Hyundai hat Ende 2020 die ersten sieben Exemplare des Wasserstoff-Lkws Xcient Fuel Cell an Kunden in der Schweiz übergeben. Bis 2025 sollen 1600 Einheiten in das Land kommen. Ab diesem Jahr kommen auch erste Exemplare in Deutschland zum Einsatz.
Der Xcient Fuel Cell ist der weltweit erste in Serie gebaute elektrische Schwerlast-Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-System für mehr Reichweite. Der Start in der Schweiz markierte den offiziellen Eintritt von Hyundai in den europäischen Nutzfahrzeugmarkt. Anfang August gab Hyundai den Export des Xcient nach Deutschland bekannt. Sieben hiesige Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Produktion und Handel werden 27 Exemplare des Wasserstoff-Lkws in den Flottenbetrieb nehmen. Dabei werden sie vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
„Wir freuen uns, dass wir mit unserem schweren Brennstoffzellen-Elektro-Lkw Xcient Fuel Cell nun auch offiziell in den deutschen Nutzfahrzeugmarkt einsteigen. Hyundai Motor, als anerkannter Marktführer im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie, wird diese Gelegenheit nutzen, um unser Geschäft auf den europäischen Markt auszudehnen, indem wir Deutschlands Bemühungen, seine klimaneutralen Ziele zu erreichen, erfolgreich unterstützen“, so ein Hyundai-Sprecher.
Hyundai Hydrogen Mobility, ein Joint Venture zwischen der Hyundai Motor Company und dem Schweizer Unternehmen H2 Energy, hat zudem die Hyundai Hydrogen Mobility Germany GmbH (HHMG) gegründet. Damit will man den Einstieg in den Markt für wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge in Deutschland vorantreiben. HHMG wird den lokalen Marktvertrieb, Wasserstofftankstellen und Kundenservice sowie spezielle Fahrzeugpartnerschaften übernehmen.
Der Xcient Fuel Cell ist mit einem 180-kW-Wasserstoff-Brennstoffzellensystem mit zwei 90-kW-Brennstoffzellenstacks ausgestattet. Der Elektromotor für den Vortrieb leistet 350 kW (476 PS) und erzeugt ein maximales Drehmoment von 2237 Nm. Sieben große Wasserstofftanks bieten eine kombinierte Speicherkapazität von rund 31 Kilogramm. Im Zusammenspiel mit einem Satz von drei Batterien beträgt die Reichweite laut Hyundai 400 Kilometer. Die Betankung eines vollen Wasserstofftanks dauere je nach Umgebungstemperatur etwa 8 bis 20 Minuten.
henry86 meint
Ich verstehe immer nicht, was alle von diesen Wasserstoff Fahrzeugen schwärmen. 31 kg Wasserstoff reichen höchstens für 360 km. (Mit voller Batterie dann wohl 400 km) Volvos Elektrotruck kommt fast auf die gleiche Reichweite.
Klar, wird der ein oder andere jetzt sagen, dafür kann man das Ding aber viel schneller betanken/aufladen.
Klar! Im optimalen Fall dauert es mit einem tank acht Minuten. Bei sieben Tanks sind das aber bereits 57 min (!).
Allerdings haben die meisten Wasserstofftankstellen das Problem, dass man nach einer Betankung erstmal einige Minuten braucht, bis der Druck in der Tankstelle wieder aufgebaut ist – deswegen müssten man ab dem zweiten Tankvorgang eher mit 20 bis 30 min rechnen.
Gehen wir vom optimistischen Fall aus – 20 min – dann sind das bereits 2 h und acht Minuten (der erste Tankvorgang könnte ja noch in acht Minuten absolviert werden, vorausgesetzt, vorher hat keine getankt).
Und jetzt Mal rein praktisch – wenn man das so lösen will, muss der Fahrer auch auch immer am Auto sein, um regelmäßig umzustöpseln. Sobald er Mal nicht dran denkt, kann sich das betanken lange hinziehen …
Ja, der Elektro LKW von Volvo braucht auch zwei Stunden an einer 300 kW Säule. Aber da kann der Fahrer zwei Stunden sonst was machen und muss nicht aufpassen, dass er immer rechtzeitig wechselt.
Und dann noch die Preise für Wasserstoff …
Und dann – 300 kW Säulen haben inzwischen eine doch Recht große Verbreitung.
Wasserstofftankstellen dagegen …
Echt, hier gibt’s nicht einen Vorteil im Vergleich zum Elektro LKW, aber Zug Nachteile.
Das ganze ist ne Totgeburt.
Ostivaldo meint
@Henry: naja, ein wenig Recherche hätte deinem threat ziemlich gut getan.
Bei sieben Tanks dauert es 57 min und er muss dauernd umstöpslen –> selten so gelacht.
Wo hast Du denn diesen Unfug her?
Eine Betankung von rund 30 kg dauert zwischen 6-8 min.!
Thomas meint
Zumal das perspektivisch ja auch eine Frage der Technik ist. Falls H2 im LKW-Verkehr wirklich sinnvoll sein sollte (wogegen vieles aktuell spricht), dann wird man halt LKW-H2-Tanksäulen bauen die die gewünschte Menge in der gewünschten Tankzeit bereitstellen können. Deswegen ist das Argument, eine Säule müsste erst einmal Druck aufbauen auch für PKW nicht wirklich stichhaltig ist.
henry86 meint
Steht am Ende des Artikels.
Dann hat der Artikel hier schlicht falsches behauptet:
>>Die Betankung eines vollen Wasserstofftanks dauere je nach Umgebungstemperatur etwa 8 bis 20 Minuten.<<
Ralf Franz meint
Sie vergessen nur, das unsere ganze Strom-Infrastruktur gar nicht dafür ausgelegt ist!!! Ein Proffessor hat letztes Jahr schon errechnet, das wenn auch nur die Hälfte aller Pkw-Besitzer sich ein E-Auto kauft und diese alle Nachts laden ( was ja logisch ist, da man ja tagsüber seinen Wagen braucht für Wege zur Arbeit, Einkaufen etc) bricht unser gesamtes Stromnetz zusammen!!! Was meinen Sie denn, was passiert, wenn jetzt noch zig E-Lkw’s hinzu kommen, die ja wie sie selber schreiben mit den super Schnell-Lader Stationen ( 50-300kw/h) geladen werden müssen???
Tom Weber meint
Lieber Herr Franz, vielleicht sollten Sie sich vor dem Posten einmal informieren. Am Anfang der E-Mobilität wurden die Autos beim anstöpseln an die Wallbox geladen. Schließlich gab es ja nicht so viele.
Mittlerweile werden die Ladevorgänge per Software gesteuert. D.h., in Tiefgaragen mit mehreren E-Autos wird nach und nach geladen. Auch unter Berücksichtigung ob vielleicht noch eine Wasch- oder Spülmaschine im Haus läuft. Alles entwickelt sich weiter.
Evelyn schwandt meint
JA, wir haben ja auch Strom im Überfluss. Der wird bald genauso teuer wie 1 Liter Benzin. Wo soll denn der ganze Strom herkommen?
McGybrush meint
Ob ich mein Wasserstoff Auto Umgangssprachlich „Gefährlich“ nennen würde weiss ich auch nicht.
Xcident = accident.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Scheinbar doch, denn du kommst ja von selbst drauf oder ließt es auch noch, obwohl es nicht da steht. Da steht „cient“. ;)
eBiker meint
excient – Latein – In Bewegung setzen
Kasch meint
Jedenfalls wärs sinnvoll ein gut sichtbares Warnfähnchen verpflichtend vorzuschreiben. Wenn der erste H2-Tank, unter mindestens 700 bar Druck, hoch geht und die Kettenreaktion einleitet, wär ich schon gerne einige km vom Ort des Spektakels entfernt.
Jakob Sperling meint
Die Xcient in Europa haben nur 350-Bar-Tanks, aber für Leute, die vor allem Neuen eine grosse, undefinierbare Angst haben, macht das wohl keinen Unterschied.
Die Verwendung von den in PKW üblichen 700-Bar-Tanks wird dann übrigens die einfache Lösung sein, die Reichweite noch einmal beträchtlich zu erhöhen. Bei den Modellen in Kalifornien ist das schon so.
Kasch meint
Neu ? Seit knapp 30 Jahren wird an Brennstoffzellen rumgebastelt.
Name ist Egal meint
@Kasch
Da passiert dann genau gar nichts. Außer einer Druckexplosion. Aber das müsste an mit so einem Tank schon einiges anstellen, damit dieser Kaputt geht. Da kannst du mit Gewehren drauf schießen und die lachen nur.
PS: Bei LKW sind nur 350Bar im Tank.