Das deutsche E-Fahrzeug-Start-up ElectricBrands hat vor einem Jahr den XBUS als Prototyp vorgestellt. Das kommende Leichtfahrzeug der L7e-Klasse wird auch mit ins Autodach integrierten Photovoltaik-Modulen angeboten, die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln und in die Fahrzeugbatterie einspeisen.
Beim XBUS kommt ein fünf Quadratmeter großes Solardach zum Einsatz, damit sollen sich bis zu 10 kWh zusätzlicher Strom pro Tag erzeugen lassen. „Das entspricht einem Plus an Reichweite von 200 Kilometern“, erklärt Martin Henne, CEO der ElectricBrands AG. Bereits in der Basis-Ausstattung des XBUS generiere die fest verbaute 15-kWh-Batterie ohne Solardach eine Reichweite von etwa 200 Kilometern. Durch weitere tauschbare Lithium-Batterie-Packs lasse sich die Leistung auf bis zu 45 kWh und damit auf bis zu 600 Kilometer Reichweite steigern.
Photovoltaik auf dem Autodach funktioniere das ganze Jahr, auch an bewölkten Tagen produzierten Solarmodule Strom, so ElectricBrands. Denn anders als oft angenommen, durchdringe die Sonne auch dichtere Wolkendecken. Ob ein Solardach externes Laden überflüssig macht, hänge von der individuellen Nutzung des Fahrzeugs ab. „Wenn man berücksichtigt, dass bei einem Großteil der privaten Fahrten im Schnitt weniger als 40 Kilometer zurückgelegt werden, ist die Kombination aus E-Fahrzeug und Solarzelle eine ideale Lösung“, so Henne.
ElectricBrands hat im Juni eine Camper-Version des XBUS vorgestellt. Im März hatte das Start-up mitgeteilt, dass sich der Start des Leichtfahrzeugs etwas verzögert. Eigentlich hätte das Fahrzeug schon dieses Jahr zum Kauf bereitstehen sollen, es kommt nun aber mit Verzögerung auf den Markt – wann genau, ist offen.
Der 3,96 Meter lange, 1,64 Meter breite und 1,96 Meter hohe XBUS hat eine Leermasse von unter 600 Kilogramm. Er transportiert bis zu drei Personen mit einer Dauerleistung von 15 kW (20 PS) sowie je nach Ausführung bis zu 1000 Kilogramm Zuladung. Die Maximalleistung des E-Antriebs beträgt 56 kW (76 PS), die Höchstgeschwindigkeit 100 km/h.
Der XBUS wird als Verwandlungskünstler für Handel und Gewerbe beworben, aber auch als Freizeitmobil mit Langstreckenqualitäten. Dazu stehen zwei Fahrgestelle zur Verfügung: der XBUS City und der XBUS Offroad mit mehr Bodenfreiheit. Beide Varianten gibt es mit acht verschiedenen Modulen. Die Module sind laut ElectricBrands einfach und in kurzer Zeit ohne Spezialwerkzeug selbst tauschbar. Die acht geplanten Varianten – darunter Bus, Pick-up, Camper, Koffer und Kipper – entstehen durch die Kombination verschiedener Module.
Sam meint
Seit Jahren gibt es nur theoretische Zahlen und Berichte dazu…vor einem Jahr die Präsentation, nun immer noch nicht kaufbar.
Dafür gibt es phantastische Zahlen zu bis zu 200km durch das Panel. Oder muss man so unrealistisch im Marketing agieren, damit man ein Leichtfahrzeug im Preissegment von PKWs verkaufen kann?
Shullbit meint
XBUS wird also genau so unseriös wie Sono. 5qm PV ergeben 1KWp. Damit erzielt man auf einem perfekt nach Süden ausgerichtetem Dach mit perfekter Dachneigung ca. 1000 kWh im Jahr. Durch die 0 Grad Dachneigung beim XBUS sind nur noch 870 kWh im Jahr drin. Und weil ein Auto anders als ein optimales Hausdach regelmäßig von Häusern, Bäumen, LKWs usw. verschattet wird, sind 600-750 kWh im Jahr realistisch. Also im Durchschnitt 2 kWh am Tag.
Der XBUS mag leicht sein und sehr schmal und schnell fahren kann er auch nicht, aber 5 kWh Verbrauch auf 100 km (damit rechnet der CEO) erscheinen völlig unrealistisch. Wenn es gut läuft, sind im Schnitt vielleicht 20km mit selbst generiertem PV-Strom drin. „Kleiner“ Unterschied zu „200km Reichweite“ durch die PV-Panel auf dem dach.
Gerry meint
Xbus erzählt seit Jahren irgendwelche Phantasiedaten zu Produktionsbeginn und Reichweite/Verbrauch etc.
In der Realität sind sie bis jetzt nicht angekommen.
Stattdessen haben sie Artega (insolvent) übernommen, das macht das Ganze noch einmal unseriöser als es eh schon ist.
Leser meint
Das Konzept von dem x-Bus gefällt mir immer besser und wird immer interessanter. Hört sich wie das Konzept eines grundhaft nachhaltigen und energieeffizienten Autos an (durch tauschbare Akkus und Solardach). Energieschonend auch weil bei 100 km/h einfach Schluss ist mit Geschwindigkeitsrausch und Energieverballern, trotzdem kommt man auch mit 100 km/h irgendwann am Zielort an ;). Auch nicht zu groß, aber trotzdem praktisch genug für Alltagstransporte, weil eben die Grundfläche mit dem Transporteraufbau gut ausgenutzt wird. Daumen hoch und weiter so!
Lewellyn meint
Die euphemistischen Werte stören mich auch. 200km Reichweite aus 15kWh mit einer rollenden Schrankwand. Bei konstant 25km/h vielleicht.
10kWh aus 5qm PV und das auch noch horizontal verlegt an einem Tag, das ist eher Wunschdenken.
Aber grundsätzlich finde ich das Konzept schon sehr schön. Die meisten Nutzer würden vermutlich tatsächlich übers Jahr nur sehr wenig nachladen müssen.
MacGyver meint
Solar gehört aufs Dach. Gut das XBUS das verstanden hat. Eigentlich hat es mittlerweile auch fast jeder verstanden. Lightyear, Ioniq 5, Mercedes Vision EQXX, Aptera, Toyota – alle haben es verstanden.
Nur Sono packt das Auto rundum mit Solar ein. Das ist nicht nur sehr ineffizient sondern auch eine Verschwendung wertvoller Ressourcen.
Tommi meint
Auf das Hausdach. Oder Carport. Das Auto steht ab und zu im Schatten. Das ist eine Verschwendung wertvoller Ressourcen, Solarmodule da zu montieren, wo nur manchmal die Sonne hin kommt.
MacGyver meint
Was ich sagen will – wenn überhaupt, dann macht es nur oben Sinn. Am meisten natürlich auf dem Hausdach.
Tom 1 meint
Und davon bist Du voll überzeugt,Schade….und jeder hat zu Hause PV auf dem Dach in alle Himmelsrichtungen.
Franz Mueller meint
Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass PV Fahrzeug Hersteller unrealistische Verbräuche und unrealistische PV Erträge zu noch viel mehr unrealistischen Reichweiten verrechnen? Am Ende kommen alle auf 40km tägliche Reichweite, obwohl jede Überschlagsrechnung auf durchschnittlich 3 km Reichweite über PV ergibt.
Egal ob Sono, XBus oder Lightyear, diese falsche Darstellung schadet doch nur. Jeder Kunde wäre unglücklich (wäre, da kaum ein Kunde jemals in einen diesen drei Fahrzeuge sitzen wird. Serienproduktion mehr als unrealistisch)
Quallest meint
Beim Lightyear sind 40 km denke ich schon realistisch. 800 Wp ergeben an einem schönen Tag 4-4,5 kWh. Verbrauch 10 kWh auf 100 km => 40-45 km Reichweite.
MAik Müller meint
@Quallest wenn man diesen WENIGEN schönen Tagen nicht im Urlaub ist oder mit Rad fährt :) Im Schnitt wird das Auto besonders bei Schlechtem Wetter genutzt :)
Tom 1 meint
Frage mich wo Du die Daten her hast,ist immer wieder überraschend.