Die zum Renault-Konzern gehörende Günstig-Automarke Dacia hat im letzten Jahr mit dem kleinen SUV Spring ihr erstes Elektroauto eingeführt. Die Technik ist nicht die leistungsfähigste, dafür hat das Modell nach Abzug der deutschen „Umweltbonus“-Förderung hierzulande einen Endpreis von nur 11.370 Euro. Vorerst kann der Spring aber nicht mehr geordert werden.
„Beim Dacia Spring sehen wir uns leider gezwungen, die Annahme von Kaufanträgen für neu in die Produktion bestellte Fahrzeuge vorübergehend und mit sofortiger Wirkung auszusetzen“, sagte Thilo Schmidt, Managing Director Dacia Deutschland, Anfang April der Bild. Gestartet war das Budget-Elektroauto in Deutschland im Juni 2021, nach nur etwa neun Monaten gibt es nun einen Bestellstopp. Auf der Website von Dacia lässt sich der Spring noch konfigurieren, jedoch nicht mehr bestellen. Angeboten werden derzeit nur der Bezug einer Broschüre und die Vereinbarung einer Probefahrt.
Warum der Hersteller für das beliebte Elektroauto vorerst keine Aufträge mehr annimmt, konkretisierten die Rumänen nicht. Das Unternehmen dürfte aber wie die anderen Autobauer von den weltweiten Verwerfungen in den Lieferketten durch das Coronavirus sowie den Angriff Russlands auf die Ukraine gebremst werden. Auch Renault pausiert seit März den Verkauf von Elektroautos sowie Plug-in-Hybriden. Der Konzern könnte daher insbesondere auch zu wenige Akkus von seinen asiatischen Zulieferern bekommen.
Dacia war mit dem Spring im vergangenen Jahr sehr erfolgreich: Das vom chinesischen Hersteller Dongfeng in China gebaute Elektroauto sei 2021 in Europa auf 27.876 verkaufte und gut 46.000 bestellte Einheiten gekommen, so das Unternehmen. Unter den Nutzern seien viele Neukunden, die Eroberungsquote liege bei 80 Prozent.
Ende letzten Jahres sorgte Dacias E-SUV zusammen mit dem elektrischen Kleinwagen Renault ZOE für Aufsehen, als es nur einen von fünf möglichen Sternen bei Sicherheitstests im Euro-NCAP-Programm erzielte. Der Renault erhielt sogar gar keinen Stern. Dem Interesse am Spring schadet das offensichtlich nicht, wenn man nun Aufträge ablehnen muss.
Der regulär ab 20.940 Euro kostende Spring basiert auf dem in China hergestellten Renault City K-ZE. Letzterer ist wiederum ein Derivat des Renault Kwid, der mehrere Jahre lang in Indien und Brasilien verkauft wurde. Die Europa-Version von Dacia hat einen 33 kW (44 PS) leistenden Elektroantrieb. Von null auf Hundert geht es damit in 19,1 Sekunden, maximal sind 125 km/h möglich. Die Fahrbatterie mit 27,4 kWh Speicherkapazität ermöglicht gemäß WLTP-Norm 230 Kilometer pro Ladung.
Stefan meint
Hab den kleinen Spring mit CCS jetzt seit genau 6 Monaten, und bereits ca. 10 Tsd. km gefahren. Eigentlich als Zweitwagen angeschafft für Fahrten zur Arbeit + Einkauf. Wir sind so zufrieden dass wir fast nur noch mit diesem Gefährt unterwegs sind. Ganz zu schweigen von der Ersparnis beim Tanken (zumeist kostenlos in der Arbeit oder beim Discounter aufgeladen).
Alf meint
Schade das die günstigsten E-Autos alle vom Markt verschwinden.
Ich habe den Spring im Dezember 2021 bestellt und hoffe auf Auslieferung noch 2022 mit voller Förderung. Ohne Förderung hätte ich das minimalistisch ausgestattete Auto als Zweitwagen nicht gekauft.
Peter Löcher meint
Wir haben unseren Comfort Plus mit CCS seit 5 Monaten.
Verbrauch unschlagbare 11,6 kwh auf Hundert im Eco Modus. Reichweite 200km und schnellere Ladezeit, als im Tacho angezeigt wird. Sogar Abstandswarner hat er.
Die Kunstledersitze sind eine Frechheit.
Im Winter eiskalt (Sitzbezug mit Sitzheizung ist die Abhilfe) haben die Teile auch noch den Nachteil, das sie stinken. Den Sommer möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Mit umgeklappten Sitzen hat der Spring einen tollen Kofferraum. Optik in weiß sehr gut.
Widerverkauf Weltklasse!!!!!!!!!!!!!!!!!
Vorher hatten wir einen Corsa E (viel zu schwer und Verbrauch zu hoch mit 18 kwh) und 2 e Ups,
die absolut die besten sind. Verbrauch 14 kwh und bessere Qualität und Solidität.
Jetzt kommt noch ein Mini E zum Test.
Peter Feuser meint
Ein kleiner Hinweis an den Verfasser des Artikels: Es heißt nicht den Coronavirus sondern das Coronavirus.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
Claus meint
Habe Mitte Januar einen Comfort bestellt und freue mich sehr darauf. Tut was er soll und ist schick anzusehen (mein absoluter Favorit im E-Kleinwagen-Segment). Bin natürlich gespannt, ob es nun noch dieses Jahr etwas wird, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. ;)
Thomas Claus meint
Kommt sicher bald für ein paar tausend Euro mehr wieder zurück.
sissouis meint
In Frankreich gibt es kein Lieferstopp, dafür wurde der Einstiegspreis bereits um 1000€ erhöht…
Jakob Sperling meint
Unabhängig von den etwas mageren technischen Parametern hat das Wägelchen ein tolles Styling. Ich sehe ihn auch oft real – ist klein, aber sieht gut aus.
Wenn der in einem einigermassen liberalen, demokratischen Rechtsstaat gefertigt würde, würde ich ihn kaufen.
Anti-Brumm meint
Naja kein Wunder. Um den Preis zu ermöglichen wird in der Lieferkette bis auf die Knochen zusammengespart. Wenn es dann aber irgendwo kracht, egal ob Corona, querliegende Schiffe oder übermotivierte Zaren, war’s das dann.
Daniel S meint
Na und? Denn wenn es klappt – das ist ja oft bis meistens der Fall – dann freut das die Verbraucher. Die zahlen nicht gerne mehr, nur damit man falls es kracht…