Bevor BMW über die Submarke i die beiden Stromer i3 und i8 auf den Markt gebracht hat, wurde die Elektrotechnik im Rahmen eines Pilotprojekts unter der Haube mehrerer umgebauter BMW 1er Coupes getestet. Die Elektro-1er schafften es letztendlich aber nicht in die Serie und wurden – zum Bedauern zahlreicher Fans – größtenteils verschrottet. Mit etwas Abstand könnte 2020 das erste reine Elektroauto der Kernmarke BMW in Form eines elektrifizierten 3er Premiere feiern.
Wie bei dem bayerischen Hersteller üblich, wird auch die nächste Generation des 3er wieder einen teilektrischen Plug-in-Hybridantrieb erhalten. Zusätzlich ist jedoch auch eine reine Elektroauto-Version geplant, die es mit Teslas Ende 2017 kommendem Model 3 aufnehmen soll, berichtet AutoExpress. Während das Model 3 mit fast 400.000 Vorbestellungen als bisher vielversprechendster Mittelklasse-Stromer gilt, wurde BMW zuletzt immer öfter vorgeworfen, reine Elektromobilität zu vernachlässigen.
Wie AutoExpress berichtet, wird BMW dem nächsten 3er diverse Technologien der neuesten Generation der Luxuslimousine 7er spendieren, darunter zahlreiche Carbonfaser-Komponenten. Der leichtgewichtige Werkstoff soll dabei helfen, den 3er zum leichtesten Auto seiner Klasse zu machen. Auf diesem Weg könnte auch eine reine Elektro-Version mit großem Akku und entsprechendem Mehrgewicht dem sportlichen Anspruch von BMW gerecht werden.
Das Batteriepaket des mutmaßlichen BMW 3er „eDrive Sport“ soll über eine Kapazität von 90 kWh verfügen. Zum Vergleich: Teslas aktuelles Model S P90D spurtet mit einem solchen Akku von Null auf Hundert in gerade einmal 3,0 Sekunden – und damit auf Supersportwagen-Niveau. Der kleinere 3er könnte mit einer ähnlich großen Batterie neue Spitzenwerte für Serien-Limousinen etablieren. Die Reichweite des E-BMW soll bei fast 500 Elektro-Kilometern liegen. Tesla hat für sein Kompakt-Elektroauto Model 3 mindestens 346 Norm-Kilometer (nach US-Norm EPA) in Aussicht gestellt.
Der Elektro-3er wird es wahrscheinlich nicht vor 2020 in die Serie schaffen, deutlich früher dürfte die Plug-in-Hybridversion mit größerer rein elektrischer Reichweite als bisher bei den Händlern stehen – der aktuelle 330e kommt um die 40 E-Kilometer weit. Wie sich die Grafiker von AutoExpress den neuen 3er vorstellen, ist hier zu sehen.
Stefan meint
Das macht doch keinen Sinn! Warum nicht gleich 120 kWh oder besser 500 kWh? Mit ganz neuen Techniken und Anodenmaterialien vielleicht.
Hallo! Das Ding muss über Nacht zu Hause geladen werden. BMW kann das derzeit mit 3,7 kW – maximal 4,6 kW, also bei 90 kWh in über 20 Stunden. Nur damit ich dann fünfmal im Jahr wirklich 500 km an Stück fahren kann?!
Für den Zweitwagenmarkt reichen 30 bis 60 kWh völlig aus. Schön, wenn die Akkus noch kleiner, leichter, langlebiger und preiswerter werden, habe ich wirklich was davon. Größer müssen sie für mich nicht werden, aber damit lässt sich halt keine Ankündigung verkaufen.
Dr.M meint
Ach, doch schon 2020? So bald schon? Und gleich mit 90 kwh? Und das, um gegen das Model 3 anzutreten. Ah ja, interessant.
Ähm, mal im Ernst, selbst wenn Tesla erst 2018 damit rauskommt, dann sind die noch immer zwei Jahre früher dran.
Und da BMW ja erfolgreich sein i-Team an die Chinesen verloren hat, wage ich mal zu bezweifeln, dass es nicht auch bei BMW zu Verzögerungen kommen könnte.
Und 90 kwh sind heute beeindruckend, aber in 4 (vier!) Jahren? Das Model S gibt es gerade einmal seit vier Jahren – und die wesentliche Gemeinsamkeit zwischen elektrischem 3er BMW und dem Model S wird 2020 der Preis sein – nur wird man bei BMW viel weniger für sein Geld bekommen. Allein schon, weil BMW keine einzige Batterie selbst herstellen können wird.
stromer meint
Ja, ja. Und schon hinkt man hinterher. Oder besser, kriecht hinterher.
McGybrush meint
Ich meine das in einem Artikel aus dem Januar mal falsch übersetzt wurde. Bei BMW sind eDrive immer Hybride gewesen und es soll sich dabei nicht um ein 90kWh 3er handeln sondern um ein eDrive mit einem 90kW Motor. Also zusätzlich zum Verbrenner. Ich traue derzeit keinem Hersteller zu eine 90kWh Batterie in eine Plattform unter zu bringen die für Diesel, Benzin, Hybrid, Wasserstoff und Elektro gleichermaßen konzipiert wurde. Ich gehe hier (wie viele anderen auch) von einem Missverständniss durch die Übersetzung aus dem engl. aus.
Das wäre zu schön um wahr zu sein.
ecomento.de meint
Übersetzungsfehler von uns können wir ausschließen, bei AutoExpress heißt es ziemlich eindeutig:
„BMW’s engineers are said to be working on the installation of a 90kWh battery pack, potentially giving the 3 Series EV – which is likely to carry the badge eDrive Sport – a range of around 300 miles“
Oder ist etwas anderes gemeint?
VG
TL | ecomento.de
McGybrush meint
Hatte mich jetzt bisher an solchen Berichten orientiert.
http://www.carmagazine.co.uk/spy-shots/bmw/bmw-3-series-2018-next-three-codenamed-g20-revealed/
Es ist schon rein Platztechnisch eine Herrausforderung 90kWh in einem 3er unter zu bringen. Dazu muss man es schon so planen und jeden Platz nutzen. Wenn ich aber von ausgehe das das die Karosse noch eine Form besitzt in der man eine Kardanwelle, ein Otto Motor und ein Kraftstofftank unter bringen kann dann kann ich an den 90kWh Akku nicht glauben. Und das die eine eigen Unterbau Karosse für das eModel bauen kann ich nach dem was die bisher so geleistet wurde nicht glauben. Die eröffnen eine eigen i Marke. Hauen auf den Putz das es kracht und bringen (mir gefallen se optisch) einen Hybriden der nur paar km elektrisch schafft und ein Cityauto mit jetzt knapp 30kWh Akku um dann… in einem normalen 3er ein 90kWh Akku mal eben so zu verkaufen? Entweder ist das noch sehr weit in der Zukunft, weil sie den nicht wie den i3 / i8 bewerben oder ich glaub es erst wenn ich es sehe oder eine Qellenangabe habe wo ein Namentlich genannter BMW Spreche „zitieret“ wird. Ich wünsch mir das so ein BMW kommt. Aber ich glaub nicht dran. Eher en einen eDrive Hybrid mit 90kW Motor.
Christoph meint
Sogar eine so kleine Firma wie Kreisel in Österreich schafft es solche große Akkupakete in Verbrennerkarosserien unter zu kriegen.
Nicht im großen Stil, aber die Technik ist schon da.
McGybrush meint
Das weiss ich auch das man das schafft wenn man will. Aber Ich glaube nicht das die 90kWh einbauen und man dann keinen Kofferraum mehr hat sondern es nach wie vor Elegant unterbringen wollen. Auch die Gewichtsverteilung ist BMW immer sehr wichtig. Also werden die auch nicht den möglich frei gewordenen Motorraum mit Akkus zustopfen. Denke mal das es wie bei allen Autos immer in die Bodengruppe kommt. Und Kreisel würde im Tesla vielleicht sogar 120kWh in Kleinserie unter bringen. Aber ich hoffe mal BMW baut wenn dann in Grossserie.
Starkstrompilot meint
Was wohl Nokia 2006 rum dachte, was sie bis 2010 alles auf den Markt bringen?
Wenn das so weiter geht, wird es verheerend für die deutschen Autobauer. Und BMW ist noch am weitesten von allen.
stromer meint
Wo wollen denn die aus DE die Accus hernehmen. Oder können die dann schon auch zaubern?
Roland Reichel meint
Wo sind eigentlich die rund 1000 elektrifizierten mini geblieben? War seinerzeit ein gefördertes Projekt, mit Antrieben von AC Propulsion.
Offenbar auch geschrottet seinerzeit. Schade. Who killed those electric cars, das ist hier die Frage. Und Warum? Das ist die andere Frage. Wer weiss da mehr und könnte so einen alten elektrifizierten mini noch auftreiben?
Bin immer an historischen E-Fahrzeugen interessiert. Fahre seit kurzen einen Hotzenblitz (SN47).
Gruss, Solardaddy
JoSa meint
Es ist schön, dass wir nur die (Alb)Träume der Fossilen Autohersteller sehen.
Und nicht auch noch die Kommentare der Fossilen Autofahrer lesen müssen. ;-)
Ich bin auch noch so ein Verbrenner. Aber mein sehnlichster Wunsch ist es, elektrisch zu fahren.
Ernesto meint
Ganz ährlich, ich kann es nicht mehr hören!
Die bedeutendsten Wörter heutzutage sind wohl:
„deutlich mehr“ „deutlich eher“ usw
Diese Mutmaßungen, bitte bringt doch einfach Fakten und nicht irgendwelche Dinge, welche eh nicht kommen, selbst wenn. 2020 das sind noch 4 Jahre hin, was kann da alles passieren, dass ist doch eine halbe Ewigkeit.
Bitte versteht das nicht falsch aber ich hoffe das „Ecomento“ zu Fakten zurück kommt.
Ich schaue täglich mehrmals hier vorbei um alles aufzusaugen, was es an Fakten gibt in dieser Richtung aber das hier ist wieder ein Beitrag, ohje…
Das musst ich loswerden.
PS. Bei diversen Autoherstellern das gleich, Der Wagen kommt „deutlich“ über 50km rein elk. Reichweite z.B. Was heist denn bitte „deutlich “ mehr? 1km, 2km oder gar 5km, sind 5km „deutlich“ mehr? Man weis es nicht.
Grüße
Ernesto
ecomento.de meint
So viele Fakten bzw. neue Modelle oder aktuelle Entwicklungen gibt es leider noch nicht. Vieles spielt sich noch in der Zukunft ab, das spiegelt sich auch in unseren News wider. Als wir vor einige Jahren angefangen haben, gab es bei uns mehrheitlich Hybridauto-News, mittlerweile hat sich das deutlich in Richtung Elektroauto-Themen gedreht. Es tut sich also durchaus etwas, allerdings werden Ankündigungen, Spekulationen und Gerüchte wohl noch länger einen Platz bei uns finden – und eigentlich gehört doch genau das auch zu (Elektro)-Autothemen dazu, oder?
VG
TL | ecomento.de
Bernd meint
Ja – auch Ankündigungen, Spekulationen und Gerüchte sind wichtig. Vielleicht macht es Sinn, diese in einer eigenen Rubrik zu veröffentlichen und damit deutlich von Fakten und konkreten Vorstellungen zu unterscheiden.
Ich habe das Gefühl, dass gerade die deutsche Autoindustrie noch leistungsfähigere Optionen gerne sehr weit in der Zukunft ankündigt, damit wir Kunden möglichst lange in der alten Automobilwelt verharren.
Es muss nicht immer ein Tesla sein, um die Vorteile der Elektromobilität für sich persönlich zu erleben. Für alle Zweitwagen in Familien gilt wahrscheinlich, dass ein Elektroauto schon heute umweltfreundlicher und mindestes so wirtschaftlich wie ein Verbrenner ist.
Wer sich die Mühe macht, Angebote von verschiedenen Händlern einzuholen, wird schnell feststellen, dass da mehr geht als nur die Standardprämie von 4.000,– €.
Natürlich muss man sich mit dem Thema beschäftigen. Wer wie ich mit dem Zweitwagen im Durchschnitt nur ca. 20 km pro Tag fährt, muss nur einmal in der Woche seine Batterie laden. Wo ist das Problem? Wenn man dann einmal in der Woche z.B. bei ALDI einkauft, gibt es diesen Strom dann auch noch kostenfrei.
Die passenden Autos dazu gibt es schon heute, hierfür brauche ich keine 500 km Reichweite.
Und wenn es dann in naher Zukunft auch Elektroautos mit mehr als 300 km echter Reichweite gibt, werde ich dann auch das Auto für den Urlaub austauschen. 30 Minuten Ladepause alle 300 km Kilometer sorgen auch für eine entspannte Anreise.
Wenn die deutsche Autoindustrie hierzu passende Angebote hat und nicht nur ankündigt, werde ich mir diese sicher anschauen. Das erste Elektroauto wird jetzt erstmal aus Asien kommen, mal schauen, ob Deutschland nochmal aufholt.
ecomento.de meint
Aktuell trennen wir das über die beiden Rubriken „Neue Modelle“ & „In der Planung“. Letztere ist für Ankündigungen, Spekulationen, Gerüchte u.Ä. gedacht.
VG
TL | ecomento.de