Volvos auf Elektroautos spezialisierte Schwestermarke Polestar zieht es an die Börse. Die Listung der Schweden soll über eine sogenannte SPAC-Transaktion (Special Purpose Acquisition Company) erfolgen. Polestar wird dazu mit der Investmentfirma Gores Guggenheim des US-Milliardärs Alec Gores fusionieren und zukünftig unter dem Namen Polestar Automotive Holding an der New Yorker Börse geführt.
Das schwedische Unternehmen soll bei der Transaktion mit rund 20 Milliarden Dollar bewertet werden, wie Polestar am Montag mitteilte. Dem Autohersteller könnten im Rahmen der Transaktion über eine Milliarde Dollar zufließen, wenn sich alle Gores-Guggenheim-Investoren beteiligen und nicht von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre Aktien zurückzugeben. Zu den bestehenden Investoren gehören unter anderem Volvo und Tochtergesellschaften des Geely-Vorsitzenden Eric Li sowie der Schauspieler Leonardo DiCaprio. 250 Millionen Dollar der Gesamtsumme sollen von institutionellen Anlegern kommen.
„Mit zwei preisgekrönten Fahrzeugen, die heute in 14 aktiven Märkten auf drei Kontinenten unterwegs sind, wollen wir bis 2023 auf 30 Märkte expandieren. Wir freuen uns sehr auf die bis 2024 geplante Erweiterung unserer Produktpalette um drei neue Premium-Elektroautos, beginnend mit unserem ersten SUV, das für 2022 erwartet wird“, so Polestar-Chef Thomas Ingenlath. „Mit Alec und dem Team von Gores Guggenheim haben wir einen Partner gefunden, der über eine beeindruckende Erfolgsbilanz bei der Börseneinführung führender Unternehmen verfügt. Der vorgeschlagene Unternehmenszusammenschluss und die Börsennotierung positionieren Polestar als finanzstarkes, zukunftssicheres, globales Elektroauto-Unternehmen. Dies wird uns in die Lage versetzen, unser Wachstum, unsere Strategie und vor allem unsere Mission für nachhaltige Mobilität zu beschleunigen.“
Polestar ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Geely-Konzerns – einer der größten chinesischen Fahrzeughersteller – und dessen Tochter Volvo Car. Aktuell bietet die Marke das Hybrid-Coupé Polestar 1 und die rein batteriebetriebene Limousine Polestar 2 an. Der Polestar 1 läuft in diesem Jahr aus, in Zukunft sollen nur Elektroautos verkauft werden. Zusammen mit der Mitteilung zu dem angestrebten Börsengang veröffentlichte Polestar Bilder mit einer Vorschau auf kommende Modelle, die Fahrzeuge werden zunächst aber nur verdeckt gezeigt.
Bereits bekannt ist, dass die Limousinen-Studie Precept in Serie gehen soll. Beim davor startenden Polestar 3 handelt es sich Unternehmensangaben nach um ein besonders dynamisches SUV. Das auf den aktuellen Bildern zu sehende dritte verdeckte Modell dürfte ein SUV-Crossover sein. Neben dem Bau hochwertiger moderner Elektroautos rückt die Marke das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus: Bis 2030 wollen die Schweden ein klimaneutrales Fahrzeug fertigen. Bereits davor will Polstar „ein Vorbild in der Autoindustrie“ sein, indem es Design, Technik und Nachhaltigkeit kombiniert.