Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer haben sich Anfang Dezember mit Vertretern der Energiewirtschaft, der kommunalen Unternehmen und der Automobilindustrie zu einem Spitzengespräch zur Elektroauto-Ladeinfrastruktur getroffen. Die Teilnehmer bekräftigten dabei, dass eine zielgerichtete Zusammenarbeit für die erfolgreiche Verbreitung der E-Mobilität nötig ist.
Wichtige Schritte seien die Schaffung eines einheitlichen, nutzerfreundlichen Bezahlsystems, das auch grenzüberschreitendes Laden in der EU ermöglicht. Es brauche zudem einheitliche technische Standards, die das Ladeerlebnis, aber auch die Netzintegration verbessern, heißt es in einer Mitteilung von Wirtschafts- und Verkehrsministerium. „Gemeinsam mit der Energiewirtschaft, den kommunalen Unternehmen, der Automobilwirtschaft und anderen Stakeholdern wollen wir der Elektromobilität in Deutschland zum Durchbruch verhelfen“, sagte Altmaier.
Das Wirtschaftsministerium entwickele derzeit einen Vorschlag für ein nutzerfreundliches und europaweit einsetzbares Bezahlsystem für das spontane Laden an öffentlichen Ladesäulen. Zugleich spiele die Energiewirtschaft „eine ganz wichtige Rolle“ dabei, Netzprobleme zu vermeiden, wenn viele Elektroautos gleichzeitig laden. Um dies zu ermöglichen, werde das BMWi einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. „Wir wollen einen wettbewerblichen und vorausschauenden Aufbau von Ladesäulen und setzen dabei insbesondere auf die Energiewirtschaft“, so Altmaier.
„Fast 500.000 E-Fahrzeuge Ende Oktober, 35.000 öffentliche Ladepunkte und mehr als 85.000 beantragte private Ladepunkte nach nur einer Woche – diese Zahlen zeigen: Jetzt geht es richtig los!“, sagte Verkehrsminister Scheuer. „Diesen Schwung, diese Begeisterung der Verbraucher“ müsse man mitnehmen und weiter vorantreiben. Daher werde das Verkehrsministerium in den kommenden Jahren über vier Milliarden Euro in die Ladeinfrastruktur an Autobahnen, beim Arbeitgeber, beim Einkaufen und zu Hause in der eigenen Garage investieren.
„Kurz: Laden für alle, immer und überall“, unterstrich Scheuer. „Und damit das funktioniert und die Ladesäulen schnell aufgebaut werden, brauchen wir die Energiewirtschaft als einen der ganz wichtigen Player. Wir brauchen ein schnelles unkompliziertes Verlegen von Netzanschlüssen. Wir brauchen verlässliche und unkomplizierte Ladevorgänge mit einer Zahlungsmöglichkeit für alle Ladesäulen. Und wir brauchen einheitliche Standards, wie etwa beim Plug & Charge. Daran arbeiten wir gemeinsam.“
Autoverband VDA sieht Politik in der Pflicht
Der Autoverband VDA sieht bei der Ladeinfrastruktur in Deutschland vor allem die Politik in der Pflicht. „Wir brauchen Ladepunkte auf den Parkplätzen von Supermärkten und allen Shoppingmalls, an Flughäfen, Bahnhöfen, in Parkhäusern sowie bei den Unternehmen“, forderte Verbandspräsidentin Müller. Der Schlüssel für den raschen Ausbau liege in den Kommunen. Jeder Landrat und jeder Bürgermeister sollte nun einen eigenen Ladenetz-Ausbauplan erarbeiten. In welchen Regionen die Ladeinfrastruktur noch mangelhaft ist, zeigt der VDA künftig in seinem quartalsweise aktualisierten „Ladenetz-Ranking“.
Um das Ziel der Bundesregierung von einer Million öffentlichen Ladepunkten bis 2030 zu erreichen, sind laut dem VDA künftig rund 2000 neue öffentliche Ladepunkte pro Woche nötig. Aktuell würden aber nur rund 200 neue Ladepunkte im öffentlichen Bereich installiert. Die von der Autoindustrie in einem ersten Schritt versprochenen mindestens 15.000 Ladepunkte an ihren Liegenschaften, Betriebsstätten und Handelsbetrieben werden dem VDA zufolge schon Ende 2020 und damit zwei Jahre früher realisiert. Konkrete Pläne für einen koordinierten Aufbau weiterer Strom-Tankstellen hat die Branche derzeit nicht.
sigi meint
Wie wärs mit Steckdosen an jedem Bahnparkplatz??
sind eh alle staatlich subventioniert für das staatliche „Mobilitätsunternehmen“
Duesendaniel meint
Eine einheitliche Zahlmethode ist mir gar nicht so wichtig, hauptsache der Zugang ist einfach und sicher gewährleistet. Der Königsweg ist für mich natürlich Plug & Charge, also einfach nur einstecken. Da wir aber an fast jeder Säule mehrere Anbieter haben, frage ich mich, wie das gehen soll. Perfekt wäre natürlich, wenn im Display die aktuellen Preise aller Anbieter zu sehen wären und man sich den günstigsten einfach auswählen kann – wie im Supermarkt. Aber das wird wohl immer ein feuchter Traum bleiben, solange unsere Energieriesen dort mitmischen und mit Andy Scheuer oder einem anderen CSU-Büttel an der Spitze.
alupo meint
Ein einheitliches Bezahlsystem?
Sehr schön, dass da endlich einer auf diese Idee kommt.
Ich habe seit dem Kauf meines BEVs Ende 2016 bereits europaweit ein gut ausgebautes, zuverlässiges (bisher zu 100,00%) Ladenetz. Darüberhinaus habe ich auch einen festgelegten kWh-Preis für das gesamte Autoleben (wäre also übertragbar bei Privatverkauf) zu 0,00 €/kWh.
Irgendwann kaufe ich mir aber doch mal für 299 € einen Adapter auf CCS2 damit ich auch die neuen V3 SuC verwenden kann. Aber das hat, auch coronabedingt, noch Zeit.
Jeru meint
Ich fasse zusammen:
Eine gute Idee aber mein Model S, mit dem ich als einer der sehr wenigen umsonst laden kann, kann das schon.
Kauft Tesla Aktien, denn ich will mehr Rendite!
EV1 meint
Wenn Altmaier und Scheuer zusammen arbeiten , muss es leider schief gehen.
Da trifft Blockadehaltung und Inkompetenz aufeinander. Schade, sehr schade!
Duesendaniel meint
Leider wahr.
Jörg2 meint
Ich kenne nur ein Gespann, welches (schauspielernd und privat) gut zusammengepasst hat.
Bei Altmaier und Scheuer bin ich mir nicht sicher: sind das nun eher „Dick&Doof“ oder die Herren Hardy und Laurel?
;-))
Tom meint
„Das Wirtschaftsministerium entwickele derzeit einen Vorschlag für ein nutzerfreundliches und europaweit einsetzbares Bezahlsystem für das spontane Laden an öffentlichen Ladesäulen“
Ich kenne da ein System mit dem Name EC- oder Kreditkarte. Bin ich jetzt Entwickler Im Wirtschaftsministerium???
Tesla-Z meint
Du bist überqualifiziert.
In solchen Ministerien muss man auch mal ganz andere Wege denken, nicht schon Funktionierendes benutzen. Vielleicht wollen sie ja auch Wirecard wieder pushen, um Verluste rückgängig zu machen.
Wer weiß.
Thrawn meint
Die arbeiten auf den Behörden wahrscheinlich noch mit Lochkarten. Was wissen die über Kontaktloses Bezahlen?
bensch meint
Bitte Andi, halt dich da raus, bevor du noch irgendwas kaputt machst.
Thrawn meint
Herr Scheuer soll schon mal die Verträge unterschreiben. Da gibt es sicher Firmen in München oder wenigstens in Bayern, die ihn bei dieser Herausforderung unterstützen werden. Ich bin mir sicher, dass das am Ende alles glatt durch die Instanzen geht.
Jürgen W. meint
„Jeder Bürgermeister und jeder Landrat soll einen eigenen Ladenetz-Ausbauplan erarbeiten“.
Dann muss dafür aber eine klare Rechtsgrundlage geschaffen werden, mit exakten Vorgaben, welche Standards in welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt erfüllt sein müssen. Da die meisten Kommunen in Deutschland zahlungsunfähig sind, sprich pleite, werden sich die Kommunalpolitiker ohne Finanzierungsgrundlage, sprich Zuwendungen, wohl eher nicht um das Thema kümmern. Meiner Meinung nach ist es ein völliger Irrweg die Verantwortung einmal mehr auf die unterste Ebene abzudrücken. Da macht es sich die Bundesregierung wieder verdammt einfach. Wie sieht denn die Schul- und Sportanlageninfrastruktur in Deutschland aus??? In den reichen Bundesländern ist alles im Topzustand und in den ärmeren herrscht Sanierungsstau wohin man schaut. Eine Katastrophe. Will man da mit der Ladeinfrastruktur zum gleichen Ergebnis kommen???
150kW meint
„werden sich die Kommunalpolitiker ohne Finanzierungsgrundlage, sprich Zuwendungen, wohl eher nicht um das Thema kümmern“
Ladesäulen werden doch schon gefördert.
Jörg2 meint
Als Kommunalpolitiker ist die Anschubfinanzierung zwar nett, aber ohne Absicherung der laufenden Kosten kann das eine Kommune nicht anfassen. Das werden „Laurel & Hardy“ nicht wissen. Dazu sind sie zu viel mit dem „Großen und Ganzen“ beschäftigt.
hu.ms meint
Wer keine eigene garage/stellplatz mit stromanschluss hat ist ganz einfach benachteiligt – und das noch einige jahre.
Insofern gibt es auch beim BEV-laden für mich eine zweiklassengesellschaft, die meist auch von den finanziellen möglichkeiten abhängt.
Thrawn meint
Sicher sind da wieder Teile der Bevölkerung benachteiligt.
Gibt es irgendeinen Lebensbereich, bei dem das nicht der Fall ist? Wenn man danach gehen würde, dürfte man nie was neues machen. Irgendwelche Leute erreicht man immer nicht.
Skodafahrer meint
Das ist die halbe Sache!
Was zusätzlich gebraucht wird ist ein bezahlbares System zur Ladung von Elektroautos ohne Karten und Mobiltelefone. Bei Tesla funktioniert es schon, was gebraucht würde sind Schnelllader am Autobahnparkplatz mit automatischer Identifikation wie bei Tesla.
Mit >400kW Ladeleistung bei knapp 1000V ohne Abfahren von der Autobahn.
Heute heutige Batterien können diese noch nicht Leistung aufnehmen.
Man würde Zeit gegenüber dem Tanken an der Autobahnraststätte gewinnen.
Und man würde Minuten gegenüber den neuen Tesla V3 Superchargern sparen weil man nicht von der Autobahn muß.
Dann wären die Elektroautos voll beruflich einsetzbar.
Duesendaniel meint
Plug&Charge nennt sich das, da ist im Artikel ja auch die Rede von. Was natürlich nicht heißt, dass es mit diesen beiden Industriemarionettenn auch umgesetzt wird.
MacGyver meint
Na da bist Du aber auch früh drauf gekommen. ???? Die Zweiklassengesellschaft ist tägliche Realität. Lukrative Förderung erhält man an sich nur dann, wenn es einem wirtschaftlich eh schon gut geht.
Klaus Schürmann meint
Wenn sich jetzt sogar das WIRTSCHAFTMISTERIUM in die ENTWICKLUNG einschaltet, dann kann es ja nur noch Jahre dauern, bis man so wie seit Jahren bereits bei einem Unternehmer möglich, auch an DEUTSCHEN LADESÄULEN UNKOMPLIZIERT WIRD LADEN KÖNNEN…..
150kW meint
„wie seit Jahren bereits bei einem Unternehmer möglich“
Die bieten aber kein spontanes laden an. Also in dieser Frage irrelevant.
Jörg2 meint
@150kW
Doch, jeder aus dem zugelassenen Personenkreis (eher „Autokreis“) kann da sowas von spontan laden.
150kW meint
Der Sinn von Ad hoc laden ist das man vorher nicht zugelassen oder registriert werden muss.
Jörg2 meint
@150kW
Wie geht das bei IONITY? Keinerlei „ich prüfe ob Du zugelassen bist“? Nirgendswo eine „Registrierung“?
Wohl eher nicht.
Ladesäule und Auto prüfen, ob sie miteinander wollen.
Min. bei einem Zahlungsmittel muss eine Registrierung erfolgt sein.
Bei TESLA nicht anders.
150kW meint
Die Kreditkarten-Daten gibst du bei Ionity spontan vor dem Laden ein. Ohne Registrierung.
Bei Tesla wird die Verbindung durch eine vorherige „Registrierung“ hergestellt. Also nicht Ad hoc.
Jörg2 meint
@150kW
Das ist Haarspalterei! ;-))
Deine Kundendaten hast Du bei Deinem Kreditkarteninstitut schon lange vorher hinterlegt.
„Ad-hoc“ wäre: Da ist ein mechanisch passende Steckdose mit Strom drauf und daneben ein Schlitz zum Einwerfen von Münzen.
150kW meint
„Deine Kundendaten hast Du bei Deinem Kreditkarteninstitut schon lange vorher hinterlegt.“
Ja und bei Ad hoc geht es darum sich nicht noch mal überall anmelden zu müssen.
Das ist doch gerade der Kern. Das Zahlungsmittel nehmen was in der Brieftasche ist und damit überall zu bezahlen. Tesla hat dieses Problem eben nicht gelöst. Ein reines Insel System.
Jörg2 meint
@150kW
Ich finde, TESLA hat das sehr elegant gelöst. Ich muss, außer den „Luftspalt“ zwischen Ladesäule und Auto zu überbrücken (Ladekabel) garnichts vor Ort machen.
Ich kann meine Geldkarten zuhause vergessen haben, brauche keiner Sprache am Display der Säule mächtig sein, kann das nen 8jährigen Piepel machen lassen, Zahlen nicht lesen können und es geht möglicher Weise sogar mit eingegipsten Händen….
Steigerungsfähig nur durch einen Ladekabel-Roboter-Rüssel, der das Schweinchen hinten links selber findet.
Ad-hoc´er geht´s nicht.
150kW meint
Du hast das Konzept von Ad hoc noch immer nicht verstanden.
Jörg2 meint
@150kW
Ich verstehe vielleicht nicht, was mir einige Ladesäulenbetreiber als „ad hoc“ und also irgrnwie „super, einfach rannfahren, einstöpsel und laden (plus einige nebensächliche dinge wie karten, zahlen eintippen etc….“ verkaufen wollen.
„Ad hoc“ im Sinne von „jetzt SOFORT“, also ohne großes Rumgemache, verstehe ich sehr gut. Das hat z.Z. jede meiner Steckdosen im Haus und TESLA bei den SuC. IONITY etc. hat das nicht.
Da hilft auch keine PR-Umdeutung von Begrifflichkeiten.
Was für ein schönes Bild: wenn ich zuhause ad hoc zum Staubsaugen verdammt wurde und mal schnell ad hoc den Stecker vom Staubsauger in die Schuko knallen will…. dann erstmal per App eine feine ad hoc Freischaltung oder meine Kartennummer irgendwo eingeben, damit mir der Stromversorger ad hoc Strom gibt……
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Jörg2: Ich liebe dein Fachwissen, aber auch deine Fähigkeit und extreme Geduld, Dinge auf das Wesentliche zu reduzieren und sie dann sprachlich bestens zu formulieren. Ich freue mich über jeden Beitrag von Ihnen und wünsche ein schönes Wochenende.
Lese die Beschreibung zur Benutzung einer Stromsteckdose nachher meiner Familie vor ;-).
Jörg2 meint
;-))
Immer gern!
Muss ja auch nicht alles bierernst sein. Der Markt regelt das meiste. Da können wir hoch und niedrig springen, wie wir wollen.
Einen dicken Hals bekomme ich aber, wenn totaler Blödsinn behauptet wird und eine ausfransende Argumentation solche Positionen retten soll. Aktuell macht das (so mein Eindruck) nur einer und seine Beiträge scheinen unter „Überwachung“ zu stehen. (@150kW: Dich meine ich nicht.)
150kW meint
„„Ad hoc“ im Sinne von „jetzt SOFORT“, also ohne großes Rumgemache, verstehe ich sehr gut. Das hat z.Z. jede meiner Steckdosen im Haus und TESLA bei den SuC. IONITY etc. hat das nicht.“
Nach deiner Ad hoc Definition hat quasi jede Ladesäule ad hoc. Ladekarte vorhalten, Stecker rein, Läd. Ist doch auch total unkompliziert.
Jörg2 meint
@150kW
Ich hab gleich nochmal nachgesehen.
Nach wie vor läd mein Rasierer ad hoc an der Schuko im Bad, ohne das ich ein Kärtchen davorhalten musste.
Vielleicht ist an meiner Hauselektrik was kaputt? Kurzzeitig konnten ja Fremdfahrzeuge auch an der TESLA-Ladesäule (V3) durch bloses anstöpseln Saft ziehen.
150kW meint
Nein, weiterhin hat nur deine Definition von Ad hoc einen Schaden.
„Kurzzeitig konnten ja Fremdfahrzeuge auch an der TESLA-Ladesäule (V3) durch bloses anstöpseln Saft ziehen.“
Wie auch viele andere Säulen die auf kostenlos geschaltet sind.
Jörg2 meint
@150kW
Ja, das ist der Kern. Wir verstehen unterschiedliches unter „Ad-hoc“.
Mein Verständnis ist, bezogen auf Strom ziehen und Steckdose und Stecker sind schon da: Herstellen der Stecker-Steckdosen-Verbindung (vulgo: einstöpseln) und fertsch.
Im Bereich der Ladesäuleninfrastruktur versteht man da mehr drunter und auch gern etwas teureres.
Wenn ich mal diesen blöden Begriff des „Ladeerlebnisses“ hernehmen darf: Ich will da sowenig wie möglich „erleben“. Kein „Dein Zahlungsmittel nehm ich nicht“, kein „Bitte die Reihenfolge zwischen Stecker entnehmen, Tasten drücken, Einstöpseln etc. beachten“ und schon garnicht „Sch….! Geldbörse mit Kreditkarten vergessen.“
Ich möchte vom Navi sicher zu einer funktionierenden Säule (im Idealfall frei) geführt werden und außer „Stecker in´s Schweinchen“ will ich da nichts machen. Nicht bei Sonne (auf einem Display) und auch nicht bei Regen (auf mein schütter Haupt). Andere können da gern anderes „erleben“ wollen.
Insofern würde ich für Deine „Ladensäulen Ad hoc“-Definition eher einen Begriff wie „Gastzugang“ (vs. registrierter Kunde) passender finden. Die PR will aber irgendwie was anderes suggerieren.
Peter W meint
Es ist nicht zu glauben. Da tun unsere beiden Helden im Wirtschafts- und Verkehrsministerium so, als müssten sie das Rad neu erfinden. Geht es noch lächerlicher?
Was hat man sich eigentlich gedacht, als man die CCS-Ladeeinrichtung „erfunden“ hat? Das einzig Wichtige war dabei die Japaner und Amis auszuschließen und einen neuen Standard einzuführen, der die deutsche Autoindustrie schützen sollte. Dass dieses System einmal genutzt wird, und dass man den Strom auch irgendwie bezahlen können muss, daran hat man nicht gedacht. CCS sollte die Leute vom E-Auto abhalten, und nicht zum Kauf animieren. Und jetzt? Jetzt fahren schon hunderttausende mit Strom, so ein Mist! Jetzt muss man doch irgendwie was machen, damit die Autos auch laden und die Fahrer zahlen können.
Wer hätte das gedacht?
150kW meint
„die Japaner und Amis auszuschließen “
Wenn dem so wäre, warum bieten Japaner und Amis Fahrzeuge mit CCS an?
„der die deutsche Autoindustrie schützen sollte.“
Wie das, wenn Alternativen nicht verboten waren?
Jörg2 meint
Ja, man ist richtiger Weise (aus Sicht der Produzenten) den entsprechenden Wirtschafttheorien gefolgt und hat einen (eigentlich zwei konkurierende: Japan vs. USA), sich eventuell etablierenden, fremden Standard ausgehebelt.
Wir müssen nun warten (wie bei den Smartphone-Ladegeräten und Steckern) bis sich die Hersteller nicht mehr über den Stecker definieren müssen. Wenn es also nebensächlich geworden ist, dann wird sich das (mindestens regional) eventuell vereinheitlichen.
In ähnlicher Richtung kann man die Ladesäulenverordnung in D sehen. Ich vermute, wenn die Interessenten freie Hand gehabt hätten, wären solche nicht-öffentlichen Lösungen wie von TESLA verboten worden (und zur Öffnung gezwungen worden). Vielleicht sehen wir hier nochmal gesetzgeberische Initiativen „zum Wohle aller“.
Auch gehen die Diskussionen und Regularien im Bereich des autonomen Fahrens in die Richtung, „eindringende“ fremde Lösungen (Standards) nicht zu groß werden zu lassen. Hier kann die deutsche Autoindustrie z.Z. nur über den Gesetzgeber den Markt gestalten. Mit Produkten klappt das in dem Bereich aktuell nicht. (Mir fehlt hier eigentlich der Aufschrei der Fraktionen „keine Verbote!“ und „technologieoffen“…)
@150kW
„CCS durch Amis und Japaner“: weil der Markt es so fordert.
Wer als letzter kommt, kann schlecht fordern, dass das, was am Markt ist, sich bitte verdrücken soll.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Die von der Autoindustrie in einem ersten Schritt versprochenen mindestens 15.000 Ladepunkte an ihren Liegenschaften, Betriebsstätten und Handelsbetrieben werden dem VDA zufolge schon Ende 2020 und damit zwei Jahre früher realisiert.“
Und wen interessiert das? Genauso gut könnte der VDA darüber berichten, dass die Betriebskantinen pro Tag 300.000 Essen an Mitarbeiter ausgeben.
Lademöglichkeiten für Kunden? Hallo, wo kämen wir dahin, wenn wir in unserer heilen Welt auch noch Kunden berücksichtigen würden; die doch stören eh nur.
150kW meint
Wer an der Arbeit läd, entlastet auch die öffentlichen Säulen.
Und an den Standorten gibt es durchaus Säulen die auch öffentlich sind. Bei den Standorten die ich kenne, sind das derzeit auch die größere Anzahl als die im Werk direkt.
Thrawn meint
Bei einem Autohändler in der Nähe steht eine Ladesäule mit 2 x 22KW AC auf dessen „Liegenschaft“, gelistet als Charge-IT Säulen. Neu ausgewiesenes Industriegebiet, Sommer 2020 eröffnet.
Üblicherweise sind die Stellplätze daneben mit den firmeneigenen Fahrzeugen blockiert, obwohl die großzügige Flache um das Autohaus zur Hälfte leer ist. Ausserhalb der Geschäftszeiten ist das Tor zu.
Klare Botschaft: hier lädt niemand, ausser wir selbst.
Pointe: Der Händler vertritt Dodge, Jeep und Suzuki. Die haben nicht mal E-Autos im Programm.
Soviel zum Thema Ausbau auf den Liegenschaften der Betriebsstätten.
Jörg2 meint
Das kenne ich von VW-Händlern in meinem Umfeld auch.
Innerhalb der Geschäftszeit zugeparkt. Außerhalb der Geschäftszeit hinter dem verschlossenen Tor.
Herbs meint
„ Das Wirtschaftsministerium entwickele derzeit einen Vorschlag für ein nutzerfreundliches und europaweit einsetzbares Bezahlsystem für das spontane Laden an öffentlichen Ladesäulen. “
Puh, das ist solches Neuland, das dürfte Jahre dauern… ein Bezahlsystem das auch noch europaweit einsetzbar ist? ????????
Im Supermarkt habe ich neulich Leute gesehen, die ein Stück Plastik an ein piepsendes Gerät gehalten haben. Wenn man mit so etwas doch nur bezahlen könnte und dann europaweit….
Hans Meier meint
Es sind bis zu 7 Layers die davon profitieren wollen. Hier geht es nicht um das Bezahlsystem für sich (das war schon vor 2014 so), sondern welche Firmen an die Futtertöpfe dürfen. Es geht nie um den Kunden, sondern immer um die Profiteure&Nutzniesser&Parasiten im System. Ich kann mir gut vorstellen das DE für EU einfach im Background die DE Bank durchdrücken will.
oswaldo meint
— Im Supermarkt habe ich neulich Leute gesehen, die ein Stück Plastik an ein piepsendes Gerät gehalten haben. Wenn man mit so etwas doch nur bezahlen könnte und dann europaweit…. —-
Habe ich neulich an der Ladesäule auch gemacht ,allerdings mußte ich mehrere Plastikstücke nacheinander ausprobieren bis es piep machte
gegenüber stand eine weiß/rote Ladesäule wo jemand sein EV einfach nur anstöpselte und es begann ganz ohne Plastikkarte zu laden !
Das war wohl Magie !!!
150kW meint
„gegenüber stand eine weiß/rote Ladesäule wo jemand sein EV einfach nur anstöpselte und es begann ganz ohne Plastikkarte zu laden !“
Das war aber kein spontanes laden.
TwizyundZoefahrer meint
@150kw, ich war schon ewig nicht mehr an einer Verbrenner Tankstelle, was kostet den bei spontanem Tanken der Liter? 3 €? Wäre doch gerechtfertigt, finden Sie nicht? Einfach so an eine Tankstelle fahren, wo kommen wir den dahin, das muss doch ordentlich bezahlt werden.
Für den ganze Blödsinn gibt es nur eine Lösung, verstaatlichung der Energieversorgung und der Ladeinfrastruktur.
hghildeb meint
ich pfeife auf spontan, wenn es dafür überall zuverlässig und einfach funktioniert, mit einem immer einheitlichen Medium. Egal welches das am Ende sein mag.
150kW meint
@TwizyundZoefahrer
Einer der Haupt-Kritikpunkte ist das man nicht einfach zur Säule fahren kann um zu laden, sondern vorher wissen muss ob man mit Karte/Account xy dort laden kann. Ein einheitliches und vor allem europaweites System würde dem Abhilfe schaffen.
Die Preise sind ein ganz anders Thema.
hofi meint
@Oswald
Wenn das mit Magie funktioniert, hättest du dein EV doch einfach an den rot/weissen Säulen anstöpseln können. Warum machst du dies dann nicht?
150kW meint
„Im Supermarkt habe ich neulich Leute gesehen, die ein Stück Plastik an ein piepsendes Gerät gehalten haben. Wenn man mit so etwas doch nur bezahlen könnte und dann europaweit“
Wer sagt dass es nicht auf eine solche Lösung hinausläuft?
Herbs meint
Ich hoffe es ja!
Reiter meint
Münzeinwurf wäre ja dann auch noch europaweit im Rennen ;-)