Während US-Hersteller Tesla Motors für seine Langstrecken-Elektroautos Model S und Model X gefeiert wird, muss sich BMW gegen Kritik wehren, bei Elektromobilität zu bedächtig vorzugehen. Zwar hat der bayerische Hersteller enorm viel Geld in seine „grüne“ Submarke i investiert und mit dem Kleinwagen i3 bereits seit 2013 ein reines E-Auto im Angebot. Ein Verkaufsschlager ist der Stromer allerdings bislang nicht. Ein Nachfolgemodell für den i3 ist dennoch fest eingeplant. „Die i-Marke ist beständig und man kann mit einem Nachfolger für den i3 rechnen“, so der zuständige Produktmanager Heinrich Schwackhöfer im Gespräch mit Automotive News.
BMW will in 2017 100.000 hybride und vollelektrische Autos verkaufen, Tesla plant nur ein Jahr später bereits 500.000 reine Elektroautos auszuliefern. Während die Kalifornier von Beginn an auf langstreckentaugliche Premiumautos gesetzt haben, ist BMWs i3 als effizientes Stadtauto im Kompaktformat für Metropolen konzipiert. Diese Strategie soll auch zukünftig verfolgt werden. „Innerhalb des Unternehmens wird er (der i3, d. Red.) nicht als Fehler betrachtet – absolut nicht“, erklärte Schwackhöfer. Wann genau der neue i3 starten wird, wollte er noch nicht verraten.
Seit diesem Sommer gibt es den i3 erstmals mit bis zu 300 reinen Elektro-Kilometern nach NEFZ-Norm zu kaufen. Davor kam der Münchner Stromer mit einer Akkuladung gerade einmal 190 Kilometer weit. Aktuell gehört der i3 damit zwar zu den reichweitenstärksten Elektroautos in seinem Segment. Demnächst werden jedoch E-Modelle der neuesten Generation erwartet, die bis zu 500 Norm-Kilometer und mehr bieten, bevor sie an die Steckdose müssen. Renault hat die Reichweite seines kompakten ZOE kürzlich auf 400 Kilometer erhöht, bis Mitte kommenden Jahres will Opel mit seinem ersten reinen Elektroauto Ampera-e über 500 Kilometer bieten. Ende 2017 geht dann der Tesla für den Massenmarkt Model 3 an den Start, der ebenfalls reichlich Reichweite bieten soll.
i_Peter meint
Renault bringt 2017 die Zoe mit bis 400 km Reichweite,
BMW legt 2018 auf 450 km nach, nachdem 2016 auf 300 km aufgestockt wurde.
https://www.automobil-produktion.de/hersteller/wirtschaft/bmw-i3-soll-2018-erneutes-batterie-update-bekommen-108.html
Wo ist das Problem ?
Ab wann ist ein Auto „autobahntauglich“ ?
Wenn es 130, 200 oder 250 km/h fährt ?
Wenn die Reichweite bis zu nächsten CCS-Säule reicht oder quer durch die halbe Republik ?
Wenn es 50, 100 oder 350 kW Ladeleistung verträgt ?
Das hängt doch von den persönlichen Ansprüchen ab.
Und für die meisten Käufer reichen die bisherigen Leistungen des i3 durchaus: immerhin ist er seit Monaten das meistgekaufte Plug-In europaweit:
http://evobsession.com/europe-electric-car-sales-bmw-slides-1-ytd/
Eric Mentzel meint
Da ich kein Auto ohne Blick zum Himmel durchs Dach kaufe stand vor zwei Jahren vor der Wahl i3 oder VW e up. Habe mich mit zwei Kindern für den up entschieden. Genau wegen dem Türensalat des i3 vor der Schule. Zudem
fand ich es charmant diverse Gleichbauteile mit Großserienfahrzeugen wie up mii oder Citygo zu haben. Das steigert die Attraktivität des Autos für kostenbewusste Gebrauchtwagenkäufer.
Peter meint
Der i3 ist schon etwas „verbaut“, wenn man das unglückliche Türdesign hinten anschauet; man kann das Ding nur von Innen öffnen. Ich kann es einfach nicht fassen, wie die Entwickler auf so ein hirnrissige Idee kommen konnten und den ansonsten echt gut konzipierten i3 mit so einem unnötigen Makel ausgestattet haben.
Matthäus meint
Was ist denn da bitte verbaut? Man kann die Türen nur von innen öffnen? Das stimmt doch gar nicht, man kann sie auch von außen öffnen (davon mal abgesehen wie oft öffnet man schon die hinteren Türen…). Hier wird ein vermeintlicher Makel so hoch stilisiert, dass auf einmal das komplette Auto unbrauchbar wäre.
Peter meint
Sorry, ich meinte, dass man die hintere Tür nur öffnen kann, wenn die vordere schon offen ist. Das ist auf jeden Fall ein Makel, auch dann wenn der Wagen sonst ganz ordentlich konzipiert ist. Wirklich schade.
Matthäus meint
Ich erkenne das Problem nicht, insbesondere warum es das Fahrzeug nun unkaufbar macht.
Peter meint
Unkaufbar ist der i3 deswegen nicht. Aber mich stört das Türdesign nun mal, andere offenbar auch. Schlussendlich zieht man Bilanz und was raus kommt ist, dass der Renault Zoe ein um Längen besseres Preis-/Leistungsverhältnis aufweist als der i3. Die Verkaufszahlen der beiden Fahrzeuge im Vergleich sagen alles.
Matthäus meint
Das Preis/Leistungsverhältnis ist nicht um Längen besser, zumindest nicht nach meinen Maßstäben. Und so ist es denn letztlich auch eine subjektive Darstellung, keineswegs eine objektive. Mir wird im i3 deutlich mehr geboten als im Zoe, aber unabhängig davon sind mir beide zu klein.
Norbert Marzahn meint
Ich fahre einen i3 in Berlin und er ist ein tolles Stadtauto. Ein Langstreckenfahrzeug ist er nicht. Ich meine, dass Elektroautos generell nichts für Langstrecken auf der Autobahn sind wegen des enorm steigenden Stromverbrauchs bei hoher Geschwindigkeit. Daran ändert sich auch nichts mit immer mehr Akkukapazität, damit kann man zwar die Reichweite erhöhen, aber den Stromverbrauch pro 100 km auch, denn es muss ja mehr Gewicht bewegt werden. Ich denke es wird nie ein sinnvolles Elektroauto für die Autobahn geben, es sei denn man ist mit ca. 120 km/h zufrieden.
Thomas Wagner meint
Der neue Akku des ZOE hat die doppelte Kapazität, kommt mit dem selben Platz aus und wiegt ber nur 15 kg mehr .
Das ist Fortschritt !
Das müßte eigentlich auch BMW und VW können !?
McGybrush meint
Es sind sehr viele mit sagen wir mal 130km/h zu frieden. Um genau zu sein schon mal die gesamte ausser Deutschland die von Gesetzes wegen nie die 130km/h überschreiten dürfen. Teilweise auch nur 110km/h. Auch auch in Deutschland sind viele Strecken nur bis 130km/h frei gegeben und da wo freie fahrt für frei Bürger ist fahren nicht alle in Kolonne links mit 200km/h. Für Dich wird es dann tatsächlich kein Elektroauto geben. Du wirst dann mit einigen anderen irgendwann mal zu den 1-5% der Leute gehören die wie heute Oldtimer dann in 2030 dann Verbrenner fahren. Ich hab ein Verbrenner und kann von Berufswegen oft sehr leistungsstarke Autos fahren die bei 250km/h abregeln. Ich bin kein Fan von diesen Autos. Ich muss sie fahren und fahre auch diese selten schneller als 150km/h was „leicht erhöhte Drehzahl bei den Autos ist“.
Die breite Masse wird Autos mit +90kWh Akkus und Schnellladung von +100kW als Autobahntauglich bewerten. Der i3 isses nun leider nicht. DerBMW iNext sollte es durchaus können wenn die Bayern da nix versauen. 110kWh Akku klingt im Jahr 2016 nach ner Hausnummer. Wenn er dann mal 2021 rollen sollte wird er aber nicht Klassenbester sein. Aber dennoch ein super Auto… sein können.
McGybrush meint
…die gesamte Welt ausser Deutschland…
Matthäus meint
Das stimmt nicht. Nicht die gesamte Welt.
newchie meint
Ich fahre in der Regel 130 mit Autopilot auf der mittleren Spur, einfach Klasse!
Bin noch nie so entspannt Auto gefahren!
Realist meint
Also ich fahre jetzt fast 3 Jahre mein BMW i3 und möchte klarstellen dass ich nie, aber wirklich nie 190km an einem Stück weit gefahren bin mit einer vollen Ladung. Das ist alles Blödsinn was BMW angibt. Reel komme ich im Sommer 150km ohne Klimaanlage weit und knapp 100km im Winter bei 0°C.
Der neue Akku wird sich die reelle Reichweite auf max.240km im Sommer erhöhen und im Winter auf 190km.
Fritz! meint
Ein Kunde von mir hat den i3 auch als Zweitwagen für die Stadt, ist vom Anzug und Beschleunigung sehr begeistert (fährt sonst oft Porsche), hat es im wirklich tiefen Winter (unter -10°C) aber auch nur auf knappe 60 km geschafft, bis der Akku leer war. Im Sommer locker das doppelte, aber auch nicht viel mehr.
Ich mag den i3, auch wenn BMW einen großen Fehler gemacht hat, alles auf Gewichtsersparniss zu setzen. Hätten sie in Physik Mittelstufe besser aufgepaßt, hätten sie ihn deutlich billiger bauen können bei besserer Reichweite. Aber die Carbonfabrik mußte ja ausgenutzt werden…
Matthäus meint
Ich weiß nicht was du gegen Carbon hast und was das jetzt mit Physik zu tun hat. Mir ist dabei einfach nur eines wichtig und zwar das Carbon. Ich würde mir wünschen, dass das auch mal in der Mittelklasse verbaut wird. Klar ist Blech billiger, aber man will ja nicht immer nur billig durch die Gegend fahren, das ist schließlich ein BMW ;) Ich fahre privat auch lieber Carbon oder Titan Rahmen am Fahrrad spazieren.
Kurtie meint
Egal wie man zur Marke BMW und zum i3 steht, aber eins muss man den Müchnern lassen: Sie haben zumindest mal den Ar** in der Hose, was zu machen. Keine Powerpoint, die eine imaginäre Marktführerschaft verspricht, sondern echte Produkte und Konzepte, die man sich ansehen und auspropieren kann.
Später verbessern ist dann immer noch besser als ewig zu planen.
Ich gebe zu, ich mag den i3 nicht. Aber ich habe Respekt vor dem Geleisteten.
150kW meint
„Ein Verkaufsschlager ist der Stromer allerdings bislang nicht.“
Für ein Auto nicht. Für ein E-Auto im Vergleich schon. Dieses Jahr wird er mit Sicherheit wieder der Spitzenreiter in Deutschland.
Weltweit im September auf Platz 7, wird sicherlich bis Ende des Jahres auch noch weiter steigen.
lenzano meint
Lustig, wie im gleichen Artikel vom „Kleinwagen Zoe“ ebenso aber vom Kompakten i3 gesprochen wird. Der i3 ist deutlich kleiner als die Zoe – da passt was ganz gewaltig nicht.
Wendiger Stadtflitzer ja, aber…
ecomento.de meint
Stimmt, das sollte schon gleich bezeichnet werden – aktualisiert!
VG
TL | ecomento.de
Utx meint
Korrekt wäre Kleinwagen für beide (es gab mal Zeiten, da waren Atos mit 4 m Länge noch untere Mittelklasse).
Utx meint
Renault ZOE und BMW i3 sind bis auf wenige cm. gleich groß. Der BMW ist nur deshalb kleiner, weil er verbaut ist.
Meiner Einer meint
„… Der BMW ist nur deshalb kleiner, weil er verbaut ist.“
Was soll denn das jetzt wieder heißen?
Utx meint
Verbaut = aufgrund konstruktiver Mängel wird der Platz schlecht ausgenutzt.
Matthäus meint
Kannst Du das bitte an Beispielen konkret aufzeigen, wo die konstruktiven Mängel zu finden sind und wie man die hätte vermeiden können?
cer meint
Keine Sorge, es handelt sich nur um Phrasen. Das Gegenteil ist richtig. Wegen des One-Box-Design und dem speziellen Konzept der Schalttafel hat der i3 deutlich mehr Platz.
BR meint
Es wird ein spannendes Jahr 2017 – endlich genug reichweitenstarke E-Fahrzeuge.