädlichen Abbau von Rohstoffen und deren oftmals energie- und CO2-intensive Verarbeitung zu reduzieren, gerade im Automobilbau als einer der rohstoffintensivsten Industrien.
„2017 hat die Menschheit erstmals mehr als 100 Milliarden Tonnen Rohstoffe binnen eines Jahres verbraucht – diesem Trend müssen wir auch in der Autoindustrie entgegenwirken“, forderte Zipse. „Dabei geht es nicht nur um ökologische, sondern auch um betriebswirtschaftliche Nachhaltigkeit – und damit um eine strategische Dimension. Denn die aktuelle Entwicklung von Rohstoffpreisen zeigt, mit welchen Auswirkungen eine Industrie rechnen muss, die von begrenzten Ressourcen abhängig ist.“
Speziell mit einem wachsenden Anteil von batterieelektrischen Fahrzeugen steige der Bedarf an zahlreichen Rohstoffen wie etwa Kobalt, Nickel und Aluminium für den Hochvoltspeicher der Fahrzeuge. Gleichzeitig liege hier ein großes Potenzial, um die Materialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederzuverwenden. Für seine Hochvoltspeicher habe BMW mit Partnern bereits eine technische Machbarkeit der Recycling-Effizienz von über 90 Prozent ermittelt.
Neben der Verfügbarkeit von Primärmaterial und steigenden Rohstoffpreisen sprächen zahlreiche Aspekte der Nachhaltigkeit für einen verstärkten Einsatz von Sekundärmaterial und die Entwicklung hin zu einer Kreislaufwirtschaft. Die Bereitstellung von Sekundärmaterial sei deutlich weniger CO2 intensiv als dies bei Primärmaterial der Fall ist, was die CO2-Bilanz von Fahrzeugen speziell in der Lieferkette deutlich verbessern könne. Bei Sekundär-Aluminium liege die CO2-Einsparung gegenüber Primärmaterial bei Faktor 4 bis 6, bezüglich Stahl und Thermoplasten bei Faktor 2 bis 5.
BMW will den Anteil von Sekundärmaterial in seinen Fahrzeugen deutlich erhöhen. Aktuell werden sie Unternehmensangaben nach im Durchschnitt zu knapp 30 Prozent aus recycelten und wiederverwendeten Materialien gefertigt. Mit dem Ansatz „Secondary First“ soll dieser Wert sukzessiv auf 50 Prozent ausgebaut werden. In der Lieferkette sollen dazu mehr und mehr Sekundärmaterialien erschlossen werden. Darüber hinaus setzt BMW mit Partnern wie BASF auf die Weiterentwicklung von Sekundärmaterialien, beispielsweise zum verstärkten Recycling von Automobil-Kunststoffen. BMW konzipiert seine Autos künftig zudem so, dass sie später wieder möglichst schnell und effizient zerlegt werden können.
Für die demnächst startende Messe IAA Mobility in München hat BMW einen „visionären Ausblick zur Kreislaufwirtschaft“ angekündigt. Der BMW i Vision Circular (Artikelbild) verkörpere den Anspruch des Unternehmens, „der nachhaltigste Hersteller für individuelle Premiummobilität“ zu sein. Das Visionsfahrzeug gebe einen Ausblick darauf, wie individuelle, nachhaltige und luxuriöse Mobilität im urbanen Umfeld im Jahr 2040 aussehen könnte: erschaffen aus 100 Prozent Sekundärmaterial sowie nachwachsenden Rohstoffen und zu 100 Prozent recyclingfähig.
Yogi meint
Die zukunftig arbeitlosen BMWler können ja dann ganz neu in den Bayerischen Märcheninstituten und Wasserstoffleuchttürmen durchsubventioniert werden.
André meint
Das reicht nicht… … .
TheMan meint
Gratuliere BMW zum guten Marketing vor der IAA Munich. Besser und ziemlich schnell machbar wäre die An- und Ablieferung der Waren per Bahn!!!! Auch die Container aus China sind mit diesem Marketing Gag wohl unlogisch? Naja wie bei der Presse Mitteilung, das. BMW in BRD keine Verbrennen mehr bauen würde. Nun kommen die Motoren bald per LKW aus GB und Graz (A) nach BRD. Also was ist hier noch real?
Und würde BMW nur noch BEV wie den i3 bauen, wäre wohl BMW in wenigen Jahren nicht mehr lebensfähig. Stimmt ja die Arbeitslosigkeit juckt die BEV Förderer nicht, da die BEV dann Klimaneutral aus weit weg Länder kommen. Ja nach der Wahl wissen wir ob BMW und weitere dt. OEMs noch Autos an Bürger liefern dürfen. Oder BMW wird ein staatl. Unternehmen wie VW.
Ich freue mich auf die IAA Munich 2021 next week.
South meint
Mit Angst schüren, auf Technik setzen die nicht kommt und an den alten IAA Tempeln festzuhalten wird bestimmt dauerhaft Arbeitsplätze sichern. Und natürlich liegt das Übel nur an den BEV Phantasten. Gibts erstaunlicherweise in allen wichtigen Absatzmärkten, The man(n), und sogar Gesetzte wurden schon gemacht! Wir Ingolstädter übernehmen aber gerne :-). Trotz Staatsbeteiligung gibts VW auch an der Börse. Echt Hammer die modernen Zeiten, oder?
Flo meint
Wieder eine Nachricht um die Aktionäre zu beruhigen, weil man ja immer als Nachzügler und Bremser dasteht. Schön den Druck an die Zulieferer abgeben und weiterhin tolle und viele PHEV auf den Markt werfen.
BEV meint
Das gabs doch eigentlich schon beim i3, man hat sich dann aber doch entschieden lieber noch mehr stinkende Verbrenner SUVs zu bauen.
Sebastian meint
erklärte BMW-Chef Oliver Zipse. „Mit der Neuen Klasse verschärfen wir unseren Anspruch nochmal deutlich und verpflichten uns außerdem zu einem klaren Kurs, um das 1,5 Grad Ziel einzuhalten.“
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Mitarbeite die immer pünktlich sind, bringen eine Firma auch nicht wirklich vorwärts. Liebe BMW Susanne K…. auch der hinterweltlichste 330i Fahrer wird merken das das eine oder andere BEV doch deutlich besser vorwärts schiebt… bekommt mal die Kurve bei BMW. Das ist ja nicht auszuhalten.
Guido meint
Noch besser fürs Klima wäre, wenn BMW bis 2030 den Ausstoß *von* Fahrzeugen halbiert.
Mäx meint
Solange die dann nicht jemand anderes baut stimme ich dir da zu.
Aber das wird wohl nicht passieren.
Andreas Hoyer meint
Und Guido und anderen das Gehalt halbieren, dann wird weniger geflogen, werden weniger Autos gekauft und auch weniger Rindersteaks ;)
Guido meint
Mit dem, was BMW an Fahrzeugen in rausbringt, sind sie definitiv Teil des Problems und nicht der Lösung. Das Arbeitsplatz Argument ist auch leider keins – mit der Produktpalette werden die Arbeitsplätze bei BMW so oder so verschwinden. Und fliegen tu ich eh nicht mehr. Nur bei den Rindersteaks krieg ich ein Problem.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Kunden die die Autos kaufen und fahren sind das Problem. Das ist wie bei der Glühbirne. Lange bevor diese verboten wurde gab es LED-Leuchtmittel zu kaufen. Es wird auch niemand gezwungen Rindersteaks zu kaufen, Tofu schmeckt richtig zubereitet genauso gut. Und im Vergleich dazu was in Amiland für Autos gefahren werden sind die Fahrzeuge von BMW geradezu Öko. Dann lieber zwei alte BMW-Diesel nach Afrika verschifft, als ein Spritfressender Pick-Up
BEV meint
die Chancen stehen gar nicht so gering, dass das passieren könnte …
Kristian Zlafer meint
Das mit Guidos Gehalt? :(
David meint
Dafür sorgt schon der Designer der Riesen-Nieren
Guido meint
Designer hat BMW doch schon vor Jahren entlassen. Das macht die Marketingabteilung gleich selbst.