Auch Maserati will seinen Kunden in Zukunft ein reines Elektroauto anbieten, der Italo-Stromer soll gegen Ende des Jahrzehnts zu den Händlern rollen. Laut Technik-Chef Roberto Fedeli hätte Mutterkonzern Fiat Chrysler zwar gerne bereits früher ein leistungsstarkes E-Modell im Maserati-Angebot, zeitlich sei dies aber einfach nicht vor 2019/2020 realisierbar.
„Wir arbeiten an etwas, das wir in den nächsten Jahren präsentieren können“, so Fedeli kürzlich im Rahmen des Pariser Autosalons. Das erste Elektroauto der italienischen Marke wird damit zu den Nachzüglern im Markt für rein elektrische Premium-Pkw gehören. US-Hersteller Tesla Motors hat bereits seit 2012 eine Elektro-Limousine sowie seit Ende 2015 ein vollelektrisches SUV im Angebot. Bis Ende des Jahrzehnts werden zudem BMW, Daimler/Mercedes-Benz, Jaguar, Volvo, Volkswagen und Audi hochpreisige Elektroautos in ihr Programm aufnehmen.
Um auch als Späteinsteiger noch auf ausreichend Kaufinteresse zu stoßen, will Maserati bei Elektroautos seinen eigenen Weg gehen. „Wir werden die letzten sein, wir müssen daher mit etwas anderem in den Markt einsteigen. Sehr anders“, kündigte Fedeli an. Während vielen Herstellern nachgesagt wird, sich an E-Auto-Pionier Tesla zu orientieren, will Maserati aber keinen „Tesla Fighter“ bauen.
„Ich glaube nicht, dass Tesla das beste Produkt im Markt ist, aber sie stellen 50.000 Fahrzeuge pro Jahr her“, erklärte Fedeli, der früher als Chefentwickler bei Ferrari tätig war. Der erfahrene Automanager kritisierte, dass die Qualität der Autos von Branchenprimus Tesla „nicht die beste sei“. Dies werde bei Maserati nicht der Fall sein. Bevor Fedeli in diesem Jahr zu dem italienischen Hersteller mit Sitz in Modena wechselte, war er bei BMWs Submarke für alternative Antriebe „i“ mit unbekanntem Aufgabengebiet unter Vertrag.
Neben möglichst hochwertiger Technik und Verarbeitung sollen sich Elektroautos von Maserti auch wie ein echter Maserati anfühlen, betonte Fedeli. Die derzeit erhältlichen Stromer seien zu schwer, um echten Fahrspaß aufkommen zu lassen. „Beschleunigung für maximal drei Sekunden, das ist bereits das ganze Erlebnis. Danach kommt nichts mehr“, so Fedeli. Bei einem elektrischen Maserati müsse zudem Ersatz für den charakteristischen Sound gefunden werden: „Das Elektroauto ist etwas anderes und wir müssen dem Fahrzeug das Maserati-Feeling geben, ohne auf eine unserer wichtigsten Eigenschaften zurückgreifen zu können“.
Neben der nahezu lautlosen Geräuschkulisse von Elektroautos führte Fedeli das Mehrgewicht von Batterien als weitere große Herausforderung für Maserati an. „In einem Elektroauto fühlt man mehr als alles andere das große Gewicht. Drehmoment und Leistung sind für ein paar Sekunden interessant, aber dann hindert einen das Gewicht daran, das Auto auf normalen Straßen zu genießen“. Dies widerspreche dem Markenkern von Maserati und müsse auf jeden Fall „gelöst werden“.
TeeKay meint
Jaja, Maserati ist ja für beste Verarbeitung (darum sind gebrauchte Quattroporte auch deutlich billiger als gleichartige Audi S8 oder Tesla Model S) und ultraleichte Fahrzeuge (2.000kg) bekannt…. Er sollte mal nicht so tun, als würde sich seine Marke in Sachen Verarbeitung und Masse sonderlich stark von Tesla abheben.
McGybrush meint
Ich weiss nicht was Ihr so auf den Strassen macht. Aber man könnte generell meinen (auch bei den Aussagen anderer die mit dem Gewicht zu tun haben) als würde JEDER Autobesitzer 50% seiner Fahrten mit Helm und Überrollkäfig auf dem Nürburgring tätigen. Die meisten fahren aber nur Zuhause los und kommen dann irgendwann irgendwo an und zurück. Und schnell fahren kann man mit 1.3t sowie mit 2.3t die „ach so tollen“ SUV’s auch haben.