Der Daimler-Konzern hat die Tochter Smart im letzten Jahr zur reinen Elektroauto-Marke gemacht. 2022 steht der nächste große Wandel an: Smart wird ab dann in einem Joint Venture von Daimler und dem chinesischen Geely-Konzern vorangetrieben. Produktion und Entwicklung erfolgen zukünftig in der Volksrepublik, lediglich das Design bleibt in Deutschland angesiedelt. Nun gibt es mögliche neue Details zum ersten Modell aus China.
Markenchef Daniel Lescow hatte Ende 2020 bekannt gegeben, dass der nächste Smart ein SUV wird. Diese Fahrzeugart sei aufgrund ihrer höheren Sitzposition sowie mehr Praktikabilität, Platz und Sicherheit sehr beliebt. Deshalb baue nun auch Smart ein solches Fahrzeug. Auto Motor und Sport will nun erfahren haben, dass das erste China-Modell im September auf der IAA in München Premiere feiern könnte – vorausgesetzt, die Messe findet trotz Corona-Pandemie statt.
Bereits bekannt ist, dass Geelys 2020 vorgestellte Stromer-Plattform SEA die Basis für den neuen Smart stellen wird. Das kommende SUV heißt intern „HX11“, ist ein Fünfsitzer und wird mit rund vier Meter Länge das bisher größte Modell der Marke, so Auto Motor und Sport. Angetrieben von einem Heckmotor soll das E-SUV um die 184 kW (250 PS) und rund 500 Kilometer Reichweite gemäß der hierzulande auslaufenden NEFZ-Norm bieten. Dazu werde im Boden der Fahrzeugplattform eine Lithium-Ionen-Batterie mit etwas weniger als 70 kWh Kapazität verbaut – bislang fahren die E-Smarts mit 17,6-kWh-Akkupaket knapp 160 Kilometer pro Ladung.
Mehr technische Informationen zu dem neuen Smart hat die Autozeitschrift nicht in Erfahrung gebracht. Fest steht, dass neue Smart-Modelle auch in Europa vertrieben werden. Zu den weiteren Elektroautos sollen wie bisher auch Kleinstwagen gehören: Anders als vielfach zu lesen gebe es keine Pläne für einen Rückzug aus dem A-Segment, berichtet Auto Motor und Sport unter Berufung auf Unternehmenskreise. Es seien auch wieder Kleinstwagen geplant, heiße es. Der aktuelle Smart EQ Fortwo solle ab 2024 wieder als Zweisitzer aufleben.
Neben dem EQ Fortwo baut Smart derzeit den größeren EQ ForFour. Beide entstehen im Rahmen einer Kooperation mit Renault, die ausläuft. Das im französischen Hambach gelegene Werk für die Produktion des EQ ForTwo hat Daimler 2020 an den neu gegründeten Geländewagen-Hersteller Ineos verkauft, der den EQ ForTwo vorerst weiter im Auftrag fertigen wird. Der ForFour entsteht bei Renault in Slowenien, seine Zukunft ist ungewiss.
Volta meint
Smart ist tot, war bisher nicht richtig ernst gemeint und umgesetzt, nun kommt die Umkehr zur Banalität. Wir bekommen keinen E- Smart mehr, einfach zu inkonsequent und zu teuer, nach dem Outsourcing auch noch ohne Charakter.
Ursmart meint
Man sollte nie den Markenkern verwässern. Ein Smart SUV mit 250 PS?????? ????
Vielleicht gibt’s den ML dann bald als Microcar mit 68 PS?
So ein Chaos.Daimler aus China als Smart SUV mit 250 PS.
Das ist der Kracher des Tages.
Das wäre dann ein EQS.
(EQ Smart)
Volker meint
WOW, was für eine Überschrift. Das ist ja wie e-mobility-Bingo!
– Outsourcing? Check.
– Smart (nominal Kleinstwagen) mit 500km Reichweite? Check.
– Reichweitenangabe nach NEFZ? Check.
– SUV? Check.
Sebastian meint
Nach Nefz hat meine Zoe auch 600 km Reichweite ????
MiguelS NL meint
“ Dazu werde im Boden der Fahrzeugplattform eine Lithium-Ionen-Batterie mit etwas weniger als 70 kW Kapazität verbaut “
@Ecomento : 70 kWh
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
OpaTesla meint
wenn jemand NEFZ in Verbindung mit Neuwagen zur Ansprache bringt, ist schon alles gesagt.
Und von der Smart DNA bleibt exakt NIX übrig.
Einfach ein China Kracher.
Gunnar meint
in China gilt NEFZ, nicht WLTP.
M2P_2023 meint
absolut, wir schreiben schliesslich das Jahr 2021. Und China = NEFZ mag ja sein, aber der Smart wird ja dann auch für Europa produziert, ich denke da will man wohl auch dieses übergewichtige Teil exportieren, da könnte man sich ja doch schon mal Gedanken machen wie die Werte in WLTP aussehen. Halt leider nicht mehr ganz so schön…
eUp Fahrer meint
Sind die Begriffe „Smart“ im Sinne von „clever / intelligent / sinnvoll“ und „SUV“ nicht an sich schon Widersprüche?
Michael meint
Ein 4 m langes SUV? Da bleibt vom alten Smart noch genau … der Name.
Gunnar meint
leider wie bei Mini
Tommi meint
Naja, den Namen könnte man ja auch in „Stupid“ ändern. Wie viele andere schon geschrieben haben, ist dann tatsächlich von der Grundidee nichts mehr übrig.