Land Rover hat kürzlich den Start einer ersten Elektroauto-Version des Range Rover für 2024 angekündigt. Die Konzernschwester Jaguar hat bereits einen Voll-Stromer im Angebot, ansonsten aber ebenfalls vor allem klassische Verbrenner und Hybride. Das reicht nicht, um die strengeren Emissionsvorgaben der EU zu erfüllen, daher treten die Briten einem sogenannten CO2-Pool von Elektroautobauer Tesla bei.
Verfehlen Hersteller ihre Emissions-Ziele, drohen ihnen in der EU empfindliche Strafzahlungen. Um diese zu umgehen oder abzumildern, sind CO2-Pools mit anderen Herstellern erlaubt. Dabei werden die Emissionen der Fahrzeuge verschiedener Marken gegeneinander aufgerechnet. Die Ausstöße spritdurstiger Modelle lassen sich also mit den geringeren Emissionen anderer Modelle ausgleichen. Besonders effiziente Fahrzeuge werden bis 2022 höher gewichtet, das macht sich nun auch Jaguar Land Rover zunutze.
Jaguar Land Rover hat sich dem japanischen Hersteller Honda in einem CO2-Pool angeschlossen, der von Tesla gebildet wurde. Der Schritt wurde auf der Website der Europäischen Kommission bestätigt, nachdem Branchenanalysten darüber berichtet hatten. Da Teslas Flotte vollständig elektrisch und damit lokal emissionsfrei ist, wird dieser Schritt Jaguar Land Rover helfen, Geldstrafen für das Verfehlen seiner Ziele zu vermeiden. Die finanziellen Bedingungen des Geschäfts sind nicht bekannt.
Eigentlich hatte Jaguar Land Rover erklärt, dass es davon ausgeht, seine Emissionsziele in diesem Jahr zu erreichen. Die Auswirkungen der weltweiten Halbleiter-Knappheit auf die Produktion und den Absatzmix könnten dies beeinträchtigt haben. Ein Sprecher sagte Autocar, das Unternehmen könne sich vor der bevorstehenden Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen nicht äußern.
Tesla hat neben Honda bereits Fiat Chrysler mit seinem CO2-Pool geholfen. Der mittlerweile mit der französischen PSA-Gruppe zum neuen Konzern Stellantis verschmolzene Autohersteller will künftig aber mit mehr eigenen teil- und vollelektrischen die gesetzlichen Emissionsvorgaben erfüllen. Auch Honda und Jaguar Land Rover treiben E-Mobilitäts-Offensiven voran, gehen dabei jedoch langsamer als Stellantis und andere etablierte Hersteller voran. Sie müssen daher Geld an Tesla für dessen CO2-Guthaben überweisen. Der Elektroauto-Pionier erwirtschaftete durch solche Geschäfte im dritten Quartal 2021 insgesamt 279 Millionen Dollar, im vorherigen Quartal waren es 354 Millionen Dollar. Wer wie viel im Rahmen des CO2-Pools an Tesla gezahlt hat, ist nicht bekannt.
A.K. meint
Das ist ja wieder ordentlich Futter für die Trolle die einem immer weismachen wollen dass Tesla ja nur durch den Zertifikatehandel Gewinne erwirtschaftet. Ich höre sie jetzt schon und die Buchstaben in den Blogs und Postillen diverser bezahlter wie unbezahlter Schreiberlinge werfen schon ihre Schatten auf die Bildschirme…
Andi EE meint
Absicht vom Gesetzgeber war ja, dass man die Unternehmen finanziell unterstützt, die die CO2-Vermeidung durch den alternativen Antrieb vorantreiben. Das war im Fall von
Tesla, ein voller Erfolg. Kein anderes Unternehmen in der Automobilindustrie, vermeidet für die Zukunft so viel CO2 wie Tesla. Das Geld wurde dem richtigen Hersteller in der Startphase zurecht gutgeschrieben und hat geholfen, Tesla schneller wachsen zu lassen. Und ja, auch einen kleinen Teil zum Überleben damals beigetragen.
Du hast recht, die Gegner sehen das ganz anders. Aber jeder Autohersteller hätte genau so verfahren können, denn die Regeln waren für alle gleich. Ungerecht wäre es, wenn so was nur für US-Unternehmen gelten würde und somit VW benachteiligt worden wäre. War ja nicht der Fall, wenn man klimatechnisch nur knapp erfüllt, kann man halt nicht vom Bonus monetär profitieren … so muss es sein.