Ein beliebtes Negativ-Argument gegen Elektroautos ist, dass die Batterie am Ende ihrer Lebensdauer unbrauchbar sei. Dass dem nicht so ist, und die Stromspeicher ein zweites Leben führen können (was ihre Umweltbilanz deutlich verbessert), will das Entsorgungsunternehmen Remondis gemeinsam mit Daimler (über die Tochtergesellschaft Accumotive), The Mobility House und der Getec Gruppe beweisen.
Anfang November beginnt unter dem Motto „Elektromobilität zu Ende gedacht“ der Bau eines 13-MW-Batteriespeichers – die Module dafür bestehen aus gebrauchten Elektroauto-Batterien. Benötigt werden etwa 650 Akkus mit einer Kapazität von jeweils 20 Kilowattstunden. Lünen soll der erste von mehreren geplanten Standorten sein. Der gespeicherte Strom soll zunächst helfen, Schwankungen im Stromnetz sekundenschnell ausgleichen.
Die Unternehmen wollen so die komplette Batterie-Wertschöpfungs- und Verwertungskette abbilden: Von der Elektromobilität, über den Speicherbau hin zum Betrieb und der Vermarktung des Speichers am Energiemarkt bis hin zum Recycling (welches ebenso übrigens sehr viel umweltfreundlicher ist, als Kritiker gerne behaupten).
In der Hamburger HafenCity ist bereits seit September 2014 ein ähnlicher Batteriespeicher in Betrieb. Allerdings ist dessen Leistung mit zwei Megawatt deutlich geringer als bei dem Speicher in Lünen.
Rico meint
Ich frage mich, wo die alten E-Auto Batterien heute herkommen sollen. In Zukunft ist dieses Konzept sicherlich Sinnvoll, aber zur Zeit werden leider noch nicht einmal im Monat so viele E-Autos verkauft, geschweige denn ausgemustert.
Marco meint
Geht es um die Energiemenge, dann wären MWh richtig. MW wäre sonst wieder eine Leistung.
Michael meint
Danke. Genau das wollte ich auch soeben schreiben. Bei Akkus wird ohnehin wild verglichen. kW mit MWh, Wh mit mAh usw. Eine einzige Katastrophe, wie wenig die Leute Ahnung davon haben, obwohl es einfache Mittelstufenphysik ist.
Starkstrompilot meint
Prima Sache. So ’ne ausgediente ModelS-batterie könnte ich mir im Keller auch an die Wand lehnen. Trägt ja kaum auf.