Dass Porsches Elektroauto-Planungen nicht von möglichen Kaufprämien im deutschen und anderen Märkten abhängen, hat der Chef des Zuffenhausener Sportwagenherstellers Oliver Blume kürzlich bereits klargestellt. Beim Aus- und Aufbau einer flächendeckenden Schnell-Ladeinfrastruktur sieht er die Politik jedoch in der Pflicht.
„Man kann nicht fordern, eine Million Elektrofahrzeuge im Land zu haben, ohne einen Beitrag für die Ladeinfrastruktur zu leisten“, so Blume und weiter: „Wir erwarten ein ganz klares Zeichen, wohin die Reise geht.“ Der Fokus müsse auf der Bereitstellung möglichst vieler öffentlicher Ladestationen für Elektroautos liegen. Dies sei die „nachhaltigere Investition“, sagte der Porsche-Chef laut der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Ladestationen seien „ein wesentlicher Erfolgsgarant, damit Elektromobilität nicht nur in Deutschland, sondern weltweit angenommen wird“, so Blume. Er betonte, dass dabei auch die Hersteller ihren Beitrag leisten müssten. Zudem sollten die Raststätten-Betreiber den Ausbau des Ladenetzes mitfinanzieren, da diese durch die längeren Aufenthalte der Fahrer an den Tankstellen mehr Verdienstmöglichkeiten erhalten würden.
Porsche plant bis Ende des Jahrzehnts einen Elektroauto-Sportwagen mit über 600 PS und mindestens 500 Kilometer rein elektrischer Reichweite auf den Markt zu bringen. Das Mission E getaufte Modell soll sich in nur 15 Minuten auf 80 Prozent wiederaufladen lassen. Die dafür notwendigen Schnellladestationen gibt es aber noch nicht in Deutschland.
Ganz allgemein sieht Oliver Blume in der Elektromobilität zwar „klar die Zukunft“, der Durchbruch in den Massenmarkt werde dabei allerdings „nicht von heute auf morgen“ geschehen. Man werde „noch viele Jahre immer den Mix haben zwischen Verbrenner und Elektromobilen“, so der Porsche-Chef.
Ad van der Meer meint
Tesla zeigt doch wie man das macht? Porsche (liess VW) kann das doch aus der Portokasse zahlen… Zögern, zögern, zögern…
sonnenstrom meint
Leider wieder nur ein Ankündigungsartikel von E-Autos ab 2020?!? Natürlich ist es verständlich das man als Sportwagen-Bauer Kaufprämien nicht gutheisst. Mit E-Sportwagen wird man unsere Städteverschmutzung nicht massgeblich reduzieren können und öffentliche Fördergelder wird es vermutlich eher für grossvolumige Alltagsautos geben (wenn überhaupt). MIt dem Festhalten am Verbrenner wird Deutschland zum Schlusslicht des derzeit weltweiten E-Mobilitäts-Wandel.