Die tschechische Volkswagen-Tochter Škoda testet in ihrem Stammwerk Mladá Boleslav zwei elektrische Zugmaschinen. Sie werden für werksinterne Transporte genutzt, weitere E-Lkw sollen folgen. Der Autobauer plant, auf diese Weise gegenüber Lastwagen mit Dieselmotor 60 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.
„Bei Škoda setzen wir gezielt auf simply clevere Ansätze, um das Unternehmen im Bereich Produktion und Logistik noch nachhaltiger zu machen. Nach dem erfolgreichen Testlauf mit den beiden rein elektrischen Zugmaschinen stellen wir die Flotte für werksinterne Transporte zügig auf rein batterieelektrische Lkw um“, so Michael Oeljeklaus, Škoda-Auto-Vorstand für Produktion und Logistik. Damit wolle man auch Anreize für die lokalen Zulieferer setzen. Mittelfristig stelle sich Škoda vor, dass sämtliche Komponenten, die per Lkw aus der unmittelbaren Umgebung der Werksstandorte angeliefert werden, die Fertigungslinien lokal emissionsfrei erreichen.
Seit Anfang Oktober testet Škoda die zwei elektrischen Zugmaschinen des sächsischen Fahrzeugumrüsters Framo für werksinterne Transporte. Ausgestattet mit Standard-Sattelaufliegern ersetzen sie bis Mai nächsten Jahres auf den jeweiligen Strecken Zugmaschinen mit Dieselmotor. In einem nächsten Schritt sollen ab Juni 2022 speziell angefertigte, verkürzte Sattelauflieger Elektroauto-Batterien durch das Werk Mladá Boleslav transportieren. Zu diesem Zweck werden die Auflieger mit Fördertechnik zum automatischen Be- und Entladen mit und von Paletten ausgestattet.
Die Reichweite der lokal emissionsfreien Lkw liegt laut Škoda bei 80 Kilometer je Batterieladung, die Akkus sind in 4,5 Stunden voll aufgeladen. Sie verbrauchen auf 100 Kilometer Fahrstrecke rund 200 kWh Strom.
Škoda verfolgt eigenen Angaben nach ambitionierte Nachhaltigkeitsziele, unter anderem im Bereich Produktion und Logistik. Nachdem durch den Einsatz erdgasbetriebener Lastwagen auf dem Werksgelände der Ausstoß von CO2 gegenüber Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb um 25 Prozent gesenkt worden sei, gehe man mit den E-Lkw nun den nächsten Schritt, um die Emissionen weiter zu minimieren.
Günter meint
200 kWh auf 100 KM? Autschibacke… das sind zum Diesel betrachtet laufende Kosten mal 2
Günter meint
Mit hausüblichen Stromkosten… mit DC öffentlich geht das über 100 Euro je 100 KM.
Mäx meint
Hausübliche Stromkosten bezahlt ein so großer Standort aber nicht.
<20cent/kWh ist es auf jeden Fall.
Natürlich bezahlt man auch für den Diesel deutlich weniger als an der Tankstelle.
Aber auf Faktor 2 kommt man da auf keinen Fall.
Jörg2 meint
Die Kosten, die Skoda beim Stromeinkauf hat, werden weit unter „Haushaltsstrom“-Kosten liegen.
Gern wird ja über das s.g. „Scheibenmodell“ der Strom selbst produziert.
Dark Erebos meint
Mich verwundern die angegebenen Daten ein wenig. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe hat unser über 10 Jahre alter MAN Prototyp mehr Reichweite braucht halt länger zum laden.
Jörg2 meint
Die werden wissen, welche Tagesreichweite benötigt wird und haben passend eingekauft.
CaptainPicard meint
Interessant dass Skoda bei anderen LKW-Herstellern einkauft statt bei den Konzernschwestern MAN oder Scania.
Dark Erebos meint
Wundert mich auch. Wenn sie irgendwelche Spezial-lkw brauchen würden, würden halt einfach ein paar Prototypen gebaut.
Mäx meint
Es sind doch MAN Zugmaschinen
DerÄlbler meint
Der VW Konzern gehört schon seit Jahren zum Kundenstamm von Framo. Diese von Framo elektrifizierten LKW sind von MAN