Teslas kommendes Volumen-Elektroauto Model 3 soll Ende 2017 in Produktion gehen. Wer bereits vor der offiziellen Weltpremiere „blind“ ein Model 3 reserviert hat, hat gute Chancen, seinen neuen Stromer bereits im nächsten Jahr in Empfang zu nehmen. Europäische Käufer müssen sich allerdings wohl bis 2018 gedulden, da erst Kunden in den USA bedient werden sollen. Seit der Enthüllung Ende März sind laut Unternehmensangaben bereits fast 400.000 Vorbestellungen für das Model 3 eingegangen – zur großen Überraschung von Tesla-Chef Elon Musk.
Im Rahmen eines Besuchs im europäischen Elektroauto-Paradies Norwegen erklärte Musk kürzlich, dass er im Vorfeld keinesfalls mit einem derart hohen Interesse an dem Model 3 gerechnet habe. Bereits drei Tage nach der offiziellen Enthüllung hatten 276.000 Kaufwillige 1000 Euro/Dollar an Tesla als Anzahlung überwiesen, um ihre Bestellung möglichst weit vorne zu platzieren. Und das, obwohl auch das Model 3 mit einem Grundpreis von 35.000 Dollar vor Steuern – deutsche Preise stehen noch nicht fest – kein Schnäppchen im Vergleich mit Benziner- oder Diesel-Fahrzeugen ist.
„100.000 wäre eine beindruckende Zahl gewesen. Jetzt, mit etwa 400.000 Reservierungen, ist die Zahl kaum zu fassen. Ich kann es kaum erwarten, es nach Norwegen zu bringen. Das Model 3 hat den Rest der Branche wohl endlich aufgeweckt. Als der Roadster auf den Markt kam, schien es niemanden zu interessieren“, sagte Musk im Anschluss an ein Gespräch mit Norwegens Verkehrsminister Ketil Solvik-Olsen.
Der Tesla Roadster war das erste Elektroauto des 2003 gegründeten Herstellers und kam 2006 auf den Markt. Aktuell haben die Kalifornier mit der Limousine Model S sowie dem SUV Model X zwei Premium-Elektroautos mit jeweils über 400 Kilometern Reichweite im Angebot. Mit mindestens 300 Elektro-Kilometern (nach US-Norm EPA) will Tesla mit dem Model 3 ab 2017 auch den Massenmarkt erschließen.
IGOR meint
@Tesla-Fan:
Für deine Behauptunge Strompreis würde langfristig gegen Null gehen, gibst es nicht die geringsten Anzeichen.
Ebenso falsch ist deine Behauptung zu Stromverbrauch in einer Raffinerie bei der Herstellung von 1 Liter Benzin. Dazu hier mal die Daten der Raffinerie in Heide in Norddeutschland.Die Raffinerie braucht etwa 250.000.000 kwh Strom im Jahr. Der Benzinanteil am Gesamtoutput der Raffinerie beträgt dort 16% also 560.000t = 750.000.000l Benzin. 16% vom Stromverbrauch entsprechen 40.000.000 kwh. Pro Liter Benzin werden also „nur“ 0,05kwh verbraucht! Dieser Strom stammt im Fall Heide sogar größtenteils aus Windkraft!
Dein 3. Punkt ist ziemlich realitätsfern . Weshalb sollte ein Besiter eines Elektroautos seinen teueren AKKU zu Netzstabilisierung zur Verügung stelle,n wenn der dadurch schneller verschliest. Ebenso unsinnig ist das Gerede den Akku nachts nur zu laden wenn Windstrom zur Verfügung steht, wie sollten die Besitzer denn dann am nächsten morgen zur Arbeit fahren nach einer Nacht mit wenig Wind .
mdo meint
Zitat:
Und das, obwohl auch das Model 3 mit einem Grundpreis von 35.000 Dollar vor Steuern – deutsche Preise stehen noch nicht fest – kein Schnäppchen im Vergleich mit Benziner- oder Diesel-Fahrzeugen ist.
Das ist der wichtigste Satz. Leider…
35.000 Dollar + 19% Mehrwertsteuer = 41.650 Dollar
Da ja immer etwas aufgerundet wird (Siehe Model S in Deutschland), werden es wohl sicher 43.000 Euro (eher sogar mehr…) werden. Für das Grundmodell, ohne alles!!!
Und zwar wohl erst Mitte-Ende 2018… (für normale Menschen in Deutschland)
Wenn man sich diese Zahlen mal nüchtern ansieht, dann ist von der Revolution nichts mehr übrig. Tesla bleibt schlicht und ergreifend ein absoluter Premium-Hersteller. Von einem Auto für die Masse kann leider nicht die Rede sein. :(
Aber immerhin: Die anderen sind aufgewacht! Das kann man Tesla zu Gute halten.
mdo meint
Ach, hab ja sogar noch den Wechselkurs vergessen…
41.650 Dollar * 1,14 = 47.481 Euro
Also landen wir wohl bei 48.000 – 49.000 Euro. Ne 5 vorne würde mich auch nicht wundern…
Walter meint
Omg…kopfschüttel ?
mdo meint
lol
Sorry xD
Hab natürlich den Wechselkurs falsch herum gerechnet. :D
Kam mir auch etwas krass vor…
Klar:
41.650 Dollar * 0,88 = 36.652 Euro
Also eher 37.000 – 38.000 Euro. ;)
Immer noch stolz, aber garnicht mehr so krass wie angenommen.
Rems meint
Aufgepasst Rechenfehler,
41.650 USD / 1,14 = 36.552,72 EUR
.. und gleich sieht es besser aus (;-)
Hunter meint
Der Zusammenhang Tesla und aufgewacht ergibt sich mir nicht. Die anderen hersteller haben diese Technik anscheinend schon länger in der Schubladen sonst könnten sie nicht momentan mit Ankündigungen den markt überschwemmen.
Ich glaube hier ist eher ein Zusammenhang mit der 2020 bevorstehenden Obergrenze des Schadstoffausstoßes zu sehen.
Fipsi meint
Sehe ich auch so! Schon komisch, dass alle etwas für das Jahr 2020 ankündigen. Mit Telsa scheint es wenig zu tun zu haben.
mdo meint
Naja… Seit der Model 3 Präsentation und den enormen Vorbestellungen bewegt sich etwas auf dem Markt.
Die Hersteller überschlagen sich plötzlich mit Ankündigungen.
Ich sehe hier schon einen gewissen Druck der von dem „angekündigten“ (ist ja noch kein einziges Model 3 verkauft…) Erfolg des Model 3 ausgeht.
Ich denke nicht, dass das nur mit politischen Reizen und Grenzen zu tun hat. Die Automobilindustrie hat sich noch nie vor „Obergrenzen“ ängstigen müssen. Und das werden sie auch in Zukunft nicht. Zur Not wird die Frist verlängert wenn es halt eng wird. Too big to fail! Gerade in EU (sprich Deutschland…).
Aber bis 2017 vermutlich über 500.000 vorbestellte Model 3… Das sind Argumente die die verstehen.
Vermutlich ist es aber ein Mix allem… Die Welt ist selten Schwarz und Weiß…
Fipsi meint
Ich glaube erst daran, dass die Autoindustrie „aufgewacht“ ist, wenn sie eine brauchbare Ladeinfrastruktur, ähnlich wie Tesla (oder mit Tesla zusammen), aufbaut. Einzelne Modelle, die man unterwegs nicht wirklich schnell und zuverlässig aufladen kann sind nicht ernst zu nehmen. Es fehlt das Komplettpaket aus Fahrzeug und Infrastruktur, das bisweilen nur Tesla bietet.
mdo meint
Tesla hat hier ein absolutes Alleinstellungsmerkmal! Alle anderen verlassen sich auf private (und vom Staat geförderte) Ladeinfrastruktur.
Ich denke das wird sich niemals ändern. Wirklich niemals.
Köhler meint
Warum sollte man sich mit dem Thema Elektromobilität beschäftigen – Ganz einfach weil langfristig elektrisch fahren einfach billiger ist. Momentan muss man eher die Situation betrachten wo und im welchen Bereichen man ein Elektrofahrzeug einsetzen kann. Aber wenn die Reichweite innerhalb eines Ladezyklus ausreicht und man am nächsten Tag wieder ein geladenes Fahrzeug hat ist alles super. Man denke mal nach dieses dumme Preis rauf Preis runter Spiel an den Tankstellen alles vorbei. Kostensicherheit weil man Nachtstrom bezieht oder eigenen Solarstrom nutzt.
Disturbed meint
Nachtstrom ist bei steigender Stromerzahl keine „Kostensicherheit“ mehr.
Tesla-Fan meint
Unsinn!
Der eigentliche Strompreis wird langfristig gegen Null gehen. Einzig Verteilungs-/Netzkosten werden anfallen.
1.)
Wenn man heute ALLE Autos in Deutschland „digital“ auf Elektro umstellen würde, würde der Stromverbrauch in Deutschland lediglich um ca. 10% hochgehen.
Langfristig wahrscheinlich sogar eher runter, weil man den Strom der Raffinerien einspart (Herstellung 1l Benzin benötigt etwa 1- 1,5 kWh Strom)
Zahlen für Deutschland, wer wieviel Strom verbraucht, kann man in statistischen Jahrbüchern nachlesen und dann hochrechnen.
2.)
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe (kleine) Firmen, die Heimspeicher intelligent vernetzen und ab ca. 1MWh Gesamtkapazität Netzstabilisierung als Dienstleistung anbieten – also Solarstrom tagsüber rein bzw. Wind, wenns halt windet und nachts in die E-Autos rein – oder noch besser – langfristig – die Akkus der Autos sind Bestandteil des Grids/ der Netzstabilisierung. (Der Akku ist ferngesteuert morgens genau so voll, dass ich mein Tagesprogramm schaffe, und nicht stumpfsinnig jeden morgen voll auf Anschlag)
Solche Netzstabiliator-Akkus finanzieren sich durch das fremdgesteuerte Rein-Raus selbst. So könnte man mit dem Elektroauto nebenher noch ein paar Cent dazuverdienen.
Man muss natürlich ein bisschen Phantasie haben, um so eine Vision zu entwickeln.
Wer hätte vor 100 Jahren gedacht, als die „Verrückten“ sich einen Propeller auf den Rücken schnallten und Flugversuche machten, dass es innerhalb kurzer Zeit ein weltumspannendes Flugnetz gibt, was inzwischen so billig ist, das nahezu jeder Hans Wurst übers Wochenende nach New York reisen kann um ein paar billige Jeans einzukaufen…
Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe – so ist das.