Teslas kommender Elektro-Lkw wurde zuletzt immer öfter bei Testfahrten auf öffentlichen Straßen in den USA gefilmt. Vor kurzem machte der Lasten-Stromer bei einem frühen Kunden, dem Biergiganten Anheuser-Busch, halt. Tesla-Enthusiasten haben dies dazu genutzt, einen ersten Blick auf die Antriebstechnik des E-Lkw zu erhaschen.
Die vier Elektromotoren der hinteren Achsen stammen laut Firmenchef Elon Musk von Teslas neuem Massenmarkt-Stromer Model 3. Das soll für Synergien und damit möglichst niedrige Kosten sowie eine schnelle Markteinführung sorgen. Die Leistung des Model-3-Motors liegt bei 202 kW (275 PS), der Tesla Truck dürfte damit 808 kW (1099 PS) auf die Straße bringen.
Für sein erstes Nutzfahrzeug hat Tesla eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern in Aussicht gestellt. Trotz vergleichsweise kostspieliger Batterie-Technik sollen sich die Lastwagen bereits nach wenigen Jahren amortisieren und günstiger als Verbrenner-Fahrzeuge betreiben lassen. Spekulationen, dass Tesla die versprochene Leistung nicht liefern kann, entgegnete Elon Musk kürzlich: „Ich bin zuversichtlich, die bei der Präsentation für den Semi angekündigten technischen Daten zum selben Preis zu übertreffen.“
Starkstrompilot meint
Wenn das Ding so kommt und funktioniert wie Musk es verspricht, wird das ein noch größerer Knall als alle Roadster und Model S/X zusammen.
Denn dann geht es nicht mehr um das Spielzeug privilegierter, bonziger Einkommenskreise, ab welchen Einkommen die auch immer losgehen, diesmal geht’s um’s Geld, um Rentabilität und Return-of-Invest. Da hört der Spaß auf.
Der elektrische Antrieb wird durch seinen hohen Wirkungsgrad, seiner relativ einfachen Technik und seiner trotzdem hohen Zuverlässigkeit, kostentechnisch alles andere einfach wegfegen.
Ich bin gespannt.
Fritz! meint
Ich habe bei der Präsentation des Semis mehrfach den Gedanken gehabt, daß das Ding größer ist als das Model S/X/3 zusammen, aus genau den von Ihnen genannten Gründen. Da könnte hintenrum über die Kostenschiene auf einmal eine Revolution kommen, die die etablierten PKW-Hersteller (die ja oft auch LKW bauen) überhaupt nicht auf dem Schirm haben.
Selbst der größte Diesel- und Daimler-LKW-Fan wird spätestens dann, wenn die gesamte Konkurrenz mit dem Tesla-Semi billiger als er fährt, beim nächsten Wechsel eben nicht mehr zu Daimler gehen, da er es sich nicht mehr leisten kann. Und keiner betreibt eine Spedition als Hobby…
Und die LKW-Fahrer, die nach kurzer Zeit von der neuen E-Technik begeistert sein werden, werden beim nächsten PKW-Kauf ziemlich sicher nicht mehr zum Diesel/Benziner greifen und es allen ihren Bekannten erzählen, daß das E-Auto besser & billiger ist.
Der Roadster II ist cool für die Show und die Hochglanzbroschüren und Vergleichstests, der Semi ist der echte Markenbotschafter für die E-Mobilität.
Walter meint
Zu „Selbst der größte Diesel- und Daimler-LKW-Fan wird spätestens dann, wenn die gesamte Konkurrenz mit dem Tesla-Semi billiger als er fährt, beim nächsten Wechsel eben nicht mehr zu Daimler gehen, da er es sich nicht mehr leisten kann. “
Soweit ich mitbekommen habe, fahren die ersten Elektro-LKW von Daimler bereits (E-Actros als Test, Fuso in Serie). Renalut/Volvo hat den Verkauf von E-Trucks für 2019 angekündigt, MAN hat auch schon E-LKW. Sicher, alles bisher im Verteilerverkehr. Der Technologietransfer zum Fernverkehrs-LKW ist aber sicher kein so großes Kunststück. Sicher kommt jetzt das Argument Preis & Reichweite, das sei Tesla alles besser. Ich glaube aber, zum jetzigen Zeitpunkt diese beiden Punkte zu bewerten ist einfach zu früh.
In die TCO-Betrachtung fällt für Speditionen neben den reinen Anschaffungs- und Betriebskosten eben auch Ausfallzeiten. Damit meine ich jetzt nicht die Pannen, sondern Reparaturen an den Fahrzeugen durch Rangierrempler etc. Wenn der Spediteur genauso lange auf Ersatzteile warten muss, wie mein Chef auf den neuen Stoßfänger bei seinem Model S, dann wird sich Tesla im Truckmarkt nur schwer behaupten können…
Tripel-T meint
@Starkstrompilot
Mit allem einverstanden, ausser mit der Bemerkung:
„Spielzeug privilegierter, bonziger Einkommenskreise“ das suggeriert einen völlig falschen Eindruck von Teslafahrern.
Wenn man je einmal an einem Treffen von Teslafahreren teilgenommen hat (hast du das?), merkt man sehr schnell, dass das kein Schicki-Micki Trüppchen ist, das da zusammen kommt. Der Grossteil der Fahrer sind geerdete Leute mit einem ausgeprägten Umweltbewusstsein und grossem Interesse an der Technik. Es gibt Personen, die sich den Tesla richtig gehend erspart haben. Die Bandbreite an Personen ist sehr gross. So unterschiedlich die meisten sind, so gibt es doch das verbindende Element „die Liebe“ zu TESLA und deren Technik und Innovationskraft.
Auch ich bin Teslafahrer und fühle mich weit weg von irgendwelchen „Bonzengefühlen“………
Jörg meint
Es gab bereits von der Präsentation des Semi ein sehr ausführliches, privates youtube-Video über die Technik „im Keller“.
Mir scheint, seit dem hat sich nichts geändert. Einige Kabeleinführungen in Steckverbindungen sind immer noch grauenhaft und der Verbrauch an Klebeband und Kabelbindern ist noch immer recht hoch.
Ich hoffe, hier wird sich für die späteren Anwender und deren Werkstätten noch einiges verändern.
Simon Maier meint
Kabelbinder findet man auch in einer S-Klasse, und das mit dem Klebeband ist der Tatsache geschuldet, dass das immer noch ein Prototyp ist und kein Serienfahrzeug.
Jörg meint
@simon
Ja, das glaube ich auch.
Ich vermute sogar, es ist exakt der Semi, der auf der Präsentation gezeigt (und veryoutubt) wurde.
Ich dachte, die hätten schonmal Zeit zur Nacharbeit gehabt. Einige Kabel-Steckerübergänge sind grenzwertig!
Michael S. meint
Warum sollte man sich den Aufwand bei einem Prototypen machen, diesen in einen Serienzustand zu überführen? Das macht auch kein anderer Hersteller. So lange es zur Erprobung genügt, ist alles gut. Für die Serie wird man dann natürlich einen optimierten Kabelbaum verbauen. Aber diesen gibt es derzeit einfach noch nicht.
Simon Maier meint
Vermutlich (man kann es nicht genau sagen) gibt es momentan nur die 2 Semis, der silberne mit der Schlafkabine und der schwarze mit der niedrigeren, kurzen Kabine. Zumindest hat in der Öffentlichkeit bisher niemand einen andersfarbigen oder anders gebauten Semi gesehen als die 2.
Fritz! meint
Sie könnten aber auch 4 schwarze und 9 silberne haben. Nummernschilder sind umschraubbar…
:-)
Tripel-T meint
Wegen den Kabelbindern und den Klebebändern mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Wenn eine Firma mehrere Raketen in die Umlaufbahn schiessen kann und diese dann wieder auf der Erde landen lassen kann, dann wir die Partnerfirma in der Autoindustrie auch die Kabeliunder und die Klebebänder in den Griff bekommen……. :-)
Zudem , wenn ich nicht falsch informiert bin, haben diese bemängelten Verbindungen bereits mehrere Tausend Testkilometer (Trip zu Anheuser?) hinter sich und gehalten.
Wilfried Plohmann meint
Genau so ist es????????????????
Peter W. meint
Bei unseren LKW der bekannten Marken mögen die Kabelbäume etwas ordentlicher aussehen, aber Kabelbrüche mit entsprechenden Ausfällen sind leider trotzdem nicht selten. Wenn man bedenkt, welche Kosten alleine für die ständigen Ausfälle und Störungen der Abgasreinigung anfallen, kann man nur hoffen, dass man diese Rappelstinkerkisten bald nicht mehr braucht.