Smart baut die Modelle ForTwo und ForFour seit 2018 nur noch in der später eingeführten Elektroauto-Version, andere Antriebsarten wird die Marke nicht mehr anbieten. Die Entwicklung und Produktion zieht 2022 nach China um, die Konzernmutter Daimler richtet die Tochter dann in einem Joint Venture mit dem chinesischen Fahrzeughersteller Geely neu aus. Nun gibt es erste Informationen zur Technik.
Markenchef Daniel Lescow hat Ende 2020 im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung bekannt gegeben, dass das erste Smart-Modell aus China ein SUV wird. In einem Beitrag auf dem Online-Karrierenetzwerk LinkedIn äußerte er sich später etwas ausführlicher zu den Plänen. SUV seien wegen ihrer höheren Sitzposition sowie mehr Praktikabilität, Platz und Sicherheit sehr beliebt. Deshalb baue nun auch Smart ein solches Fahrzeug, erklärte der Manager.
Schon vor zehn Jahren war ein SUV bei Smart in Arbeit, der ForMore kam aber nicht über den Prototyp-Stand hinaus. Das 2022 startende neue Modell dieser Bauart werde nicht irgendein SUV, verspricht Lescow. „Es wird ein echtes Smart-SUV, das all das verkörpert, woran wir glauben – progressives Design, Innovation, Hightech und selbstverständlich batterieelektrisches Fahren.“ Das SUV werde sofort als Smart zu erkennen sein, „ultramodern, raffiniert und fortschrittlich im Bereich der Konnektivitätsservices“. Auch im SUV-Segment setze Smart auf ein „außen super kompaktes und innen großes“ Fahrzeug, versichert Lescow. Er sei überzeugt, dass das Smart-SUV rasch zum führenden Modell in seinem Segment wird und die Zukunft des „urbanen, elektrischen Lifestyle“ mitprägt.
Die aktuellen Smarts wurden nachträglich mit Renault-Technik elektrifiziert. Die Technik für die neuen Modelle realisiert Geely – derzeit größter Aktionär von Daimler – in China. Das Design kommt weiter aus Stuttgart, die Daimler-Kernmarke Mercedes-Benz unterstütze zudem bei der Entwicklung, so Lescow. Der Fokus liege weiter auf urbaner Mobilität, sowohl in Europa als auch in China. Das SUV werde auch hierzulande angeboten.
Die neuen Smarts werden laut Lescow auf Geelys 2020 vorgestellter Stromer-Plattform SEA (Sustainable Experience Architecture) basieren. Die Architektur könne für Modelle vom Kleinwagen bis zu Minibussen genutzt werden. Erste Prototypen des SUV habe Smart bereits aufgebaut. Technische Details veröffentliche man zu einem späteren Zeitpunkt. Bisher schaffen die Elektroautos der Marke mit einer Ladung weniger als 160 Kilometer gemäß der auslaufenden NEFZ-Norm. Die SEA mit mehr Platz für die Batterie im Fahrzeugboden dürfte auch bei kompakten Pkw deutlich mehr Kilometer mit einer Ladung ermöglichen.
Wann die bisherigen Modelle von Smart auslaufen, ist unklar. Der ForFour entsteht bei Renault in Slowenien. Das Daimler-Werk für den ForTwo im französischen Hambach wurde kürzlich verkauft, dort sollen aber weiter Smarts vom Band laufen. Gerüchten zufolge könnte der Zweisitzer noch bis 2024 von dem neuen Besitzer der Fabrik gefertitgt werden, Daimler will sich offiziell aber nicht festlegen. Lescow erklärt auf LinkedIn, dass der aktuelle Smart ForTwo weiter angeboten werde. „Gleichzeitig schreiben wir das nächste Kapitel in der Erfolgsgeschichte der Marke.“ Wie lange genau der ForTwo noch in der jetzigen Form zu haben sein wird, und was mit dem ForFour passiert, bleibt abzuwarten.
Guto meint
Smart-SUV, und dazu aus China…. nein danke.
Smart ist tot.
Till meint
Smart ist tot.
Es wird deutschen/europäischen KundInnen nur schwer vermittelbar sein, ein KFZ unter „deutschem“ Premium-Branding zu verkaufen, das aus einem diktatorischem System mit kaum vorhandenen Arbeitnehmerrechten stammt, und das allein zwecks Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf den Heimatmarkt. Der „neue“ smart wird eines der Fahrzeugkonzepte sein, welches trotz mutmaßlich massiver Werbung, aus politischen Gründen scheitert.
Ein „SUV“ ist genau das, was „smart“ nie sein sollte und wollte. Jeglicher Nutzungsvorteil – für all die Smart-FahrerInnen, die sich bewusst dafür entschieden haben – ist dahin. Der „MCC MicroConceptCar“ ,wie der smart ursprünglich hieß, hat klare Vorteile im urbanen Raum. Was passiert, wenn man den smart „aufbläst“ sieht man an den gefloppten vier/fünfsitzigen Varianten.
Top Secret meint
Der wird einen Schuss in den Ofen. Besser wäre gewesen die kommende BYD Technologien Plattform zu nutzen.
BYD wird es allen noch zeigen. BYD ist mein Favorit in Sachen Elektro Busse und Autos. Die Aktie geht schon Explosionartig ab????
Hans Meier meint
Zeigt eben, das die Industrie das produziert, was sie will. Und dann mithilfe von Werbung das Zeug in die Köpfe bringt und am Ende behauptet, es sei der Wunsch des Kunden :) E-Suv werden normalerweise gebaut wenn man Platz für Batterien braucht.
simon meint
Wie viele Chinesen mit modularen Plattformen gibt es eigentlich?
Sonst gibt es ja noch:
VW MEB ab 2020
Hyundai/Kia ab 2021
Porsche/Audi ab 2022/23
Jürgen W. meint
Wann kommt denn endlich mal ein kleines BEV mit halbwegs vernünftiger Reichweite. Und zwar ohne all die lästigen Assistenzsysteme und Konnektivitätsunsinn, den innerorts wirklich kein Mensch braucht. Mir ist es schon zu blöd Bluetooth im Smartphone anzuschalten, wenn ich einkaufen oder zur Arbeit fahre. Da brauch ich auch keinen Spurhalteassi der mich ständig nervt und all den ganzen Käse. Viele älteren Menschen schreckt schon alleine das Display im Auto ab. Was sollen sie auch damit???
caber meint
Fahrassistenten sind für mich eine entscheidende Verbesserung der Sicherheit.
Ich beurteile E-Fahrzeuge zuerst nach Art und Anzahl der Sensoren und nach der Software.
Eugen meint
Viele Assistenzsysteme sind bald vorgeschrieben, da bleibt als Alternative nur ein Fahrzeug mit lediglich Quadzulassung oder ein Fahrzeug mit Kleinserienzulassung.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also, dass ältere Menschen das Display abschreckt, ist ja wohl Quatsch. Meine 80-jährige Schwiegermutter liebt ihr Smartphone mit großem Display und konnte es von Beginn an selbstständig bedienen.
Ich finde es schade, dass aus dem cleveren Smart-Konzept ein Smaaaart-Konzept. Lange und hohe Autos gibt es schon genug, auch bald bei den BEVs. Damit wird dieses Autos eines von vielen.
simon meint
Bluetooth ist bei mir immer an. Es gibt für Rentner genug Autos auf dem Markt, wie den Mazda, VW Golf, eUp! und der neue Lexus BEV. Ich hätte gerne einen kleinen Wagen volgestopft mit Technik und einen großen Bildschirm.
Jörg2 meint
Gerade Rentner mit schwindender Mobilität werden automatisierte Angebote schätzen.
Michael meint
Schwer zu verstehen. Ein beliebtes und oft verkauftes Format wird eingestellt und durch ein 0815 SUV ersetzt. Gleichzeitig ist das weltweit zweit-erfolgreichste Auto im November 2020 ein Wuling Mini EV, der genau das Smart Format besitzt. Vielleicht wird der ja jetzt den Smart ersetzen.
Rrl meint
Der smart war nicht beliebt genug und hat seit Jahren nur Verluste eingefahren
Olli meint
Das Format wird nicht eingestellt. Es startet der Smart SUV der ebenfalls klein ist und dann kommt der Fortwo Nachfolger.