Kleinere Elektroautos werden auf absehbare Zeit teurer sein als Autos mit Verbrennungsmotoren, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Joachim Post im Gespräch mit Auto Motor und Sport. Ursache dafür sei vor allem die Batterie.
„Kostenparität zwischen Verbrenner und Elektro wird es hier so schnell nicht geben. Die Größe der Batterie ist ein kritischer Punkt. Schließlich muss nicht nur der Preis, sondern auch die Produktsubstanz stimmen“, so Post. BMW werde zwar ein Angebot machen, das einem Verbrenner-Kunden den Umstieg auf die Elektromobilität leicht macht. „Klar ist aber auch, dass es sich dabei nicht um Auto mit einer Reichweite von 800 Kilometern zum Preis eines 116 handeln kann. Das ist weder technisch noch betriebswirtschaftlich möglich.“
Der BMW 116 ist das Einstiegsmodell der Marke und kostet hierzulande ab 33.600 Euro. Das erschwinglichste Elektroauto des bayerischen Premiumherstellers ist eine entsprechende Version des kompakten SUV X1, die ab 48.800 Euro angeboten wird. Der iX1 (Artikelbild) wird nach aktuellem Stand künftig weiter das kleinste E-Auto der Münchner sein. Unklar ist, ob und wann mit der 2025 gestarteten reinen Elektroauto-Plattform „Neue Klasse“ auch kleine BMW-Stromer zu niedrigeren Preisen angeboten werden sollen.
Es gibt derzeit eher wenig attraktive elektrische Kleinwagen. Zu den beliebtesten Modellen gehören der Preisbrecher Spring der Renault-Tochter Dacia für 16.900 Euro und der ab 28.000 Euro kostende Renault 5. Auch der Stellantis-Konzern bedient das Segment, mit dem mindestens 19.900 Euro kostenden Citroën ë-C3 und dem T03 für 18.900 Euro des chinesischen Partners Leapmotor. Bei diesen und ähnlichen anderen Modellen handelt es sich vor allem um Stadtautos, da – wie von BMWs Entwicklungsvorstand angesprochen – zu diesen Preisen nur kleinere Batterien und damit eher wenig Reichweite geboten werden können.
Das Geschäft mit Kleinwagen wird generell für die Autohersteller uninteressanter, weil ihre Gewinnmargen im Vergleich zu größeren Fahrzeugen sehr gering sind. Und die Entwicklungs- und Produktionskosten steigen durch strengere Sicherheits-, Abgas- und Elektronikvorgaben stark. Gleichzeitig bevorzugen viele Kunden höherpreisige Fahrzeuge wie SUVs oder Crossover, mit denen sich mehr verdienen lässt.
Die EU-Kommission will mit einer neuen Fahrzeugklasse ein breiteres Angebot von erschwinglichen kleinen Elektroautos ermöglichen. Das neue Segment soll sich grob an Japans populären „Kei-Car“-Modellen orientieren. Dazu wurden im Dezember erste Details als Teil des umfangreichen neuen „Automobilpakets“ bekannt gegeben, mit dem das „Verbrenner-Aus“ in der EU verschoben wird.

MK meint
BMW sagt dass ein günstiges Elektroauto Einschränkungen bei der Reichweite mit sich bringt. VW dagegen sagt dass es für teure Kleinwagen keinen Markt gibt. Das widerspricht sich nicht, sondern ergänzt sich vielmehr.
brainDotExe meint
Er hat vollkommen Recht. 800 km Reichweite in der Klasse und Preis vom 116 ist auf absehbare Zeit illusorisch.
KBDCALLS meint
Irgendwie widerspricht sich das doch diametral
„VW will keine Verbrenner-Kleinwagen mehr bauen“
Und gibt als Grund Kostengründe an. Da Verbrenner aus den unterschiedlichsten Gründen immer teurer werden. Einer davon: Abgase.
cupra meint
Sehe ich ähnlich. BMW reimt sich ja eh schon immer ein paar Dinge zusammen die so gar nicht realistisch sind….siehe auch Wasserstoff-Auto das rentabel ist und DIE Lösung für all unsere Probleme ist ;)