Jaguar Land Rover und Wolfspeed haben eine strategische Partnerschaft für die Belieferung mit Siliziumkarbid-Halbleitern bekanntgegeben. Die Technologie sei bedeutsam für die nächste Generation der Elektrofahrzeuge von Jaguar und Land Rover und werde die Effizienz des Antriebs sowie die Reichweite erhöhen, teilte der britische Autokonzern mit.
Im Programm von Jaguar und Land Rover findet sich neben Plug-in-Hybriden bisher nur ein Elektroauto bei Jaguar, die Marke soll jedoch in wenigen Jahren komplett elektrisch sein. Auch Land Rover steht vor einer E-Auto-Zukunft, setzt aber noch länger auch auf Verbrenner. Im Rahmen der Neuausrichtung wandele sich Jaguar Land Rover zu einem Unternehmen, das die Elektrifizierung in den Vordergrund stellt und sich auf den Weg macht, bis 2039 in seiner Lieferkette, seinen Produkten, Services und im gesamten Geschäft CO2-frei zu sein, so die Briten.
Die Siliziumkarbid-Technologie von Wolfspeed soll vor allem im Wechselrichter von Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, der den Energiefluss von der Batterie zu den E-Motoren steuert. Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid bieten Vorteile gegenüber konventionellen Halbleitern, da sie Strom effizienter verarbeiten. Die damit optimierte Batteriesteuerung verbessert laut Jaguar Land Rover die Reichweite von E-Fahrzeugen und ermögliche schnelleres Laden. 2024 sollen die ersten Range-Rover-Modelle mit dieser Technologie erhältlich sein, Jaguar im Jahr darauf nachziehen.
Die nun verkündete Partnerschaft mit Wolfspeed baut auf der bestehenden Kooperation mit dem Jaguar TCS Racing Team auf. In der Elektroauto-Rennserie Formula E kommt die Siliziumkarbid-Technologie bereits zum Einsatz, um für mehr Effizienz und höhere Leistung auf der Rennstrecke zu sorgen.
„Indem wir diese Verbindung nun im Rahmen unserer Reimagine-Strategie zu einer strategischen Partnerschaft entwickeln, können wir die fortschrittliche Siliziumkarbid-Technologie von Wolfspeed in unseren Elektrofahrzeugen der nächsten Generation einsetzen, was es uns ermöglicht, unseren Kunden mehr Reichweite, mehr Leistung und Fähigkeiten zu bieten“, so Konzernchef Thierry Bollore.
alupo meint
Wow, was für eine Nachricht.
Ich war schon bei meinem Prius 3 von 2009 entäuscht, dass er nich Siliziumhalbleiter für die Leistungsschalttransistoren verbaut hatte. Und auch bei meinem Facelift Model S aus Ende 2016 waren es die üblichen Si-Transistoren, :-(. Zum Glück verbaut Tesla seit Model 3 (2017) nur noch SiC Leistungshalbleiter.
Eine Neuigkeit wäre gewesen, wenn sie angekündigt hätten, dass sie heute auf GaS Halbleiter umgestiegen wären. Aber in 2022 auf SiC, das ist nur für komplett uninformierte Stammtischler etwas Neues. Alle zumindest etwas besser Informierten können über diese SiC-Innovation nur müde lachen.
Ein Tip: einfach still auf SiC umstellen und vor allem schweigen. Es ergibt sich automatisch ein höherer Wirkungsgrad und somit ein geringerer Stromverbrauch. Mit dieser Zahl kann man dann an die Öffentlichkeit gehen. Übrigens, nicht Hyundai stellt das verbrauchsärmste „normale 5-Sitzer“ Auto her, sondern der amerikanische Neuling. Aber sie verwenden auch SiC, sehr gut.
Immerhin, mit Röhren arbeiten sie nicht mehr. Auch ein Fortschritt….
MAik Müller meint
Guten Morgen.
Die Siliziumkarbit Leistungselektronik gibt es schon lange bei Tesla in der Serie :) :)
Heinz Staller meint
Nicht nur bei Tesla, sondern der Großteil der Autohersteller nutzt diese Technik. Es geht in dem Artikel aber über Jaguar und den US Hersteller Wolfspeed, der besonders leistungsfähige Silicium Carbid Halbleiter produziert.
alupo meint
Ein Großteil?
Eher noch nicht…
Envision meint
Wüsste auch keinen ausser Tesla der die schon verkauft, Bosch hat Großserienproduktion erst Anfang des Jahres gestartet, VW’s aktuelle ID oder BMW, Porsche/Mercedes dürften alle aktuell noch konventionell rumfahren, haben da aber somit auch noch Luft zur Verbesserung.
Wobei ein i4 edrive40 mit höheren Gewicht schlechterer Aero schon die Effizienz des TM3 erreicht – laut Bloch’s Supertest der AMS, aber wohl eher wegen dem FSM Motor.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Envision: Nur weil man keinen kennt, heißt es nicht, dass es niemanden gibt. Aber da wir alle wissen, dass Tesla bis zur kleinsten Schraube alles selbst herstellt, sind sie bisher die einzigen und es gibt auch keinen Zulieferer der an andere Hersteller verkauft.
Aus dem Web von 2018 bei elektronik net: „Bis 2018 haben bereits mehr als zwanzig Automobilhersteller SiC-Schottky-Dioden oder SiC-MOSFETs für On-Board-Ladegeräte im Einsatz, was zu einer jährlichen Wachstumsrate von 44 % bis 2023 führen wird.« Yole erwartet auch, dass einige Pioniere mit einer jährlichen Wachstumsrate von 108 % für die Jahre 2017 bis 2023 Siliziumkarbid im Hauptwechselrichter einsetzen werden, da fast alle Automobilhersteller entsprechende Projekte gestartet haben – insbesondere chinesische Anbieter.“
Heinz Staller meint
Danke Only. Es erstaunt mich immer wieder, wie uninformiert doch viele hier sind. Insbesondere alupo, der seine Kommentare eins zu eins aus dem Tesla Werbeprospekt zu entnehmen scheint.
MAik Müller meint
@Heinz Staller SICHER?
Von welchen Herstellern und Modellen sprechen Sie ganz genau?
Tesla-Fan meint
7 Jahre Vorsprung beim Marktführer! – wird ja gerne angezweifelt, aber da sieht man es.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wenn man Jaguar als Maßstab nimmt, stimmt das.