Einige fürchten, dass unter dem neu gewählten Präsidenten Donald Trump die Elektromobilität in den USA zum Stocken kommt. Er gilt als Leugner des Klimawandels und will wieder stärker auf Kohle, Gas und Öl setzen. „Maßnahmen gegen den Klimawandel werden sicherlich in der neuen US-Regierung nicht in der Weise forciert werden, wie es die Demokraten planten“, fasst das Wirtschaftsmagazin Bilanz zusammen. Allerdings sei „eine totale Wende ebenso unwahrscheinlich, da es zu viele Bedingungen und Entwicklungen in der Welt“ gebe, „aus denen auch die USA nicht einfach so ausscheren können“.
Der Autor des Artikels meint, dass „künstlich subventionierte Unternehmen“ wie Tesla in Schwierigkeiten geraten könnten, falls Trumps Regierung die Steuergutschriften für Elektroautos von 7500 US-Dollar aussetzt. Bilanz zufolge enthielt „allein der letzte Quartalsgewinn mit einem Plus von 22 Millionen US-Dollar über 150 Millionen US-Dollar an Steuerzuschüssen“.
Doch die Erfordernisse einer globalisierten Welt dürften dafür sorgen, dass sich auch die US-Autoindustrie nicht vom Weg in eine elektromobile Zukunft abhalten lässt: Konzerne wie General Motors und Ford können zum Beispiel China, den weltgrößten Automarkt der Welt, „nicht einfach ignorieren, sodass die neue US-Regierung Trump sehr vorsichtig dabei sein muss, China nicht verbal zu verunglimpfen“.
„Kurzum“, schließt Bilanz seine Analyse, mögen „Donald Trump und seine Berater der Elektromobilität kritisch und skeptisch gegenüber stehen“. Es handele sich aber „um einen neuen weltweiten Megatrend, dem sich kein Land verschließen kann“.
Abkehr vom Elektroauto kaum vorstellbar
Auch das Manager Magazin hat sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, was unter Donald Trump aus der Elektroauto-Revolution wird. Demnach könnte „die staatliche Förderung von Elektroautos“ in Zukunft „relativ an Bedeutung verlieren“, da die Wagen „besser und billiger“ werden und „deshalb auch mit weniger Förderung Käufer“ finden. Schon 2017 kommen „mehrere Autos mit Reichweiten um die 400 Kilometer für etwa 35.000 Dollar auf den Markt (Chevrolet Bolt, Tesla Model 3). Für diesen Preis gab es bisher Autos, die eher um die 200 Kilometer weit kommen (VW e-Golf, BMW i3, Nissan LEAF)“.
Es sei „kaum vorstellbar“, dass die US-Autoindustrie vom Elektroauto ablässt, so das Manager Magazin. Hersteller müssen auch „davon ausgehen, dass die Demokraten das Ruder nach Wahlsiegen in den kommenden Jahren wieder herumreißen und das Umfeld für E-Autos wieder verbessern“.
eCar-Fan und TESLA-Fahrer meint
Kann mir mal jemand sagen, weshalb „allein der letzte Quartalsgewinn mit einem Plus von 22 Millionen US-Dollar über 150 Millionen US-Dollar an Steuerzuschüssen“ …enthielt?
Bekommt denn die Steuergutschriften für Elektroautos von 7500 US-Dollar nicht der Käufer, sondern der Hersteller?
Oder handelt es sich um andere (zusätzliche) Steuersubs?
Paul meint
Tesla ist mit der neuesten Fertigungsstufe 4 der Konkurrenz um 5 Jahre voraus.
Sodass ich ihnen auch zumute bei Massenproduktion die Preise schnell zu senken um den eventuellen Ausfall der Subventionen zu schultern. Musk hat mit Tesla der übrigen Autoindustrie Beine gemacht siehe jetzt VW, sodass das saubere Auto massentauglich wird. Ab 500 km-Reichweite ist die Schwelle erreicht wo alle Garagenbesitzer quasi ihre eigene Tankstelle haben und morgens immer mit gefüllter Batterie die Garage zu verlassen können. Für die übrigen Langstreckenfahrten werden bei Notwendigkeit die nächsten öffentlichen Tanksäulen gemeldet, wodann mit einer Restaurantpause wieder mit gefüllter Batterie die Reise forgesetzt werden kann. Es ist dann nur noch eine Frage der Logistik bis dann genügend Tanksäulen vorhanden sind und die Vollelektrifizierungen um sich greift.
MichaelW meint
Ich denke nicht, dass Tesla dadurch untergehen wird, dass die Förderung vestoppt wird. Es ist doch so, dass die Förderung nur bis zu einem Volumen von 200 000 verkauften Autos gilt. Diese Zahl wird sicher demnächst erreicht und das wissen sicher die Jungs bei Tesla :-)
Aber es bleibt weierhin spannend das alles zu verfolgen.
Wännä meint
Ruhig Blut, Tesla! Seit drei Jahren wird Kalifornien wieder von den Demokraten regiert. Falls Trumps Regierung die Subventionen streichen oder reduzieren sollte, bliebe immer noch die Option, das der Staat Kalifornien einspringt. Und schon zu Arnold Schwarzeneggers Zeiten als Rep. Gouverneur wurden scharfe Umweltgesetze erlassen.