Bei der Bergung von Elektrofahrzeugen kann es durch das Risiko eines Batteriebrandes zu gefährlichen Situationen kommen. Um für den Umgang mit Stromern gerüstet zu sein, hat ein neu geschaffener Expertenkreis des ADAC Truckservice damit begonnen, einen Standard für die Bergung solcher Fahrzeuge zu erarbeiten. Darüber hinaus soll es künftig Vorgaben zu geeignetem Bergegerät geben.
„Wir stehen am Beginn der Elektromobilität und bis zum Ende des Jahrzehnts wird mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge einen CO2-neutralen Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb haben. Deshalb schaffen wir jetzt die Infrastruktur und die technologischen Standards für eine flächendeckende und sichere Pannenhilfe“, sagt Dirk Fröhlich, Geschäftsführer des ADAC Truckservice in Laichingen.
An die Werkstätten werden künftig für die Erlaubnis zur Bergung von E-Fahrzeugen neue Anforderungen gestellt. Aktuell wird diskutiert, ob beispielsweise ein spezieller Brand- und Kühl-Spezialcontainer an sieben Tagen die Woche, 24 Stunden pro Tag bereitgehalten werden soll, der umzäunt und versperrt, mit Sensoren und Kameras überwacht und mit einem Schließsystem der Feuerwehr versehen ist, um jederzeit einen schadenfreien Zugang zum Gelände zu ermöglichen. Neben anderen Voraussetzungen ist auch das Vorhandensein einer ausreichend großen Quarantänefläche sowie einer Altautoannahmestelle angedacht, um Fahrzeugwracks nach einem eventuellen Vollbrand fachgerecht entsorgen zu können. Bereits klar ist, dass abgeschleppte Lkw so aufbewahrt werden müssen, dass deren Ladung für unbefugte Dritte unzugänglich ist.
Klare Regeln sollen künftig auch für die Bergungsfahrzeuge gelten: Diese müssen dann unter anderem mit den notwendigen Werkzeugen und Geräten ausgestattet sein, wozu auch Anschlag- und Bergematerialien gehören. Die in den Unfallverhütungsvorschriften der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) vorgeschriebenen Ausrüstungen sind obligatorisch.
Der Expertenkreis will auch regeln, über welche Versicherungen die Werkstätten verfügen und welche Papiere stets aktuell vorgehalten werden müssen. Die Anforderungen an die Werkstätten sollen garantieren, dass überall ein gleich hoher Service geboten wird und eine Bergung von E-Fahrzeugen nach den ADAC-Truckservice-Standards in gleicher Weise erfolgen kann. Die entsprechenden Vorgaben werden von den Mitgliedern des Expertenkreises aktuell diskutiert und ausgearbeitet.
Der Expertenkreis des ADAC Truckservice ist ein neu geschaffenes Gremium, das die Organisation fachlich berät. Es setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Leuchtturm-Partnernetzwerks, das die Pannenhilfe und Werkstattleistungen in jeder Region Deutschlands nach einheitlichen Leistungsprofilen und Qualitätsstandards und zu festen Tarifen sicherstellt. Der Expertenkreis tagt viermal jährlich.