BMW-Chef Harald Krüger sprach auf dem Concorso d’Eleganza 2017 mit auto.de über die nahe Zukunft der BMW Group, über seine Erfahrungen mit Elektromobilität – und kündigte eine kleine Überraschung für die diesjährige IAA in Frankfurt an. Neben den bereits bestätigten (teil-) elektrischen Autos i8 Roadster als Plug-in-Hybrid (2018), dem Elektro-Mini (2019), dem Elektro-X3 (2020) und dem iNext (2021) werde es auf der Automesse „noch etwas mehr zu sehen geben.“ Zuletzt war gerüchteweise von einem rein elektrischen 4er die Rede, der Unternehmensinsidern zufolge ab 2020 mit 500 Kilometern Reichweite auffahren soll.
Krüger, der mit seinem meistgenutzten Dienstauto – einem 7er Plug-in-Hybrid – seine knapp 30 täglichen Pendel-Kilometer „rein elektrisch ins Büro und wieder nach Hause fahren“ kann, nutze etwa jedes zweite Wochenende auch den rein elektrischen i3. Im Interview betonte er, was das Fahren mit einem Elektroauto seinen persönlichen Erfahrungen nach sei: „Das ist hochemotionales Fahren. Die Menschen unterschätzen völlig, wie schnell man mit einem Elektroauto aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen kann.“
Krüger sei von der Elektromobilität voll überzeugt, und zwar „zu 110 Prozent für BMW und über alle Marken hinweg.“ Ganz auf Verbrenner wolle BMW, wie viele andere Hersteller auch, so schnell allerdings nicht verzichten. Vor allem der Diesel sei wichtig, um die CO2-Ziele im Jahr 2020 zu erfüllen. Der BMW-Chef geht für 2025 von „15 bis 25 Prozent“ Elektroautos aus. Das heiße aber, dass „auch dann 75 Prozent immer noch Verbrennungsmotoren“ sind, so Krüger.
Die Brennstoffzelle hat BMW noch nicht aufgegeben, diese entwickeln die Münchner gemeinsam mit Toyota weiter – laut Krüger ohne perspektivische Grenzen: „Das ist eine gute Partnerschaft. Da weiß man nie, ob sich das weiterhin aufs Bestehende beschränken wird.“
Leonardtronic meint
Die Anteilseigner bei den deutschen Autoherstellern kommen aus grossen Teilen aus den Golfstaaten und da können wir keine Elektroauto-Begeisterung erwarten. Die Golfstaaten wollen Öl verkaufen und drücken die Verbrenner mit ihren Aktienpaketen auch durch. Auch wenn der Herr Krüger 200% wollte, kann er nur das was von den Wüstensöhnen abgesegnet wird.
Der Ausverkauf an die Ölscheischeichs war ein Fehler der bei den Chinesen womöglich noch schwerer liegen dürfte.
Hier sollten strategische Überlegungen greifen.
Tesla-Fan meint
Es ist wie bei irgendwelchen Firmen-Workshops oder Teambuildings – der Satz, der auf den Kaffeetassen steht, daran mangelt es am Meisten.
Team!
Vision!
Zukunft!
Auf Herrn Krügers Tasse steht „Elektromobilität“ drauf, so oft, wie er darüber REDET.
MACHEN!
Nightrunner meint
Das was Herr Krüger glaubt, ist ungefähr das, was Nokia über die i-Phones, Kodak über die Digitalfotagrafie und die deutschen Fernsehgeräte-Hersteller über Flachbildschirme gedacht haben. Alle haben sich im Tempo und im Ausmaß der Umwälzung geirrt. Marktführer sind jetzt asiatische Unternehmen. Warum sollte es beim E-Auto anders kommen?
Rene meint
Schade – BMW hat unter Herrn Reithofer ein tolles E-Auto entwickelt – bin nach wie vor vom i3 begeistert.
Jetzt wird wieder herumlaviert, dass ja doch die Dieselstinker länger im Markt bleiben werden – langsam glaube ich, dass es ein Kartell der deutschen Autohersteller gibt, den Diesel als größten Gewinnbringer möglichst lange am Leben zu erhalten.
Nach dem i3 kommt offenbar bei BMW lange nichts – schade um Herrn Reithofer.
Steff meint
Natürlich muss er 25% E-Mobile verkaufen, denn der CO2-Grenzwert (also der Verbrauch) fällt in den nächsten Jahren um 25%.
Eigentlich sagt er also folgendes:
Ich will keine E-Autos verkaufen, aber ich werde zu 110% das tun was ich eh tun muss um weiterhin so viele Dinos zu verkaufen wie ich kann.
Wenn ich genügend PHEV Käufer finde, muss ich höchstens 15% E-Autos los werden. Damit halte ich meine Händler (Verkäufer) bei der Stange, die wollen in Zukunft ja auch noch was zu tun haben.
frax meint
Herr Krüger meint also, das in 8 Jahren noch 75% der BMW Käufer reine Verbrennerautos haben wollen?
Wir werden sehen – genau diese Planung ist aus meiner Sicht das Spiel mit dem Feuer der deutschen Automobilindustrie.
Und in den 15…25% sind schon alle Plug-in Hybride enthalten. Plug-in Hybride und vollelektrische Autos beide unter Elektroautos zusammenzufassen ist meiner Meinung nach irreführend, aber auch diese Deklarierung wird nicht viel helfen!
McGybrush meint
Er hat recht. Nur sieht es bisher so aus als ob die 110% die nächsten Jahre ohne BMW statt finden.
Mike meint
Also, ich finde die 110 Prozent pro Aussage für die Elektromobilität vom BMW Krüger, bei gleichzeitiger Aussage noch viele,viele Jahre dem krebserregenden Diesel treu zu bleiben , nicht korrekt….!
Eine nur 100 Prozent Aussage hätte doch auch gereicht Herr Krüger ;)
Jeru meint
Ich sehe da keinen Widerspruch.
Man kann zu 110% von der eMobilität überzeugt sein und diese fördern, gleichzeitig wird der Übergang eben eine Weile dauern. In dieser Zeit wird und muss es VKM in Fahrzeugen geben, das ist doch keine Meinung sondern Fakt.
Es ist unmöglich in den nächsten 10 jahren komplett auf eFahrzeuge umzusteigen.
Der Mann sagt eigentlich nichts Neues.
TeslaTom meint
Aha, es werden Behauptungen aufgestellt:‘ es muss VKM?? geben ‚
Nein, es muss Batteriehersteller geben, und das schnell.
Wie anderweitig geschrieben, wer einmal Elektro gefahren ist, will nicht mehr zurück!
Also beDIENT diesen Anspruch!
Geht nicht, gibst nicht!
PS: Bei der Einführung des Katalysators war es das gleiche Drama! Motorensterben überall, kein Blei für die Ventile ? Geht gar nicht.
Und heute? Niemals war das ein Thema danach, ohne Kat wäre ein Desaster!