Der große Erfolg seines Ende 2017 in Produktion gehenden Model 3 hat auch Elektroautobauer Tesla Motors überrascht. Für den kompakten Stromer kamen bereits wenige Wochen nach der Weltpremiere fast 400.000 Vorbestellungen mit einer Anzahlung von 1000 Euro/Dollar zusammen. Vergangene Woche haben die Kalifornier daher erklärt, den Hochlauf der Produktion aufgrund der großen Nachfrage vorzuverlegen. Firmenchef Elon Musk verkündete zudem, dass viele Vorbesteller ihren neuen Tesla bereits im nächsten Jahr in Empfang nehmen könnten.
2015 lieferte Tesla insgesamt 50.580 Elektrofahrzeuge aus, in diesem Jahr sollen erstmals bis zu 90.000 Einheiten der Elektro-Limousine Model S und des SUV-Stromers Model X gebaut werden. Mit Hilfe des dritten Großserien-Elektroautos Model 3 sollen 2018 bereits 500.000 Teslas produziert werden. Zwei Jahre später könnte dann die Millionen-Marke geknackt werden, kündigte der US-Hersteller kürzlich im Rahmen der Vorstellung seiner aktuellen Quartalszahlen an.
Über Twitter versprach Tesla-Chef Elon Musk anschließend, den Hochlauf der Produktion so schnell wie möglich realisieren zu wollen – wer sein Model 3 noch 2018 fahren wolle, sollte jedoch möglichst schnell bestellen. Wer den neuen Tesla bereits vor der Enthüllung ungesehen geordert hat, kann laut Musk aber noch 2017 mit der Lieferung des 35.000-Dollar-Elektroautos mit mindestens 300 Kilometer Reichweite rechnen.
Tesla is increasing the production ramp as fast as possible, but I’d recommend ordering a Model 3 soon if you want 2018 delivery
— Elon Musk (@elonmusk) May 5, 2016
@LifeOfRockstar I think so
— Elon Musk (@elonmusk) May 7, 2016
Auf Nachfragen, ob auch einige Vorbesteller aus Europa schon im nächsten Jahr Model-3-Fahrer sein werden, hat Musk bisher nicht reagiert. Da bereits vorab angekündigt wurde, dass zuerst Käufer in Nordamerika bedient werden sollen, dürften hierzulande vor 2018 alledings kaum Model 3 ausgeliefert werden. Vorher muss Tesla ohnehin noch seine diversen Qualitäts- und Produktionsprobleme in den Griff bekommen.
Leonardtronic meint
Sobald die Käufer merken dass es gute E-Autos gibt, kauft kaum jemand die ollen stinkenden Gurken. Dann ist der ganze Zauber der Premiumhersteller auf einmal weg. Alle fangen quasi gleich an. Davor haben die grossen Hersteller und Zulieferer eine Riesenangst. Die Batterien kommen von den gleichen Herstellern und technisch gibt es kaum ein Ansatzpunkt werbewirksam zu behaupten dass ein münchner Autobauer den besseren Motorlauf hat als die anderen. Bei der E-Technik sind kaum noch grosse Unterschiede zu erwarten. Voller Motorsound oder ruhige Achtzylinder Kraftentfaltung sind dann Geschichte.
Darum sträubt sich die Autoindustrie vor der neuen simplen Technik.
Dr.M meint
Dann dürfen wir ja mal gespannt sein, ob das mit „noch 2017“ auch für „blinde“ Vorbestellungen aus Europa gilt.
Jedenfalls drücke ich Tesla die Daumen, dass das alles so hinhaut und auch die Qualität schon der ersten Auslieferungen beim Model 3 wirklich stimmt – nicht wie beim Model X :-(
Dann darf sich die deutsche Autoindustrie nämlich wirklich warm werden anziehen….
SteveMcFlame meint
Es liegt doch auf der Hand, warum sich die Hersteller in Europa beim E-Mobil zurückhalten. Die Fahrzeuge benötigen einen geringeren Wartungsumfang. Geld wird heute in erster Linie mit der Wartung verdient. Und je wartungsärmer ein Fahrzeug ist, umso mehr muss der Profit beim Verkauf erzielt werden. Schon mal darüber nachgedacht, warum man die Akkus hierzulande nicht kaufen kann sondern leasen muss?
Es sind aber nicht nur die Hersteller, die hier bremsen. In erster Linie ist es unsere Politik, die halbherzig und selbstsüchtig handelt.
Warum könnte das Anforderungsprofil beim Regierungsfuhrpark nicht auf E-Fahrzeuge mit einer Reichweite von min. 300km angepasst werden.
Ganz schnell würden die deutschen Hersteller entsprechende Fahrzeuge zur Verfügung stellen.
Traurig das Ganze.
Köhler meint
Ich stehe hinter Tesla. Schon allein weil die deutschen Hersteller uns verdummbeuteln.
Elektrisch Fahren ist zu teuer, rechnet sich nicht, die Batterien seinen zu teuer in der Herstellung, Elektro Autos dürfen nur mit Strom aus biologisch hergestellten Sonnenstrom fahren. Batterien haben keine Lebensdauer, dann werden als Beweis irgendwelche Exotische superteueren Sportwagen designstudien vorgestellt oder irgendwelche Popelautos die man als Benziner auch nicht gekauft hätte. Und immer heißt es – es muss noch entwickelt werden. Was muss den da entwickelt werden? Es fallen doch mehr Agregate weg als hinzu kommen. 1. keine Abgasanlage die einen geregelten Kat mit Elektronik benötigt. 2 Kein Ölwechsel, 3. Keine Zündkerzen. 4. Keine Kupplung oder Automatikgetriebe. 5. Keinen Antriebstrang bei Hecktrieblern. (Kardanwelle) 6. Keinen Steuerriemen – Keine Lichtmaschiene – keinen Riemen. Geringerer Bremsenverschleiss durch die Rekuperation. (Stromrückgewinnung im Schub). Keine Abgase, Kein Lärm, Sind das nicht eindeutige KO Kriterien gegen die Museumsautos. Einzig was jetzt nur noch eine Frage der Zeit ist – die Batteriekapazität, und die Batteriekosten die jedes jahr günstiger werden. Achso Strom habe ich noch vergessen. Strom wird immer billiger nur bei uns nicht – in Norwegen kostet die KW/Stunde nur 5 cent. Jetzt denkt mal nach warum das wohl so ist.