Rimac hat mit Elektro-Supersportwagen begonnen, mittlerweile gilt das kroatische Start-up als einer der technologisch führenden E-Mobilitäts-Zulieferer. In den kommenden Jahren will das Unternehmen unter anderem die Produktion von Batteriepaketen deutlich ausbauen. Bei den Akkus darin setzt Rimac auf ein von Tesla pioniertes Format.
Die Kroaten entwickeln laut Automotive News eine Plattform für Batteriemodule für zylindrische Zellen mit einem Durchmesser von 46 Millimetern. Mit der Umstellung auf diese Art von Rundzellen wolle Rimac die Energiedichte seiner Batterien erhöhen. Das Unternehmen führe derzeit Gespräche mit drei Akkufertigern, um Zellen für die neuen Batteriemodule zu liefern, sagte Forschungschef Wasim Sarwar Dilov bei einer Konferenz der Branchenzeitung Automotive News Europe.
„Die neue Modulplattform bildet die Grundlage für die meisten unserer künftigen Programme“, so Dilov. Rimac strebe an, bis 2023 40.000 und bis 2028 200.000 Batteriepakete zu liefern. Man habe „große Ambitionen“ für den neu geschaffenen eigenständigen Komponentenbereich, sagte Gründer und CEO Mate Rimac im Januar im Gespräch mit Automotive News.
Rimac berichtet von derzeit zwölf Projekten mit verschiedenen Automobilherstellern. Das Start-up ist zu 24 Prozent im Besitz von Porsche und zu 12 Prozent von Hyundai Motor, hat aber auch Verträge mit anderen Herstellern. So sollen etwa Aston Martin und der schwedische Supersportwagenbauer Koenigsegg mit Batterie beliefert werden.
Die neuen 46-Millimeter-Akkus von Rimac soll es anders als die von Tesla in verschiedenen Höhen geben. Solche Batteriezellen will in Zukunft laut Berichten auch BMW einsetzen, über eine geplante Kooperation ist bisher aber nichts bekannt. Die Flexibilität bei der Höhe soll es erlauben, unterschiedliche Fahrzeugarten mit den Akkus anzutreiben – etwa tiefere Limousinen mit kürzeren und große SUV mit längeren Zellen.
Rimac arbeiten an in die Struktur von Fahrzeugen integrierten Batteriepaketen, die Teil der Fahrzeugkarosserie sind und nicht wie bisher in dafür freigehaltene Bauräume eingelassen werden. Diesen Ansatz verfolgt auch Tesla mit seinen 4680-Akkus, um mehr von ihnen im Fahrzeugboden unterbringen zu können. Die Konstruktion reduziert auch das Gesamtgewicht und die Verwindungssteifheit wird besser.
Neben den in Modulen getrennten Zellen beherbergen aktuelle Batteriepakete insbesondere Kühlsysteme und Steuergeräte sowie aufwändige Ummantelungen für Sicherheit bei Unfällen. Rimac will die Masse des Batteriepakets, die nicht auf die Zellen entfällt, reduzieren. 2025 will es 75 Prozent Zellen pro Batteriemodul erreichen. Das Batteriepaket des Porsche Taycan enthält dem Unternehmen zufolge 63 Prozent Zellen, das des Tesla Model 3 64 Prozent und das des neuem Rimac Nevera 67 Prozent. „Je höher wir diese Zahl bekommen, desto weniger parasitäre Masse haben wir“, erklärte Dilov.
Dilov betonte die Bedeutung von Rimacs Software auch bei Batterie: „Unsere Hardware ist großartig, aber das ist viele andere Hardware auch. Mit unserer Software können wir jedoch aus jeder Zelle mehr Leistung herausholen als unsere Wettbewerber.“
alupo meint
Rubdzellen sind nicht nur kostengünstiger herzustellen, sondern erzielen eine hohe Energiedichte trotz ihres Stahlmantels und bieten damit auchvdie Voraussetzung für ein strukturelles Akkupack. Dieses wird zur Zeit nur beim in Austin gefertigten Model Y eingesetzt, aber der Hochlauf hat auch dort begonnen.
Alle anderen Hersteller, allen voran die Chinesen mit ihren BEVs werden dieser Entwicklung folgen (müssen), denn diese bauweise hat nicht nur Kostenvorteile, sindern ist leichter und benötigt weniger Resourcen. Es ist eine win-win-win Situation. Für den, der es kann….
David meint
Diese Formate werden deshalb im Highend-Bereich spannend, weil sie im Kern quasi quadratische Entwürfe mit entsprechend günstigen Eigenschaften ermöglichen. Dann ist in der Tat die Software an der Reihe. Denn um die Vorteile zu heben, kann man nicht mehr klassisch ansteuern. Varta ist hier übrigens Pionier. Tesla benutzt übrigens in seinen Volumenprodukten indessen Prismazellen.
Powerwall Thorsten meint
Lies mal deine alten Kommentare, wenn das Kurzzeitgedächtnis schon so sehr gelitten hat.
MichaelEV meint
Die Kommentare werden ja immer schlimmer. Gestern waren die Rundzellen von Tesla noch schlecht, jetzt sind diese plötzlich doch gut, Tesla verwendet aber angeblich keine Rundzellen mehr und ist deshalb wieder schlecht. Total verrückt.
Powerwall Thorsten meint
Mensch David, Rundzellen bei Rimac – die haben das Entwicklungspotenzial sicher völlig falsch eingeschätzt, oder sie hören Dir einfach nich richtig zu.
Ich würde mich ja wegschmeißen wenn sie in ein paar Jahren sogar bei Tesla einkaufen.
David meint
An eine Geschäftsbeziehung zwischen Tesla und Rimac kann man glauben. Tesla muss halt ein paar Taler rüberwachsen lassen und dann kriegen sie die 800 V. Dass Rundzellen im Hightech-Sektor Karriere machen können, hat Varta gezeigt. Die haben letztes Jahr mit Porsche eine Zusammenarbeit angekündigt und da geht es um Rundzellen als Booster. Insofern passt das, dass Rimac einsteigt – kurze, breite Zellen haben günstige physikalische Eigenschaften.
Mit der 4680 von Panasonic, die Tesla nutzen will, hat das nichts zu tun. Das ist ne lange, dünne Zelle. Tesla hat übrigens auf keine Zelle ein Patent. Sie tun immer so als ob sie alles erfunden haben. Aber nicht einmal einen Battery-Day gab es dieses Jahr. Wär auch ein Witz.
Powerwall Thorsten meint
Da macht der Porsche FUD David seinem Namen ja wieder alle Ehre – nur rausquatschen kannst Du Dich aus der Nummer leider nicht mehr 😉
Wenn es mir die Zeit wert wäre würde ich ja gern Deine Zitate raussuchen, in denen du Rundzellen als gestrige Technologie verkaufen wolltest die nur noch von Tesla produziert wird und alle anderen Herstellern jetzt auf Pouch- oder Prismazellen umschwenken – meine Zeit ist mir das aber nicht wert David.
Time will prove you wrong
Tesla-Fan meint
Die Frage ist doch, David, wer wem ein paar Taler rüberreichen müsste, um ins Geschäft zu kommen.
Aber David ist ja immer für eine nette Gute-Nacht-Geschichte zu haben.
eBiker meint
Ich denke nicht dass du man die Abmessungen patentieren kann – gibt ja zB 21700 oder 18650er von so ziemlich jedem Hersteller. Ist ja nur die Verpackung. Wichtig ist was drin ist.
MYP_2023 meint
unterschiedliche Höhen bei Rimac und BMW gegenüber den Tesla mit Ø46×80, will/kann man damit Patentstreitigkeiten umgehen…?
andi_nün meint
Gibt kein Patent auf die Größe.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Erteilung eines Patentes setzt „erfinderische Tätigkeit“ voraus. Einfach mal etwas größer bauen oder in den Abmessungen ändern reicht nicht aus, um ein Patent anzumelden oder ein Patent zu umgehen.
Kapitel 3.4 des europäischen Patentamtes sagt dazu: „Eine Erfindung gilt als auf einer erfinderischen Tätigkeit beruhend, wenn sie sich für den Fachmann nicht in naheliegender Weise aus dem …. Stand der Technik ergibt. ……. Das Erfordernis der erfinderischen Tätigkeit soll verhindern, dass die normale, routinemäßige Weiterentwicklung der Technik durch ausschließliche Rechte eingeengt wird.“
Im Falle der 46-mm Rundzellen kann man also nur Dinge patentieren, die neu sind und Probleme beseitigen die den bisherigen Einsatz verhindert haben. Das wäre zum Beispiel der innere Aufbau, wenn der vom Stand der Technik abweicht oder bestimmte Produktionsverfahren.
Powerwall Thorsten meint
So zum Beispiel die „Trockenbeschichtungstechnologie?“
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ja zum Beispiel, ohne mich damit im Detail auszukennen. Wobei das natürlich nichts spezifisches für Rundzellen ist und auch auf andere Formen angewendet werden kann.
Allstar meint
Die Trockenbeschichtungstechnologie nutzt VW in ihren neuen Akkufabriken, aber nicht das Patent von Maxwell, welches Tesla verwendet, sondern eine eigene Entwicklung.